Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Aber geht es immer nur ums eigene Gewicht? Ich denke, dass da auch Sportlichkeit und Technik reinspielen. Bei dem Rottweilergespann was hier herumläuft ist glaube eher die Sportlichkeit das Problem. Wenn er schwerer wäre könnte er den Hund glaube ich auch nicht besser halten und die Stürze vermeiden.

  • Irgendwo steht in den Artikeln dass die 3 Hunde zusammen um die 72 kg gewogen haben, die Halterin 10 kg schwerer ist.


    Das würde dann bedeuten dass es bereits grob fahrlässig ist wenn die Menge Hund die man an der Leine führt mindestens 88 % des eigenen Körpergewichtes hat.


    Wäre dann ja irgendwie eine berechtigte Frage ob es sein kann dass tatsächlich irgendwann festgelegt wird wie schwer ein/mehrere Hunde maximal sein darf im Verhältnis zum eigenen Gewicht/ wie viele das gleichzeitig maximal sein dürfen um den/die Hund/e jederzeit im Zweifel körperlich handeln zu können, so dass es einem dann nicht als fahrlässig ausgelegt werden kann.

    Sowas habe ich irgendwo schonmal gelesen, womöglich bei einem Onlineshop, der Leinen verkauft? Kann man wohl berechnen, wie viel Kilo Hund du mit deinen Kilos theoretisch halten kannst.


  • Genau darum ging es bei der Diskussion vor ein paar Seiten.


    Das in Österreich gefällte Urteil ist in Deutschland nicht einschlägig. Aber auch hier ist die Gesetzeslage so, dass man seine Hunde jederzeit so zu führen hat, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Da, wo man das versäumt und daraus ein schädigender Zwischenfall resultiert, ist man mit Fahrlässigkeit, u. U. auch grober Fahrlässigkeit dabei.


    Und natürlich würde bei der individuellen Beurteilung dann ein Unterschied gemacht werden, ob jemand z. B. gestürzt ist und 2 große kräftige Hunde sich losgerissen und einen Schaden angerichtet haben oder 2 Kleine. Eben dann, wenn das Gericht zu der Einschätzung kommt, dass dem Halter der 2 großen Hunde nach vernünftigem Ermessen hätte bewusst sein müssen, dass er diese Hunde im Zweifelsfall nicht kontrollieren kann. Dann wird daraus Fahrlässigkeit oder eben auch grobe Fahrlässigkeit.


    Mehr Potenzial beim Hund = Größere Verantwortung beim Halter.

  • Nee, praktisch gesehen nicht. Das ist die Frage, ob es dafür, laut berechneter Theorie mal strafrechtlich irgendwo fest gehalten werden kann. Zumindest wäre das bei der Begründung für dieses Urteil irgendwie ne Art logische Konsequenz.



    Ich meine irgendwo irgendwann mal gelesen zu haben dass man theoretisch bis zu einem Drittel des eigenen Körpergewichtes einen Hund körperlich gut gehandelt bekommt. Aber ich weiß nicht inwiefern das tatsächlich so ist.

  • Terri-Lis-07

    Ich glaube nicht das es auf ein Hundegewicht vs. Haltergewicht hinauslaufen wird. Das würde in Richtung Diskriminierung gehen.


    Aber eine Beschränkung hinsichtlich maximal geführte Hunde pro Person, wie es in einigen Bundesländern bereits der Fall ist, wäre nicht unrealistisch. Hier spielt nebst Hundegewicht vs. Führergewicht wahrscheinlich auch noch die Dynamik zwischen den Hunden eine Rolle.

  • Naja man braucht halt nicht nur ein entsprechendes "Bremsgewicht" als Mensch für den Hund sondern muss auch die Kraft in der Hand/Arm haben das dann bei entsprechender Dynamik zu halten, zumindest solange man den Hund nicht an sich festgebunden hat.

  • Und bei mehreren Hunden mit einberechnen, dass die ja nicht unbedingt linear in eine Richtung ziehen und dabei gleichmäßig Kraft ausüben, sondern sich erratisch bewegen. Mit entsprechenden Folgen fürs Gleichgewicht. Das lässt sich nicht 1 zu 1 in eine Prozentzahl des Eigengewichts übersetzen.

  • Ich meine irgendwo irgendwann mal gelesen zu haben dass man theoretisch bis zu einem Drittel des eigenen Körpergewichtes einen Hund körperlich gut gehandelt bekommt. Aber ich weiß nicht inwiefern das tatsächlich so ist.

    Kann gut sein, ich wiege 3x so viel wie mein Hund und kann den auf jeden Fall gut handeln/managen, wenn nötig (so von der reinen Körperkraft).


    Reales Beispiel für gefährliche Situationen/grobe Fahrlässigkeit von gestern Mittag:


    Wir kommen auf unserer Runde an einem Haus vorbei, wo zwei so wuschelige weiße Terrier (kenne mich nicht so gut aus) leben ... die sind zufällig gerade draußen auf dem Gehweg hinter ihrem Auto, mit ich schätze mal Mutter und Tochter (konnte man aufgrund des Autos schlecht erkennen). Die Mutter hat wohl irgendwas gemacht, während die Tochter auf dem Gehweg saß und die Leinen in der Hand hielt). Deren Hunde fangen direkt an hochzudrehen und wie verrückt zu kläffen, als sie uns wahrnehmen (machen sie immer, auch wenn man nur da vorbeiläuft und die einen aus dem Obergeschoss vom Fensterbrett aus sehen).


    Es kommt wie es kommen musste: als wir auf deren Höhe (aber natürlich der anderen Straßenseite) sind, kann die Tochter (schätze sie auf so 10 bis 12 Jahre) sie nicht mehr halten und sie reißen sich los. Stürmen wild kläffend über die Straße zu uns hin. Wäre da jetzt ein Auto gekommen, hätten die da grob fahrlässig einen Verkehrsunfall (womöglich mit mehreren Toten, ist eine Kurve dort) verursacht. Oder dasselbe, wenn deren Hunde nicht nur gekläfft, sondern auch richtig angegriffen hätten.


    P.S.: Und Glück für die, dass denen das nur bei meinem coolen und mit Menschen/Hunden absolut lieben Husky passiert ist, viele Wachhunde (z. B. DSHs) hätten sicher ihren HH verteidigt, indem sie sich einen dieser kleinen Wuschel gepackt und ihn geschüttelt hätten ... passiert ja durchaus öfter mal, dass so oder so ähnlich Kleinhunde ums Leben kommen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!