Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • ich hatte auch einen 40 kg hund. Wenn er gewollt hätte, hätte er sich los reißen können. Ist nie passiert.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine solche Situation aus heiterem himmel kommt. Dass der hund vorher immer ohne probleme händelbar war.

    Dass er nicht besonders triebig, terretorial oder sonst was war...


    Wenn so etwas passiert ist es fahrlässig(e tötung). Für mein empfinden.


    Die hunde hätten einen Maulkorb tragen müssen. V.a. weil es einen wurf im haus gab und die hunde, laut Aussage der besitzerin, aufgewühlt waren.

  • Bevor es ans sog. "Bremsgewicht" geht, sollten alle Hunde erst einmal gut im Gehorsam stehen.


    Diese Frau wurde wegen grob fahrlässiger Tötung verurteilt.

    Ob sie nun mit Fußfessel zu Hause sitzen darf oder nicht; für die Haltung dieser Rasse hat sie sich maximal disqualifiziert.


    M.E.n. zeigt ihr jetziges Bestreben, weiterhin Staffs halten zu wollen nur, dass sie vor Gericht nur Lippenbekenntnisse auf anwaltliches Anraten abgelassen hat, um glimpflicher davonzukommen.

  • Es gibt halt das Phänomen, dass es manche Menschen nicht begreifen können, dass derselbe Hund, der lieb auf der Couch kuschelt auch absichtlich verletzen und töten kann.


    Das klappt bei manchen noch nicht mal, wenn’s die eigene Familie trifft. “Aber zu MIR war er immer lieb.”


    Emotional kann ich das verstehen, dass man hin- und hergerissen ist. Aber so sieht man halt alles verklärt und erkennt keine Warnzeichen.


    Hundehalter: “Hund hat nicht gebissen/ kam nicht ran. Alles tutti.”


    Außenstehender: “Hund hat alle Anzeichen gezeigt, war kurz vor dem Auslösen / das war knapp!”


    ———-


    Wenn die AmStaffs frisch und aufgeregt aus dem Kampf gegen einen Wolf gekommen wären, wenn die Joggerin im Drogenrausch im Clownskostüm schreiend auf sie zu gerannt wäre,

    wenn sie mit dem Opfer beengt eingesperrt worden wären etc.

    DAS sind krasse Ausnahmesituationen.


    Aber eine einzelne Joggerin auf einem Feldweg.

    Was ist daran krass?

    Das ist weder beengt, noch neuartig, noch überraschend etc.

  • Ja, schrecklich. Unfassbar.

    Damit rechnet man erstmal nicht.

    Woher weißt du, dass sie davon ausging, die Hunde nicht unter Kontrolle zu haben?

    Ich weiß es natürlich nicht.


    Aber wenn hier im Forum so lese, da ist das nicht ungewöhnlich dass Junghundehalter berichten, dass ihr Hund ein Problem mit Joggern oder Radfahrern haben, aber sie daran arbeiten. Hund wenn ein Jogger in Sicht kommt festhalten, mit Leckerli ablenken etc.
    Soetwas könnte doch auch der Fall gewesen sein beim Junghund Elmo.

    Und dann stürzt die HHin, Elmo zischt los und Gruppendynamik, die beiden Hündinnen hinterher.
    Natürlich reine Spekulation meinerseits.

  • Hundehalter: “Hund hat nicht gebissen/ kam nicht ran. Alles tutti.”


    Außenstehender: “Hund hat alle Anzeichen gezeigt, war kurz vor dem Auslösen / das war knapp!”

    Mich stört einfach der Fakt, dass die Frage, ob die Hunde vorher schon Auffälligkeiten zeigten, keine Relevanz für die Beurteilung der Situation hatte.
    Es reichte für die Verurteilung wegen grober Fahrlässigkeit völlig aus, dass die Halterin die drei Hunden im entscheidenden Moment nicht unter ihrer Kontrolle hatte. Es spielte ja gar keine Rolle, ob mit diesem Angriff zu rechnen gewesen war, egal ob nun wegen der Rasse, vorheriger Auffälligkeiten oder anderem. Das heißt, egal wie lieb und gut hörend Hunde sind, passiert etwas, dann droht dem Halter eine strafrechtliche Verurteilung, auch wenn der Vorfall im Vorwege noch so abwegig schien.

  • Ich als Joggerin - gerne in den frühen Morgenstunden - kann von ZIG Vorfällen mit Hunden ALLER Rassen berichten.

    am häufigsten wurde ich bisher von Hütehunden belästigt, aber das sind auch die, die ich am häufigsten treffe.


    Kein Halter hat dabei seinen Hund im Vorfeld schon zurück gerufen oder wäre in der Lage gewesen seinen Hund abzurufen.


    aber das ist ja mittlerweile- zumindest bei uns - eine generelle Krankheit das Hunde prinzibell nicht mehr abgerufen werden wenn Spaziergänger, Rad fahrer oder auch andere angeleinte Hunde entgegen kommen.

  • Ich kann dieses Unbehagen gut Nachempfinden und auf der Seite des für mich Vorstellbaren gehört es auch nicht, dass ich nach einer solchen Erfahrung je wieder einen auch nur etwas wehrhafteren Hund haben wollte.


    Aber das sind für mich 2 Paar Schuhe. Ich musste schon bei den ersten Infos zum Thema schlucken, als ich mitbekommen habe, welche Befugnis eine Einzelperson da hat und wie er davon Gebrauch gemacht hat. Gerade auch vor dem Hintergrund, was sowohl in Österreich als auch hier vermehrt in die Parlamente einzieht. Wenn er diese eh schon weit gehenden (für meinen Geschmack zu weitgehenden) Kompetenzen auch nur mutmaßlich überschritten hat, und das mit dieser Öffentlichkeitswirksamkeit, dann gehört das kontrolliert. Da schreit mein individueller Bedrohungssensor tatsächlich weit lauter als bei der Debatte um den Hundeangriff. Weil das ein strukturelles Thema ist, kein entsetzlicher Einzelfall. Deshalb kann ich das tatsächlich ganz gut trennen.

  • Ich weiß es natürlich nicht.


    Aber wenn hier im Forum so lese, da ist das nicht ungewöhnlich dass Junghundehalter berichten, dass ihr Hund ein Problem mit Joggern oder Radfahrern haben, aber sie daran arbeiten. Hund wenn ein Jogger in Sicht kommt festhalten, mit Leckerli ablenken etc.
    Soetwas könnte doch auch der Fall gewesen sein beim Junghund Elmo.

    Und dann stürzt die HHin, Elmo zischt los und Gruppendynamik, die beiden Hündinnen hinterher.
    Natürlich reine Spekulation meinerseits.

    Das war ein erwachsener Deckrüde, kein Junghund

  • Ja, das ist so eine Unart, die viele HH zeigen und worunter der Ruf von uns allen leidet. Weil meiner (bislang) noch nicht rückrufbar ist, läuft er zu 99% auch nur im eigenen Garten, eingezäunten Plätzen oder dergleichen frei und ist sonst immer angeleint (mit ganz ganz seltenen Ausnahmen ... was aber fahrlässig wäre, wenn irgendwas passieren sollte).

  • Sascha

    ein Mensch wurde getötet durch die Hunde der nun verurteilten Halterin. Das ist Fakt, ebenso dass sie ihre Hunde nicht davon abhalten konnte, obwohl sie dabei war. Selbst wenn sie nach ihren Angaben kurzzeitig bewusstlos war, gelang es ihr nicht, ihre Hunde vom Opfer wegzubekommen.

    Das ist mMn nach ausreichend für eine Verurteilung.
    Hätte es Nachweise für frühere Vorfälle gegeben, wäre die Strafe vermutlich höher ausgefallen.


    Ich möchte eigentlich nicht wieder Parallalen zum Straßenverkehr ziehen. Aber wenn ein Autofahrer durch Missachtung der Vorfahrt einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, dann wird er wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Auch wenn er vorher noch nie im Straßenverkehr auffällig war, noce vorher einen Unfall verursacht haT.

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