Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Und ich glaube (!), dass deshalb die Flucht in die Bedeutung der Rasse in diesem Fall gesucht wird. Weil man sich da andere Todesfälle durch Hunde ausblendet und die eigene Verantwortung mit dem kleineren Hund/Hund anderer Rasse/Mix nicht ganz so gross erscheint.

    Wo siehst Du denn eine Flucht in die Bedeutung der Rasse? Es waren nun halt mal Amstaffs.

    Es wird über das Gerichtsurteil diskutiert, es werden sich Gedanken gemacht, wie sowas passieren kann und natürlich spielt da die Kraft und Vehemenz der beteiligten Rasse dann eine Rolle.

    Dadurch werden auch andere Todesfälle nicht ausgeblendet oder die Verantwortung für den eigenen Hund nicht ernst genommen. Das sind doch zwei Paar Schuhe

  • Auf einem Video kann das Kind den Staff nicht halten, der einen kleinen, ca bonniegroßen Hund, innerhalb von wenigen Sekunden tötet. Er läuft zum kleinen Hund, packt ihn, schüttelt paar mal, tot.

    Ist dir bewusst, wie viele Windhunde einen ausgeprägten Beutetrieb haben und kleine Hunde, Katzen, Kleintieren geschickt, gezielt und schnell töten könnten?

    Wir hatten hier im Forum eine Userin mit drei Windhunden, deren Hunde mehrfach an der 2m-Leine Kaninchen gekillt haben und um ein Haar mal Nachbars Katze...

  • Aber mit nem Menschen hätten viele Windhund ganz schön Mühe. Vor allem beim ersten Versuch…


    Auch die Geschichte von festhaltenden und schüttelnden Goldie — warum geht das so lang?

    Die Erklärung wird ja schon mitgeliefert:

    1. Weil der Opferhund am Leben bleibt.

    Mit Staff wär’s ein kurzes Video mit totem Hund am Schluss.

    2. Weil der Mensch dabei nicht wirklich was dagegen unternimmt. Kämen 2 entschlossene Männer, wäre der Goldie ruckzuck entfernt — der Staff bei weitem nicht.


    Das Hunde aller Rassen mal beißen und sich asozial Verhalten stand ja nicht zur Frage.

  • Amstaffs sind für Kampfbereitschaft und unbedingten Tötungswille gegen andere Hunde gezüchtet worden und keinesfalls gegen Menschen!

    Ja, aber gerade auch deshalb sollten solche Hunde einen Maulkorb tragen und sicher geführt werden.

  • Amstaffs sind für Kampfbereitschaft und unbedingten Tötungswille gegen andere Hunde gezüchtet worden und keinesfalls gegen Menschen!

    Das ist der entscheidende Unterschied!

    Ich wundere mich immer, dass dieses Argument scheinbar zur Beruhigung angebracht wird.

  • Ein verpflichtender Test vor Anschaffung wäre was. Für alle, egal welcher Hund einziehen soll. Viel zu viele Leute wissen grad mal wo vorne und hinten ist, halten Genetik für was zu essen und "mit viel Liebe!" lässt sich alles so hinzaubern wie mans will.

    Oder das andere Extrem, starker Hund um das eigene Ego aufzupolieren.

    Das ist doch aber gerade das ganz tragische in diesem konkreten Fall in Österreich. Die Halterin war Züchterin, hätte so nen Test wohl problemlos gemeistert, die Hunde waren (wenn ich mich richtig erinnere) doch zumindest teilweise "getestet" und zumindest was man halt so über die Medien mitkriegt, war das auch kein "Dummbatz" der die Hunde völlig falsch gehalten hat usw. Eigentlich alles Voraussetzungen, dass so ein schlimmer Zwischenfall eher nicht hätte passieren dürfen. Und dennoch ist das so komplett eskaliert an dem Tag, glaub das ist schon auch mit ein Grund warum das hier so diskutiert wird. Das war halt (zumindest was wir halt so von aussen erfahren) eben keine "typische Klischeehalterin", bei der man solche Unglück schon fast erwarten würde. Da bleibt dann nunmal nicht mehr viel als Erklärungsversuch (und es ist halt irgendwie menschlich einen Grund zu suchen, warum das so lief und wie ich selbst als Hundehalter sowas möglichst vermeiden kann). Eigentlich bleibt doch nur es lag an der Rasse, sie war mit zu vielen Hunden raus oder man kann so ein Drama im Zweifelsfall einfach nicht verhindern wenn es richtig mies läuft. Und gerade letzteres will man logischerweise doch nicht wahrhaben.

    Ich selbst bin mir verdammt unschlüssig, was ich aus der ganzen Geschichte als Hundehalter mitnehme.

  • Ich wundere mich immer, dass dieses Argument scheinbar zur Beruhigung angebracht wird.

    Du hast aber schon alles gelesen, was ich geschrieben habe, oder?


    Und wen will ich hier scheinbar damit beruhigen?

    Nun, dann noch einmal ausführlicher.


    Ich maße mir nicht an über die Rasse an sich zu sprechen oder gar zu urteilen, weil mir dafür schlicht das Wissen fehlt bzgl. Geschichte, Verhalten, etc. und ich auch exakt keinen Amstaff persönlich kenne.


    Ich kann also nur das beurteilen, was von anderen Personen angebracht wird und da bist du nicht die Erste, die darauf hinweist, dass diese Hunde auf Aggression gegen andere Hunde gezüchtet worden sind. Ich stolpere jedes Mal über diese Aussage, denn sie wird meist in dem Moment angeführt, in dem es darum geht Vorurteile zu entschärfen. Soll ich daraus jetzt also für mich mitnehmen, dass der Amstaff im Zweifel nur meinen Hund meuchelt, also kann ich ganz beruhigt sein, weil mir ja nichts passiert?


    Ich will damit sagen, dass ich diese Argumentationsstruktur einfach sehr wunderlich finde und mich daran störe.

  • Eigentlich bleibt doch nur es lag an der Rasse, sie war mit zu vielen Hunden raus oder man kann so ein Drama im Zweifelsfall einfach nicht verhindern wenn es richtig mies läuft. Und gerade letzteres will man logischerweise doch nicht wahrhaben.

    Das ist der springende Punkt!

    Lieber einen Vorurteil frönen, als .......


    Lustigerweise wird dann ganz schön Dementi gegeben, mit den Augen gerollt, sobald zur eigenen Rasse "das klassische Schubladendenken" kommt.

    Darüber sollte man auch mal in Ruhe nachdenken!




    Natürlich ist dieser Vorfall in keinster Weise zu entschuldigen! Und das macht auch niemand! Sowas darf schlicht und einfach nicht passieren! Basta!

    Es ist geschehen, warum auch immer. Das weiß man nicht! Wir werden es auch nie erfahren. Es kam vor Gericht, und es kam zu einem Urteil. Das sollte reichen, also für alle anderen, die nichts mit dem Vorfall zu tun gehabt hatten, oder als Zeugen vor Ort gewesen waren.



    Keiner weiß, was in einer extremen Ausnahmesituation einem selbst passieren könnte!

    Hoffen wir mal, daß es nie eintreten wird, oder man das Ganze trotzdem noch irgendwie kontrolliert geregelt bekommt! Und nein, stellt Euch das nicht so einfach vor! Ich glaube, das wird dann in so einem Fall der größte Fehler sein, den man machen kann, auch wenn man es jetzt noch nicht weiß!

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