Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Weil immer wieder die ‚hupsi, das kann ja jedem mal passieren‘ Fraktion sich empört

    Ein Forum ist ein Forum, ist ein Forum, ist ein Forum.......


    Manche User werden sich auch nach 200 Seiten noch empören, bekommen aber auch von der anderen Seite immer wieder Antwort, also wird es ewig so weiter gehen, ohne dass etwas geklärt werden kann.

  • Die Rasse musste ja auch keine Rolle mehr spielen nachdem die Halterin die Verantwortung für das Geschehen übernommen hat

    Danach war das Verfahren zu Ende

    Es wurden weder Zeugen noch Gutachten gehört


    Diese kennt nur die Staatsanwältin

  • Ein verpflichtender Test vor Anschaffung wäre was. Für alle, egal welcher Hund einziehen soll. Viel zu viele Leute wissen grad mal wo vorne und hinten ist, halten Genetik für was zu essen und "mit viel Liebe!" lässt sich alles so hinzaubern wie mans will.

    Oder das andere Extrem, starker Hund um das eigene Ego aufzupolieren.

    Das ist doch aber gerade das ganz tragische in diesem konkreten Fall in Österreich. Die Halterin war Züchterin, hätte so nen Test wohl problemlos gemeistert, die Hunde waren (wenn ich mich richtig erinnere) doch zumindest teilweise "getestet" und zumindest was man halt so über die Medien mitkriegt, war das auch kein "Dummbatz" der die Hunde völlig falsch gehalten hat usw. Eigentlich alles Voraussetzungen, dass so ein schlimmer Zwischenfall eher nicht hätte passieren dürfen. Und dennoch ist das so komplett eskaliert an dem Tag, glaub das ist schon auch mit ein Grund warum das hier so diskutiert wird. Das war halt (zumindest was wir halt so von aussen erfahren) eben keine "typische Klischeehalterin", bei der man solche Unglück schon fast erwarten würde. Da bleibt dann nunmal nicht mehr viel als Erklärungsversuch (und es ist halt irgendwie menschlich einen Grund zu suchen, warum das so lief und wie ich selbst als Hundehalter sowas möglichst vermeiden kann). Eigentlich bleibt doch nur es lag an der Rasse, sie war mit zu vielen Hunden raus oder man kann so ein Drama im Zweifelsfall einfach nicht verhindern wenn es richtig mies läuft. Und gerade letzteres will man logischerweise doch nicht wahrhaben.

    Ich selbst bin mir verdammt unschlüssig, was ich aus der ganzen Geschichte als Hundehalter mitnehme.

    Ja, in dem konkreten Fall bin ich ehrlich, ich weiß da zuwenig. Ich kann mir nicht vorstellen das die Hunde so grundlos ausgetickt sind. Sicher wird dann viel Rudelverhalten dabei gewesen sein was eben das Ausmaß so heftig gemacht hat, aber so generell haben Amstaffs ja doch eher ne lange Zündschnur besonders Menschen gegenüber.

    Wissen werden wir es nie, denn es war ja keiner von uns dabei.

    Aber ich bin mir sicher das da mehr dahinter steckt, ne Vorgeschichte oder irgendwas.

    Und wenn nicht... Nun ja, wir alle verschließen gerne die Augen davor was unsere Hunde anrichten könnten wenn sie wollten. Egal welche Rasse.


    Hier wird aber viel so im generellen und aus dubiosen Quellen dahergeredet (YouTube Videos...) und darum meine recht allgemeine Zusammenfassung.






    Und was Windhunde und Menschen angeht, grad die großen könnten problemlos einen Menschen töten, wenn sie wollten. So ein Barsoi bringt durchaus 40 Kilo und mehr auf die Waage, der reißt einen auch in Fetzen wenn ers drauf anlegt.

    Weiß ja nicht warum man glaubt das die sowas nicht könnten.

  • Es wurden weder Zeugen noch Gutachten gehört


    Diese kennt nur die Staatsanwältin

    Zumindest das Gutachten war mit Sicherheit Gegenstand des Gesprächs zwischen Ankläger, Nebenkläger und der Angeklagtem mit ihrem Anwalt.


    Bei diesem Gespräch sind auch zivilrechtliche Aspekte besprochen worden (der Schadenersatz z. B. bzw. Schmerzensgeld).


    Eben WEIL dieses Gespräch vor der eigentlichen Gerichtsverhandlung stattgefunden hat, und dort alle Aspekte geklärt worden sind und es zu einer Einigung kam, konnte die eigentliche Gerichtsverhandlung schon nach etwas mehr als einer halben Stunde abgeschlossen werden.

    Deshalb brauchten auch keine Zeugen mehr vor Gericht vernommen werden, weder solche, die die Zuverlässigkeit der Beklagten bezeugen, noch die, die die Anklage der Staatsanwaltschaft unterstützen, noch die, die möglicherweise Aussagen zum Opfer machen könnten, noch die, die als Ersthelfer vor Ort waren.


    Das ist alles in dem Gespräch geklärt worden, und natürlich wird der Anwalt der Beklagten vor diesem Gespräch Einsicht in das abschließende Gutachten gehabt haben.


    Auch in die Argumente und Beweise, welche die Staatsanwaltschaft einbrachte für ein grob fahrlässiges Handeln der Beklagten.

  • Amstaffs sind für Kampfbereitschaft und unbedingten Tötungswille gegen andere Hunde gezüchtet worden und keinesfalls gegen Menschen!

    Das ist der entscheidende Unterschied!

    Genau diese Denke ist verhaltensbiologisch Unsinn!


    Denn wenn dies tatsächlich genetisch so verankert werden könnte, dann würde kein Hütehund Autos hüten, oder Menschen, Kein Herdenschutzhund würde etwas anderes schützen als Herdentiere, kein Dackel würde etwas anderes jagen als Bautiere etc.



    Dass viele dieser Hunde ein total fehlgeleitetes Beutefangverhalten zeigen

    Genau das ist die Antwort, denn dieses "fehlgeleitete Beutefangverhalten" kann tatsächlich bei jedem Hund passieren.


    Der Balljunkie-Hund z. B. ...


    Der Hund, der Artgenossen nicht mehr als Artgenossen erkennt, sondern als Beute sieht, z. B.


    Hier sollte man sich die Frage stellen, welche Sequenzen des Beutefangverhaltens verstärkt (spezialisiert) wurden bei den unterschiedlichen Rassen, und ob das möglicherweise im Zusammenhang mit den fatalen Folgen steht, die durch diese Fehlleitung dann geschehen können.


    Dass diese Hunde nie darauf selektiert wurden, Menschen als Beute zu sehen ist eben kein Garant dafür, dass die gezielt selektierten Beutefangverhaltenssequenzen nicht doch durch Fehlleitung gegenüber dem Menschen gezeigt werden könnten - oder kurz:


    Es kann nicht garantiert werden, dass der Hund den Menschen nicht doch als Beute sieht.

    Im Zusammenhang mit der Spezialisierung auf die letzten beiden Beutefangverhaltenssequenzen "Stellen und Töten" sicher eine besondere Problematik, die zwingend erfordern ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass der Mensch niemals, auch nicht versehentlich, als Beute angesehen wird.


    Dass ein gewisses Maß an Aggression bei wehrhafter Beute erforderlich ist, um ein Erlegen der Beute zu erreichen, erwähne ich jetzt nur mal um das Gesamtbild abzurunden.

  • Genau diese Denke ist verhaltensbiologisch Unsinn!

    Nein!


    Wenn ein Hund explizit dafür gezüchtet und trainiert wurde, mit einem anderen Hund im Käfig zu kämpfen, hat das überhaupt nichts mit einem Angriff auf einem Menschen zu tun, der zufällig vorbei joggt.


    Das sind vollkommen unterschiedliche Aggressionsauslöser!


    Dass bei einem Jagdhund der Trieb ausgelöst wird, sobald sich etwas schnell bewegt, ist nachvollziehbar.


    Und der HSH schützt natürlich seine Herde, aber damit verbunden natürlich auch das Gelände oder Gebiet, wo sich seine Herde befindet.


    Aber da Hunde Lebewesen sind, kann jedes Verhalten eben auch fehlgeleitet sein und sich gegen Menschen richten.

    Natürlich abhängig von Rasse mit mehr oder weniger fatalen Folgen.


    Wie schon geschrieben, täglich werden Hunderte Menschen aus irgendwelchen Gründen von Hunden gebissen und übelst zugerichtet, zum Glück so selten mit tödlichem Ausgang.


    Und damit es nicht wieder heißt, dass ich etwas Verharmlose, oder bestimmte Rassen in Schutz nehme, nein das tue ich nicht!

  • Wenn ein Hund explizit dafür gezüchtet und trainiert wurde, mit einem anderen Hund im Käfig zu kämpfen,

    Ich habe aber nicht von Kämpfen (wo speziell bei diesen Rassen auch eine Artgenossenaggression nötig ist, was auch noch mal eine zwar andere, aber dennoch besondere Problematik in einer stark mit anderen Hunden bewohnten Gegend mit sich bringt), sondern von Beutefangverhalten geschrieben.


    Das sind zwei völlig unterschiedliche Verhaltenskreise, die natürlich in ihrer Anwendung oft miteinander verquickt sind.


    Du schreibst aber selber von "fehlgeleitetem BEUTEFANGVERHALTEN" - also vermenge das doch jetzt bitte nicht selber mit der Spezialisierung auf KÄMPFEN.





  • Nach meinem Kenntnisstand lief ein guter Teil der Selektion und des Trainings der Bull and Terrier Typen für die Pit über das Beutefangverhalten. Das lässt sich nicht so sauber trennen. Zumal schlussendlich das, was hormonell im Körper passiert, nicht groß unterschiedlich bei Feind oder Beute ist.


    Fürs abrupte und völlig kompromisslose Umschlagen ist zumindest ein Teil Beutefangverhalten eine recht wahrscheinliche Erklärung. Wissen kann man es nicht.

  • Und was Windhunde und Menschen angeht, grad die großen könnten problemlos einen Menschen töten, wenn sie wollten. So ein Barsoi bringt durchaus 40 Kilo und mehr auf die Waage, der reißt einen auch in Fetzen wenn ers drauf anlegt.

    Weiß ja nicht warum man glaubt das die sowas nicht könnten.

    Können? Klar, warum nicht? Aber tun sie es? Mit der unstoppbaren Vehemenz von Staffs?

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