Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Ich find das Beispiel zwar abstrus, aber passender wäre statt “Sei froh, dass Dir kein Pit das Ohr abgetrennt hat, sondern ein anderer Hund”, sondern
“Es ist schlimm, bei einem Hundeangriff das Ohr zu verlieren— und noch schlimmer bei einem Staff Angriff sein restliches Leben zu verlieren.”
Ich find’s ja schön, dass du allgemein zu umsichtigen Verhalten bei Hundehaltern — oder bei allen Menschen überhaupt! -
als Antwort auf die aktuelle Diskussion klingt das schon sehr nach relativieren und kleinreden.
Es ist ja nicht so, als würden bei “anderen Rassen” (wie du sie nennst) nicht auch Konsequenzen folgen. Und in Österreich gibt es auch Schutzmaßnahmen die alle Hunde gleichermaßen betreffen. Regional Leinenzwang und Maulkorb für alle in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Dass Du es so lesen möchtest, ist hinlänglich bekannt. Und dass es Dir nicht grausig genug ist.
Ich lebe ja zufällig in Österreich. Sogar Wien. Hab nen verpflichtenden Hundeführschein und ein paar gesetzliche Änderungen in Sachen Hunderassen mitgemacht und bin 365 Tage im Jahr in der Stadt unterwegs. Ich darf also milde lächeln. .
Genau. Weil das nämlich alle wirklich machen.
Mein Ellbogengelenk, meine Knie, meine kaputte Brille und ich können auch eine hübsche Geschichte erzählen, wie effektiv manche Regelungen wirklich sind.
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Nein, das mein ich nicht. Das DF versammelt aber auch nur Bruchteile der hundehaltenden Welt.
ja aber was mich bei Diskussionen dieser Art immer nervt, wenn dann sowas wie "Limetti, du kleines Dummerchen, Du weißt aber schon, daß auch andere Hunde beissen und töten können? Ach Du naives Blödi, komm, ich sag es Dir jetzt mal: Auch Windhunde und Chis können andere töten. Gell, jetzt staunst Du"
Nein Leute, da staune ich nicht, denn ich bin kein naives Blödi.
Und ich bleibe halt immer noch dabei, die Vehemenz von Amstaffs ist eine andere, die Wucht und die Kraft ist eine andere. Und nicht alle Youtubevideos sind automatisch dubios, nur weil sie neutral festhalten, wozu diese Hunde halt in der Lage sind, auch wenn das manchen anscheinend nicht gefällt.
Ich weiß ernsthaft nicht, was an Videos von Hauskameras dubios sein soll
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Warum habe ich den Eindruck, dass mich manche SchreiberInnen hier falsch verstehen wollen?
Liegt es an meinem Nickname, an meinem Avatar, an meiner Lieblingsrasse?
Oder warum wird mir hier unterstellt, dass ich die Gefährlichkeit mancher fehlgeleiteter Hunde relativieren will?
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Also ich hab da eher Leut wie meine Eltern und deren Hundebild im Kopf. Der StaffMix wurde zeitlebens mit Argusaugen beobachtet und jeder zweite Atemzug löste Unbehagen aus oder die Angst, der würd einen jetzt töten oder alle anderen Lebewesen am Hof. Da hat es nach 9 Jahren noch überrascht, dass der Hund sich aber unauffällig verhielt und statt Hühner und Katzen, nur deren Futter fraß. Dass es dann just der Husky meiner Schwester war, der im Hühnerstall ein Gemetzel veranstaltete, rüttelte dagegen an Grundfesten. "Dass ein so netter Hund sowas tun kann. Damit haben wir nicht gerechnet. Unser alter Hund hat sowas auch nie getan. Wir haben gedacht, nur gestörte Hunde machen sowas."
Ohne es sicher zu wissen, denk ich Hundehaltertypus "Meine Eltern" ist immer noch der verbreitetere. Man hat einen Hund, weil man halt Hunde hat. Und alle Hunde sind lieb. Nur die überzüchteten nicht. Schäferhunde sind auch gestört. (Und Kampfhunde ghören sowieso erschossen. Alternativ: wurden sicher misshandelt. Es liegt immer am Besitzer.)"
Ich hielte meine Eltern für sehr riskante Hundehalter, hätten sie noch einen Hund.
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Warum habe ich den Eindruck, dass mich manche SchreiberInnen hier falsch verstehen wollen?
Liegt es an meinem Nickname, an meinem Avatar, an meiner Lieblingsrasse?
Oder warum wird mir hier unterstellt, dass ich die Gefährlichkeit mancher fehlgeleiteter Hunde relativieren will?wenn du Dich da auf mich beziehst, nein, Dich meine ich nicht.
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Ich kenne viele Leute nach Art deiner Eltern pinkelpirscher.
Selbst wenn ich heute neueren Bekanntschaften, also Leuten die mich vor 20 Jahren und davor nicht kannten erzähle, dass unsere Kids von Krabbelalter an mit Rottweilern aufwuchsen, kommt oft die Frage: hattest du da keine Angst, dass sie die Kinder beißen, die sind doch dafür bekannt.
Und ja was deren Hunde über den Tag so tun und lassen können, wenn der eine z.B. alleine im Garten verweilen muss, bis die Schulkids am frühen Nachmittag nach Hause kommen der hüpft übern Zaun, geht alleine um dem Dorfteich, mit Glück nimmt ihn jemand aus der Nachbarschaft mit. Weder Sorge um Verkehrsteilnehmer, noch evtl. unschöne Hundebegnungen und erst recht nicht Halterpflichten interessiert diese Familie, er ist ja ein ganz lieber Hund. Das stimmt auch, aber man ey
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ja ich weiß. Ich hatte damals einen ziemlich guten Kontakt zu einem Gutachter und die Rasse, die ganz oben an der Spitze stand, wenn es um Beißattacken ggü Hunden ging, war der Husky. Ich weiß auch, was Schlittenhundgespanne gegenüber Fremdhunden angerichtet haben.
Und ich hatte ja selbst einen Alaskan Husky und war mir durchaus sehr bewußt, wie schnell Huskys vor allem halt kleine Hunde als Beute ansehen können. Ich habe das auch immer weiter gegeben, damit die Huskyleute darauf achten, aber auch die Kleinhundbesitzer nicht ganz so unbedarft sind.
Ich weiß aber halt auch, wie es sich anfühlt, ob man von einem Amstaff angegriffen wird oder von zb einem DSH
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Auch da. Ich weiß schon was Du meinst. Bzw empfinde es durchaus ähnlich.
Aber auch "motivationsabhängig". Den 25 Kilo Staff der sich "nur" verbeißt und festhält, den krieg ich leichter bis sogar gefahrloser runter, als womöglich den 40kg Hund, der mehr und öfter nachsetzt und mich auch erwischt.
Bzw ist halt bei diesen Rassen und Mixen daraus das Spektrum von-bis so groß. Mittlerweile.
N total krass gamer bliblablup Pit mit 14kg ist was ganz anderes, als so ein kompakter Hund aufgeblasen auf 30, 40 kg oder gar mehr.
Dass Körperbau, Gewicht, Art des Zubeißens, aber auch die zugrundeliegende Motivation, der "Trieb" eine Rolle spielen - und da dann wieder zu tragen kommt, wie schwer und kompakt ein Hund ist, der das jetzt echt ernst meint, steht außer Fragen, denk ich.
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Die Frage „wofür braucht es diese Hunde denn heutzutage bzw. warum will wer unbedingt einen solchen Hund“ ist für mich halt der völlig falsche Ansatz, um über Maßnahmen oder gar Komplettverbote zu entscheiden. Denn letztlich braucht kein reiner Hobbyhundehalter einen Hund und schon gar keinen Hund einer bestimmten Rasse. Sich trotzdem selbst entscheiden zu können (wenn auch bei bestimmten Rassen mit behördlichen Einschränkungen) ist eine Ausprägung des Rechts auf freie Entfaltung. Da sind wir im Bereich der Grundrechte. Ein Bereich, der mir zumindest enorm wichtig ist.
Deshalb finde ich solche Verbotsdiskussionen nicht Larifari. Auch wenn ich selbst meine Erfahrungen habe und mir u. A. deshalb nie einen Hund des Bull and Terrier Typs zulegen wollte.
Der Schutz des Einzelnen vor vermeidbaren Gefahren ist ebenso im Bereich der Grundrechte angesiedelt und ebenso so wichtig. Und aus diesem Bereich heraus leitet sich das Recht des Staats ab, in den Bereich der freien Entfaltung einzugreifen. Mit Maßnahmen, die so wenig invasiv und so effizient und wirksam wie möglich in die Rechte der Bürger eingreifen.
Und da ist der Pferdefuß: Maßnahmen, die gleichzeitig effizient, wirksam und Rechte wahrend sind, beschließt man nicht mit Schnellschüssen und aus Entsetzen über Einzelfälle. Denn dann sind wir im Bereich der Hexenjagd. Sah man an den Listen in Deutschland mit ihre brutalen Einführung, ihrem völlig uneinheitlichen Vorgehen und teils absurden Zumutungen (wie z. B. der Fragebogen zur Sachkunde).
Stattdessen müsste erstmal geschaut werden, ob denn von Hunden bestimmter Rassen ein so erhöhtes Gefahrenpotenzial ausgeht, dass ein staatliches Eingreifen geboten ist, identifiziert werden, welche Rassen das sind, untersucht werden, ob ein Totalverbot angeraten ist oder ob es auch effektive mildere Maßnahmen gibt.
Aktuell haben wir trotz digitaler Welt noch nicht mal die strukturellen Grundlagen dafür, das entsprechende Datenmaterial zu sammeln. Es gibt auch wenig Bestrebungen in die Richtung, es zu legen. Es gibt keine aussagekräftigen Belege, dass die Listen als schützende Maßnahme effektiv sind. Und wenn gerade nicht etwas so Entsetzliches passiert wie letztes Jahr in Österreich, dann ist Hundekot oft ein größeres öffentliches Thema als Hundegefahr.
Ich schließe für mich daraus eigentlich, dass die Analyse und Beseitigung von Hundegefahren für die Öffentlichkeit derzeit zumindest als insgesamt nicht so zentrales Thema betrachtet wird. Was für mich als Hundehalterin ja prinzipiell erstmal erfreulich ist. Nur darf das mMn nicht dazu führen, dass im Fall einer heftigen Medienpräsenz eines einzelnen Ereignisses plötzlich eingreifende Maßnahmen ohne fundierte Datenbasis beschlossen werden, weil man meint „den Schuldigen“ bzw. „das Problem“ erkannt und getroffen zu haben. Das geht am Thema faktische Sicherheit und berechtigter Eingriff in Grundrechte vorbei.
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