Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Die meisten Haustiere werden ja schon nicht artgerecht gehalten. Ich weiß nicht, wo ich die Grenze ziehen will, weil es einfach so individuell ist, wie Menschen ihre Tiere halten. Trotzdem, je exotischer es wird, desto schwieriger wird es und desto schneller entstehen auch Probleme, spätestens wenn sich die eigenen Lebensumstände ändern sollten. Ich denke, jeder verantwortungsvolle Tierhalter wird sich dazu entsprechende Gedanken machen und dann eh von der Haltung verschiedenster Arten absehen. Allen anderen Tierhaltern würde ich am liebsten sowieso ein komplettes Tierhaltungsverbot aussprechen.

    Ich weiß ehrlich nicht, wie man effektiv verhindern kann, dass sich gedankenlos oder auch einfach nur mit zu wenig Verantwortungsbewusstsein Tiere angeschafft werden. Ich glaube, ich finde Auflagen gut. Tierhaltung sollte generell kritischer betrachtet werden. Ein Tier ist kein Accessoire, das man sich einfach mal so kaufen können sollte.

  • Naja es fängt schon damit an das ich gelernte Zootuerpflegerin bin und ja ich mag Exoten.

    Für mich sind weniger die Exoten Haltung an sich das Problem, sondern das auch hier wie zb bei Hunden der Mensch in der Regel nicht in der Lage ist einzuschätzen was er WIRKLICH leisten kann.

    Und zwar fachlich, geldtechnisch und platztechnisch. Der Fall in Brandenburg gehört dazu.


    Dazu kommen ein Haufen Leute (nicht persönlich gemeint) die vermeintlich Tierschutz brüllen aber nicht mal den Hauch einer Ahnung von diversen Exoten haben.

    Übrigens gehören Rinder in der Zoohaltung zu der Gruppe der gefährlichen, wahlweise besonders gefährlichen Tiere. Also hat dieselbe Kategorie wie Löwe und Co.

    Ich hab mal ganz platt gesagt noch nie jemanden sagen hören das Kühe in Privathand verboten gehören :p


    Sei es drum. Hier wurden tatsächlich eher Waschbär, Nasenbär und Co einziehen. Das ist realistisch leistbar und für das Umfeld ungefährlich, sollte etwas entweichen (auch zu bedenken)

    Nen Tiger bräuchte ich nun auch nicht :ka:

  • Naja es fängt schon damit an das ich gelernte Zootuerpflegerin bin und ja ich mag Exoten.

    Für mich sind weniger die Exoten Haltung an sich das Problem, sondern das auch hier wie zb bei Hunden der Mensch in der Regel nicht in der Lage ist einzuschätzen was er WIRKLICH leisten kann.

    Ich glaube, das noch viel gravierendere Thema ist, dass der Mensch oft nicht in der Lage ist, einzuschätzen, was er leisten können muss und sollte. Es ist kein realistisches Bild vorhanden, oder man redet es sich schön. Das fängt bei "Wie groß sind eigentlich 5 qm" an und hört bei "Was passiert wenn ich ins KH muss?" auf.


    Ich will dir nichts absprechen, du hast ja eh Ahnung, aber ich glaube, es ist im Zooumfeld vor allem von Vorteil, dass dort die Mittel für eine artgerechte Versorgung in der Regel stets gegeben sind, und kann ein Tier nicht mehr gehalten werden, ist nicht die Frage "Wohin damit?". Die sind untereinander vernetzt, weißt du ja alles. Dazu sind einfach mehr Leute da, mehrere Leute sehen die Tiere, schätzen sie ein, die richtigen Tierärzte sind bereits vorhanden. Arterfahrene Pfleger sind vorhanden. Das ist kein einzelner Mensch, der das irgendwie alleine versucht zu stemmen.


    Wenn Exotenhaltung mit etwas "Geduld und Spucke" (jetzt mal ganz verallgemeinert ausgedrückt) wirklich so einfach zu leisten wäre, wären die "privaten Zoos" (gerne "Roadside Zoos") in den USA nicht so gotterbärmlich... dort sieht man nämlich, was wirklich passiert, wenn man Exotenhaltung nicht streng reglementiert.



    Ich hab mal ganz platt gesagt noch nie jemanden sagen hören das Kühe in Privathand verboten gehören :p

    Es gibt Haltungsvorschriften für Rinder. Nicht jeder kann sich mal eben eine Milchkuh in den großzügigen Vorgarten stellen.


    Und Rinder sind nun mal unter Umständen richtig gefährlich, ja. Sieht man ja auf den Almen. Ich möchte jetzt keiner grantigen Mutterkuh im Weg herumstehen. Sie sind nun mal schwer und auch richtig schnell, wenn Bewegung reinkommt.


    Das ist realistisch leistbar und für das Umfeld ungefährlich, sollte etwas entweichen

    ...invasive Arten sind jetzt nichts, was ich "ungefährlich" nennen würde. Zumindest im ökologischen Sinne nicht.



    Es gibt für die meisten Exoten für mich einfach keine guten Gründe für die Haltung von Privatmenschen.

  • Wurli


    Dir ist klar das auch das mit den Rindern mir bekannt ist?

    Trotzdem kann sich jeder deutlich leichter nen Rind als nen Wolf zulegen. Und auch mein Beispiel mit dem entweichen wird bitte nicht verdreht. Es ist wohl etwas ungefährlicher wenn ein Waschbär entkommt als wenn ein Tiger aus seinem Gehege ausbricht. Genauso ist es gemeint.

    Ich habe auch mit keinem Wort erwähnt das Exoten Haltung ein Kinderspiel ist :ka:


    Aber man sieht schön was ich immer wieder erlebe^^ sobald man Exoten nicht abgeneigt ist, ist man potenzieller Tierquäler..


    Aber ich will da auch nicht herum diskutieren. Es gibt deutlich strenge Vorschriften für die Haltung von Wildtieren und das ist auch gut so.

    Und ich sehe eben kein Problem damit wenn das passt, das auch zu tun.

    Es ist einfach nur schade das Exotenhalter immer alle über einen Kamm geschoren werden.


    Möchte man als HH auch nicht..

  • Häh, wer sollte mich denn jetzt daran hindern, mir eine Kuh in den Vorgarten zu stellen? Kann ich doch einfach machen, solange Großtierhaltung erlaubt ist und ich das Tier artgerecht bzw. gesetzeskonform halten kann.

  • Waschbaeren sind aber eine invasive Art. Da gelten 1. andere Regeln (eben mal so darf die mWn kein Mensch halten) und 2. ist ein abhauen da eben doch nicht so ganz harmlos, wie bei anderen Tieren ;)

    Nilgaense sind z.B. echt problematisch in freier Wildbahn. Wenn sie verletzt/krank sind und man sie dann pflegt, darf man sie nicht mehr rauslassen/auswildern! Eben weil sie als invasive Art gelistet sind..

  • So in der Richtung hatte ich vorhin ein Statement formuliert Murmelchen und dann lieber wieder gelöscht ...


    Aber nu, es hat alles zwei Seiten und manches eben noch viel mehr Seiten!


    Mir persönlich geht es rein nur um den Respekt vor Wildtieren.


    Der Schupp wird abgeschossen

    Die Krebse landen im Kochtopf (zumindest hier in Berlin |) )

    Nutria Rezepte finden sich auch endlos viele im INet

    usw.


    :no:

  • Häh, wer sollte mich denn jetzt daran hindern, mir eine Kuh in den Vorgarten zu stellen? Kann ich doch einfach machen, solange Großtierhaltung erlaubt ist und ich das Tier artgerecht bzw. gesetzeskonform halten kann.

    Eben nichts... Solange du alles beachtest was im entsprechenden Gesetz steht kannst du das...

    Die sind natürlich je nach Tierart streng was ja auch gut so ist.

    Wie gesagt nur weil man es theoretisch kann, muss es ja lange noch nicht praktisch hin hauen..


    Murmelchen

    Da mich das ja interessiert und wir das teilweise damals für die Prüfung brauchten

    Du kannst hier in SH mit einer entsprechenden Genehmigung relativ problemlos Waschbären halten.

    Du musst die Tiere anmelden, kennzeichnen und kastrieren. Und sie natürlich sicher unterbringen. Formblatt ausfüllen, ich glaube das Vetamt muss ein Auge auf dein Gehege schmeißen.

    Ausnahmen sind Inseln und Gebiete ohne wildlebende Waschbären (die Populationsverteilung hab ich aber nicht im Kopf grade xD)


    Du darfst zb auch keine Wildkaninchen wieder auswildern hier oben das ist echt bisschen schwierig. Deshalb lebt bei mir ja immer noch der Wildmix. Gilt hier oben als Schädling und wenn man zb Babys findet nimmt die Station die hier oben nicht weil die sie nicht halten können auf Dauer :tropf:


    network und weil man Wildtiere hält hat man keinen Respekt oder wie? Also jetzt mal als ernste Frage oder verstehe ich da was falsch?

  • Dir ist klar das auch das mit den Rindern mir bekannt ist?

    Ja, deswegen wundert mich dein unsinniger Vergleich.

    Trotzdem kann sich jeder deutlich leichter nen Rind als nen Wolf zulegen.

    Rind = domestiziertes Nutztier

    Wolf = Wildes Raubtier


    Wieso diskutieren wir das??? :ugly:

    Aber man sieht schön was ich immer wieder erlebe^^ sobald man Exoten nicht abgeneigt ist, ist man potenzieller Tierquäler..

    Ja, ich bin wirklich schrecklich intolerant. Aber ich sehe Wildtiere halt gerne da, wo sie hingehören, oder in kontrollierter Haltung, die zur Erhaltung und dem Schutz der Art beiträgt. Was hat der Nasenbär davon, wenn er bei dir zuhause hockt? Was hat irgendwer davon?


    Und irgendwer muss die Tiere ja dann auch produzieren. Klappt ja schon bei den Hunden nicht, dass die Leute aus seriösen Quellen kaufen.


    Es ist einfach nur schade das Exotenhalter immer alle über einen Kamm geschoren werden.

    Werden sie nicht. Aber wenn man die Haltung exotischer Tiere allgemein erlaubt, WERDEN Tiere leiden, weil auf jede gute Haltung vermutlich dutzende bis hunderte miese bis grenzwertige kommen. Und im Unterschied zu domestizierten Tieren sind diese dann noch schwieriger unterzubringen als "geläufige" Haustiere.



    Nein, ich geb's offen zu. Ich verstehe dich nicht. Wenn du mit diesen Tieren ohnehin arbeitest oder arbeiten kannst, schon dreimal nicht.

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