Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • In diesem Fall sind viel zu wenige Details bekannt. Es werden ja auch Zeugen gesucht.

    Ich verstehe nur die MK Ablehnung nicht.

    Ganz allgemein: hab ich die Befürchtung, mein Hund packt einen freilaufend auf uns zukommenden Tutnix mit Beschädigungsabsicht, lässt ggf nicht mehr los und laufe ich unweit einer bekannten Freilauf Tutnix Fläche entlang, würde ich einen MK nutzen. Viele Leute werden dadurch abgeschreckt und ich kann mir nix vorwerfen. Versteh nicht, was daran so abwegig ist.

  • Meinem trau ich es nicht zu (sich wehren, ja, aber nicht packen und nicht mehr loslassen), aber trotzdem weiß ich nicht, ob er es nicht trotzdem machen würde. Also prophylaktisch mal wieder für jeden größeren Hund Maulkorb, weil er könnte ja doch?

    Diese Schlussfolgerung existiert aber nur in deinem Kopf.

    Keine Ahnung, warum es immer wieder auf Schwarz-Weiß-Denken hinausläuft ...

  • Bei so einem kleinen Hund muss aber nicht einmal eine Beschädigungsabsicht vorliegen um ihn schwer zu verletzen. Ich spreche jetzt nicht explizit von diesem Artikel, aber mein 15monatiger tollpatschiger Körperclown hier, der zwar überaus freundlich ist zu Hallo-Sagern, aber im Zweifel macht er auch an 30cm Leine einen Sprung und landet wenn es blöd läuft mit Begeisterung auf einem Kleinsthund drauf.


    Meine größte Angst war es immer, dass meine ü35kg ungewollt einen Kleinsthund verletzen. Ich habe wirklich wenig Verständnis für leinenlos rumlaufende Hunde die zum Hallo-Sagen vorbei kommen. Das Konflikt- und Verletzungspotenzial ist einfach ungleich höher als wenn man sich nicht zu cool ist einfach mal eine Leine dran zu machen.


    Na klar, seh ich ganz genauso! Ich selbst habe einen Chihuahua Junghund schon verletzt (und es war eigentlich nicht viel mehr als ein Hauch Luft, den der abbekommen hat). Es hätte also auch ein freundlicher "Spiiielen" Hund ab gewisser Größe theoretisch tödlich sein können. Klar. Aber in dieser Diskussion gehts ja nun auch um Hunde, die eindeutig mit Beschädigungsabsicht zupacken (nicht mehr ablassen).

    Ich bleib dabei: freilaufende Hunde, die unkontrolliert in angeleinte Hunde rennen sind die Pest, mies, nervig, ätzend. Gefährlich. Und absolut unnötig.

    Aber auch Hunde, die packen und nicht mehr ablassen sollten umsichtig geführt werden. Und für mich gehört da uU, bei einem Freilaufgebiet in der Stadt, auch ein MK dazu, ganz allgemein gesprochen :ka:

  • Meinem trau ich es nicht zu (sich wehren, ja, aber nicht packen und nicht mehr loslassen), aber trotzdem weiß ich nicht, ob er es nicht trotzdem machen würde. Also prophylaktisch mal wieder für jeden größeren Hund Maulkorb, weil er könnte ja doch?

    Diese Schlussfolgerung existiert aber nur in deinem Kopf.

    Keine Ahnung, warum es immer wieder auf Schwarz-Weiß-Denken hinausläuft ...

    Nö, warum? Das ist doch genau der Fall hier.


    "Warum hat der Hund keinen Maulkorb getragen, wenn er zu so einer Tat in der Lage ist?"


    "Weil ich nicht weiß, dass er dazu in der Lage ist."


    "Weiß man doch, wenn man seinen Hund kennt."


    Nö, weiß man nicht zwingend. Schlechter Tag, Schmerzen, Stress, ein nerviger Kleinhund zuviel - wenn man die Situation oder wenigstens eine ähnliche nicht vorher schon hatte, kann man nicht 100% wissen, wie der Hund reagiert. Um also jedes Risiko zu minimieren, müsste tatsächlich jeder Hund mit der körperlichen Fähigkeit zu so einem Verhalten Maulkorb tragen.

  • :???: Ich verstehe dich nicht.


    Ich zitiere mich mal:

    Andererseits: ein Hund, der sich sofort den Kleinen krallt und nicht mehr ablässt, ist doch vermutlich nicht das erste mal so drauf und gehört mit Maulkorb gesichert, verdammt (auch wenn das Spekulation ist, vielleicht wars ja auch aus heiterem Himmel).

    Ich hoffe der kleine Hund überlebt das.

    Wenn der Hund aus Schmerzen, Hirntumor, whatever plötzlich austickt, ja dann kann das schon mal blöd laufen.

    Aber in meiner Welt sollten Hunde Halter grundsätzlich schon einschätzen können, wie groß die Gefahr ist, die von ihren Hunden ausgeht und in welcher Situation sie daher gesichert gehören oder auch nicht.

  • Nur mal so als Nebengedanke: Gerade wenn ein sehr kleiner Hund sehr schnell um den anderen rumwuselt, braucht es nicht unbedingt Artgenossenaggression in irgendeiner Form für einen fatalen Beschädigungsbiss, da reicht ein Hund mit gewisser Beuteorientierung völlig aus, und schon ist es passiert. Etwas, das sowohl Groß- wie auch Kleinhundehalter offenbar nur zu gerne verdrängen.

  • Aber in meiner Welt sollten Hunde Halter grundsätzlich schon einschätzen können, wie groß die Gefahr ist, die von ihren Hunden ausgeht und in welcher Situation sie daher gesichert gehören oder auch nicht.

    Das ist doch mein Punkt. Wenn mein Hund noch nie sowas gezeigt hat, woher soll ich das wissen ? Wenn er bisher noch nicht auf in ihn reinrasselnde Kleinsthunde reagieren musste?


    Meine Eltern haben zwei Leonberger. Die sind im Prinzip Lämmer, aber wenn da ein Kleinhund reinrasselt, weiß ich nicht, wie die reagieren (mal davon ab, dass durch den Größenunterschied allein es keine gute Idee wäre). Candie ist artgenossenunverträglich. Der ist aber so, dass ich nie davon ausgehen würde, dass er so auf einen Kleinhund reagiert (weil er die zum Beispiel eigentlich toll findet). Kann ich garantieren, dass das immer so bleibt? Nö.


    Und das ist das, was mich an der Aussage stört. "Ein Hund, der so reagiert, sollte mit Maulkorb gesichert sein." Würde im Artikel stehen, dass der Hund bereits auffällig war, würde ich dir Recht geben. Weiß man aber nicht. Bei einem bisher relativ unauffälligen Hund ist das halt nicht verständlich, dem Halter einen Vorwurf zu machen.

  • Und das ist das, was mich an der Aussage stört. "Ein Hund, der so reagiert, sollte mit Maulkorb gesichert sein." Würde im Artikel stehen, dass der Hund bereits auffällig war, würde ich dir Recht geben. Weiß man aber nicht. Bei einem bisher relativ unauffälligen Hund ist das halt nicht verständlich, dem Halter einen Vorwurf zu machen.

    Du hast den Teil "ist doch vermutlich nicht das erste mal so drauf" und "(auch wenn das Spekulation ist, vielleicht wars ja auch aus heiterem Himmel)" weggelassen. Genau da ist doch das, was du bemängelst, ausgeschlossen, oder?


    Mir ist klar, dass Leute sich verschätzen bei ihren eigenen Hunden. Oder Verhaltensänderungen plötzlich auftreten können (warum auch immer). Und auch, dass kleine Hunde Gefahr laufen, bei entsprechend gelagerten Hunden als Beute eingeschätzt zu werden, was dann auch blöd endet.

    Aber ich verstehe nicht, wieso das in so einer Diskussion ausartet.


    Punkt 1) Hunde gehören gesichert, damit sie nicht zu fremden Hunden rennen (Chihuahua). Da sind sich alle einig.

    Aber wenn man schreibt, dass auch Punkt 2) nämlich die Sicherung des Hundes, der mit Beschädigungsabsicht den Kleinen schwer verletzt hat, in Betracht gezogen werden könnte, dann kommen so viele "wenn" und "aber" und alle schreien auf.


    Warum?


    Ich glaube, dass viele genervt sind von diesen Freilaufenden Tutnixen, das bin ich nämlich auch. Weil man selbst ständig damit kämpft. Weil ignorante Halter die Gassis zu Spießrutenläufen werden lassen. Weil sie einen oft in denkbar bescheidene Situationen bringen. Weil man deshalb Blut und Wasser schwitzt, damit alle schadfrei durch solche Begegnungen kommen.

    Und man sich daher sehr gut in den angeleinten Hund bzw den Besitzer hineinversetzen kann, denn man selbst ist oft in der Lage (nur ohne die Verletzung am Ende meistens vermutlich). Daher ist die Perspektive einem einfach näher. Das geht zumindest mir im ersten Moment auch oft so, das gebe ich offen und ehrlich zu.


    Aber rein objektiv betrachtet, ist es ja wohl nicht die Regel, dass ein Hund so reagiert wie der angeleinte Hund in diesem Fall. Dann wäre es kaum einen Zeitungsartikel wert. Ich denke viele viele derartige Situationen passieren täglich, ohne, dass ein Kleinhund fast getötet wird.

    Und DESHALB finde ich darf man schon auch mal auf den anderen, beteiligten Hund schauen. Auch wenn es natürlich mies ist, dass das gar nicht erst passiert wäre, wäre die Chi Besitzerin verantwortungsvoll und vorausschauend gewesen.

  • Fullani

    Im Nachgang eine Sicherung - ja.

    Im Vorfeld ohne Auffälligkeiten - nein.


    Was mich an deiner Aussage stört, ist einfach diese Vorannahmen, dass ein Hund, der so reagiert hat, bereits irgendwie auffällig gewesen sein muss. Das gibt der Artikel aber nicht her. Also ja, in erster Linie stört mich die Spekulation.

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