Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Ja, die Panik bezweifele ich nicht, aber panische Hunde sind nicht still. Stille spricht für ernsthaften Angriff oder Jagdverhalten. Das ist es, was irgendwie nicht in meinen Kopf geht. Das gezeichnete Szenario sind ja nicht Hunde, die panisch um sich beißen sondern Hunde, die alle gezielt attackieren.
Aber das kann auch einfach an meinem limitierten Wissen und meiner Vorstellungskraft liegen -
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Dieses Gelaber mit "Pack mentality" und "Revert to the wild" - was für ein Mist. Also ob jeder "wilde" Hund direkt in Blutrausch verfällt. Und es ist völlig unklar, ob sie von allen Hunde gebissen wurde - oder ob es nur einer aus der Gruppe war.
Das sagt er so ja garnicht.
Die Überschrift ist ein Aufreisser und ich bezweifle sogar, dass der von dem Typen stammt, sondern in der Redaktion so formuliert wurde.
Er sagt, dass in Sondersituationen wie dieser Hunde ihren Instinkten (revert to type) folgen. Und mögliche Folgen eben sein können, dass sie jedermann, auch jemanden, der ihnen helfen will, beißen können und sich auch gegen den Hundeführer wenden können.
Und ja, das habe ich selbst erlebt. Die Hündin, uralt und total lieb, wurde von meiner Hündin angegangen (Ursache weiß ich nicht). Sie lag am Boden und hat wild um sich gebissen und mich dabei erwischt. Ich wollte nur trennen und ihr Schutz geben. Ich bin sicher, sie wusste nicht mal, was sie da erwischt hatte und sie hätte mich nie im Leben gezielt gebissen.
Jetzt stell ich mir mal 8 Hunde vor, die um ihr Leben fürchten (was in so einer Massenklopperei für mich nur natürlich wäre), und die nichtmal weglaufen können, weil sie an der (durchs Verheddern immer kürzer werdenden) Leine hängen.
In der Situation bleibt doch nur fight als einzig mögliche Überlebenstaktik
Und da wird eben jeder gebissen, der "mich" berührt.
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Was für eine entsetzliche und mysteriöse Geschichte
Pictured: 11st Leonburger named Shiva at the centre dog walker tragedyA picture has emerged of one of the dogs being walked by the woman - a large Leonberger called Shiva. Shiva appeared in a BBC2 programme about unruly puppies…www.dailymail.co.ukDie Aussage der Reiterin klingt absolut nicht nach Massenpanik, sondern nach einem gezielten (damit meine ich: nicht panisch um sich schnappenden) und bis zum bitteren Ende fortgesetzten Angriff von mindestens vier Hunden - das ist wirklich wie aus dem Horrorfilm.
Für mich liest sich das eher so, als wäre der vorangegangene Angriff der Meute auf eine andere Frau und deren Hund (die immerhin "schwer" verletzt wurde!) der Trigger gewesen. Als hätte die arme Frau versucht, ihre aufgeheizte, aggressive Meute wieder unter Kontrolle zu bekommen, wäre dabei gefallen und dann nur noch Beute gewesen.
Es ist nur wirklich schwer, sich einen so hemmungslos aggressiven Leonberger vorzustellen. Ich kannte ein paar (auf dem Hof, auf dem ich früher ritt, züchtete die jemand), und die waren so rundum friedlich, friedlicher gings kaum noch. Aber gut, Ausnahmen gibt es wohl überall.
Oh, und der letzte Nachtrag: Die Hunde waren nach Aussagen der Augenzeugin "loose", also keine Paniksituation mit verhedderten Leinen. Sonst wäre ja auch der Ausgang-Angriff kaum möglich gewesen.
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Ja, auch das ist eine Möglichkeit. Aber auch hier: bei der Gruppendynamik (nochmal danke an McChris für den Begriff) reicht es doch schon aus, wenn einer aus Stress eine rückwärtsgerichtete Aggressionshandlung (beißen des Hundeführers) zeigt und das ist der Auslöser - andere folgen dem Beispiel.
Auch bei dieser Beschreibung stellt sich mir wieder die Frage nach der Anzahl der Hunde, die "man" unter Kontrolle halten kann. Und nochmal, so doof wie das in diesem Zusammenhang klingt, hier liest es sich für mich wie maßlose Selbstüberschätzung der Dogwalkerin bzw. eben u.U. auch wie: das-hat-er-ja-noch-nie-gemacht.
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Ich tagge mal kurz Die Swiffer, die ist ja Dogwalkerin, wenn auch in DE. Hast du vielleicht ein paar Einblicke für uns bezüglich "Pack Mentality" unter eigentlich "fremden" Hunden, gehst du nur einzeln mit den fremden Hunden, wann hast du deine dabei? Du musst dich auch gar nicht zu dem Vorfall äußern, wenn du nicht möchtest, aber ich fände deine Erfahrungen in Sachen Gruppendynamik etc. hier schon echt spannend.
Wäre schon fast ein eigenes Thema wert. Man kennt ja dieses "Klischeebild" vom Dogwalker mit drölfzig verschiedenen Hunden an tausend Leinen. Ich fand es schon immer sonderbar, dass das funktionieren soll. Aber das liegt sicher auch an mir. Ich möchte mir eigentlich persönlich immer sein, dass ich meine beiden Hunde jederzeit körperlich im Griff habe, auch in prekären Situationen, wenn ich sie beide gleichzeitig führe. Was ich sehr, sehr selten mache, weil ich mich damit nicht wirklich wohl fühle.
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In der Situation bleibt doch nur fight als einzig mögliche Überlebenstaktik
Nur zur Klarstellung - ich bin komplett deiner Meinung. Ich fand nur die Ausdrücke "Revert to wild" oder "Pack Mentality" falsch - Überlebensinstinkt und Panikreaktion hat ja nichts mit "Wildheit" oder Rudelmentalität zu tun. Wilde Caniden im Rudel greifen ja nicht blindwütig und panisch Menschen an.
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Ich tagge mal kurz Die Swiffer, die ist ja Dogwalkerin, wenn auch in DE. Hast du vielleicht ein paar Einblicke für uns bezüglich "Pack Mentality" unter eigentlich "fremden" Hunden, gehst du nur einzeln mit den fremden Hunden, wann hast du deine dabei? Du musst dich auch gar nicht zu dem Vorfall äußern, wenn du nicht möchtest, aber ich fände deine Erfahrungen in Sachen Gruppendynamik etc. hier schon echt spannend.
Wäre schon fast ein eigenes Thema wert. Man kennt ja dieses "Klischeebild" vom Dogwalker mit drölfzig verschiedenen Hunden an tausend Leinen. Ich fand es schon immer sonderbar, dass das funktionieren soll. Aber das liegt sicher auch an mir. Ich möchte mir eigentlich persönlich immer sein, dass ich meine beiden Hunde jederzeit körperlich im Griff habe, auch in prekären Situationen, wenn ich sie beide gleichzeitig führe. Was ich sehr, sehr selten mache, weil ich mich damit nicht wirklich wohl fühle.
Aber wenn du nicht gerade über 100 kg wiegst, hast du gegen 40 kg Hund zusammen keine Chance und sie körperlich nicht im Griff.
Und ich betone nochmals, dass Hunde massiv rückwärtsgerichtet oder mit entsprechendem Potenzial bei einem Sturz agieren, ist leider keine Seltenheit. So kommt es z.B. im Tierschutz oft zu schweren Verletzungen, lokal gab es letzten Monat einen fast tödlichen Vorfall eines augenscheinlich ruhigen Hunde, der dann einfach beim Umdrehen die Bauchdecke des betroffenen Menschen komplett aufgerissen hat. Natürlich ist Gruppendynamik potenziell kritisch, aber ich verstehe nicht, warum sich da so aufgehangen wird. Aggressive Leonberger sind jetzt auch nicht sooo selten.
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Oh, und der letzte Nachtrag: Die Hunde waren nach Aussagen der Augenzeugin "loose", also keine Paniksituation mit verhedderten Leinen. Sonst wäre ja auch der Ausgang-Angriff kaum möglich gewesen.
Das stimmt nicht, dort steht:
The horsewoman, who believes she was the last person to see the victim alive, added: The dogs must have been on the lead because they were in such close proximity.
weiter unten:
Two of the dogs, which were obviously loose, came running towards us. One looked like a very well-groomed cream cockapoo and the other was black.
Also haben sich wohl 2 der Acht (oder sieben?) losgerissen, aber als das Ganze anfing, waren die Hunde angeleint.
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Ich geh im Tierheim problemlos mit drei großen Hunden los, meine beiden und einem schwierigen, aber da weiß ich auch, dass Picard überhaupt gar keine Tendenz nach vorn hat, Spuk komplett klar im Kopf ist und beide sich nicht vom Tierheimhund anstacheln lassen. Körperlich halte ich 33kg, 25kg und DSH mit geschätzt 30kg oder Labbimix mit geschätzten 25kg, weil meine zwei leinenführig sind.
Im Pensionsbetrieb geh ich zur Not auch mit drei Hunden, die sich aus der Pension kennen, aber das ist auch bei kleineren Hunden anstrengender als drei große, wo ich meine einschätzen kann. Allein mit sieben Hunden, die man nicht sehr genau kennt und einschätzen kann, im öffentlichen Raum unterwegs zu sein, ist einfach Wahnsinn und kann nur schiefgehen. Die äußeren Umstände sind hier das Problem, irgendwer verhält sich unklug, ein anderer Hund knallt in die Gruppe rein, allein wenn der dann von allen Hunden angegriffen wird, endet das unschön.
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Man sollte bedenken dass ein Polizeihundetrainer in aller Regel mit einem Typ Hund arbeitet der relativ schnell rückgerichtete Aggression zeigen kann.
Da ist das Bild nochmal ein Anderes als wenn man jetzt bspw einen Trainer fragen würde der primär Familienhunde vor sich hat.
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