Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich tagge mal kurz Die Swiffer, die ist ja Dogwalkerin, wenn auch in DE. Hast du vielleicht ein paar Einblicke für uns bezüglich "Pack Mentality" unter eigentlich "fremden" Hunden, gehst du nur einzeln mit den fremden Hunden, wann hast du deine dabei? Du musst dich auch gar nicht zu dem Vorfall äußern, wenn du nicht möchtest, aber ich fände deine Erfahrungen in Sachen Gruppendynamik etc. hier schon echt spannend

    Öhm. Ich weiß gerade gar nicht so recht, worum es geht, war das ganze Wochenende aufm Seminar und bin gerade erst Heim gekommen.

    Muss erstmal nachlesen gehen...

  • Zitat

    Shiva die ihren Namen nach dem indischen Gott der Zerstörung bekommen hat war in dieser Fernsehshow, weil ihre Besitzerin Probleme mit der Erziehung hatte. Sie war aber angeblich nicht bösartig sondern hat nur an allem rumgekaut. Es wird auch geschrieben, dass nicht klar ist , ob Shiva überhaupt in den Unfall verwickelt war. Angeblich hatte einer der anderen Hunde kurz vorher die andere Frau angegriffen

    Ich sag doch auch gar nicht, dass sie darin verwickelt war. Es wurde gefragt, warum dieser Hund ständig in den Medien erwähnt wird, und meine Vermutung war, dass es daran liegt, dass sich ein großer Hund, der schon Mal im Fernsehen war, halt super verkauft als Schlagzeile.

  • Das st wurde ja schon erklärt, ich vermute, der wird ständig erwähnt, weil der halt schon Mal in einer Fernsehshow zu sehen war.

    Vielleicht auch der Satz im Ausgangsartikel: "and only one of the dogs appeared to be of substantial size. " Also dass man sich nicht wirklich vorstellen kann (oder will), das kann ein kleiner Hund so einfach tun.
    Wenn die Größenunterschiede so deutlich da waren, wird die Autopsie da aber wohl Klarheit bringen.


    Ich würde am ehesten vermuten, die Stimmung war extrem aufgeheizt, die Hunde haben sich untereinander gekloppt und die Frau hat versucht zu trennen und lag dann letztlich am Boden, hat versucht sich rauszuwinden und war so dazwischen (auch durch die Leinen). Würde für mich auch dazu passen, dass sie Passanten zurief, weg zu bleiben, vielleicht dachte, das Ganze noch in den Griff zu bekommen. Man rechnet ja nicht damit, dass die eigentlich lieben Gassihunde einen totbeißen und Adrenalin tut sein übriges. Raufereien dagegen und da eingreifen sollte man als Gassigänger ja abspulen können. Viel mit Denken ist in so einer Situation ja nicht mehr.
    Ist auch die Frage, wie schnell das dann ging, eine blöde Verletzung an genau der falschen Stelle reicht ja schon.

    Dass mehrere bis dato unauffällige Hunde sich mit Tötungsabsicht gezielt auf die Dogwalkerin gestürzt haben, bloß weil die hinfiel und da 20 Meter weiter (wieauchimmer) ein fremder Hund war... die Vorstellung fällt mir schwer

  • Zitat

    Vielleicht auch der Satz im Ausgangsartikel: "and only one of the dogs appeared to be of substantial size. " Also dass man sich nicht wirklich vorstellen kann (oder will), das kann ein kleiner Hund so einfach tun.

    Wenn die Größenunterschiede so deutlich da waren, wird die Autopsie da aber wohl Klarheit bringen.

    Angeblich werden wohl DNA Proben von den Bisswunden und Hunden genommen. Bisher sollen alle Hunde noch leben. Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass da noch Staffis dabei waren. Sind nicht auf der Liste der gefährlichen Hunde, verursachen aber regelmäßig Beißunfälle hier. Und die gibt es hier in vielen Gegenden wie Sand am Meer. Ist aber nur Spekulation. In einigen Berichten erwähnt ein Augenzeuge, dass er die Verstorbene regelmäßig mit den Hunden gesehen hat und sie die Hunde nie im Griff hatte.

  • Ich sag doch auch gar nicht, dass sie darin verwickelt war. Es wurde gefragt, warum dieser Hund ständig in den Medien erwähnt wird, und meine Vermutung war, dass es daran liegt, dass sich ein großer Hund, der schon Mal im Fernsehen war, halt super verkauft als Schlagzeile

    War auch nicht als Kritik gemeint sondern im Gegenteil zur Unterstreichung deiner Aussage.😅

  • Vor allem, weil es überhaupt der einzige Hund ist, der bis jetzt sozusagen namentlich identifiziert wurde. Wäre es einer der Dackel gewesen, hätten sich die Schlagzeilen übrigens sicher noch besser gemacht, weil Dackel als Menschenfresser so schön skurril ist.


    Mich würde schon sehr interessieren, was da beteiligt war - Leonberger, Dackel und Cockapoo sind bis jetzt genannt worden. Ob da wohl einer dabei war, der sozusagen als "Zündfunke" prädestiniert gewesen wäre, also ein Terriertyp oder vielleicht ein sehr reaktiver Hütehund? Wobei ja Dackel auch schon recht "jähzornig" und angriffslustig werden können. Einer muß ja nun mal diese Gruppendynamik ausgelöst haben, und ob das wirklich ausgerechnet der Leonberger war?

  • und dazu noch diese Aussage von dragonwog:

    Glaub daran liegt es. An der Vehemenz die dahinter liegt. Ist es nur bisserl pöbeln oder macht der Hund wirklich ernst und verfolgt sein Ziel, komme was wolle.

    Ich hab irgendwie nicht das Gefühl, dass einige noch nie einen wirklich ernsthaft eskalierenden 20 kg an der Leine hatten. Natürlich kann man einen Hund zu guten Teilen über "mentale" Kontrolle führen usw. aber physisch sind einem doch die meisten bereits mittelgroßen Hunde als Frau schon überlegen.

    Den Beiträgen von dragonwog stimme ich zu.


    Die allermeisten User hier dürften noch nie einen Hund an der Leine gehabt haben, der wirklich bewusst und unbewusst nur ein Ziel verfolgt, komme was wolle.

    Dabei ist es weniger "mentale Kontrolle", sondern vor Allem das auch für den Hund unbewusste Konkurrieren gegensätzlicher Motivationen.


    Wir leben und lernen gemeinsam mit unseren Hunden.

    Den meisten Usern hier geht es doch grundsätzlich um einen Vertrauensaufbau mit ihrem Hund, und der gelingt den meisten.

    Das führt dazu, dass (die meisten) Hunde nicht willentlich ihrem Menschen Schaden zufügen wollen - und das führt dazu, dass (die meisten) Hunde eben nicht mit aller Vehemenz in der Leine hängen, weil unterbewusst diese "Hemmung" der Schadensbegrenzung/vermeidung dem eigenen Menschen gegenüber da ist.

    Diese unterbewusst abgespeicherte Motivation konkurriert dann mit der durch ein äußeres Ereignis/einen äußeren Reiz entstandenen Motivation, möglichst schnell und unbedingt ein Ziel zu erreichen - sei es der Hase, oder ein Fremdhund, oder ein aufwirbelndes Blatt...

    Diese unterbewusste Hemmung verhindert, dass der Hund sich mit aller Kraft in die Leine schmeißt, weshalb es sehr vielen - auch leichtgewichtigen - Menschen gelingt, auch schwerere Hunde "zu halten".

    Ohne diese innere, unbewusste Hemmung wirkt einfach "die Physik" - und die besagt nun mal, dass Masse mal Geschwindigkeit die Kraft ergibt, mit der ein Körper auf etwas einwirkt - den Menschen am anderen Ende der Leine z. B.


    Hätten meine Jungs nicht diese "innere Hemmung", dann hätte ich keine Schnitte, sie zu halten wenn sie mit aller Vehemenz in die Leine gehen. Ich würde dann übrigens mitgeschleift, und mir vermutlich die Schulter auskugeln oder das Handgelenk brechen, weil ich in Fällen, wo ich mir wirklich sicher sein will dass mir die Leine nicht versehentlich aus der Hand rutscht, diese rutschsicher ums Handgelenk wickel.

    Ich vertraue aber meinen Hunde, vertraue auf ihre Verlässlichkeit, auch im Umgang mit mir.

    Aber ich lebe auch mit ihnen zusammen, weiß was sie können (und nicht können - nobody's perfect), und wir sind ein "eingespieltes Team" in dem jeder seinen Platz hat und kennt.


    Trotzdem besteht immer die Gefahr, dass beim Eintreffen mehrerer unglücklicher Faktoren Reaktionen hervorgerufen werden können, bei denen auch ich durch meine Hunde zu Schaden kommen kann.

    Aber eben nicht willentlich, dazu ist die Motivation meiner Hunde, mir keinen Schaden zufügen zu wollen, zu groß.

    Bei mir übrigens auch.


    Diese Gedanken helfen jetzt aber auch nicht dabei, Licht ins Dunkel der Ursachen für diesen schrecklichen Vorfall mit der Dogwalkerin zu bringen.


    Eine "Hellseherin und Lebensberaterin", die Besitzerin eines Leonbergers namens Shiva ist, und die schon Erziehungsprobleme mit diesem Hund hatte (weshalb sie damit in einer Fernsehsendung war) ... kurbelt allerdings mein Kopfkino gehörig an... :mute: ... weshalb ich mich diesbezüglich auf die Finger setze xD

  • Die allermeisten User hier dürften noch nie einen Hund an der Leine gehabt haben, der wirklich bewusst und unbewusst nur ein Ziel verfolgt, komme was wolle.

    Dabei ist es weniger "mentale Kontrolle", sondern vor Allem das auch für den Hund unbewusste Konkurrieren gegensätzlicher Motivationen.

  • Hier gabs schon die ein oder andere Situation, in der ich echt Muehe hatte den tobenden 23 kg zu halten.

    Es hat auch einen Grund, wieso Fou (~ 30 kg) sich auf die Seite legen MUSS, wenn sie wieder austickt. Dadurch hab ich deutlich mehr koerperliche Kontrolle ueber sie.

    Hunde die halbherzig toben oder aber auch wirklich ernsthaft ausflippen was sich aber ankuendigt, halt ich recht easy (kommt denke ich u.a. aus meiner Pferdezeit und auch vom SD). Aber schlagartiges wirklich ernstes toben..das ist schon echt ne Nummer..


    :ka:

  • Also ich hab jetzt 19 Kilo Hund, zur anstrengendsten Zeit warens etwas über 20 Kilo ( ja, das Tier hatte mal Übergewicht).

    Zwischen 6 und 18 Monaten hatten wir alles zwischen Menschen anpöbeln weil atmet, Totaleskalation weil Fuchs, bis hin zur verschiedensten Pöbelstufen ggü Artgenossen ( teilweise auch wirklich knalleernst dahinter). Sie hat sich also mehrfach mit aller Kraft in die Leine geworfen.

    Ja, das ist definitiv echt nicht wenig Kraft und teilweise war das auch grenzwertig.

    Und trotzdem, obwohl ich selber eine kleine, zierliche Person bin, hab ich das immer recht gut halten können.

    Allerdings wird da sicherlich auch bisschen Technik mit rein gespielt haben. Ich geh zB automatisch bisschen in die Knie und habe diesen Hund in aller Regel an einer gut griffigen Fettlederleine.

    Für mich steht und fällt da wirklich viel auch damit wie gut man den Hund lesen kann und wie die Leine ist. Wenn ich weniger Kraft aufwenden muss damit die zuverlässig in meiner Hand bleibt, hab ich mehr Kraft für den Rest, so ist mein Eindruck.


    Ich bin mir aber ziemlich sicher, würde ein Hund in dieser Gewichtsklasse gegen mich gehen, könnte der mich recht problemlos umwerfend, wenn entsprechend Vehemenz dahinter ist.

    Meine Körpermitte und höher ist da schnell erreicht, der braucht nur entsprechend gegen springen und mich aus dem Gleichgewicht bringen.


    Theoretisch weiß ich, dass einen auch 20 Kilo Hund von den Füßen holen können. Praktisch ist mir das noch nicht passiert ( ich bin allerdings auch allgemein recht standfest).


    Bei 5 Kilo mehr sieht das sicher schon anders aus, und bei 30 Kilo brauchen wir nicht drüber reden.

    50 Kg tobenden Hund konnte ich auch mal halten, aber das schiebe ich eher dem zu dass der Hund aufgrund der körperlichen Verfassung nicht der fitteste war, nicht genug Vehemenz dabei war, und der Hund auf dem Boden schlechteren Griff hatte als ich.

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