Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
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Zitat
Hast du eine Methode den Terrier wieder runterzuholen?
Ranrufen, anleinen, ruhig weitergehen, ohne den Hund groß zu beachten - sobald die Beute ausser Sicht ist, hört das Adrenalin auf zu rauschen, und der Terrier ist im Handumdrehen wieder vernünftig. Da habe ich glücklicherweise den Arbeitshunde-Vorteil: fährt genauso schnell runter wie rauf.
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Aber dennoch sind all diese Verhaltensweisen irgendwie im Hund verankert - vielleicht, weil der Hund seit ewig und drei Tagen nicht mehr im natürlich gewachsenen Familienverband lebt, sogar auf weit "lockerere" oder "schattenhaftere" Art und Weise, wo der auslösende Reiz völlig verschwimmen kann und sich statt "Reiz A - Reaktion B" mehr ein "Hmpf, da war doch mal was, ach egal, immer druff" als Zeichen der zunehmenden Domenistikation oder
manchmal mag man auch denken Degenerationabspielt. Der Hund ist ja nicht der "bessere" Wolf, sondern mehr der "verbogene" Wolf, damit er uns Menschen besser in den Kram passt als das Original. Die Handlungsoptionen sind noch vorhanden, je nach züchterischem Eingriff vllt. auch nur noch rudimentär, aber das Differenzierungsvermögen ist futsch. Nur als - vollkommen unwissenschaftlicher - Gedankengang.In dem mehr wissenschaftlicher Hintergrund steckt, als du dir hier selber bescheinigst Vermutlich beruhen diese - deine - Gedankengänge auf so etwas wie "gesundem Menschenverstand"?
Für das im obigen Zitat fett von mir markierte gibt es ein allen bekanntes Beispiel:
Ein Wolf jagt aus Hunger (oder weil er hungrige Rudelmitglieder zu versorgen hat). Ein Wolf, der auf jeden Bewegungsreiz - wie es ja viele Haushunde tun - mit Jagdverhalten reagieren würde, hätte bald seine Energiereserven verschleudert ... und würde sterben, weil ihm die Energie für eine erfolgreiche Jagd fehlen würde.
Wurde auch schon von seriösen Wissenschaftlern belegt: Wild - das eigentlich Beute für Wölfe wäre - grast völlig unberührt weiter, weil es ein Wolfsrudel auf Wanderschaft sieht. Auf Wanderschaft - nicht auf Jagd.
Unseren Haushunden ist dieser ultimate Grund für die Jagd zum großen Teil verloren gegangen; Die Versorgung wird häufig durch den Menschen oder durch die menschliche Nähe (Abfallprodukte z. B.) abgedeckt.
Geblieben ist das Verhaltensinventar des Beutefangverhaltens - das (Säuger-)Gehirn verwirft nichts (Gerhard Roth), und das zeigt sich beim Hund durch verschiedene Sequenzen des Beutefangverhaltens, wie der Reaktion auf Geräusch- und Bewegungsreize.
Dass manche hier eine Degeneration sehen, habe ich mal gestrichen, weil es längst widerlegt ist.
Der Haushund ist einfach kein Wolf, und die diesbezüglichen Irrtümer der Wissenschaft (Zimen hat z. B. den Haushund mit einem juvenilen Wolf gleichgestellt) sind längst neuen, gesicherten Erkenntnissen gewichen.
"Haushunde werden nicht erwachsen"; "Haushunde sind dümmer als ihre Ahnen, die Wölfe" beruhten z. B. auf der Erkenntnis, dass das Gehirn von Haushunden kleiner ist als das von Wölfen.
Mittlerweile (also eigentlich schon seit ca. um 1950, gemäß Hirnuntersuchungen eines Dr. B. Klatt, aus: Aldington: Von der Seele des Hundes) weiß man aber, dass zwar ein Abbau des Gehirns im senso-motorischen Bereich statt gefunden hat; dafür ist aber der assoziative Bereich im Haushundehirn größer als beim Wolf.
Ja, und genau das - eben die durch den Einfluss der Domestikation bewirkten Änderungen - sorgt eben dafür, dass genetisches Verhaltensinventar, welches beim Urahn des Wolfens noch so klar und berechenbar vorhanden ist, bei unseren Haushunden als so "locker und schattenhaft" wahrzunehmen ist... und damit eben auch schwerer einschätzbar ist.
Da kann es durchaus passieren, dass eine Gruppendynamik eine ganze Gruppe mitreisst, vielleicht ähnlich einer "Kneipenschlägerei".
Oder ein schriller Schrei, aus Schmerz oder/und Todesangst einen Schalter umkippt und aus dem Subjekt "Artgenosse" das Objekt "Beute" macht.
Unter großem Stress ist Vieles möglich, auch beim Menschen.
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Es waren ja 2 Teckel im Rudel und von dem was du über deine Terrier schreibst, ist zumindest mein Dackel nicht weit entfernt.
Auch wenn ich finde, dass Teckel doch immer noch etwas länger zum hochspulen brauchen als Terrier, ernsthaft drauf oder mitten rein können und wollen die auch.
Hier läuft es eigentlich genau so wie von dir beschrieben - sobald irgendwo heftiger gespielt wird oder es zwischen 2 Hunden Stress gibt, will der Dackel direkt mitmischen. Und dafür reicht es tatsächlich schon, dass er nur hört, das in der Nähe was los ist. Er muss das gar nicht sehen um in Sekunden zu entscheiden, dass er da jetzt hin will - und zwar sicher nicht zum splitten. Da muss ich auch immer aufpassen. Der schiebt richtig Frust jedes mal, weil er nicht hin kann.
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Ein Wolf, der auf jeden Bewegungsreiz - wie es ja viele Haushunde tun - mit Jagdverhalten reagieren würde, hätte bald seine Energiereserven verschleudert ... und würde sterben, weil ihm die Energie für eine erfolgreiche Jagd fehlen würde.
Der Wolf tut das nicht, wenn die anderen Tiere alle weg sind, bevor das erste getötet ist. Aber in einem Nutztiergehege, wo die Tiere nicht weg können und der Bewegungsreiz der panischen Beutetiere für den Wolf weiterhin da ist, passiert es durchaus, dass der Wolf tötet, bis keiner mehr zuckt.
Aber hier geht es ja gar nicht um Jagdverhalten sondern um Verhalten gegenüber einem (potentiellen) Sozialpartner. Ob ein Canide einen Sozialpartner in der Not versorgt, ignoriert oder aktiv beseitigt, wird von sehr vielen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst. Alle Stufen auf dieser Skala sind möglich, alle diese Verhaltensweisen sind im Hund (und im Wolf und tatsächlich auch im Menschen) angelegt.
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Das erinnert mich an den Marderbesuch bei unseren Wachteln. Ein Massaker und keine einzige wurde gefressen. Ist jetzt kein Wolf aber so ungewohnt ist das wohl nicht.
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Ein Wolf, der auf jeden Bewegungsreiz - wie es ja viele Haushunde tun - mit Jagdverhalten reagieren würde, hätte bald seine Energiereserven verschleudert ... und würde sterben, weil ihm die Energie für eine erfolgreiche Jagd fehlen würde.
Der Wolf tut das nicht, wenn die anderen Tiere alle weg sind, bevor das erste getötet ist. Aber in einem Nutztiergehege, wo die Tiere nicht weg können und der Bewegungsreiz der panischen Beutetiere für den Wolf weiterhin da ist, passiert es durchaus, dass der Wolf tötet, bis keiner mehr zuckt.
Aber hier geht es ja gar nicht um Jagdverhalten sondern um Verhalten gegenüber einem (potentiellen) Sozialpartner. Ob ein Canide einen Sozialpartner in der Not versorgt, ignoriert oder aktiv beseitigt, wird von sehr vielen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst. Alle Stufen auf dieser Skala sind möglich, alle diese Verhaltensweisen sind im Hund (und im Wolf und tatsächlich auch im Menschen) angelegt.
Hundundmehr meint aber was anderes. Waehrend viele unserer Hunde liebend gerne jeden Mist jagen wuerden, einfach weil die Bewegung eine Reaktion ausloest, ist das bei Woelfen anders. Gilt mWn auch fuer andere wilde Raubtiere (zumindest fuer die grossen).
Es gibt z.B. genug Aufnahmen von grossen Raubkatzen neben Beutetieren, ohne das da Aufregung herrscht. Trotz Bewegung der Beutetiere.
Da wird keine Energie verschwendet nur weil z.B. ein Eichhoernchen sich bewegt. Es wird auch nicht hirnlos irgendein Tier aus der Gruppe gejagt, sondern das schwaechste - jedenfalls in 'freier Wildbahn'. Unsere Hunde achten da mWn eher nicht so drauf (wie es bei wilden Hunden ist weiss ich nicht).
Am Ende haben wir aber keine Woelfe mehr und ich finde es schwierig bei sowas (Reaktion auf Schreie) dann Woelfe als Bsp. zu nehmen. Wir haben uns die verschiedenen Hunderassen gezielt gezuechtet, inkl. dem Wesen. Fuer mich muessten Woelfe keine schwachen Rudelmitglieder toeten, damit es bei Hunden vorkommt. Es ist fuer mich einfach durch die Zucht nicht noetig, das Hunde so etwas als Erbe der Woelfe in sich tragen
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Wofür das surplus killing durch Wölfe (oder wie bei Avocado s Marder, der Fuchs im Hühnerstall kann das auch gut, bei ALLEN Prädatoren gibts das) bei eingezäunten Nutztieren aber ein ganz gutes Beispiel ist, dass es Reize gibt, die eine derart starke Wirkung haben, dass der Sinn der ursprünglichen Reaktion darauf vollkommen verloren gehen kann. Hier: das Erlegen von Beute, um Futter zu haben. Dass da 20 niedergemetzelte Schafe auf der Weide liegen und keins davon überhaupt angefressen ist, kommt sehr häufig vor.
Nein, wir haben keine Wölfe mehr, aber sie sind sich genetisch ja doch sehr, sehr nah und ganz gut erforscht, da macht das Rüberlinsen zum Wolf bei Erklärungsversuchen wie für die am Anfang stehende Tragödie ab und an doch manchmal Sinn, finde ich.
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Nein, wir haben keine Wölfe mehr, aber sie sind sich genetisch ja doch sehr, sehr nah und ganz gut erforscht, da macht das Rüberlinsen zum Wolf bei Erklärungsversuchen wie für die am Anfang stehende Tragödie ab und an doch manchmal Sinn, finde ich.
Klar. Ich meinte nur, dass das fehlen von Verhalten xyz beim Wolf fuer mich einfach nicht bedeutet, dass xyz auch beim Hund definitiv nicht vorkommt. Dafuer sind unsere Haushunde mAn einfach durch die Zucht zu weit weg vom Wolf.
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Hier ist der beteiligte Leonberger, ab Minute 8. Stinknormaler Welpe ,aber das Frauchen....auweia:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=ZQy1s-pdWm0]Wenn das so weitergegangen ist, definitiv eins der Gespanne, um das man eine weiten Bogen macht.
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Hier ist der beteiligte Leonberger, ab Minute 8. Stinknormaler Welpe ,aber das Frauchen....auweia:
Super! Das werde ich mir in einer ruhigen Minute mal ansehen. Ich habe inzwischen auch die „ Tales of a Rat Hunting Man“ erhalten. Da geht es ja auch zum Teil heftig zu..😳
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