Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich denke, bei Hunden / Mehrhundehaltung funktioniert das wie in vielen Unternehmen. Einige Unternehmen funktionieren wunderbar mit flachen Hirachien und souveränem Umgang und Respekt, da braucht es kein Machtgehabe. Und in einigen Unternehmen herrscht eine klare „Ich Boss, du nix“ Mentalität und es gibt ein autoritären Führungsstil wo alle wissen sollen, wo ihre Position ist und zu sein hat. Konkurrenten werden schnell erkannt und eliminiert. Wir kennen das wohl alle. Da kommt es ganz klar auf einzelne Individuen an, ob und wie es funktioniert und ob es schnell mal zu Revolten kommt, wenn das Konstrukt schwankt. Und auf Hundewiesen trifft halt auch mal der narzisstische Boss (Terrier :grinning_squinting_face: ) auf den Peace-Hipster…

  • Wozu auch?

    Phonhaus hat mit keinem Wort geschrieben, das sind mögliche Ursachen :ka:

    Natürlich hat sie das, sogar in der Ich-Form.


    Mit dem Hinweis, so etwas könne nur auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse diskutiert werden, was von dir bekräftigt wurde.


    Jetzt frage ich nach dieser Basis, warum ein solcher Gedanke überhaupt in Betracht gezogen wird - und bekomme als Antwort, der Gedanke würde doch überhaupt in Betracht gezogen?

  • Es geht ja hier um 2 völlig verschiedenen Dinge.

    Es kann (laut den aussagen einhzelner Besitzer hier) vorkommen, dass Hunde "getriggert" werden durch Aufjaulen, Aufschreien, oder einen epileptischen Anfall eines anderen Hundes.


    Das kann aber völlig verschiedene Ursachen haben.

    Eine Möglichkeit wäre, dass es ein Beutefangverhalten triggert. Dieses ist bei vielen Hunden durch Zucht bewusst übersteigert, im Vergleich zu Wölfen - da man als Mensch ja keine Jagdhunde braucht, die sagen: Bin satt, hab jetzt keinen Bock.


    (Einschub - das "Töten im Rausch" durch Wölfe kenne ich nur bei Vorfällen in Gehegen. Das ist eine völlig unnatürliche Umgebung, in der das natürliche Verhaltensreperoire nicht "passt". Das ist also ähnlich problematisch wie die Beobachtung von Gehegewölfen heranzuziehen, um Aussagen über das Verhalten wilder Wölfe zu machen. Wölfe, die in einer Umwelt ohne menschlichen Einfluss wild leben, würde ja keinen eingepferchten Schafen begegnen).


    Also kann ein Aufschreien, Quitschen ein Trigger für übersteigertes Beutefangverhalten sein. In dem Moment wird der andere Hund ja eben nicht mehr als Artgenosse gesehen. Es ist also kein sozailverhalten, sondern Jagdverhalten.



    Dann wurde hier angeführt, schwache oder kranke Hunde "im Rudel" würden (als instinktgesteuertes Verhalten) getötet - entweder, weil diese das Rudel gefährden ODER weil so ein aufstieg in der Rangordnung oder im Status möglich ist.

    Was es wohl gibt ist Infantizid, das hat aber völlig andere Gründe. Beides mag vorkommen. Ob es dazu Beobachtungen bei wilden (NICHT Gehege) Wölfen gibt, weiß ich nicht. Ob sowas in Hundegruppen vorkommt, weiß ich auch nicht.

    Ich wäre aber sehr vorsichtig damit, davon auszugehen, dass das ein gängiges, als Instinkt verankertes Verhalten ist. Es könnte ebenso ein unter Extrembedingungen beobachtetes Verhalten sein, das dann als "wölfe sind so" interpretiert wird.


    Beides (Konkurrenz sowie "Bereinigen" des sozialverbandes) passt aber im Fall der dogwalkerin überhaupt nicht, da es ja kein Sozialverband war und so schnell ging, dass es da wohl kaum um Status oder Rangordnung gegangen sein kann. Statusauseinandersetzungen verlaufen ja idR nicht tödlich, sondern der Unterlegene hat die chance, das Feld zu räumen.


    Hier haben wir wine Situation, die in jeder Hinsicht UNnatürlich ist. Einander fremde Hunde werden in großer Enge angeleint geführt, können nicht ausweichen, können nicht kommunizieren, weil ihre Körpersprache eingeschränkt wird. In so einer Situation bricht - aus welchem Grund auch immer - Panik aus, die ganze Spannung entlädt sich.

    Diese vollkommen unnatürliche Situation mit irgendwelchen Instinkten, einem "Rückfall in die Wildnis" (wie es der eine sog. Experte nannte), einer Pack-Mentality erklären zu wollen, finde ich in jeder Hinsicht komplett falsch.


    Hier wurde ja jedes normale Hundeverhalten unmöglich gemacht - hätte man die Hunde gemäß ihrer Bedürfnisse und ihres normalen Verhaltens , und passend zu individuellen (rassetypischen, durch Zucht und Erziehunge vom Menschen geformten) Bedürfnissen, geführt, wäre das nicht passiert. Das Problem ist doch eben NICHT das Hundeverhalten, sondern dass man die Hunde in jeder Hinsicht entgegen ihres normalen Verhaltens geführt hat.


    So zu tun, als würde unter einer dünmnen Oberfläche bei allen Hunden so eine Bestie schlummern (wie es manche Artikel suggerieren) finde ich unverantwortlich. Das fällt für mich in die gleiche Kategorie wie das ganze "Alle Hunde können zu Kampfhunden gemacht werden" Gelaber wie wir es damals bei

    Chicco hatten.






    Sämtliches "Meiner Meinung nach" "ich denke" "ich finde" bitte ich gedanklich zu ergänzen. Natürlich sind das nur meine Gedanken dazu.

  • Hundundmehr


    Ich habe an sich überhaupt keine Lust mit Dir zu diskutieren, das ufert nämlich grundsätzlich ins Endlose aus. Lies vielleicht einfach nochmal nach, was ich geschrieben habe - ich habe nämlich gerade rein gar nichts postuliert, außer, dass die Fähigkeit zu Töten im Hund angelegt ist (was ihn übrigens keinesfalls zur „reißenden Bestie“ macht) - und habe die Gedanken aufgenommen, die im Threadverlauf bisher bereits im Raum standen:


    Ich finde es halt schwierig zu sagen, ob da nun Beutefangverhalten getriggert wurde oder z. B. eine Art instinktiver Mechanismus in Gang gesetzt wird, das verletzte Individuum zu töten, weil es die Gruppe gefährdet. Oder eine Mischvariante. Oder ggf. was ganz Anderes. Da kann man letztlich nur auf Basis aktuellen wissenschaftlichen Stands interpretieren.“


    Da ich bei dem Vorgang nicht Zeuge war, kann ich da schlicht nichts interpretieren, das wäre einfach nur Spekulation im luftleeren Raum. Und auf die habe ich selten bis nie Lust. Damit war das auch das Letzte, was ich dazu oder zu weiteren Beiträgen von Dir zu sagen habe.


    Zur Frage des „normalen Hundeverhaltens“: Da Hunde unter dermaßen unterschiedlichen Umständen leben, finde ich es ebenso schwierig, da eine „Norm“ anzusetzen. Fremdbetreutes Gassi in der Gruppe ist nun auch keine abnorme Lebenssituation.


    Aus der Tierschutzaktivität kenne ich es leider, dass Hunde ihre Artgenossen schwer verletzen bis töten und gegen ihren bzw. einen Menschen gehen - und zwar in unterschiedlichsten Konstellationen.


    Und einer getriggerten Verhaltenssequenz muss in der Situation, in der sie gezeigt wird, nicht sinnvoll sein. Das ist ja das Schwierige beim getriggerten Verhalten: Das ein oder mehrere Reize beim Hund eine Art Handlungsautomatismus auslösen, der sich der Lenkung durchs jeweilige Individuum durchaus entziehen kann. Sprich: Der Hund reflektiert in dem Moment nicht unbedingt, ob das, was er zeigt, situativ angebracht ist oder nicht.


  • Phonhaus Ich hatte keine Endlosdiskussion mit dir geführt, sondern eine einfach Frage an dich gerichtet:

    oder z. B. eine Art instinktiver Mechanismus in Gang gesetzt wird, das verletzte Individuum zu töten, weil es die Gruppe gefährdet.

    Kannst du mal bitte Belege aus seriöser Quelle der Canidenforschung bringen, bei denen ein Nachweis für die Existenz eines solchen "Instinktverhaltens" erbracht wurde?


    ...........

    Statt einer Antwort kam dann dieser lange Beitrag ... der dann direkt erst mal mit einer persönlichen Diskreditierung beginnt:



    Sag doch einfach, dass auch du keine Belege aus seriösen wissenschaftlichen Quellen hast, die auf die Möglichkeit der Existenz eines solchen "instinktiven Mechanismus zur Tötung eines Sozialpartners" hinweist :ka:

  • Hundundmehr

    Phonhaus hat nie behauptet, dass es dafür wissenschaftliche Belege gibt, sondern theoretische Überlegungen angestellt. Nicht mehr und nicht weniger. Und statt sich hier im Kreis zu drehen, könnte man auch einfach zum Thema zurück kommen...

  • Und statt sich hier im Kreis zu drehen, könnte man auch einfach zum Thema zurück kommen...

    Na gut, beenden wir diese Kreisdiskussion, indem wir der Liste der theoretischen Überlegungen, warum Hunde gefährlich sind, noch den Punkt: "Instinkt/instinktiver Mechanismus, der Hunde auf einen bestimmten Reiz hin dazu bringt, auch ihre Sozialpartner zu töten" hinzu.


    Gute Nacht.

  • Noch ein Nachtrag zu den Wolfshybriden, die die alte Hündin so schwer verletzt haben - diesmal könnte es für den Produzenten (dessen Tiere auch schon einen Hund getötet haben sollen) endlich, endlich Folgen haben:


    https://www.landtag-niedersachsen.de/drucksachen/drucksachen_19_02500/00001-00500/19-00338.pdf?fbclid=IwAR0V6sbUFjuRcVX9J17zCb_DX6Vfmma73Ko9dLLg3WEbL5T2Guo-OYQJTJE


    Wäre fast zu schön um wahr zu sein, wenn da und in der ganzen Szene wirklich was passierte.

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