Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • In GB wird man von fachkundigen Händen für auffällig gewordene Hunde wohl eher nur träumen können.

    Ist es die Schuld des Hundes? Nein

    Wird ihm das was helfen? Nein

    Großbritannien hat keine no-kill policy im Tierschutzbereich und wenn das rechtliche geklärt ist, wird man da eher nicht groß ansetzen, den Hund zu trainieren und neu zu vermitteln.

  • Ich glaub nicht, dass das Töten des Hundes an sich das Problem ist, sondern dass sich hier Hundehalter sehr drastisch zur Tötung des Hundes äußern. Kein "dumm für den Hund, aber der sollte eigneschläfert werden", sondern an Ort und Stelle den Köter erschießen. Das ist zumindest mir sauer aufgestoßen.

  • Zitat

    Auch der zweite berittene Polizist ist nicht abgestiegen, um den Hund zu verdreschen. Dürfen die das im Dienst nicht?

    Zu gefährlich. Es gibt da diese alte Regel, dass man in so einer Gefahrensituation möglichst dicht am, in diesem Fall auf dem Pferd bleibt, wenn man das reiterlich schafft, um es möglichst unter Einfluß zu halten und Schlimmeres zu verhindern.


    In diesem Fall, bei diesem braven Pferd, machte das absolut Sinn. Wäre er abgesprungen, wäre nämlich höchstwahrscheinlich folgendes passiert: Er hätte den Hund nicht auf den ersten Versuch gekriegt, dafür hätte aber das Pferd, sozusagen aus dem Gehorsam (und damit der Sicherheit) entlassen, irgendwann seinen Fluchttierinstinkten nachgegeben und wäre losgerannt. Was wiederum Hund erst richtig getriggtert hätte.


    Ein Pferd in Panik, ein Pitbulltyp im Tunnel plus Londons Großstadtverkehr - schlimmer geht kaum noch. Ich schätze mal, sowas hat auch der Kollege befürchtet: dass der Hund, wenn er absitzt und scheucht, auf sein Pferd wechseln könnte, das dann reiterlos....siehe oben.


    Wäre ich einer der Zuschauer gewesen, hätte ich dem anderen Polizisten vermutlich angeboten, sein Pferd ein Stück abseits zu halten ,während er dem Kollegen hilft - aber das ist natürlich graue Theorie, und wahrscheinlich dürfen die ihre Pferde auch niemandem sonst überlassen. In so einer Schocksituation denkt man eigentlich an nichts weiter als daran, das Pferd unter Kontrolle zu halten.

  • Naja gut. In GB wird wohl - wie in DE - nur selten ein Hund an Ort und Stelle erschossen. Nicht weil man das nicht tut, sondern weil sowas eine extremes Risiko fuer die Menschen in der Naehe darstellt.

    Und da eben geschrieben wurde der Hund gehoere gesichert und zu einem gescheitem Halter, gehts wohl doch ums toeten als solches..

  • Aber andererseits: wer von Euch sich unter die Pferdehufe eines ihm fremden Tiers gewagt hätte, um seinen Hund da rauszufischen, der werfe den ersten Stein...... Ich hätte mich das sehr wahrscheilmich nicht getraut.

    Hier! Ich vertraue der Ausbildung eines Polizeipferdes so weit, dass ich meinen Hund da rausgeholt hätte. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich meinen Hund da auch rausgeholt hätte, ohne darüber nachzudenken, denn einerseits hätte ich nicht gewollt, dass er so etwas anrichtet, andererseits hätte ich auch Sorge um ihn.


    Denn es wäre aus meiner Sicht vollkommen gerechtfertigt gewesen, wenn die Beamten den Hund im Angriff erschossen hätten. (Mal abgesehen davon, dass das vom Pferd aus mit einer Pistole - sofern die englischen Polizisten überhaupt eine führen - sicher keiner gemacht hätte).

  • Ich muß ehrlich zugeben, dass ich das auch schon getan habe, aber jedes Mal bei sehr ruhigen Pferden und eigenem Jungterrier. Und der hing da natürlich nicht beißend dran, sondern stand ratlos bellend einen Meter ab. Und ich fürchte, ich würde es auch in einer gefährlicheren Situation tun, weil ich da erstmal Angst um den Hund hätte, bevor ich nachdenke. Was natürlich total blöd ist.


    Und nochmal: Schießen war da nie eine Option ,die Polizisten sind unbewaffnet.

  • Auf jeden Fall hoffe ich, dass das Pferd eine Beförderung kriegt - das hat sich wirklich über alle Maßen und gegen die eigene Natur großartig verhalten. Wirklich ein Aushängeschild auch fürs Trainig.

  • das hat sich wirklich über alle Maßen und gegen die eigene Natur großartig verhalten. Wirklich ein Aushängeschild auch fürs Trainig.

    Ja das hat es. Großartig mal durchgestrichen, weil es sich dadurch in Lebensgefahr brachte und nun das ganze Leid, die vielen Schmerzen ertragen muß.

    Für mich ist das aber kein Aushängeschild für's Training, sondern eher das Gegenteil!

    Nur eine gebrochene Seele läßt sich als Fluchttier, körperlich absolut dem Reiter sowie dem Hund überlegen, soviel Leid zufügen, über viele Minuten hinweg!


    Das arme Pferd konnte ja auch körperlich kaum anders, weil es die ganze Zeit am kurzen Zügel gehalten wurde! DESHALB ging es mehrfach in die Knie (nein, das sind nicht die Knie wie wir sie kennen, sondern anatomisch korrekt die Karpalgelenke/Vorderfußwurzelgelenke).


    Ein längerer Zügel hätte dem Pferd mehr Bewegungsspielraum, Trittsicherheit und Gegenwehr zugestanden. Dann wäre der Sch***köter nach max. einer Minute schon Geschichte gewesen.

  • Auf jeden Fall hoffe ich, dass das Pferd eine Beförderung kriegt

    Eine Beförderung in liebevolle und artgerechte Haltung, gemäßigtes Bewegen/faires Reiten durch einen guten Reiter (nix sportliches, nur gelassen durch's Gelände schöppeln und Freude daran haben) und täglichen Koppelgang in netter Gesellschaft.

    Aber bitte keine Polizeipferdearbeit mehr!


    So ein Seelenschaden wirkt nach und sitzt tief.


    Der nächste Hund könnte der Auslöser dafür sein, daß ein Unglück geschieht. Auch dem dann grad drauf sitzenden Reiter!



    Mein Pferd wurde mal sehr schmerzhaft und schwer verletzt, das Trauma sowie die nachfolgenden langwierigen tä Behandlungen saßen tief und man konnte ihm irgendwann gar nicht mehr an die Beine fassen, geschweige denn Gamaschen anlegen oder sowas.

    Da war ein umfassendes, kleinstschrittiges Training mit einer langen Erholungsphase notwendig, um diesen permanent in panischer Angst austickenden "Gaul" wieder auf die Reihe zu bekommen.

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