Der "gefährliche" Hund Teil 2

Zitat

Aber wenn es bestimmte Rassen einfach irgendwann nicht mehr gibt, weil es für sie einfach keinen Gebrauch mehr gibt, was ist denn daran schlimm? Ernsthafte Frage.

Nichts.

Es braucht viele Rassen nicht mehr wenn es um den ursprünglichen Verwendungszweck geht.

Zitat von streifenpanda

Es braucht viele Rassen nicht mehr wenn es um den ursprünglichen Verwendungszweck geht.

und genau das wird es dann spannend. Was bleibt dann noch von den ganzen Rassen in privater Hand?

Zitat von KayaFlat

Ein Jagdhund ohne Vorerfahrung selbst mit angewölfter Wildschärfe würde bei einem stehenden Reh meiner Meinung nach nicht umstandslos an Kehle oder Bauch gehen und sich dort festbeissen.

Ich weiß nicht, worauf Deine Meinung basiert (Erfahrungen? Gelesenes? Oder nur eigene Vorstellungen?) - aber selbst meine blinde (!) Frieda hat als Jagdhund (an der kurzen Leine!!) nicht NEIN gesagt, als sich ein Igel im Gebüsch neben dem Weg versteckt hatte, und zugepackt und geschüttelt...... Der Igel war weder weggerannt noch hat er sonstwie den Jagdtrieb ausgelöst. Der hat einfach nach Beute gerochen, er war DA und greifbar- und das war´s - so schnell konnt ich gar nicht gucken.... (zumal schon dunkel war, und der echt im Gestrüpp saß - sonst hätt ich sie ja rechtzeitig auf die andre Seite genommen)

Glaubst Du ernsthaft, so ein Hund ließe ein stehendes Reh stehen, nur weil es nicht rennt? Die Jagdis sind für sowas gezüchtet.... (und ja - die sind scho bissel verrückt im Trieb, deswegen nutzen ja etliche Jäger inzwischen andre Rassen, zB Heideterrier o.ä.) Ich habs jedenfalls lieber nicht ausgetestet.

Ich lasse aber halt meine Jagdis bei Pferd (Katze/Wild etc.) in Sicht mit Sicherheit nicht grad von der Leine Weil ich halt weiß, was ich da spazierenführe.

Nichtsdestotrotz sind das keine Monsterhunde! Mein Enkel ist mit Frieda zusammen hier aufgewachsen, das war Liebe ohne Ende! Der durfte sie schon mit drei Jahren führen (natürlich neben mir laufend, während ich zusätzlich mit noch ner Leine gesichert hab), der durfte sie streicheln, knuddeln, wenn sie beim Gassi mit ihm stehengeblieben ist, hat er auf sie gewartet, wenn er grad über die eigenen Füße gestolpert war, hat sie auf ihn gewartet, is er wieder aufgestanden war und weiter mitgehen konnte Zwei Tage vor ihrem Tod noch hat sie ihn gesehen und sofort erkannt (der Zwerg lebte da längst mit der Mama in ner eigenen Wohnung, sie hatten sich lange Wochen nicht gesehen!), und sich an ihn gekuschelt. Die wäre nie anders als sanft mit ihm umgegangen. Insgesamt hat Frieda Menschen sehr geliebt. Anfangs so ziemlich labbimäßig *help, mußte jeder sie streicheln. Später wußte sie dann, wo sie hingehörte - jeder durfte sie anfassen, kein Problem - aber wenn derjenige wieder ging, war auch gut. *gg Dann hat sie sich aber nimmer bei Fremden auf den Rücken geworfen a la "kraul mich".

Wenn das "nur" Jagdtrieb war bei diesem Hund, ist der Hund nicht notwendigerweise gefährlich in den richtigen Händen. Aber: ich sage damit NICHT, daß das bei dem Hund aus diesem Unglück nur Jagdtrieb gewesen sein kann und er deswegen ungefährlich sein muß! Das kann ich auf die Entfernung ganz sicher nicht entscheiden, das maße ich mir nicht an. Möchte damit nur sagen: WENN das echt nur Jadtrieb war (was ein guter Trainer feststellen können dürfte), dann wäre es möglich, daß der Hund in den richtigen Händen, verantwortungsvoll geführt, keine Gefahr mehr darstellt. Denke, darüber, daß der nicht bei dem Halter bleiben kann, daran besteht kein Zweifel.... Und ob sich jemand findet, der den Hund übernehmen will, ist ja ein andres Paar Schuhe klar.... ;-)

Hach ja .... ich könnte jetzt hier auch anfangen, Lobeshymnen auf meine Kaukasen, Kuvasz und Alabai zu trällern.

Fantastische, liebenswerte, kuschlige Familienhunde, die alles beschützen, was dazu gehört.

Hochintelligent, leicht erziehbar, perfekt dosierter Wach- und Schutztrieb. Ideale Reitbegleithunde, verträglich mit Artgenossen jeglicher Größe von Mini bis Riese. Ruhige Büro-/Assistenz-/Kuschelhunde, die brav liegen bleiben, wenn kleine Kinder der Nachbarn sich an ihnen hochziehen, um Stehen/Laufen zu lernen, und nicht mal zucken, wenn's ziept oder auch mal weh tut.

Hach ja .... wie gut, daß der Wolf back to Germany is .... so bleibt deren Existenz die nächsten Jahrzehnte gesichert,während andere hoffentlich mangels Nachfrage oder wegen weiter verschärfter Regularien aussterben werden.

Hach ja ....

Aber wehe, irgendwas lief schief oder wurde nicht im Ansatz erkannt (und ausgemerzt).

Denn wehe, wenn sie losgelassen, auf die harmlose Menschheit mitsamt ihren Kindern, Katzen, Kleinhunden!!

Es braucht bloß eine "harmlose Ressourcenverteidigung" wie z. B. Futternapf zu sein - schwups, gibt es Tote!

Zitat von RiaMia

Mein Post bezog sich tatsächlich auf Aoleon der deutlich geschriebene hat, dass das ganz normale Hunde sind.

Weil sie es sind...

Und sie machen nicht mehr Schaden als der ungeführte Schäferhund, der falsch gehaltene Kangal, die ungeführte Dogge, etc. Es gibt unglaublich viele große Hunde mit diesem Potential.

Es passieren tagtäglich irgendwo Vorfälle wo man nix von hört wenn man nicht direkt beteiligt war. Mit Hunden quer durch die Rassen.

Ich habe einen Miniatur Bullterrier. Er ist hier eingezogen als er 8 Wochen alt war.

Zu mir, meinem Mann, unserem damals 11 jährigen Sohn, meiner 3 Jährigen Nichte und der neugeborenen Nichte.

Er ist nichts anderes als ein ganz normaler Familienhund!

Wir haben schon eine Horde Kinder getroffen die alle sich auf Arren gestürzt haben, der war im siebten Himmel weil Kinder für ihn das allergrößte sind. Den könnten man völlig sorglos in eine Kindergartengruppe werfen.

Familienhundiger geht es überhaupt. Menschenfreundlich, gerne immer dabei, mehr brauchen die nicht.

Der lebt ein ganz normales Familienleben hier, seit nun bald 11 Jahren. Immer mittendrin, immer dabei und eigentlich immer im Arm irgendeines Kindes.

Und extra für dich, RiaMia hab ich mir mal die Tabelle vom statistischem Bundesamt runtergeladen.

2021 sind allein 4 Menschen durch "Gestoßen werden vom Hund" verstorben.

14 sind durch Bienen, Wespen oder Hornissen gestorben.

Durch Hundebisse sterben im Durchschnitt 3,3 Menschen im Jahr, in Deutschland.

Ergo sterben mehr durch Gestoßen werden vom Hund und Bienen, Wespen, Hornissen sind viel tödlicher als Hunde. Sieht doch irgendwie anders aus, so Zahlen, oder?

(Übrigens, circa 300 Menschen sterben pro Jahr weil sie Teile eines Kugelschreibers verschluckt haben. Circa 200 Menschen sterben beim Fallen aus dem Bett.)

Das mit dem Bleistift hast du anscheinend falsch gelesen, ich meinte das ein Bleistift ausreicht damit ein Depp jemanden töten kann.

Alles kann gefährlich sein wenn ein Depp damit hantiert.

Wenn Listen Hunde verteufelt und HSH in den Himmel gelobt werden....

Letztere sind in Deppenhand echt nicht besser.

Ich wüsste nicht was gegen einen AmStaff bspw steht, wenn dieser Hund bei den richtigen Leuten landet und nicht von irgendnem Vermehrer stammt.

Wenn man den "Trend" in den Nachrichten verfolgt sind es inzwischen auffallend oft American Bullys - ja, sowas sehe ich kritisch und mMn sollte es diese "Rasse" nicht geben weil das einfach alles Andere als seriöse Zucht ist. Da geht's auf Masse, krasser, bulliger, häufig auf Kosten von Gesundheit und Wesen. Sowas braucht dann wirklich niemand.

Zitat von Terri-Lis-07

Wenn Listen Hunde verteufelt und HSH in den Himmel gelobt werden....

Nicht richtig gelesen oder??

EDIT: by the way - in einigen Bundesländern IST meine derzeitige Hündin übrigens ein "Listenhund"!

Genau wie alle anderen davor! (ach nee, der Alabai und der Kuvasz stehen da nicht drauf, bloß die Kangals und Kaukasen....)

Muß an 2-Meter-Leine mit Maulkorb geführt werden! Darf keinen Freilauf bekommen! Seit sie über 9 Monate jung ist!

Um den Unterschied zwischen Alabai und Kaukase zu erkennen, braucht man bloß mal kurz zu googeln: es gibt nämlich außer der Felllänge und -farbe quasi keinen....

Zitat von RiaMia

hab ich noch nirgendwo gelesen. Kind an Bleistift gestorben allerdings auch nicht.

Jetzt hast Du es gelesen.

Meine Güte ist das grausam

Aber bitte: es müssen nun nicht weitere Abgründe menschenverachtlicher Verbrechen gepostet werden, oder ...

Nicht, dass ich Menschen nicht alles zutraue, doch es gibt imho Taten, denen man nicht zwingend in einem Hundeforum Raum geben braucht.