Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Unser Zwerg wurde vor Jahren in München von einem braunen Labrador kaputt gebissen (Bilder haben ich vor ewigen Seiten gespoilert hier gepostet), Teilamputation Oberkiefer, monatelange Arztbesuche, mehrere OPs waren leider nötig, Kosten knapp 5000 €, Besitzer unbekannt da direkt beim Vorfall dieser in weiter Ferne auf seinen Hund wartete und nicht zum Ort des Geschehens kam.


    Was soll ich nun tun, braune Labradore hassen, alle Münchner Hundehalter verteufeln?


    Kein Tierbesitzer möchte Leid mit seinen Vierbeinern/Katzen/Pferden/Nutztieren erfahren, keiner und zwar von keinem Fremdhund egal welcher Rasse/Mischung dieser angehört!

  • Es wäre ja schon mal ein Anfang wenn man sicherstellen könnte das Rassen mit Potenzial nur an verantwortungsvolle Halter abgegeben werden.

    Wie kann man nur so verbohrt bis zum eigenen Horizont schauen...aus mehreren Perspektiven verstehe ich das nicht...Verwaltungsaufwand, Definition von "verantwortungsvoll" (ist dir ansatzweise klar wie schwierig das ist?!?!), was wird als Potenzial definiert, man man ey

  • Beissvorfällle mit tödlichem Ausgang für den Menschen in Relation zur Anzahl der gehaltenen Hunde der jeweiligen Rassen, müsste ein klares Bild der absoluten Gefährlichkeit der einzelnen Rassen geben.

    Ich hab jetzt nicht endlos Statistiken gewälzt, aber ich gehe davon aus, dass sogenannte "Kampfhundtypen" da überrepräsentiert sind.

    Dass alle Hunde beissen können, ist klar, aber es gibt einfach Unterschiede im Gefährdungspotential.

    Und wenn jetzt da draußen die HH zunehmen, die ihre Hunde nicht (mehr) gescheit führen, weil Liebe, frei entfalten wichtig und klare Grenzen und Korrekturen halt böse sind, dann steigt das Gefahrenpotential solcher Hunde. Heute lässt man sich ja zunehmend von Junghunden anknabbern und beissen, weil man es nicht mehr hinkriegt, auch körperlich Grenzen zu setzen und dem Hund deutlich zu machen, dass Menschen keine Flitzpiepen sind, die der eigenen Bespassung und zum Frustabbau dienen. Da ignoriert man das Rüpelverhalten (nicht) weg.

    Manche Hunde sind in den falschen Händen eben ein größeres Problem als andere. Ich verstehe nicht, was es daran zu diskutieren gibt.

    Das sehe ich so und habe gleichzeitig auch Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, dass Hundehaltung zunehmend reguliert werden soll/wird (?). Ich will das für mich persönlich auch nicht.

  • Ich versteh es wirklich nicht.


    Woran und wer entscheidet denn, was eine gefährliche Rasse ist?


    Rassen die Menschen gefährlich werden können?

    Nur erwachsenen Menschen oder auch Babys und Kleinkindern?


    Rassen die Artgenossen eher blöd finden und nicht problemlos in Hundewiesen geworfen werden können?


    Oder auch Rassen mit Jagdtrieb?

    (Ich kenne durchaus Meerschweinchen die ihr Leben durch den ach so netten Golden Retriever verloren haben)



    Wenn ich alle Gefahren die von Hunden ausgehen könnten eliminieren will, bleiben kaum noch erlaubte Rassen (und Mischungen) übrig.


    Oder gehen wir den anderen Weg.

    Hunde dürfen generell nur noch mit Maulkorb und Leine in der Öffentlichkeit geführt werden?

    Wie lang darf die Leine sein? Vermutlich ziemlich kurz, da ja berücksichtigt werden muss, dass viele Menschen mit Flexi Leinen überfordert sind.


    Und wenn man(?) der Meinung ist, Hunde sind per se gefährlich und die aktuellen Maßnahmen reichen nicht aus, um Unglücke zu verhindern, dann bin ich ehrlich:

    Bevor irgendwelche Politiker auf die am lautesten schreienden Menschen hören, und wieder irgendwelche willkürlichen Rasselisten aus dem Boden stampfen, dann lieber Maulkorb und Leine für alle(!).


    Dann gibt es Freilauf nur noch auf privaten Grundstücken. Und es werden sicher Hundeschulen boomen, die gemeinsamen Freilauf anbieten.


    Also nicht, dass ich der Meinung bin, die derzeitige Beißstatistik rechtfertigt solch drastischen Maßnahmen. Aber meine Meinung ist ja nicht die einzig wahre.


    Aber Vorverurteilung einzig aufgrund der Rasse ist nicht mein Weg!

  • Es wäre ja schon mal ein Anfang wenn man sicherstellen könnte das Rassen mit Potenzial nur an verantwortungsvolle Halter abgegeben werden.

    Mach dir doch mal den Spaß und versuche alle Rassen zu unterteilen und zwar in Rassen mit und ohne 'Potenzial'.

    Guck dir dann nochmal an welche Hunde so alles in Beißvorfälle verwickelt sind.

  • Also nur noch Goldies....keine Gebrauchshunde, keine größeren Terrier...dann geht's weiter....keine Molosser richtig? Also keine Cane Corso, Dogo Canario, Dogo Argentino.

    Nein, das mit Sicherheit nicht.

    Im Reallife denke ich immer bei Interaktionen meiner Hunde mit bestimmten Rassen: "Wie schön - und: Geht doch!".


    Was bei jedem Hund vom Menschen überlegt werden sollte: Wie bekommt man diesen Hund umweltkompatibel?

    Bei manchen Rassen gehört da einfach mehr zu als der "gesunde Menschenverstand" (der sowieso nicht so gesund ist wie manche/r glaubt, weil er eben auch von viel "Meinungs-Mache" beeinflusst wird).

    Da gehört Wissen und auch Können zu (welches man nicht unbedingt selber haben muss, oft reicht es, jemanden an der Seite zu haben, der darüber verfügt).


    Die Veranlagungen/das Potential mancher Rassen erfordern einfach mehr an Wissen und Können, um dieses Potential gezielt in Bahnen zu lenken, die eine Kollision mit den Umweltbedingungen verhindert.


    Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die Wesensfestigkeit von Hunden - und die lässt sich nicht durch "Hinterhofzuchten" bewerkstelligen.


    Bevor jetzt wieder der Gedanke aufkommt: "Ah - wieder eine die glaubt, jeder Hund bräuchte nur eine bestimmte Erziehung, und lässt sich dann zu einem "Schaf" formen!"; Nein, alles hat seine Grenzen, und jeder Hund ist ein individuelles Lebewesen, welches - genau wie auch Menschen - weit entfernt von "perfekt" ist.


    Diese Grenzen kennen und erkennen, liegt genauso in der Verantwortung des Menschen.


    Die (wunderschönen) Freilaufkontakte mit Molossern, Bullterriern und Wach-/Schutzhunden, die ich mit meinen Hunden hatte, waren im Vorfeld abgesprochen - und so wie ich mir genau mein Gegenüber ansehe, so wurde auch ich mit meinen Hunden genau eingeschätzt, bevor ein Kontakt zustande kam.

    Deshalb passte das.

  • Ich hab jetzt nicht endlos Statistiken gewälzt, aber ich gehe davon aus, dass sogenannte "Kampfhundtypen" da überrepräsentiert sind.

    Nein..dann informier dich bitte weiter.

    Hier eine Stichprobe, zu relativen Zahlen wurde auch schon mehreres gepostet https://www.tagesspiegel.de/be…lin-verletzt-4748410.html


    Zitat

    Wird also gesetzlich versucht, Hundebisse über eine Reglementierung der Hunderassen zu

    reduzieren, wird man kein Rückgang der Bisse erzielen. Die vorliegenden Ergebnisse konnten

    zeigen, dass es keine Hunderasse gibt, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu allen anderen

    Hunderassen.



    Roiner K (2016): Beißvorfälle unter Berücksichtigung der Hunde-

    rassen in Deutschland und Umfrage bei Hundebisspatienten in

    vier Berliner Kliniken. Berlin, FU, Diss.

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