Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich bin weder für eine Rasseliste noch Maulkorb/Leinenpflicht für alle.

    Ich kann aber auch beim besten Willen nicht verstehen, warum in Deutschland alles mögliche reguliert wird, ich mir aber lustig jeden Hund kaufen und damit "züchten" kann und die Ergebnisse meiner "Zucht" in die nächsten unfähigen Hände geben darf.

    Ich persönlich fände es total sinnvoll, dass a) Zucht an Auflagen gebunden ist, so wie es doch bei den jetzigen seriösen Züchtern auch der Fall ist und b) jeder VOR der Anschaffung eines jeden (!) Hundes ein bisschen Kenntnis nachweisen muss. Meinetwegen niederschwellig mit einem 1-Tagesseminar. Nein, das würde nicht alle Probleme lösen, würde aber schon mal die Spontankäufe verhindern und vielleicht den einen oder anderen vom Kauf abhalten, wenn man mal die regelmäßigen Kosten für einen Hund aufgelistet bekommt, dass Hunde nicht nur mit 10 Minuten um den Block glücklich werden, usw.

    Und ja, das verursacht Kosten und muss kontrolliert werden. Selbiges gilt aber auch für Steueranmeldung und die Kontrolle der Rasselisten. Natürlich wird es auch Menschen geben, die das illegal umgehen werden, wie es bei anderen Gesetzen auch vorkommt. Da müssen die Geldstrafen hoch genug angesetzt werden.


    In meiner Traumwelt gäbe es dann mehr Hunde aus seriöser Herkunft/Tierheim und mehr kompetente HH.

    Sollte doch für wirklich alle ein Gewinn sein.

  • Da werden Hunde in Boxen gehalten. Da wird 1 mal gassi gegangen. Da wird oft nicht vom Züchter gekauft, da es hierfür kaum Bewusstsein gibt. Da gibt es auch Dissi vereine die eben nicht auf die Gesundheit der Tiere achten. Da gehen die Leute nicht wegen jeder Auffälligkeit zum Tierarzt. Da wird sich ohne über die Rasse nachzudenken öfter ein Hund zugelegt als in Deutschland. Das bewusstsein, dass der DSH zum Beispiel ein Gebrauchshund ist, gibt es dort nicht so richtig. Da wird selten informiert. Da wird nicht geschaut, dass man genug Geld für den Hund hat um Tierarzt kosten zu bezahlen, oder andere Dinge. Und vor allem wird in den seltesten Fällen mal Trainiert oder auf den Hundeplatz gegangen.
    Durch die unkontrollierte Zucht werden manche dieser Rassen extrem gezüchtet und die Halter sind einfach zu faul sich damit auseinander zu setzen und zu trainieren. Das ist in Deutschland um längen besser.
    Hier gibt es auch immer mal wieder Unfälle mit den Rassen, aber die meisten sind dann von Leuten, die sich solche Hunde als Status halten und sich vorher auch nicht informieren.

    da sind halt auch sehr viel Vorurteile dabei ;-) Aber macht ja nichts, ist immer praktisch, wenn man nach Gründen sucht. Und ziemlich überheblich.


    Auch in Dtl gibts eine Menge uninformierter Halter, die sich Hunde nur als Statussymbol halten, die sich nicht über Rassen informieren, die vom Massenzüchter kaufen, die nicht zum Tierarzt gehen, die nicht trainieren.

    Der wirkliche Unterschied ist, daß wir ein anderes TschGesetz haben und gelegentlich bei Mißständen dann tatsächlich eingegriffen wird.

  • Ich persönlich fände es total sinnvoll, dass a) Zucht an Auflagen gebunden ist, so wie es doch bei den jetzigen seriösen Züchtern auch der Fall ist und

    Achtung Sarkasmus: Das fände ich eine super Idee, denn die moderne VDH-Zucht (und FCI) schafft es, jede Rasse so kaputt zu züchten, daß sie sich eh kaum mehr bewegen können bzw Atmen. Da wird auch aus einst starken Hunden ein Wrack. Siehe zb Mastino etc. DAS ist bestimmt der richtige Weg, einer seltsamen Orga, die sich als seriös bezeichnet, das Schicksal aller vermehrten Hunde in den Schoß zu legen. :doh:

  • Da werden Hunde in Boxen gehalten. Da wird 1 mal gassi gegangen. Da wird oft nicht vom Züchter gekauft, da es hierfür kaum Bewusstsein gibt. Da gibt es auch Dissi vereine die eben nicht auf die Gesundheit der Tiere achten. Da gehen die Leute nicht wegen jeder Auffälligkeit zum Tierarzt. Da wird sich ohne über die Rasse nachzudenken öfter ein Hund zugelegt als in Deutschland. Das bewusstsein, dass der DSH zum Beispiel ein Gebrauchshund ist, gibt es dort nicht so richtig. Da wird selten informiert. Da wird nicht geschaut, dass man genug Geld für den Hund hat um Tierarzt kosten zu bezahlen, oder andere Dinge. Und vor allem wird in den seltesten Fällen mal Trainiert oder auf den Hundeplatz gegangen.
    Durch die unkontrollierte Zucht werden manche dieser Rassen extrem gezüchtet und die Halter sind einfach zu faul sich damit auseinander zu setzen und zu trainieren. Das ist in Deutschland um längen besser.
    Hier gibt es auch immer mal wieder Unfälle mit den Rassen, aber die meisten sind dann von Leuten, die sich solche Hunde als Status halten und sich vorher auch nicht informieren.

    da sind halt auch sehr viel Vorurteile dabei ;-) Aber macht ja nichts, ist immer praktisch, wenn man nach Gründen sucht. Und ziemlich überheblich.


    Auch in Dtl gibts eine Menge uninformierter Halter, die sich Hunde nur als Statussymbol halten, die sich nicht über Rassen informieren, die vom Massenzüchter kaufen, die nicht zum Tierarzt gehen, die nicht trainieren.

    Der wirkliche Unterschied ist, daß wir ein anderes TschGesetz haben und gelegentlich bei Mißständen dann tatsächlich eingegriffen wird.

    Ich hab da Familie und Freunde. Meine Schwestern sind sogar in den Staaten ausfgewachsen. Erfahre das also schon ein wenig aus erster Hand. Ich bin da nicht überheblich. Das muss ich auch gar nicht. Man muss dort nur mal in spezielle Gruppen gehen oder Foren und kann das meiste davon schon gut heraus lesen :)

    Ja, auch in Deutschland gibt es das. Aber wesentlich weniger als dort. Hier ist der Gedanke an den Hund wesentlich größer als dort. Sieht man ja auch schon an diesem Forum. Aber auch wenn man auf der Straße mit den Leuten spricht die auch einen Hund haben.
    Bei letzterem stimme ich dir voll und ganz zu :)

  • Mach dir doch mal den Spaß und versuche alle Rassen zu unterteilen und zwar in Rassen mit und ohne 'Potenzial'.

    Guck dir dann nochmal an welche Hunde so alles in Beißvorfälle verwickelt sind.

    Jemand hatte hier schon eine entsprechende Studie/ Statistik gepostet. Die allerdings etwas untergegangen ist.

    Das Fazit war mehr oder weniger: Listenhunde beissen nicht öfter als andere. Wenn sie aber beissen ist der Prozentsatz an schwerwiegenden oder tödlichen Verletzungen wesentlich höher.

    Die Rasselisten sind reine Willkür.


    "Jedes Bundesland in Deutschland hat entweder eine Verordnung oder ein Gesetz zur Haltung von

    Hunden erlassen. In fast allen dieser Verordnungen oder Gesetze werden bestimmte Hunderassen

    nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Rasse in einer Liste aufgeführt und reglementiert. Es gilt

    für diese Hunderassen Leinen- und Maulkorbpflicht, erhöhte Hundesteuer und häufig auch ein

    Fortpflanzungsverbot. Weiterhin muss der Hundehalter einige Bestimmungen erfüllen, um solche

    Hunderassen überhaupt halten zu dürfen. Kommt eine der reglementierten Hunderassen z.B. ins

    Tierheim, machen oben genannte Auflagen es möglichen neuen Besitzern schwer, sich für eine

    solche Hunderasse zu entscheiden. Medienberichte haben ebenfalls dazu beigetragen, dass das

    öffentliche Bild dieser Hunderassen negativ ist, so dass viele Menschen grundsätzlich Angst vor

    solchen Hunderassen haben. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichtes 1778/01 aus dem Jahre 2004

    wird empfohlen, die Hundebeißstatistiken in Bezug auf die einzelnen Rassepopulationen zu

    überprüfen und zu entscheiden, ob an der Reglementierung bestimmter Hunderassen festgehalten

    werden kann. Leider führen die meisten Bundesländer neben einer Beißstatistik keine Angaben zu

    den einzelnen Rassepopulationen. Ohne die Angabe zu den einzelnen Rassepopulationen kann keine

    statistisch fundierte Aussage zu den Beißvorfällen getroffen werden.

    Die Datenlage und die verschiedenen Vorschriften in den einzelnen Bundesländern sind nach den

    Ergebnissen dieser Untersuchung sehr unterschiedlich und daher nur bedingt vergleichbar. In

    Deutschland gab es im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit insgesamt 2933 Bissvorfälle an

    Menschen, keiner davon mit Todesfolge. Nach den Ergebnissen einer im Rahmen dieser Arbeit

    durchgeführten Klinikumfrage zählen bei den Kindern die Altersgruppe der 5-9 Jährigen und bei

    den Erwachsenen die Altersgruppe der 25-64 Jährigen Personen zu den am meisten gefährdeten

    Personengruppen. Am häufigsten waren bei den Kindern Verletzungen von Kopf und Händen, und

    bei den Erwachsenen Verletzungen von Händen und Beinen. Gebissen wurden Personen in der

    Regel entweder durch den eigenen oder aber einen bekannten Hund, es spielen daher offenbar

    andere Faktoren als die Rassezugehörigkeit eine Rolle. Rasselisten werden Beißvorfälle nicht

    reduzieren können. Ein alternativer Ansatz für die Bissprävention ist in Anbetracht der vielen

    verschiedenen Faktoren, die für Bissverletzungen eine Rolle spielen, Menschen und insbesondere

    Kinder schon früh mit dem Verhalten von Hunden vertraut zu machen. In Niedersachsen wurde dies

    bereits über die Implementierung eines Pflicht-Hundeführerscheins für alle Hundebesitzer

    umgesetzt. Für Kinder gibt es ebenfalls bereits freiwillige Programme, so etwa den „Blauen Hund“

    (Verbeke 2007).

    Wird also gesetzlich versucht, Hundebisse über eine Reglementierung der Hunderassen zu

    reduzieren, wird man kein Rückgang der Bisse erzielen. Die vorliegenden Ergebnisse konnten

    zeigen, dass es keine Hunderasse gibt, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu allen anderen

    Hunderassen. Auch geschehen die meisten Beißvorfälle mit einem bekannten oder dem eigenen

    Hund in direkter Interaktion. Deshalb muss gesetzlich an der Verbesserung der Mensch-Hund

    Beziehung angesetzt werden, um Beißvorfälle reduzieren zu können."

    (Link dazu : https://www.google.com/url?sa=…Vaw0mSLlgt8PlMSHpcew2TlSh)


    Man könnte an der Stelle auch nochmal allgemein über die Häufigkeit von Beißvorfällen mit Todesfolge reden.


    Ich hab mal random Berichte im Internet rausgesucht.

    Mich würde an der Stelle interessieren was denen, die für eine Liste mit 'potenziell gefährlichen' Hunden sind, da so durch den Kopf beim Lesen geht.


    Hund biss Baby tot: "Die Verletzungen sind unvorstellbar"
    Ein Husky hat in Cottbus den Kinderwagen eines acht Wochen alten Mädchens umgestürzt und das Baby durch Bisse getötet. Gegen die Eltern wird ermittelt. Ob der…
    www.tagesspiegel.de


    Hund tötet Hundesitterin in England
    Eine 28-Jährige führte bei London offenbar acht Hunde aus, als sie von mindestens einem der Tiere angegriffen wird.
    www.t-online.de


    https://www.google.com/amp/s/www.westfalen-blatt.de/amp/owl/kreis-herford/buende/jagdhund-totet-hauskatze-829719


    Jagdhund tötet 89-jährige Frau
    www.natuerlich-jagd.de


    Ostfriesland: Golden Retriever beißt Einjährige ins Gesicht
    In Niedersachsen ist ein kleines Mädchen so schwer von einem Hund verletzt worden, dass es ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Golden Retriever…
    www.spiegel.de
  • Ich persönlich fände es total sinnvoll, dass a) Zucht an Auflagen gebunden ist, so wie es doch bei den jetzigen seriösen Züchtern auch der Fall ist und

    Achtung Sarkasmus: Das fände ich eine super Idee, denn die moderne VDH-Zucht (und FCI) schafft es, jede Rasse so kaputt zu züchten, daß sie sich eh kaum mehr bewegen können bzw Atmen. Da wird auch aus einst starken Hunden ein Wrack. Siehe zb Mastino etc. DAS ist bestimmt der richtige Weg, einer seltsamen Orga, die sich als seriös bezeichnet, das Schicksal aller vermehrten Hunde in den Schoß zu legen. :doh:

    Ich habe nie den VDH erwähnt :winking_face:

    Ich meine Auflagen wie z.B. Hündin darf nur x-mal gedeckt werden, Züchter muss bestimmte Untersuchungen vornehmen, sowas.


    Dem VDH stehe ich auch kritisch gegenüber, halte ich im Moment aber zumindest für sinniger als den Hinterhof -Vermehrer.

    Da meine Tiere aus dem TH stammen, habe ich mich mit Dissidenz-Vereinen und Co nicht auseinander gesetzt

  • Das andere Hunderassen auch beissen stelle ich doch gar nicht in Zweifel. Es wurde nach einer Statistik gefragt. Und ja, offensichtlich gibt es die. Wurde vor 100 drölfzig Kommentaren gepostet.

    Kannst gerne selbst danach suchen, ich bin am Mittagessen kochen.




  • Denkst du wirklich das wäre mit irgendeiner Rasse anders?

    Wenn diese Leute mit der Einstellung „Hunde sind nur alles liebende engelsgleiche Geschöpfe, die den ganzen Tag Regenbögen kacken“ einen Hund haben, geht es in den allermeisten Fällen schief – völlig unanhängig von der Rasse.


    Ich verstehe diesen Gedankengang einfach nicht und frage ernsthaft wie nah du schon an richtig knackigen Hunden in höheren Gewichtsklassen dran warst?

    Meine praktischen Erfahrungen decken sich da wirklich Null mit irgendwelchen Rassen, da war querbeet alles dabei.

  • Du hattest doch von "Potenzial" geschrieben.

    Und da stellt sich mir einfach die Frage, wie dieses "Potenzial" gemessen werden soll...


    Wenn du die Studie nicht verlinken magst, auch oke.

    Was ich mit den Links zeigen wollte...

    Wo setzt du da die Grenze um jegliches Risiko zu minimieren, wenn jeder Hund dazu in der Lage ist zu beißen/töten, eben Schaden anzurichten?


    Und ganz ehrlich, wenn bestimmte Rassen verboten wären, würden Leute denen es nur um ein Statussymbol geht ne andere Hunderasse halten die optisch was hermacht und versauen.

    War ja mal ne ganze Zeit schick Akitas zu halten, hat den Hunden auch nicht gut getan.

    Ich denke die, die sich hier an geltendes Recht halten und Auflagen erfüllen sind sowieso nochmal ne andere Nummer. Du hast ja trotz Rasseliste zig Listis die in Privathaushalten nicht legal gehalten werden. Wer da also Bock drauf hat machts eh.

  • Zur Frage der Seriosität und Zuverlässigkeit des Halters gibts ja schon Auflagen, je nach Bundesland. Nur nüchtern betrachtet sind die auch kein wirklicher Schutz, eher im Gegenteil.


    1. Sauberes polizeiliches Führungszeugnis - ja nun, das trifft die, die sich mal was zuschulden kommen haben, aber nicht grundsätzlich zur Umgehung von Gesetzen/Verordnungen neigen. Wer damit kein Thema hat, bei dem ist der Hund dann halt auf PartnerIn/Verwandtschaft angemeldet.


    2. Kommunal abhängig drastisch erhöhte Hundesteuer - wäre mir neu, dass Zuverlässigkeit am Einkommen hängt. Aber es produziert Tierheimkandidaten, die sich außer der Zugehörigkeit zu einer Rasse nichts verloren haben.


    3. Sachkundenachweis - den finde ich mit Abstrichen tatsächlich sinnvoll. Lässt man mal den völlig hanebüchenen von der Muffe gepufften Theorieteil außer acht. Der praktische Teil - ne Art BGH light - müsste auch noch etwas auf den Alltagsbedarf angepasst werden, aber da nicke ich ab. Nicht nur für Listis übrigens.


    4. Der Wesenstest - der gruselt mich. Meine ziemlich harmlose Angsthündin würde den je nach Tagesformat nicht verstehen und wir hätten hier Wochen Arbeit, das verschüttete Vertrauen wieder aufzubauen. Er lässt reichlich Rahmen für Willkür beim Gutachter und die Konsequenz beim Nichtbestehen, dass der Hund abgegeben werden muss, obwohl es keinerlei Vorfall gab - nun, auch dass ist sinnloses Produzieren von Tierheiminsassen.


    Dazu kommen Import- und Zuchtverbote, die genau das unterminieren, was sich seriöse Rassefreunde wünschen: Verantwortungsvolle Zucht hin auf Sozialverträglichkeit.

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