Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Dass man eine gewisse Sachkunde nachweisen muss, bevor man sich ein Tier holen darf, fände ich absolut sinnvoll (halt nicht in dieser bescheuerten Art und Weise, wie das derzeit bei diversen Sachkundenachweisen der Fall ist).

    Auch ein praktischer Teil, bei dem nicht unbedingt Erziehung oder irgendeine Dressur, sondern der umsichtige Umgang mit dem Hund überprüft wird, ist sicher nicht verkehrt, WENN dabei auch individuell auf den Hund eingegangen wird (also dass jetzt nicht der Angsthund durch die volle Innenstadt muss o. ä.).


    Nur irgendwie habe ich Angst, dass dann wieder Leute solche Tests entwickeln, die noch nie einen Hund aus der Nähe gesehen haben. Eben ähnlich wie bei den Wesenstests, die einfach so dermaßen daneben sind, dass man sich fragt, welcher Hundehasser sich so etwas ausgedacht hat.

  • Solange ich dich nicht live sehe, wie du von den genannten Rassen freudig Fremdhunde packst und im erregten Zustand trennst,

    denke ich, sind das Heile Welt Träumereien aus der Ferne.

    Ich habe das tatsächlich schon gemacht und ich lebe noch ;) (einmal, als sich mein Hund mit einem Listenhund in die Haare kriegte und ihn dieser am Rücken packte und einmal, als zwei DSH auf meinen Hund loswollten). Beide Hunde haben mich nicht gebissen (der DSH hats versucht, aber ich konnte ihn so am Nackenfell festhalten, dass er mich nicht erwischt hat).


    Ich behaupte sicher nicht, dass das ungefährlich ist, aber es ist nicht so, dass diese Hundetypen in solchen Situationen immer zu brandgefährlichen Monstern mutieren.

  • Ich finde es nicht richtig, den Einstieg in die Hundehaltung immer schwieriger zu gestalten. Es ist nur Hundehaltung, das sollte kein Luxusgut sein. Das Tierhaltung immer elitärer wird führt ja genau dazu, dass die Menschen immer unsicherer damit werden. Weil völlig der Bezug fehlt.


    Die Menschen unter Generalverdacht zu stellen, finde ich auch nicht richtig.


    Ist finde es in Ordnung, die Strafen zu erhöhen, wenn etwas passiert. Zu ermöglichen, jeden Hund entsprechend Einstufen zu lassen und man könnte daran arbeiten, dass Hunde früher gemeldet werden können. Es ist ja weitaus früher absehbar, dass was aus dem Rudel läuft.

  • Das Tierhaltung immer elitärer wird

    Wo siehst du das denn?

    Also ich sehe eine bedenklich explodierende Hundedichte, die mitnichten mit "immer elitärer" zu tun hat.


    Vor 30 Jahren gab es an meinem Wohnort 9 Hunde. 3 davon gehörten uns.

    Der Rest verteilt auf einen kompletten Ort.

    Menschen wussten, dass Hunde anderer Menschen kein kostenloser Streichelzoo sind.

    Menschen wussten auch, dass Hunde Hunde sind. Mit Zähnen.


    Gleicher Wohnort jetzt: Allein mein Wohngebiet mit 300 Wohnungen: über 50 Hunde. Wenn ich einen Umkreis von weiteren 500 m dazu nehme sind es weit über 100 Hunde. Zu Corona wurde es nochmal eine ganze Menge mehr. Von elitär sehe ich da rein gar nichts.

  • Auf der einen Seite wird hier immer wieder auf der Geschichte dieses Hundetyps rumgeritten. Sie seien gefährlicher, weil sie für den Hundekampf gezüchtet worden sind. Dabei sollten das ausschließlich Artgenossenaggressionen (immer noch widerlich, ich denke da sind wir uns alle einig) sein. Menschen die mit im Pit standen sollten explizit niemals angegangen werden. Sprich selbst im Kampf, sollten Menschen gefahrlos dazwischen gehen können. Das gehört auch zu ihrer Geschichte dazu.

    Aus diesem Grund sind das oft sogar ausgesprochen nette Hunde zu Menschen mit einer oft extrem langen Zündschnur.


    Ich bin auch schon bei einer Auseinandersetzung eines Staffs mit meinem Wheaten Terrier dazwischen gegangen. Es war zugegeben kein Ernstkampf, sondern 2 junge Rüden haben sich aus dem anfänglichen Spiel gegenseitig hochgeschaukelt und ich war doof genug nicht auf mein Gefühl zu hören und das rechtzeitig abzubrechen. Der Staff war doppelt so schwer wie mein Zwerg und ich hatte in dem Moment tatsächlich auch Angst um meinen Hund. Also bin ich rigoros dazwischen und währenddessen spritzte schon das Blut. Das Gefühlschaos kann man sich in so einem Moment vielleicht vorstellen. Ich hatte danach keinen Kratzer, mein Hund blaue Flecken und der Staff ein angeratschtes Ohr was eben blutete wie Sau. War nicht schön, aber an sich auch überhaupt nicht dramatisch. Die Jungs sind danach noch kurz an der Leine nebeneinander hergelaufen und wir Menschen durften den Staff säubern und kurz verarzten. Alles überhaupt kein Problem.

  • Wo siehst du das denn?

    Wenn Vorgaben wie verpflichtende Hundeschulbesuche oder Sachkundenachweise kommen, dann sind das teilweise schon saftige Kosten die man sich leisten können muss.

    Haustiere sind eben nun mal Luxus. Das war es schon immer. Man muss in einen Hund eben Geld investieren.
    Und für Hundeschule und Sachkundenachweiß (sofern dieser nicht 500€ kostet) ist etwas, wovon alle profitieren. Der Hund, man selbst und die Umgebung.
    Wer sich entscheidet einen Hund zu kaufen/adoptieren, sollte auch das Geld haben für eine Hundeschule (was ja meistens ein Jährlicher Betrag unter 100€ sind) und einen einmaligen Sachkundenachweiß.

  • Haustiere sind eben nun mal Luxus. Das war es schon immer. Man muss in einen Hund eben Geld investieren.
    Und für Hundeschule und Sachkundenachweiß (sofern dieser nicht 500€ kostet) ist etwas, wovon alle profitieren. Der Hund, man selbst und die Umgebung.
    Wer sich entscheidet einen Hund zu kaufen/adoptieren, sollte auch das Geld haben für eine Hundeschule (was ja meistens ein Jährlicher Betrag unter 100€ sind) und einen einmaligen Sachkundenachweiß.

    Das was unsere Hundeschulen hier hervorbringen, ist alles, aber keine Bereicherung für die Umwelt :grinning_squinting_face: Aber die freuen sich mit Sicherheit, wenn die Leute auch noch die Kurse besuchen müssten. Jährlich unter 100€? Eher monatlich. Wenn nicht mehr.

    Haben wir ja durch den Sachkundenachweis auch schon. Da basteln sich die Profis ihre eigenen Regeln und halten die Leute in ihren Kursen.


    Davon PROFITiert auf jeden Fall die Hundeschule :winking_face:

  • Ich finde es nicht richtig, den Einstieg in die Hundehaltung immer schwieriger zu gestalten. Es ist nur Hundehaltung, das sollte kein Luxusgut sein. Das Tierhaltung immer elitärer wird führt ja genau dazu, dass die Menschen immer unsicherer damit werden. Weil völlig der Bezug fehlt.


    Die Menschen unter Generalverdacht zu stellen, finde ich auch nicht richtig.


    Ist finde es in Ordnung, die Strafen zu erhöhen, wenn etwas passiert. Zu ermöglichen, jeden Hund entsprechend Einstufen zu lassen und man könnte daran arbeiten, dass Hunde früher gemeldet werden können. Es ist ja weitaus früher absehbar, dass was aus dem Rudel läuft.

    Hundehaltung IST Luxus (Hunde mit Job mal außen vor). Das hat für mich nichts mit elitär zu tun. Die Hürden beim Einstieg in die Hundehaltung liegen aktuell bei Null . Ich kann mich direkt jetzt ins Auto setzen und mir bei Welpenstube Winkel einen Merle Frenchie, einen Shiba und einen Husky Welpen kaufen, werden gerade angeboten. Den Shiba und den Husky lasse ich natürlich von Anfang an frei laufen, die brauchen ja Bewegung und irgendwann kommen die ja auch zurück und schau wie lustig die mit dem kleinen Havaneser fangen spielen, wie goldig....Und der Frenchie schnarcht so süß und kippt manchmal um, wenn er sich aufregt, so putzig...


    Was nützen im Nachhinein die Strafen der angeschafften Qualzucht, dem toten Havaneser oder dem Shiba und dem Husky, die jetzt als gefährliche Hunde und Dauerinsassen im TH sitzen?


    Es hat für mich auch nichts mit Generalverdacht zu tun, wenn verlangt wird, dass man sich vor der Anschaffung informiert. Vor der Autofahrt kommt auch erst der Führerschein und hier auf dem Land bin ich deutlich mehr auf mein Auto als auf die Hunde angewiesen.

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