Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ach krass!
    Bei uns im Umfeld kosten die Hundeschulen wirklich nur den Vereinsbeitritt und das ist unter 100€. Hatte 8 Stück verglichen und mich informiert gehabt. Das kann natürlich überall anders sein. Monatlich 100€ für ne Hundeschule hab ich zwar noch nie gehört, ist aber scheinbar auch realität :dizzy_face:
    Und ja, auch wenns nicht immer ne Bereicherung für die Umwelt ist, sie lernen ja meistens dann doch was und nehmen was mit. Ist doch besser als nichts :rolling_on_the_floor_laughing:

    Einzelstunden kosten hier Minimum 50€ die Stunde, eher 80€ -100€. Gruppenstunden 20€ pro Woche.

    Hundesport im Verein kostet wenig, aber da geht es auch um was ganz anderes.


    Nein, das was hier oft gelehrt wird führt gerne mal zu Hunden, die später alles andere als unauffällig sind.

    Das sind zum Großteil unstrukturierte Tobestunden. Diese Hunde können nicht an der Leine gehen, entwickeln eine erlernte Leinenaggression aus Frust, können sich nicht zurücknehmen, haben keinen Gehorsam, und kennen nur: Spielen, Spielen, Spielen und sich den nächsten Kick holen. Zeigen kein gutes Sozialverhalten.


    Ich schreibe das nicht um jemanden zu ärgern, sondern weil mir die Besitzer wirklich leid tun, die eigentlich nur alles richtig machen wollten.

  • Monatlich 100€ für ne Hundeschule hab ich zwar noch nie gehört, ist aber scheinbar auch realität :dizzy_face:

    Ja, das ist der Unterschied ob man im Verein trainiert oder eben in einer Hundeschule, bei der man jede Stunde separat zahlen muss.


    In unserer Junghundegruppe hat mich die Stunde auch 22€ gekostet, läppert sich dann schon irgendwann zusammen...

    Abgedreht. Das wusste ich gar nicht.
    Ich mach zwar nebenher auch noch bezahltes Social Walking, aber Hundeschule nur im Verein. Die machen das auch wirklich gut.
    Hab da wirklich gar nicht dran gedacht, dass es auch Außerhalb bezahlte Stunden gibt X__X

  • Keine Sorge, ich nehme das auch gar nicht so auf.
    Ich glaub, ich hab einfach sehr viel Glück, dass ich in einem so guten Verein gelandet bin. Hier gibt's kein Spielen mehr. Das gab es in der Welpenstunde für 5 Minuten und dann war es das. Die machen hier, meiner Meinung nach, einfach vieles richtig und gut.
    Aber es gibt natürlich solche und solche.

  • Wir haben hier einen wirklich sehr großen Rottweiler, der einen nicht sehr vertrauensvollen Eindruck macht. Herrchen muss die Hacken in den Boden stemmen um ihn bei Hundebegegnungen zu halten. Wenn Frauchen mit ihm geht, dann nur einen bestimmten Weg, wo viele Bäume stehen. Da kann sie die Leine rum wickeln.


    Ich habe beim Ordnungsamt angerufen und dort nachgefragt, ob es Möglichkeiten der Überprüfung gibt, z.B. um eine Maulkorbpflicht aufzuerlegen. Freundlich wurde mir geantwortet: so lange nichts gravierendes passiert (Beißvorfall) hätten die keine Handhabe der Überprüfung.


    Auch kenne ich aus der Vergangenheit einen Fall , wo der Hund ständig vom Hof abgehauen ist und mehrfach Hunde von diesem gebissen wurden. Da gab es auch keine Auflagen, war ja nur "Sachbeschädigung". Nachdem der Hund dann einen Prudel tot gebissen hat und das verzweifelte Frauchen des Pudels in die Hände gebissen wurde -sie versuchte, ihrem Hund zu helfen- gab es die Auflage, den Hund gesichert zu halten. Die Halter haben ihn dann einschläfern lassen.


    Und genau da liegt MEIN Problem: ich verurteile Rasselisten, weil meiner Meinung nach erst mal kein Hund mit der Geburt agressiv ist.

    Meldet man aber Auffälligkeiten, interessiert es keinen. Wie oft hört man, nachdem ein Hund Menschen angegriffen hat, dass dieser bereits vor diesem Vorfall auffällig war.


    Viele böse Übergriffe könnten vielleicht verhindert werden, wenn JEDEM Hundehalter klar wäre, es erfolgen bei Auffälligkeiten des eigenen Hundes Konsequenzen. Und hier müssten Strafen erfolgen wie z.B. eine sachkundige Überprüfung des Hundes zu bezahlen oder für eine anderweitige Unterbringung die Kosten tragen. Gäbe bestimmt so einige Möglichkeiten der zu leistenden Strafen.

  • Keine Sorge, ich nehme das auch gar nicht so auf.
    Ich glaub, ich hab einfach sehr viel Glück, dass ich in einem so guten Verein gelandet bin. Hier gibt's kein Spielen mehr. Das gab es in der Welpenstunde für 5 Minuten und dann war es das. Die machen hier, meiner Meinung nach, einfach vieles richtig und gut.
    Aber es gibt natürlich solche und solche.

    Ich bin auch in einem Verein, der bietet ein Gruppentraining ohne sportliche Ambitionen an. Aber ich selbst möchte einfach nur Hundesport machen. Man braucht als Verein auch Leute, die auch bereit sind solche Kurse zu geben. Und bei den Fällen von denen wir hier sprechen, da braucht es versierte Trainer und Einzelstunden. Ob Labbi Doro später mal Frauchen durch die Gegend zerrt geht mich nichts an und ist mir auch egal, solange ich nicht dadurch gefährdet werde (anspringen?). Ist ja nicht meine Schulter.


    Das ist ja die Krucks. Wie früh sollen Ämter eingreifen dürfen. Solange Hunde nicht wildern und eben niemanden gefährden ist es doch auch schwierig. Und es sollte auch nicht so sein, dass jeder gefühlten oder eingebildeten Gefahr plötzlich die Einstufung droht. Ein Hund der an der Leine pöbelt darf halt pöbeln, dadurch gefährdet er erstmal niemanden.

  • Nein, das was hier oft gelehrt wird führt gerne mal zu Hunden, die später alles andere als unauffällig sind.

    Das sind zum Großteil unstrukturierte Tobestunden.

    Ich zitiere mal zwei Halterinnen, die sich mit ihren großen, entspannten, aber freilaufenden Hunden quatschend mitten auf einer Kreuzung im Wäldchen platziert hatten, so dass ich meinen Kleinhund absolut stressfrei für alle Beteiligten vorbeigetragen habe:


    "Ohhh den Hund auf gar keinen Fall tragen! Erste Lektion in der Hundeschule!"

  • Und ich denke die Unterteilung gibt es schon. Diese Liste beziehungsweise die Einteilung in Kategorie 1-3 beruht ja sicherlich nicht auf der Willkür eines einzelnen Beamten, der eine spezifische Hunderasse jetzt einfach mal blöd findet.

    Ähm ja. Diese Einteilung beruht u.a. auf Poggendorf. 2000 war er Tierheimleiter im Tierheim Süderstraße und einer denjenigen, der nach dem Beißunfall in Wilhelmsburg mit ganz heißer Nadel das danach gültige Hundegesetz gestrickt hat.

    Dorit Feddersen-Petersen hat dem schon damals widersprochen und die Idee ad absurdum geführt.

  • Auf der einen Seite wird hier immer wieder auf der Geschichte dieses Hundetyps rumgeritten. Sie seien gefährlicher, weil sie für den Hundekampf gezüchtet worden sind. Dabei sollten das ausschließlich Artgenossenaggressionen (immer noch widerlich, ich denke da sind wir uns alle einig) sein. Menschen die mit im Pit standen sollten explizit niemals angegangen werden. Sprich selbst im Kampf, sollten Menschen gefahrlos dazwischen gehen können. Das gehört auch zu ihrer Geschichte dazu.

    Aus diesem Grund sind das oft sogar ausgesprochen nette Hunde zu Menschen mit einer oft extrem langen Zündschnur.


    Ich bin auch schon bei einer Auseinandersetzung eines Staffs mit meinem Wheaten Terrier dazwischen gegangen. Es war zugegeben kein Ernstkampf, sondern 2 junge Rüden haben sich aus dem anfänglichen Spiel gegenseitig hochgeschaukelt und ich war doof genug nicht auf mein Gefühl zu hören und das rechtzeitig abzubrechen. Der Staff war doppelt so schwer wie mein Zwerg und ich hatte in dem Moment tatsächlich auch Angst um meinen Hund. Also bin ich rigoros dazwischen und währenddessen spritzte schon das Blut. Das Gefühlschaos kann man sich in so einem Moment vielleicht vorstellen. Ich hatte danach keinen Kratzer, mein Hund blaue Flecken und der Staff ein angeratschtes Ohr was eben blutete wie Sau. War nicht schön, aber an sich auch überhaupt nicht dramatisch. Die Jungs sind danach noch kurz an der Leine nebeneinander hergelaufen und wir Menschen durften den Staff säubern und kurz verarzten. Alles überhaupt kein Problem.

    Damals hatten sich bei uns auf der Hundewiese eine American Pit Bull Hündin und eine Riesenschnauzerhündin in die Wolle bekommen.

    Ratet mal wer seinen Hund abgerufen bekommen hat?

    Der Besitzer des Riesenschnauzers war es jedenfalls nicht, seine Hündin hat die andere Hündin immer wieder festgenagelt und an der Kehle gepackt.

    Erst als der Besitzer seine Hündin packen konnte, hat sie für einen Moment abgelassen.

    Aber bevor es gekippt ist, hatte die Besitzerin des Pit Bulls definitiv noch Einfluss auf ihren Hund. Auch als beide getrennt wurden gab es keine Tendenz von der Pit Bull Hündin nochmal nachzulegen.


    Ich schreib das deshalb, weil hier scheinbar einige die Vorstellung haben, dass so ein Hund immer sofort in den Killermodus umschaltet.


    Was das Dazwischengehen in einen bestehenden Hundekampf angeht...


    Ist es nicht gerade so, dass die Rassen, die irgenwann mal eine Karriere als 'Kampfhund' hatten, (also gegen Artgenossen als Belustigung) gegenüber Menschen kein gesteigertes Aggressionspotenzial zeigen sollen?



    Was mich nervt und warum ich mich hier kurz eingeklinkt habe, es wird ein Video gepostet in dem ein Hund zu sehen ist, der ein Pferd angeht.

    Schlimme Sache, keine Frage.


    Echo darauf war unter anderem dann:


    -"sofort erschießen"

    -"weg mit dem, der ist eine Gefahr für alle"

    - "lasst den mal älter werden, der hätte vermutlich auch andere Hunde im Park angegriffen" "

    -"von diesem Typ Hund geht generell eine hohe Gefahr aus, von mir aus braucht es diese Rassen nicht mehr"

    "dieser Typ Hund stellt eine besondere Gefahr für Menschen dar"


    Da ist halt scheinbar doch diese komische Schlussfolgerung, Hund hat Beißvorfall mit einem Pferd und ist deswegen brandgefährlich.

    Ich red nicht davon was da die tatsächlichen Kosequenzen sind, sondern dass es hier Leute gibt die davon ausgehen wegen eines Minivideos ne Prognose zu stellen wie gefährlich der Hund ist, auch gegenüber Menschen.

  • Ich sehe dabei aber immer noch nichts von elitär.


    Ich sehe auch nicht, dass mit wachsender Anzahl der Hunde mehr Verständnis für sie aufkommt. Eher im Gegenteil.


    Sachkunde und Hundeschule sind meiner Meinung nach aktuell vollkommen für den Arsch. Also außer natürlich für diejenigen, die daran verdienen.

    Leider sehe ich aber keinen wirklichen anderen Weg, wie man positiv auf "Jeder Idiot kann sich einen Hund anschaffen und tut das auch" positiv einwirken könnte.

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