Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich sehe dabei aber immer noch nichts von elitär.

    ich schon. Wenn ich an ältere Menschen denke, an Menschen mit Prüfungsangst oder ähnlichem, an Menschen, die ohnehin jeden Pfennig umdrehen, aber für einen Hund auf sonstwas verzichten würden.


    Hier in Berlin ist ja gefühlt ALLES geregelt. Und trotzdem werden die Hunde direkt am Parkeingang abgeleint, obwohl dort Leinenzwang (max. 2m lang) herrscht. Keine Sau hebt die Hinterlasenschaften auf, weil: ist ja natur. Rücksicht nimmt auch keiner, die Hunde spüren auch jetzt in der Brut- und Setzzeit durch die Gebüsche.

    Ich bin nicht der Auffassung, dass mehr Regeln auch mehr helfen.

    Das beschneidet nur so Idioten wie mich, die immer versuchen, sich daran zu halten.

    Ich weiß nicht, was es braucht, dass die Weitsicht der Mehrheit der Menschen weiter geht als bis zu ihrer eigenen Nasenspitze. Aber mehr Regeln sind es imho nicht.

  • Ja, mehr Regeln ohne Kontrolle und Konsequenzen bringen es offensichtlich nicht.


    Aber was wäre die Lösung?

  • Ich sehe gar keine Notwendigkeit, dass man darauf irgendwie einwirken müsste.

    Wachsendes Verständnis. Hm, also die Lebensbedingungen von Hunden haben sich die letzten Jahrzehnte ganz klar verbessert. Die medizinische Versorgung wird immer besser, reine Zwingerhaltung ist kaum noch existent, Hunde werden als Familienmitglieder gesehen, Anbindehaltung ist mittlerweile verboten. Natürlich gibt es Ausnahmen.

    Ist es nicht eher so, dass Vermenschlichung immer mehr ein Problemfeld wird?


    Ich sehe nicht, wieso man darauf einwirken muss, dass sich jeder einen Hund anschaffen darf. Es darf sich übrigens auch jeder ein Auto anschaffen. Er darf es nur nicht fahren, das nochmal zum Thema, dass man ja einen Führerschein macht.

    Solange es Hund artgerecht gehalten wird und niemanden gefährdet, sehe ich da keine Regulierungsnot. Gut, ich frage mich auch ob es sein muss, wenn der Dackel mal wieder keifend in der Flexi hängt und sich halb erwürgt, während die Besitzer nur grinsen. Aber nicht mein Zirkus, nicht meine Affen :ka: Mein Maßstab muss nicht für alle gelten.


    Wir haben hier keine Liste und mir fallen die gern genannten Rassen nicht negativ auf. Die die ich im Bekanntenkreis habe sind tolle Hunde.

  • Aoleon

    Ich find’s nicht in Ordnung, Statistiken so zu verdrehen.

    Was verdrehe ich denn da?

    Hier wird von einigen, nun inklusive dir, behauptet das die Hunde ja ach so gefährlich wären und ganz sicher ganz ganz viel passiert. Stimmt halt nicht.

    Und zwischen "man hört ja nur von denen" und was wirklich passiert liegen halt eben Welten. Das ist eben nicht logisch wenn man mediale Aufmerksamkeit verwechselt mit echtem Aufkommen von Vorfällen.


    Schön das du dich so auf die Zahlen in den Klammern beziehst und ganz wunderbar den Rest ignorierst wo eindeutig steht das mehr Menschen durch gestoßen werden vom Hund sterben als durch Bisse.


    Ach übrigens, soweit ich weiß steht der Schäferhund immer noch weit oben in der Bissstatistik, gefolgt vom Golden Retriever wenn ich mich recht erinnere. Es wird für das Pferd in deinem Beispiel keinen Unterschied machen welcher große unerzogene Hund oder ungesicherte Hund es verletzt, also nun alle Hunde ab einer gewissen Größe weg?

    Und auch hier nochmal: Selbst mein Whippet könnte ein Pferd problemlos schwer verletzten. Sei es durchs Hetzen das das Pferd in Panik in den Zaun rennt oder auf eine Straße, oder eben auch durch Bisse.

    Soll der Whippet, bzw alle Windhunde nun auch auf die Liste?

    Was machen wir denn mit all den Leuten die es lustig finden das ihr Hund (egal welcher Rasse oder Mixtur) ja so schön Fangen spielt mit dem Pferd, den Schafen, etc?



    Ein Hund, der ernsthaft auch gegen Menschen geht und wirklich Beschädigungsabsicht hat, ist doch für die meisten Menschen gar nicht mehr händelbar.

    Auch hier noch mal ganz deutlich, wirklich deutlich:

    In dem Video aus Großbritannien sieht man ganz hervorragend wie ein fremder Mensch den Hund erwischt und wegführt. Einfach so! Ohne das der Hund irgendwas macht.


    Hunde die ernsthaft gegen Menschen gehen sehen anders aus. Ich würde jederzeit einen der Bullrassen irgendwo rausziehen und käme sicher 99% ohne Schaden von dem rausgezogenen Hund weg, bei Schäferhunden riskiere ich da viel mehr.




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    Ehrlich, mich gruselt es wieviele Leute in einem Hundeforum so seltsame Vorstellungen von Hunden haben.

  • Ich stelle mal die Gegenfrage: Wie groß ist das Problem? Also faktisch messbar?


    Natürlich ist jeder einzelne Vorfall ein Vorfall zu viel und tragisch für die jeweils Beteiligten. Doch, ohne das im Mindesten abwerten zu wollen: Ja, das Leben geht mit Risiken einher und einige Risiken müssen alle in der Gesellschaft mittragen, weil Einzelne ihr Hobby ausüben - im Rahmen ihres Rechts auf freie Entfaltung. Das betrifft nicht nur Hundehalter, aber diese schon deutlich und deshalb gibts die Gefährdungshaftung. Die greift halt erst, wenn was passiert ist und damit zu spät. Abgewogen wurde hier, dass das Interesse an der Haltung eines Haustiers so gravierend ist, dass es der Gesellschaft zugemutet werden muss, das erhöhte Risiko zu tragen. Gleiches gilt für andere Hobbys, mit denen man seine Mitmenschen oder die Umwelt gefährden kann.


    Unterm Strich betrachtet ist also abzuwägen, ob wirklich so viel passiert, dass man die Ausübung eines Hobbys drastisch regulieren bzw. einschränken muss. Und dafür taugen reißerische Presseberichte rein gar nichts.

  • Ich sehe nicht, wieso man darauf einwirken muss, dass sich jeder einen Hund anschaffen darf. Es darf sich übrigens auch jeder ein Auto anschaffen. Er darf es nur nicht fahren, das nochmal zum Thema, dass man ja einen Führerschein macht.

    Es darf nur nicht jeder fahren ist doch der Punkt. Wenn man sich einen Hund anschafft, steht der halt nicht reglos auf dem Parkplatz oder in der Garage, sondern bewegt sich für gewöhnlich in der Öffentlichkeit.

    Wird er dann von jemandem geführt, der nicht in der Lage ist, eine Leine festzuhalten oder Gefahren zu erkennen, wird es eben potenziell übel.

  • Regeln mit Kontrolle und Konsequenzen.

    Ich sehe nicht, wieso man darauf einwirken muss, dass sich jeder einen Hund anschaffen darf. Es darf sich übrigens auch jeder ein Auto anschaffen. Er darf es nur nicht fahren, das nochmal zum Thema, dass man ja einen Führerschein macht.

    Solange es Hund artgerecht gehalten wird und niemanden gefährdet, sehe ich da keine Regulierungsnot. Gut, ich frage mich auch ob es sein muss, wenn der Dackel mal wieder keifend in der Flexi hängt und sich halb erwürgt, während die Besitzer nur grinsen. Aber nicht mein Zirkus, nicht meine Affen :ka: Mein Maßstab muss nicht für alle gelten.

    Ein stehendes Auto gefährdet auch niemanden, ein unkontrollierbarer Hund schon.

    Mir geht es ja nur um die Punkte "artgerechte Haltung" und "keine Gefährdung". Egal ob es ein Pit oder Pudel ist.


    Cassiopeia88 Ein Sachkundenachweis oder was auch immer vor der Anschaffung eines Hundes stehen sollte, müsste ja keine 500€ kosten. Meinetwegen bräuchte es auch keine Prüfung, aber wenigstens einen Schritt vor "Ich kaufe mir einen Hund". Einen Schritt, der ein bisschen Basiswissen vermittelt und die Leute kurz zwingt, über Hundehaltung nachzudenken bevor ein Tier ins Haus zieht.


    Verpflichtende Kurse mit Hund finde ich von der Idee her gut, aber, was ja auch schon gesagt wurde, in der Umsetzung schwierig. Da kenne ich zu viele Vereine/Hundeschulen, in denen viel Mist gelehrt wird. Und da spielen so viele Philosophien rein, nicht jeder Trainer kann mit jedem Typ Hund usw

  • Vielleicht hilft das ja: http://www.sos-hamburgdog.de/DFP_VG.pdf


    Das war die Stellungnahme von Dorit Urd Feddersen-Petersen nach beim Vorfall in Hamburg Wilhelmsburg 2000.


    Ich persönlich sehe es so, dass wenn die Gesellschaft sich nicht ändert, gefährliches Halbwissen als einzig belastbare Wahrheit dargestellt wird und man selbst sich für den Nabel der Welt, unfehlbar und perfekt hält ( und somit natürlich die Schuld bei anderen gesucht wird) wird sich das nicht ändern.


    Es braucht nicht mehr Regeln oder Gesetze, auch keine weiteren Ge- und Verbote sondern Menschen, die das Gegebene umsetzen und kontrollieren.

    Menschen, die sich auf Voraus- und Umsicht sowie Verantwortung besinnen und auf Rücksicht. Die sich bewusst sind, dass das vordere Ende der Leine Führung bedarf und das Wissen das es ein Beutegreifer ist um sich sicher in der Welt zu bewegen in die wird es geholt haben.

  • Irish Terrier Da stimme ich dir grundsätzlich zu, aber wie erreicht man das? Mir kommt es so vor als würden "Rücksicht" und "Verantwortung" langsam zu Fremdworten werden.

  • Und was wäre die Konsequenz - jetzt ganz ernst gemeint und gefragt? Dass unsere Gesellschaftsordnung und Gesetzgebung auf der Prämisse aufbauen sollte, dass Menschen prinzipiell rücksichtslos und verantwortungslos leben? Ich wollte nicht der Bürger eines solchen Staats sein.

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