Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Jap.


    Wobei man dazu sagen muss : Die meisten HSH werden abgegeben wenn die Besitzer merken dass sie dem nicht mehr Herr werden.

    Häufig sieht das so aus dass man die sieht wenn sie noch relativ jung sind, und dann irgendwann gibt's Probs mit Fremdhunden/Fremdmenschen/Territorialverhalten und die können die Leute hängen dran wie ein Fähnchen im Wind oder man sieht die plötzlich garnicht mehr.

    Oder als Anderes Extrem : Selbes Klientel wie bei den SoKa's



    Jagdhunde boomen hier eher nicht ( wenn, sind es meistens Vizslas, und die sind anscheinend bei Menschen die wissen was sie da haben, überwiegend gut erzogene Hunde bei Menschen die sie umsichtig führen).


    DSH gibt's hier einige, aber auch die sind überwiegend unauffällig. Dazu muss man aber auch sagen dass sie zwar zum einen zu den Hunden gehören die besonders häufig gefühlt überall ohne Leine laufen, dafür aber eben auch häufig Besitzer haben die sehr auf den Gehorsam achten und auch Hundesport machen.

    Bei den Dobis siehts ähnlich aus ( wobei mir hier durchaus auch mal einer negativ aufgefallen ist).

    Einzig wirklich auffällig bei den Gebrauchshunden sind hier wie gesagt Rottis.


    Malis bspw gibt's zum Glück nicht so viele, da hab ich bisher auch nur einen gesehen bei dem ich dann lieber mal weeeit auf Distanz gegangen bin ^^

  • Das Fazit war mehr oder weniger: Listenhunde beissen nicht öfter als andere.

    Diese Aussage ist schon deswegen irgendwie unrealistisch, weil´s in jedem dämlichen Bundesand andre Rassen sind, die auf der Liste stehen....... Das kann an also höchstens bundeslandspeziisch belegen.

    Oder eben Nach Rassen bundesweit sortiert. Aber bundesweit zu sagen "LIstenhunde beißen nicht öfter als Andre", da scheitert´s dann an der Definition..... Es sei denn, man beschränkt sich auf die Rassen, die überall auf der Liste stehen.

  • Tierhaltung kostet und ist wie vieles andere auch Luxus.

    Ganz ehrlich: sollte es aber nicht sein! Hunde helfen, Traumata zu verarbeiten, vertreiben alten Menschen Einsamkeit, geben vielleicht dem Frührentner das Gefühl, noch gebraucht zu werden. Warum sollten sich das nur reiche Menschen leisten können? Ich mein, muß ja net gleich n Pferd sein oder so *gg Aber ob Katze oder kleiner Hund, als Ansprechpartner für den Menschen, das sollte kein Luxus sein (und diese Leute sind auch nicht diejenigen, die sich nen Hund für 3000 Euronen holen, die holen den dann im Tierheim, weil ihnen die 3000 zu viel sind.).


    Insofern würde ich schon ich dafür plädieren, wenn überhaupt, (gescheite!) Grundkurse über Basics vielleicht verpflichtend zu machen, ja - aber zu einem Preis, den sich auch wer mit wenig Geld leisten kann. Muß ja nicht umsonst sein! Den Rest, den derjenige dafür NICHT zahlen muß, kann derjenige sich dann nämlich für Krankheitsfälle des Hundes auf die hohe Kante legen. Da ist er deutlich besser untergebracht, und sinnvoll für den Hund. Und der Halter kann sich trotz Kurs noch die Behandlung des Hundes im Notfalle leisten.

    Und last but not least: es profitierte von einer solchen Regelung auch die Öffentlichkeit durch mehr Sicherheit (wenn die Basic-Kurse richtig gemacht werden), insofern hätte ich kein Problem, wenn man die BasicKurse für Menschen, die das bräuchten, von Amts wegen unterstützen würde. Wir hauen so viel Geld zum Teufel, da kommts nicht drauf an. (aktuelles Beispiel: Parkumgestaltung hier bei uns. Keine Kohle in der Tasche, die Stadt, nur am Rumjammern. Aber großkotzige Parkumgestaltung muß sein. Dauer: wahrscheinlich bis in den Herbst. Richtig idyllisch, da derzeit spazierenzugehen..... Rumstehende Baustellenfahrzeuge, unter denen ich schon fast durchgehen kann, Bagger, die rumfahren, Rüttelplatten, mit denen der aufgebaggerte Boden dann wieder verfestigt wird - von früh bis spät....)


    Wäre mal interessant, wenn eine Stadt eine solche Initiative austesten würde :-) Ob das tatsächlich Beißvorfälle verringern könnte, wenn man Basic-Know-how für Jedermann sozusagen zwangs-vermittelt. *gg


    Einzige Frage: wer entscheidet, was ein GESCHEITER Grundkurs ist, welche Basics so wichtig sind, daß jeder sie kennen muß? Wir wissen ja alle, was für Fachprofis bei den Hundeverordnungen beteiligt waren...... *hust.... Und die andre Seite der Medaille: wenn man nen einmaligen Kurs mit fester Stundenanzahl anbietet, wieviel davon bleibt hängen und wird auch tatsächlich umgesetzt. Denn wer sich für sein Tier interessiert, wird solche Dinge/Regeln etc. von alleine umsetzen und einhalten. Wenn sich jemand nicht wirklich interessiert, und den Hund holt, weil der gehört halt dazu, wenn man Haus und Garten und Kind hat - dann geht der Mensch vielleicht da hin und holt sich die Teilnahmebestätigung. Aber die Bereitschaft, sich das, was da erzählt wurde, zu eigen zu machen, und umzusetzen, wird wahrscheinlich auch nicht sehr hoch sein..... Insofern: würde mich echt interessieren, ob sowas was bringen würde..... Ich zweifle...... :person_shrugging:

  • Das mit der Statistik wurde ja schon von wem anders gesagt, aber um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:

    Der Golf ist auch öfter in der Unfallstatistik vertreten weil er ein beliebtes Auto für junge Leute ist, also Fahranfänger. Ist ja nicht die Schuld vom Auto. Aber mit dem Vergleichen die hier angebracht werden würde das bedeuten das man den Golf nur noch an Leute verkaufen darf die beweisen das sie umsichtig fahren.


    Und ganz davon ab das niemand wirklich weiß wieviel Listenhunde es gibt weil schlicht sehr viele garnicht angemeldet und noch viel mehr falsch angemeldet sind.

    So umgehen die Leute nämlich ganz easy die Auflagen und führen die Rasseliste eh an der Nase herum weil sich kaum was geändert hat. Diese Leute holen ihre Hunde eh immer von irgendwoher und nicht vom seriösen Züchter, melden nicht oder falsch an, scheren sich nen Dreck um Auflagen oder Vorsicht oder auch nur vernünftigen Umgang mit dem Hund.

    Wie immer sind die die Dummen die vernünftig sind.


    Klar, aber in dem Video sieht man es halt ganz wunderbar wie eben diese Art von Hunden drauf ist.

    Es ist auch auf Hunde generell bezogen das ich eben sage das ich jederzeit einen mir fremden Hund der Bullrassen irgendwo rausziehen würde, eben weil ich mir da sehr sicher bin das ich unbeschadet durch diesen Hund bleibe.

    Bei allen Gebrauchshunden sieht das eben anders aus.

    Und aus meinem persönlichem Ehrfahrungswert heraus würde ich inzwischen auch bei den Retrievern vorsichtig sein, weil ich leider immer wieder Exemplare treffe die schlicht nicht dem netten Bild der Rasse entsprechen.

    Wo ist denn wirklich der Unterschied ob der 20 Kilo Staff problematisch ist, oder der 25 Kilo Aussie oder der 35 Kilo Labrador? Das Märchen von der Beißkraft etwa?

    Jeder Hund kann zum Problemhund werden und es ist halt so das jeder Hund Schaden anrichten kann. Großen Schaden, auch kleine Hunde können das.

    Wenn wir also mit dem Sicherheitsaspekt "Kein Schaden durch irgendeinen Hund" da ran gehen bedeutet es im Endeffekt müssten wir alle Hunde verbieten um völlig sicher zu sein. Das ist doch irrsinnig!

  • Ist es nicht gerade so, dass die Rassen, die irgenwann mal eine Karriere als 'Kampfhund' hatten, (also gegen Artgenossen als Belustigung) gegenüber Menschen kein gesteigertes Aggressionspotenzial zeigen sollen?

    Ja, ist es.


    Aber wenn man "so ne" Hunde natürlich verbietet, dann veschwindet die Zucht/Vermehrung halt im Untergrund, verlegt sich auf Leute, die GENAU DEN Hund zur Selbstbestätigung halten und züchten, und entsprechende Zuchtauswahl wird dabei getroffen. Das verbessert den Charakter der Welpen, die da rauskommen, nicht notwendigerweise im Sinne der Allgemeinheit und Sicherheit. Die damals tatsächlich dafür gezüchteten Hunde wurden sorgsam selektiert, wer den Menschen angriff, flog aus der Zucht. Aber im Untergrund passiert wahrscheinllich genau das Gegenteil: je "Boah krass, ey" der Hund ist, desto eher wandert er in die Zucht. Mit der Folge, daß die eben diese Beißhemmung Menschen gegenüber nicht mehr in der ursprünglichen Form an den Tag legen, und u.U. nicht mehr zu handhaben sind, wenn sie ausrasten. So erkläre ich mir das jedenfalls.


    Sprich, ich schätze, man hat sich mit dem sinnlosen Verbot dieser Rassen daher auch noch ins eigene Knie geschossen...... :person_shrugging:

  • Das mit der Statistik wurde ja schon von wem anders gesagt, aber um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:

    Der Golf ist auch öfter in der Unfallstatistik vertreten weil er ein beliebtes Auto für junge Leute ist, also Fahranfänger. Ist ja nicht die Schuld vom Auto. Aber mit dem Vergleichen die hier angebracht werden würde das bedeuten das man den Golf nur noch an Leute verkaufen darf die beweisen das sie umsichtig fahren.

    Nur muss man bedenken, dass es bei Autos eine Versicherungspflicht gibt, Modelle, die laut Statistik häufiger in Unfälle verwickelt sind, haben hierbei eine höhere Versicherungsklasse.

    Und ganz davon ab das niemand wirklich weiß wieviel Listenhunde es gibt weil schlicht sehr viele garnicht angemeldet und noch viel mehr falsch angemeldet sind.

    So umgehen die Leute nämlich ganz easy die Auflagen und führen die Rasseliste eh an der Nase herum weil sich kaum was geändert hat. Diese Leute holen ihre Hunde eh immer von irgendwoher und nicht vom seriösen Züchter, melden nicht oder falsch an, scheren sich nen Dreck um Auflagen oder Vorsicht oder auch nur vernünftigen Umgang mit dem Hund.

    Wie immer sind die die Dummen die vernünftig sind.

    Das ist korrekt, ich sehe selbst wenig Sinn in den unterschiedlichen Rasselisten, die noch dazu abhängig vom Bundesland völlig unterschiedlich sind.

    Aber wie könnte in Bezug auf "potentiell gefährliche Rassen" eine sinnvolle Regelung festgelegt werden?


    Wäre es sinnvoll, dass bestimmte Rassen nur von registrierten Züchtern verkauft werden dürfen und angehende Halter einen entsprechenden Sachkundenachweis erbringen müssen (vgl. zum Auto-Führerschein)?

  • Ja, aber mal in Richtung Ursachenforschung geschaut. Es liegt nicht am Auto sondern an den Fahrern*

    Mal ganz pragmatisch umgelegt auf Hunde gibt es sowas bereits. Anstatt höhere Versicherungsprämie = Liste der Kat. 1 und Kat. 2. Und für die Haltung von Hunderassen die dazu gehören, gibt es bereits erschwerte Bedingungen bzw. in vielen Bundesländern in D ist die Haltung für Privatmenschen so gut wie unmöglich - im legalen Rahmen. Und das ist halt auch Teil des Problems, denn dann kauft man sich halt einen Mischling und meldet den als Mischling aus Rassen an die nicht der Kat 1 oder 2 angehören. Fakt ist, Gesetze und Regeln die nicht nachgehalten werden, sind wie ein zahnloser Tiger.


    Mit Deinem Vorschlag umgehst Du das eigentliche Problem leider nur. Nämlich das viele dieser Hunde "illegal" gekauft und gehalten werden.

  • Wäre es sinnvoll, dass bestimmte Rassen nur von registrierten Züchtern verkauft werden dürfen und angehende Halter einen entsprechenden Sachkundenachweis erbringen müssen (vgl. zum Auto-Führerschein)?

    Aber welche Rassen sollen das sein?

    Warum können solche Regelungen nicht für alle Rassen gelten? Ansonsten hat man doch wieder nur jede Menge Hunde, die als Mixe deklariert werden oder die Leute holen sich statt dem krassen X eben den krassen Y, der noch nicht auf irgendeiner Liste steht.

    Es schadet doch niemandem, einen kurzen Basiskurs, Sachkundenachweis whatever zu machen. Vor dem Kauf und er sollte bezahlbar bleiben.

  • Dazu müsste man aber tatsächlich auch aussagekräftige Statistiken haben. Und daran hapert es einfach. Da hat einfach keiner Interesse daran. Ist ja viel einfacher, die Rasselisten zu führen, die Hunde zu beschuldigen. Man hat ein Feindbild. Die Hundehalter sind untereinander verstritten. Alles prima, läuft.


    Ich war damals in Erfurt live dabei, als 2009 (?) die Rasseliste eingeführt wurde, also bei den vorherigen öffentlichen Sitzungen.

    Erste Idee: Ähnlich der 20/40-Regel. Also alles über 20kg Gewicht oder 40 cm Schulterhöhe = Vermutung der Gefährlichkeit. Was für ein Aufschrei. Zig Hundeverbände sind Sturm gelaufen, Demonstrationen, Gemeinschaftsgefühl, Tierärztekammervertretungen etc.

    Zweite Idee: Eigene Rasseliste aus den Rasselisten der anderen Bundesländer bauen. Zack, alle Großhundehalter weg. Waren ja nicht mehr betroffen. Trifft es halt die paar Hunde. Pech gehabt. Tierärztekammer hat weiter unterstützt, alle Parteien waren dagegen, ausgenommen der SPD (die hatte das angeregt). Der Sprecher der CDU hielt eine lange ausführliche Rede über die Unsinnigkeit von Rasselisten, hat den Anwesenden Mut zugesprochen und gesagt, jeder wird gehört. Die Tierärztekammer sprach sich ebenfalls dagegen aus. Etliche Wochen später sollte die Abstimmung (ohne Öffentlichkeit) stattfinden. Bis dahin gab es eine Plattform der Landesregierung auf der man ebenfalls Informationen und Meinungen austauschen konnte.


    Abstimmung fand statt. Und was passierte? Die CDU machte einen kompletten Schwenk. Grund: Die wollten damals ein Polizeigesetz, die SPD war dagegen (ich weiß es nicht mehr genau, aber das Gesetz oder die Regelung wurde ebenfalls heiß diskutiert) und so wurde beides durchgewunken mit den Stimmen der anderen Partei.

    So viel zum Thema: Da steckt Überlegung dahinter oder ein Sinn.


    Nur so am Rande...

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