Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Agamo Wäre das schön!

    Bei allen Beissstatistiken müsste man meiner Meinung nach nicht nur nach der Rasse gucken. Es hängt ja von so vielen Faktoren ab, ob ein Hund auffällig wird. Ich bin davon überzeugt, dass die SoKas das Problem haben, dass sie häufig ein gewisses Klientel anziehen, die eben nicht in der Lage sind einen Hund umsichtig zu führen.

    Deppenliste statt Rassenliste!

  • Und gerade vor Hundekauf wäre so etwas schwer umsetzbar, oder?

    Vereine z.B. und/oder Hundetrainer die Erstberatung vor Kauf eines Hundes anbieten, gibt es wirklich viele, doch gerade dieses Angebot gehört nicht zu den stark angenommensten.


    Wem gäbe man das Ergebnis, also die erfolgte Teilnahmebescheinigung in die Hand?

    Dem Züchter/Hundeverkäufer, was macht der dann damit, weiterleiten an ein Amt?

    Oder doch gleich dem Amt bei Anmeldung seines Hundes?

    Oder der Haftpflichtversicherung, die ja auch nicht in allen BL verpflichtend ist?


    Basiswissen -vor Kauf- ist immer gut, keine Frage, aber tönt dies nicht nach 'Alibischein' nach dem Motto: ist abgelegt, wir (wer auch immer 'wir' sein könnte) sind auf der sicheren Seite?


    Ein schwieriges Thema.


    Der Verwaltungsaufwand und die Kosten dazu, stehen die überhaupt in Relation, dass Gemeinden/Bezirke und Länder daran Interesse haben (könnten)?

  • Deppen verbieten, ist ein super Ansatz!

    Ich unterstütze das.


    Ernsthaft, ich denke, was sinnvoll wäre, wäre auf jeden Fall ein eintägiger Kurs, wo mit den schlimmsten Märchen über Hunde aufgeräumt wird.

    Da kursiert so ja einiges.

    Angefangen damit, dass vielen nicht klar ist, wie viel vom Verhalten schon von der Rasse mitgebracht wird. Viele Leute denken, Hunde sind unbeschriebene Blätter, die durch Erfahrungen und Erziehung geprägt werden und glauben deswegen, den Hund nur nach der Optik auswählen zu können.

    Mein Eindruck ist, dass viele, die eigentlich einen Begleithund suchen, keinen kleinen Wuschelhund oder den Standard-Labrador oder Golden Retriever haben wollen, sondern einen besonderen, großen Hund, der toll aussieht. Die landen dann bei Huskys oder großen Hütehunden.

    Oder sie wollen einen Tierschutzhund. Das sind zur Zeit aber viel rumänische Mixe, wo Herdenschutzhund drin ist. Was das heißt, checken viele Leute auch nicht wirklich.

    Dann ist den Leuten nicht klar, wie stark Hunde sind. Unsere Kleinpudelhündin hat schon vergleichsweise viel Zug, wenn man gerade nicht damit rechnet. Ein Labrador hätte mich garantiert schonmal umgerissen.

    Das wären für mich die Themen, die im Bezug auf potentielle Gefahren durch große Hunde in falschen Händen, wichtig sind.

    Natürlich sollte man darüber hinaus auch über Qualzuchten, Haltung, etc. aufklären.


    Ich denke schon, dass die Nicht-Deppen nach so einem Kurs noch einmal nachdenken würden, ob sie wirklich einen Hund wollen und wenn ja, welche Rasse.


    Zitat von Fenjali:

    Zitat


    Aber ja, ich frage mich auch, warum die in der Schule lernen, wie man Volleyball spielt, aber nicht, wie man mit Tieren umgeht. Was für eine Panik manche haben, wenn sie Hunde sehen.. Wahnsinn.


    Nur, weil manche Menschen ein Tier halten wollen, das sich in der Öffentlichkeit bewegt, kann man nicht verlangen, dass alle sich mit diesen Tieren zu befassen haben, um ihr Verhalten deuten zu können.


    Meine Erfahrungen mit Hunden aus meiner Kindheit waren oft negativ. Das waren nämlich meisten unerzogene Yorkshire-Terrier, die irgendwelchen Omas gehörten, und jeden Passanten anfallen wollten.

    Alternativ waren es Schäferhunde und andere große Hunde hinter Zäunen, die den Eindruck machten, als würden sie gleich durchbrechen und einen auffressen.

    Dann wurde ich als Kind einmal von einem freilaufenden Hund verfolgt, umgeworfen und abgeleckt. Das fand ich nicht wirklich witzig.


    Ich habe lange einen Bogen um jeden Hund gemacht, von dem ich nicht wusste, ob er freundlich ist, und tue das auch heute noch, wenn mir ein Hund suspekt erscheint, obwohl wir selbst einen haben.

    Es gibt genug Hunde, die nicht harmlos sind. Better safe than sorry.

    Ich finde, im Gegenteil, die Leute schlimm, die ohne zu fragen, fremden Hunden auf die Pelle rücken. Da kann man Halter nicht genug Augen haben.

    Dann lieber Leute, die sehr viel Abstand halten.

  • Nur, weil manche Menschen ein Tier halten wollen, das sich in der Öffentlichkeit bewegt, kann man nicht verlangen, dass alle sich mit diesen Tieren zu befassen haben, um ihr Verhalten deuten zu können.

    Die grundlegenden Verhaltensregeln sind ja nicht tierartspezifisch und Tiere gehören nun mal zur Umwelt dazu. Es geht ja nicht darum, dass man zum Hundeexperten wird, sondern um Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Also keine Tiere einfach ungefragt anfassen, nicht ungefragt füttern, nicht rennen, schreien, mit Stöcken fuchteln o. ä. in der Nähe von Tieren. Nicht mit 2cm Abstand auf dem Fahrrad vorbei brettern, weil (man höre und staune) ein Tier sich dann vielleicht erschreckt und auch ganz unabhängig davon nun mal nicht statisch ist etc.

    Also Sachen, die eigentlich zur normalen Erziehung dazu gehören sollten und die nicht nur für Hunde, sondern auch für Pferde, Rinder, Schafe auf der Weide und auch für Wildtiere gelten.

  • Damit wird man aber nicht verhindern, dass Hunde gefährlich werden. Und solange niemand gefährdet wird, darf man sich auch die falsche Rasse aussuchen.


    Der theoretische Teil des Hundeführerscheins in Niedersachsen fragt genau das ab. Und trotzdem wird es vielerorts nicht umgesetzt. Schaut mal hier ins Inhaltsverzeichnis:


    Genau diese Fragestellungen werden dort behandelt, inkl. Qualzucht. Die werden später abgefragt in der Prüfung. Und es ändert nichts! Die Leute schaffen sich trotzdem unpassende Hunde oder gar Qualzuchten an und benehmen sich trotzdem daneben, können ihre Hunde trotzdem nicht lesen. Und solange sie ihren Hund so führen, dass niemand gefährdet wird, müssen sie das auch nicht.


    Und zu Vorfällen kommt es auch mit Hunden von Haltern, die sich gar nicht besser hätten informieren können. Die ganz vorbildlich in der Hundeschule waren und wo es trotzdem aus dem Ruder läuft. Auch, weil man manchmal einfach einen Charakter erwischt, der es in sich hat. Ohne, dass die Rasse pauschal schuldig ist.


    Eine 100% Vollkasko-Sicherheits-Gesellschaft wird man nie erreichen. Das Leben birgt einfach gewisse Risiken und wenn ich mich in der Gesellschaft bewege, dann muss ich damit leben, dass ich mich diesen aussetze und andere Menschen nicht so beschneiden und kontrollieren kann, wie ich es mir erhoffe.

  • Die grundlegenden Verhaltensregeln sind ja nicht tierartspezifisch und Tiere gehören nun mal zur Umwelt dazu. Es geht ja nicht darum, dass man zum Hundeexperten wird, sondern um Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Also keine Tiere einfach ungefragt anfassen, nicht ungefragt füttern, nicht rennen, schreien, mit Stöcken fuchteln o. ä. in der Nähe von Tieren. Nicht mit 2cm Abstand auf dem Fahrrad vorbei brettern, weil (man höre und staune) ein Tier sich dann vielleicht erschreckt und auch ganz unabhängig davon nun mal nicht statisch ist etc.

    Also Sachen, die eigentlich zur normalen Erziehung dazu gehören sollten und die nicht nur für Hunde, sondern auch für Pferde, Rinder, Schafe auf der Weide und auch für Wildtiere gelten.

    Aber das ist doch ein gesellschaftliches Problem. Man kann Erziehung nicht immer mehr in die Schule auslagern. Es ist doch schon traurig, dass man sowas wie Sport unterrichten muss, weil viele Kinder sich sonst gar nicht mehr bewegen würden.

  • Ich kann nicht rechnen |)


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    In Berlin sind 126.000 Hunde bei 118.000 Haltern erfasst.


    Stand 25.Mai 2022 der Berliner Finanzverwaltung auf berlin.de

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