Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Du hast recht, das sollte jetzt auch kein "Mia san mia" Getue sein, das liegt mir total fern. Sollte eine geographische Angabe sein, wo "hier" in meinem Fall ist.



    Ich seh nur halt, wenn wir mal wieder Freund in Lüneburg besuchen und Ausflüge nach Hamburg und die Umgebung machen, immer wieder Hunde, die bei uns ziemlich sicher auf der Liste stehen. In Niedersachsen gibt es ja mWn keine Liste.


    In unserer modernen Gesellschaft haben sich einige Rassen mMn einfach überholt, man sieht ja leider auch, was für ein Klientel sich da manchmal genau diese Rassen holt. Die werden nicht "trotz" der Genetik geholt und dann vorausschauend geführt, sondern "wegen" der Genetik und weil man damit dann der Chef ist.


    Tut mir dann auch leid, wenn diese Tiere im TH landen und quasi unvermittelbar sind, oft mit trauriger Vorgeschichte und Beißvorfällen im Gepäck. Das ist ein bisschen so wie im QZ Thread, würden diese Hunde nicht vermehrt, gekauft und gehalten, würde viel Tierleid (und manchmal auch Menschenleid) vermieden werden können.


    Und ja, ich weiss dass es auch Blümchen unter den Sokas gibt. Kann man sich dann bedanken, wie es so schön heisst, bei den Xxxx, die ihre Hunde als Waffe ausbilden und missbrauchen. Und ja, da bin ich emotional. Volkan hätte sein ganzes Leben vor sich gehabt, hätte dieser Depp nicht gemeint, mit seinem Hund auf dicke Hose zu machen. Da bin ich nicht sachlich.

  • Du hast recht, das sollte jetzt auch kein "Mia san mia" Getue sein, das liegt mir total fern.

    So hatte ich das auch gar nicht verstanden ;)


    Ich wollt nur klarstellen, dass das Importverbot fuer ganz Deutschland gilt (und das bundesweite Zuchtverbot gekippt wurde) ;)

  • Ich glaube, das kommt auch immer auf die Region an, was es da für Hunde gibt.

    Meine Schwester wohnt ja in München und hat in ihrem Wohnhaus 2 Etagen über sich selbst ne Frau mit einem AmStaff wohnen. Und ich hab beim Besuchen auch welche gesehen.

    Dafür sehe ich hier in der Region Hannover extrem selten welche.

  • Und während in Hamburg die Rasseliste das Gesetz ist, hat man sich im Hamburger Umland ( Schleswig-Holstein und Niedersachsen) davon verabschiedet.


    Deshalb sieht man in HH welche und auch welche mehr im angrenzenden Bereichen.

  • DerFrechdax


    Was sind „diese Rassen“ - wo ziehst Du die Grenze? Prinzipiell kann theoretisch jeder Hund fehlgeleitetes Beutefangverhalten eintwickeln und beim Erlegen von Beute in Rauschzustände geraten. Je größer der Trieb und die Reaktivität und je schlechter Gehorsam, Impulskontrolle und internalisierte Grenzen, desto ehr steigt die Wahrscheinlichkeit. Das betrifft nicht nur die gelisteten Rassen, sondern auch andere reaktive Rassen, wie bestimmte Jagd- und Windhunde, Schutz- und Hütehunde. Und es sind teils auch Rassen gelistet, die diese Disposition nicht in dem Maß mitbringen. Und Ausreißer - als ich mit Ronja in der Hundeschule war, hatten wir da z. B. einen Leonberger mit Auflagen.


    Dass Menschen sich Hunde nicht wegen, sondern trotz ihrer Arbeitseigenschaften anschaffen, das ist ja nicht ungewöhnlich. Wollte man das konsequent und fair einschränken, dann trifft es mehr als die üblichen Verdächtigen. Im Sinne des Tierschutzes und der Sicherheit wäre das durchaus wünschenswert.


    Demgegenüber steht das Grundrecht auf freie Entfaltung. Das beinhaltet auch Hobbys, die eine gewisse Gefährdung Anderer mitbringen, die Duldung dieser Gefahr wird der Öffentlichkeit auferlegt. Zum Ausgleich gibts für Hundehalter die prinzipielle Gefährdungshaftung. Und die individuellen Sanktionen, wo der Hundehalter sich seiner Verantwortung nicht gewachsen gezeigt hat.


    Für heute gelistete Hunde wurde das seinerzeit aus vielen unterschiedlichen Gründen als nicht ausreichend gewertet und entsprechende Verordnungen mit der heißen Nadel gestrickt und teils mit viel Vehemenz und wenig Sachkunde erstellt und durchgesetzt. Deshalb stößt das Listenthema bei Menschen, die das nahe mitbekommen haben, so oft so heftig auf. Und es immer wieder die Kritik an den Listen, dass die Datenlage den Vorwurf der grundsätzlich deutlich erhöhten Gefährdung für den Menschen durch diese Rassen nicht hergäbe (bin da aber gerade nicht auf dem aktuellen Stand, kann daher keine Quellen zitieren). Dadurch, dass da jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, gibts aber auch keine vernünftige Datenauswertung.


    Es läuft letztlich auf die Fragen der Gleichbehandlung und auf „Freiheit für alle versus Sicherheit für alle“ hinaus. Da gibts keine einfache Antwort. Es hat sich vieles „überholt“ und ist gefährlich, was gesellschaftlich trotzdem im Rahmen der individuellen Freiheit munter weiter praktiziert wird.

  • Ich glaube, das kommt auch immer auf die Region an, was es da für Hunde gibt.

    Meine Schwester wohnt ja in München und hat in ihrem Wohnhaus 2 Etagen über sich selbst ne Frau mit einem AmStaff wohnen. Und ich hab beim Besuchen auch welche gesehen.

    Dafür sehe ich hier in der Region Hannover extrem selten welche.

    Grad Bayern hat bei Kategorie 1 Hunden und dem "berechtigten Interesse" der zu genehmigenden Haltung eigentlich recht hohe bis nicht zu überwindende Hürden bei der legalen Haltung

  • Ich wohn ja in Niedersachsen und bin im Tierschutz aktiv und in meinem Umfeld gibt es einige Staffs und Co. und definitiv nicht mehr Beißvorfälle als mit anderen Rassen, eher weniger, weil hier auf dem Land die Leute eher DSH und Aussies oder BC und ihre Mixe halten. Ich denke einfach nicht, dass die Listen und Verbote zu weniger Vorfällen mit den Rassen führen, eher im Gegenteil. Wenn die Rassen verboten sind, holen sich die Deppen diese heimlich oder eben diese unsäglichen XL-Bullie-Verschnitte, die aus Hinterhofvermehrung kommen und blumige Namen haben - in der Hoffnung, dass die unter dem Radar bleiben und nicht eingezogen werden. Werden sie dann meistens doch und landen im Tierheim, wo sich dann vernünftige Leute Hunde aus dubioser Herkunft und mit dubioser Vorgeschichte holen können, die vielleicht lieber einen wesensfesten Welpen ihrer Traumrasse vom Züchter hätten haben wollen. Dürfen sie aber nicht, weil in ein paar Bundesländern Übernahme nur aus dem Tierschutz erlaubt ist.

    Verbiete ich seriöse Zucht, trockne ich die Quelle nicht aus, wie gesagt, die Deppen finden einen Weg und denen ist es im Zweifel auch egal, wenn ein Hund eingezogen wird - kommt halt der nächste.


    MmN wäre der sinnvollere Weg, Übernahme aus Tierschutz und vom seriösen (von mir aus auch geprüften) Züchter zu erlauben. So entstehen wesensfeste, gut geprägte und sozialisierte Hunde. Das will man doch und wäre bei dieser Rasse besonders sinnvoll. Vom Hinterhof gibt es nämlich gern noch die "Blue Line" oder "Red Nose" aus der krassen Game-Linie, bei denen man nicht weiß, welche Anlagen drinstecken. Dann doch viel lieber die wesensfesten Hunde vom seriösen Züchter.

  • wo sich dann vernünftige Leute Hunde aus dubioser Herkunft und mit dubioser Vorgeschichte holen können, die vielleicht lieber einen wesensfesten Welpen ihrer Traumrasse vom Züchter hätten haben wollen.

    Ich weiß, dass es (vernünftige) Rasseliebhaber gibt, für die das natürlich richtig blöd ist. Einige von denen werden dann statt Tierheimhund auf eine andere Rasse ausweichen. Für mich bedeutet das, dass es unterm Strich weniger Hunde bestimmter Rassen gibt. Und das ist für mich tatsächlich okay.


    Denn zwischen "vorbildlich, absolut verantwortungsbewusst" und "selber aggro, will den Hund, weil der so krass ist" gibt es ja noch den Graubereich - und viele Leute, die das Potential ihrer Hunde nicht sehen. Und das ist meiner Meinung nach gefährlicher bei bestimmten Kategorie-1-Hunden als beim Dackel. Und ja, ich weiß, dass auch Dackel beißen.


    Und gerade die unbedarften Halter (im Graubereich zwischen Vorbild und Idiot) dürften durch die ganzen Vorschriften schon in größerer Zahl auf andere Rassen ausgewichen sein.

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