Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Kleine Ergänzung noch zu dem, was Murmelchen schon alles sehr richtig geschrieben hat: beim Mali sollte man sich auch einfach mal vor Augen halten, dass das Zuchtziel seit vielen vielen Generationen der Einsatz als Diensthund in Form (auch) als Schutzhunde bei Polizei und Militär ist - und damit der Einsatz gegen den Menschen.
Und ja, genau so wie sich das jetzt anhört, sollte man so einen Hund auch führen.
Ares ist ein echt netter Hund, er hat nicht grundsätzlich ein Problem mit anderen Hunden und findet auch fremde Menschen wirklich super. Der lässt sich (im Normalfall) auch von Menschen problemlos anfassen, er freut sich auch darüber und genießt es, mit fremden Menschen zu schmusen und zu kuscheln.
Aber wenn mal der Schutztrieb angeht (super selten, hatte ich in knapp 7 Jahren erst einmal und da nicht gegenüber Menschen), dann meint er das ABSOLUT ernst.
Wie es in der Rassebeschreibung so schön heißt „er verteidigt seinen Herrn ohne jegliches Zögern hartnäckig und leidenschaftlich.“
Ganz. Genau. So.
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Unsere Schäferhunde hatten auch Schutztrieb. Im Ernstfall hätten sie uns ernsthaft beschützt, da bin ich mir sicher. Aber ich glaube nicht, dass sie den Angreifer - egal ob Mensch oder Hund - getötet hätten.
Ich meine in den letzten Posts rausgelesen zu haben, dass da die "Befürchtung" liegt - dass diese letzte Grenze bei den "Kampfhunden" genetisch bedingt leichter überschritten wird?
Tatsächlich weiss ich im persönlichen Umfeld auch nur von zwei totgebissenen Hunden, da war der Verursacher einmal ein Bullterrier und einmal ein Amstaff. Vielleicht Zufall, vielleicht nicht.
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Mal abgesehen von den schrecklichen Verletzungen: Wenn ich mich nicht irre, wurde bei Volkan auch die Hauptschlagader verletzt. Und das schaffen natuerlich auch DSH, Mali, usw.
Eine Bekannte von mir wurde von einem Hund ins Gesicht gebissen. Knapp neben die Hauptschlagader. War ein Mali. Sie kannte den Hund und der HH stand daneben. Gab eine OP und KH-Aufenthalt.
Ein Mali von Bekannten hat eine Frau zu Boden geworfen und massiv verletzt. Das endete in einer Not-Op (und einem toten Hund). Der Hund hatte bis dahin bereits einen Menschen verletzt und zig Hunde (schwer verletzt und ich meine mind. einer hats auch nicht ueberlebt).
Die DSH eines Types den ich kenne (Bekannter wuerd ich da nicht sagen) haben erst einen Radfahrer und dann ihn ins KH gebissen.
Und sind wir mal ehrlich: Wieviel Menschen sterben in DE durch Hundebisse? Das sind wenige, GsD! Weder Listenhunde, noch Gebrauchshunde oder HSH toeten jedes Jahr zig Menschen. Sowas sind GsD Ausnahmen. Schreckliche Ausnahmen!!
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Zitat
die Tatsache, dass meine Rasse gegenueber dem HF nicht so tolerant ist. Da werden die Moechtegerns eben vom eigenen Hund gebissen.
Was hier übrigens nach den Kampfhunde-Gesetzen den Riesenschnauzer-Boom verhinderte. Die waren dann ganz kurz als legales Groß-Schwarz-Böse-Prestigeobjekt für Spinner gefragt, aber das ging wohl gründlich schief, weil Herrchen da irgendwann an die Wand gestellt wurde. Jedenfalls waren die ganz schnell wieder out.
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Mein American Staffordshire hatte natürlich eine Beißhemmung, gegenüber ihm bekannten Menschen und Tieren (auch unkastrierten Rüden) war er der verlässlichste Hund, den wir je hatten.
Gegenüber unbekannten Menschen und Hunden benötigte er aber sehr viel Führung.
Wobei der Umschwung auf bekannt sehr schnell ging, da reichte bei Menschen ein Treffen, bei Hunden die Sicherheit, dass sie ihn nicht belästigen würden.
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Unsere Schäferhunde hatten auch Schutztrieb. Im Ernstfall hätten sie uns ernsthaft beschützt, da bin ich mir sicher.
Dazu eine "Fun Story", aus erster Hand von einer Hundehalterin, die ich sehr gut kannte, und den betreffenden Hund auch:
Ihr weißer kanadisch-amerikanischer Schäferhund war hoch gefährlich für Menschen, sobald seine Halterin nicht anwesend war.
Nachtübung, die Halter sollten eine dunkle Stelle mit ihren unangeleinten Hunden passieren, aus dem Gebüsch sprang dann plötzlich mit Getöse der Figurant.
Der weiße Schäferhund durfte daran nur mit Maulkorb teilnehmen.
Als der Figurant aus dem Gebüsch sprang ... rannte der Hund weg.
Seitdem fühlte sich die Halterin bei ihrem letzten Abendspaziergang im Dunklen, in einer weniger bewohnten Umgebung, nicht mehr so sicher wie vorher ... weshalb sie ihren Hund da lieber an der Leine hielt.
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Was sind „diese Rassen“ - wo ziehst Du die Grenze?
Für mich sind Hunderassen, die keine "angeborene" Beisshemmung haben, Rassen, die in unsere Gesellschaft nicht mehr reinpassen.
Das in unsere Gesellschaft passen sollen oder müssen, ist für mich ein schwerwiegender Grundstein allen, oder zumindest vielen Übels.
Auf Hunde wird eine enorme Erwartungshaltung gestülpt, gerade in dicht besiedelten Ballungsgebieten.
Von Hunden wird immer mehr Gesellschaftsleben gefordert, bestenfalls reaktionslos.
Oft ohne Rücksicht auf ihre mitgebrachte Eigenschaften, Rassen/Mixen, Herkunft, Alter, Größe und sowieso Nerven, das eigene Lebensumfeld und die eigene Bereitschaft.
Hunde haben nicht selten einen derart vollgepackten Arbeitstag, den so mancher Mensch komplett überfordern würde - insbesondere Familienhunde.
Das Verständnis für den Hund, bzw. just diesen Hund den man zu sich in seinen Alltag geholt hat, den vermisse ich häufig.
Ich will nicht damit ausdrücken, dass Hunde in totaler Anarchie mit uns Menschen zusammen leben sollen, nein ganz gewiß nicht! Aber ein ihrer Bedürfnisse angepassterer Alltag den wünschen ich den meisten Hunden immer mehr.
Wäre ich Hund ... ich glaube ich würde oft um mich beißen
Und dennoch sage ich unterm Strich - gemessen an der Hundeanzahl geschieht zum Glück relativ wenig!
Zu den Listen:
Ich bin kein Befürworter der Listen und sehe auch jetzt etliche Jahre nach Einführung keine 'das hat sich positiv geändert' - Entwicklung. Gerade in Blick auf die Käufer/Halter die alles laufen lassen, hat diese nichts bewirkt.
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Wenn man sich Mal die BL anschaut die Statistiken führen (und da bleibt die Dunkelziffer ja auch immer unbeachtet) sind da auch immer Hunde mit vorne Vertreten, die hier gar nicht zur Sprache kommen, wie Border, Boxer, Retriever,...
Reine Verbote ändern Mmn nichts, nur das evtl Teile der Öffentlichkeit etwas beruhigt werden.
Nach wie vor, kommt es aber zu den meisten Beissvorfällen im eigenen Haushalt oder Umfeld.
Selbst wenn man "nur" die tödlichen Beissvorfälle nimmt, die ja GsD selten sind, kann man da nicht auf die Listenhunde zurück greifen, da geht es von Husky, Aussimix über DD bis hin zu Kangal.
Und wie welcher Hund in unsere Gesellschaft passt, hängt ja nun auch wirklich stark vom Halter ab.
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ist bei meinem auch so wie bei lia lu . Gegenüber Menschen hat er einen ewig langen Geduldsfaden. Er knurrt wenn er sehr stark bedrängt und in die Ecke getrieben wird und der Schritt zum Versuch zu Beissen kommt erst wenn man ihm jede Möglichkeitder Flucht nimmt indem man sich auf ihn wirft und ihn zu Boden drückt (dumme Trainer und TÄ und unwissendes Frauchen und wir haben das erfahren).
Mit Kindern ist er - seit er sowas kennt - absolut unproblematisch. Der kann am Kindergeburtstag in der Sonne liegen unf pennen während um ihn rum gekreischt wird.
Besuch ist kein Problem. Er wird aber weggesperrt einerseits weil er gross ist und andere Angst haben können andererseits weil der Senior so garnicht mit Fremden kann aber ganz alleine weggesperrt sein ihn mittlerweile zu sehr stresst.
Hunde die er kennt (und da reicht gemeinsam Gassi) und wo es keine direkte Antipathie gibt sind auch kein Problem. Unabhängigvon Geschlecht und Kastration. Eher versucht er irgendwie Kontakt zu haben kanns aber durch seine bollerige Art nicht so gut. Er verteidigt absolut nix Hunden gegenüber und auch Menschen gegenüber sind und waren Ressourcen nie ein Problem. Ist ein Hund erstmal bekannt kann er sich ihm gegenüber viel erlauben. Er reagiert eher defensiv bei Stress mit bekannten Hunden. Abwenden, Fiddlen, usw.
Was nicht geht ist wenn er von Fremdhunden angegriffen wird (und warum auch immer zieht er das magisch an) und wenn Hunde in ihn rein krachen. Und auch dann beschränkt sich sein Handeln auf den Hund in den Boden stampfen und viel sabber. Zubeissen tut er nur wenn er selber gebissen wird.
Als wir die Hündin noch hatten stachelte sie ihn gerne mal auf und dann machte er mit. Aber auch in Beissereien (von denen es zum Glück nur 2 gab und beide unter unserem Dach passierten) lässt er sich sofort raus nehmen. Hingehen, ansprechen, anfassen und man kann ihn wegführen.
Er hat noch nie mehr als nen Cut in einer Rüden Rauferei hinterlassen wo er genauso Cuts abbekommen hat.
Verbeissen und Schütteln kenne ich nur bei Beute und auch da spuckt er diese sofort aus sobald man bei ihm ist. wo wir aber bei dem Problem Beute wären. Ich kenne so so viele Videos wo Staffs und Mixe absolut Gaga auf Beute gemacht werden ohne einen Ausschalter. Also im Sinne von man lässt den Hund ewig Reizangeln hetzen oder am Spring Pole hängen und findet das mega. Beides sind super Trainingsinstrumente um Impulskontrolle zu trainieren, um ein Aus zu trainieren, ja auch um kurz zu belohnen.
Aber wenn man den Hund ständig narrisch auf solche Beutespiele macht aber nie an dem Aus und der Kontrollierbarkeit arbeitet kanns sein dass der dann auf alle Bewegungsreize abgeht. Wird aber beim Mali vermutlich nicht anders sein nur das der sich vermutlich (bitte korrigieren ich hab keine Erfahrung mit Malis) gegen den HF wenden wird wenn er das nicht bekommt während bei Staffs und Konsorten die Hemmschwelle gegen den HF zu gehen viel grösser ist.
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Amica z.B. wurde nie(*) in Richtung beissen ausgebildet. Aggression wurde nie(*) angesprochen. Sie ist ein unfassbar weicher Hund.
Als meine Mutter und Amica angegriffen wurden, hat sie auf ihre Genetik 'zurueck gegriffen' und da richtig Alarm gemacht. Kein Getue, sie hat das ernst gemeint!
Soweit ich weiß, ist genau diese Eigenschaft des tatsächlich-Gefahren-erkennen-können eine grundsätzliche, "natürliche" Vorraussetzung für einen "wesensfesten" Hund.
"Wesensfest" in Anführungszeichen, weil dies kein feststehender Begriff ist.
Dass diese Veranlagung (tatsächliche Gefahr von Nicht-Gefahr zu unterscheiden) - die ich persönlich gerade beim DSH früher sehr geschätzt habe - eben auch sehr schnell verhunzt werden kann in den Händen "unfähiger" Halter, ist mMn eines der größten Probleme gerade bei der Haltung von Schäferhunden, und passiert mMn zumeist dann, wenn der Fokus der Ausbildung zu einseitig auf einem Merkmal (Wehrhaftigkeit in diesem Fall) liegt, während andere Merkmale (Umweltsicherheit im Umgang mit Menschen/Artgenossen z. B.) vernachlässigt werden.
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