Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Jetzt wirst du unfair

    Ach ja, öffentlich solche "die war bestimmt homophob"-Spekulationen als Begründungen für das Totbeißen eines wildfremden Menschen anzubringen ist fair, das aber infrage zu stellen, nicht?


    Mal abgesehen davon wirst Du ja lesen können: ich habe bereits geschrieben, dass ich nicht davon ausgehe, dass Du das so siehst.

  • ok, einverstanden.

    Aber hab ich gesagt, dass ich das Verhalten des Hundes nachvollziehbar finde?

    Glaube nicht. Und das tue ich auch nicht. Ich finde das Verhalten des Hundes nicht nachvollziehbar.



    edit: fliegevogel: was geht jetzt bei dir ab?

    Was hier zwischen Zeilen getextet wird... ich setz mich besser auf die Finger.

  • Ich verstehe Dich da schon, aber welche Alternative bleibt denn? :smile:


    Was mich in solchen Momenten erschreckt, ist - gerade vor dem Hintergrund einer solchen menschlichen Tragödie - die schnelle und auch noch beklatschte menschliche Bereitschaft, anderen ihr Grundrecht auf Wahl- und Entscheidungsfreiheit abzuerkennen mit pauschalen Unterstellungen in Richtung „braucht doch Keiner (weil man es halt selbst nicht braucht“ oder „hat man eh nur aus Profilierungssucht“ oder eben gefühltem Bedrohungsempfinden, ohne sich klarzumachen, wie sehr die Datenlage dafür zu wünschen übrig lässt (womit ich nicht mal sagen will, dass es unbegründet ist - aber Pressegewitter ist eine schlechte Basis und das sollten doch eigentlich alle schonmal erfahren haben).

  • Ob das Standard ist oder hier rein privat gewünscht wurde, weiß ich nicht.


    Bei einer Beschlagnahmung und Tötung durch amtl. Beschluss nach tödlichen Ausgang mit einem Menschen ist es für mich allerdings vorstellbar.

    Es kann auch erforderlich sein, um z.B. abgetrennte Körperteile im Mageninneren nachzuweisen.

    Gerade bei zwei/mehreren beteiligten Hunden macht das Sinn.


    Der hiesig vorstehende Rechtsmediziner in Berlin (er obduzierte damals auch die beiden Hunde in HH die den Tod des kleinen Buben verursachten) spricht sich z.B. immer für eine Obduktion beteiligter Tiere aus.

    Wenn ich das richtig gelesen habe, wird es eine Obduktion von dem Rueden geben.

  • Pressegewitter ist immer ein schlimmer, oftmals vernichtender Parameter!


    Ich bezweifle langsam, dass eine vernünftig gepflegte Datenlage das allgemeine Stimmungsbild gelisteter Hunderassen der Rasseliste in den Köpfen vieler Mitmenschen, Politiker und Hundehalter zu einem Gleichgewicht analog nicht gelisteter Hunderassen bringen würde.


    Und ich bezweifle auch, dass dieses überhaupt gewünscht ist.

  • das war auch meine Überlegung heute. Bei dem Fall mit den Malis letztes Jahr war die Berichterstattung ganz anders. Nicht so jetzt. Man sieht ja auch das Stimmungsbild hier. Halbwahrheiten werden voller Überzeugung geteilt und plötzlich ist jeder der so eine Rasse hält gestört und will sich nur profilieren.


    Ich freue mich im Moment echt dass ich nicht mehr in Österreich lebe denn mich erschüttert es was Bekannte von mir mit ihren Hunden gerade mitmachen. Da haben Leute über 30 Jahre Staffs und plötzlich fühlen die Nachbarn sich bedroht und sie werden auf der Strasse beschimpft...

  • Die Datenlage ist ja nicht nur qualitativ

    sondern auch quantitativ dürftig

    Und so im Prinzip überhaupt kein Grund für den pressealarm

    Der ist nochmal ganz anders zu kritisieren


    Ich versuche gerade erfolglos die Aussage zu finden

    Warum es keine sinnvolle Studie geben kann bzgl

    Tötungsdelikte durch minderjährige an minderjährigen

    Und das nicht weil ich das gleichsetzen will als

    Gleichwertiges Problem sondern weil die Datenerfassung

    Ähnliche Probleme aufweist


    Der Fall chico zb ist "einzigartig " schon aufgrund des faktes

    Ein Hund, zwei Todesopfer

    Ansonsten einzuteilen in "geschehen innerhalb Familie im Haushalt " begründet vermutlich durch sehr schlechte Haltung


    Der Fall mit dem säugling in Hessen gleicht nur über

    Familie, Haushalt, "rasse " und wäre vermutlich

    Eine Art Anatomie begünstigter Spielunfall (fontanelle)


    Der Fall mit dem kangal in Stetten eindeutig ein Fehler in Haltung rassewahl Sicherung Aufsicht etc


    Der Fall in Ganderkesee mit dem deutsch drahthaar

    Vermutlich auch eher eine Art haushaltsunfall

    Aber da sind keine brauchbaren Anhaltspunkte berichtet worden


    Dann noch der Fall bei Frankfurt/oder

    Da waren es mehrere unbeaufsichtigte Hunde


    Im Prinzip bleibt bei den meisten angriffen wenn ich nicht nur die tödlichen nehme immer ein ähnliches Muster

    Das ganz mutig runtergerechnet als Ergebnis ausspuckt

    Falscher hund bei ungeeignetem Halter in fahrlässiger Situation häufig in Kombination mit zb Alkohol

    Geeignete wehrlose Opfer


    Da komme ich dann zum Schluss auch nur zu dem Ergebnis das man froh sein kann das Hunde im Vergleich zu Menschen absolut harmlos sind


    Wie der aktuelle Fall da einzuordnen wäre?Keine Ahnung


    Und vermutlich ist genau das das Problem

    Inklusive der momentan "modernen " Informationskultur


    Zusätzlich vermutlich auch die andere Art der Hundehaltung und dem Anspruch (oder durchaus auch zumutungen) an die Hunde


    Der überall rundumdieuhr begleiter

    Schnell mal vergessen das von belebter Materie schnell eine Gefahr ausgehen kann, nicht nur wegen der integrierten Bewaffnung

  • Und jetzt kommt noch der Schutzdienst rein,... "Zum Kampfhund ausgebildet" sind die Schlagzeilen :see_no_evil_monkey:


    Wenn man über Auslöser reden mag, sie sucht - finde ich grundsätzlich berechtigt. Man will es verstehen, warum der Hund so ausgetickt ist.


    Aber die Auslöserfrage greift für mich zu kurz, weil der Hund eben nicht nur gebissen hat, sondern die Frau tot gebissen hat, ihr Gesicht zerfleischt hat, nicht mehr aus seinem Tunnel rauskam. Diese übersteigerte Reaktion finde ich das Schlimme. (Vielleicht passt doch noch am besten der Vergleich mit der Cockerwut? Wobei man die ja wieder rauszüchten konnte...)

    Und das bei einem Hund, der normal "unter uns" lebt, auf Ausstellungen geführt wird. - Kann man das so stehen lassen? Muss man da nicht irgendwie reagieren?

    Aber solange das alles so unklar ist, auch, ob sich dieses übersteigerte Verhalten vielleicht auch bei der Verwandtschaft auslösen lässt, könnte ich verstehen, wenn auch die Welpen der Schwester von Elmo eingeschläfert werden würden. (Und menschlich könnte ich es eh nachvollziehen; ich meinte es "sachkundlich".) Oder bis auf Weiteres in die Verwahrung kämen.

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