Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Das ist für mich eine völlig andere Liga als ein Hund, der scheinbar aus dem Nichts, trotz verantwortungsvoller Haltung und Zucht, einen Menschen getötet hat.

    Ach so? Diese (Saug-)Welpen haben einen Menschen getoetet?

    Der Unterscheid fuer mich ist: Hund A hat bewiesen, dass er Menschen beisst und laeuft als gefaehrlicher Hund. Hund B (Hunde B) hat nichts in diese Rchtung getan. Ja, diese Welpen koennten es irgendwann mal. Wenn ABC und XYZ. Wie so ziemlich jeder anderer Hund..


    Ich wage mal zu behaupten, dass nicht mal die Haelfte der User hier weiss was es bedeutet einen gefaehrlichen Hund zu besitzen. Also einen, der einen Menschen gebissen hat und keinen der es nur wegen der falschen Rasse ist.

  • Das ist halt so ein weit verbreiteter Irrglaube.

    Nur weil ich etwas ignoriere , nicht aktiv kontrolliert nutze ist es nicht weg.

    So funktioniert Genetik einfach nicht.

    Besser kontrollieren und kontrolliert "ausleben" lassen .

    Aber am Menschen?


    Ich weiß, jetzt kommt der Hinweis: "Aber der wird nicht am Menschen, sondern auf den Beißarm/die Beißwurst trainiert!".


    Weiß der Hund das?

    Setzt jeder Hund das genau so, wie der Mensch es denkt, auch für sich im Kopf so um?


    https://www.vetmeduni.ac.at/fi…l__Hundegesetzgebungx.pdf


    Vielleicht möchte es ja die eine oder andere lesen. Hoffe der Link funktioniert

    Habe es noch nicht intensiv gelesen, aber was ich beim überfliegen dieses Artikels gesehen habe, gefällt mir ausgesprochen gut.


    Bietet auch eine Menge Sprengstoff, gerade zum Thema "Schutzdienst" ... weiß ich, und ich weiß auch dass ich da in ein exorbitant großes Fettnäpfchen trete, wenn ich hier sage, dass ich mich dieser Meinung zu 100% anschließe...


    Jetzt hole ich mal etwas aus:


    Auf den Listen der Bundesländer fanden und finden sich bestimmte Phänotypen, deren Merkmale (das betrifft Merkmale im Aussehen, als auch Merkmale in den rassetypischen Wesensveranlagungen (wie z. B. großer Beutemotivation und Zugewandtheit zum eigenen Menschen, aber auch Aggression), als auch ein bestimmter "Ruf" (z. B. frühere Verwendung als Kampfhunde unterschiedlichster Art)), die bestimmte Extreme menschlicher Motivationen für den Einsatz/die Anschaffung eines Hundes verstärkt anzogen.


    Was unbedachte, dilettantische Haltung und Erziehung beim Phänotyp eines jeden Hundes anrichten kann, wissen zumindest hier im Forum, aber eben auch kynologische Experten nur zu gut.


    Bei bestimmten Phänotypen mit entsprechenden Merkmalen (wie zuvor ausgeführt) führen diese Extreme allerdings gehäuft auch zu extremen Verhaltensvorfällen.


    Ob das jemand ist, der unbedingt aber eben leider dilettantisch beweisen will, dass ein SoKa ein hervorragender Nannyhund ist, und plötzlich völlig entsetzt mit der Tatsache konfrontiert wird, dass dieser "Nannyhund" das kleine Kind gebissen hat, oder ob das jemand ist, der sich einen Hund mit einer geschichtlichen Herkunft als Arenakampfhund zugelegt hat, und bestimmte Merkmale dahingehend fördert, dass er sein eigenes Ego aufpolieren kann indem er als Halter eines äußerst einschüchternd auf seine Umwelt wirkenden Hundes dasteht, ist dabei unerheblich.


    Auch wenn ich von diesem Hunderassismus, der durch diese Listen forciert wurde, gar nichts halte, so kann ich doch nachvollziehen, dass bestimmte phänotypische Merkmale mit Auflagen hinsichtlich der Haltung belegt wurden, die diese Ausprägung der Extreme bei der menschlichen Motivation schon bei der Anschaffung eindämmen sollten.


    Was sie auch getan haben.


    Was sie nicht ändern konnten:

    Wer kriminell handeln will, wird dies auch tun.

    Wo für den überwiegenden Teil die Gesetze und damit anhängigen Strafen bei Übertretung selbiger Abschreckung genug sind, um sich an diese Gesetze zu halten, reicht diese Abschreckungswirkung bei genügend krimineller Motivation nicht aus.


    Was sie auch nicht ändern konnten: Dass es immer wieder auch zu Unglücken kommt, mit unterschiedlichsten Ursachen.


    Hunde sind eben Lebewesen, und keine Maschinen.


    Was ich mich allerdings frage, und damit beziehe ich mich auf das zuoberst eingefügte Zitat, und meine Antwort darauf:


    Warum muss ich bei bestimmten Phänotypen, die in der Summe der ihnen anheimliegenden Merkmale ein deutlich größeres Schadenpotential haben könnten, dann noch zu Wehrverhalten am Menschen ausbilden?


    Diese Phänotypen haben eine große Beutemotivation, wo ich auch der Meinung bin, dass diese auch unbedingt ausgebildet werden muss, um sie in absolut umweltkompatible Bahnen zu lenken.


    Mit anderen Worten: Der Mensch darf niemals Beute werden.


    Denn ob der Hund tatsächlich seine Beutemotivation ausschließlich auf die Beißwurst am Arm des Figuranten bezieht, oder er dies nicht doch mit dem Menschen verbindet, an dem diese Beißwurst befestigt ist, weiß ich nicht.


    Für das völlig unkontrollierte Verhalten des Am-Staff bei diesem schrecklichen Unfall gibt es keine Erklärung.


    Eine mögliche Erklärung könnte auch sein, dass der Hund in den Tagen zuvor ein Erlebnis hatte, welches einen extrem hohen Cortisolschub zu Folge hatte.


    Hormone machen Verhalten, und ich finde diese Schuldsuche ganz furchtbar.


    Unterm Strich bleibt für mich, dass im Ergebnis dieser Hund eine Grenze überschritten hat, die kein Hund überschreiten darf - egal welche Ursache dieses Verhalten hatte.



    Dementsprechend ist für mich die Euthanasierung die einzig richtige Entscheidung gewesen.

  • Nach der Logik hat jeder Tierschutzhund unbekannter Herkunft Kill-Potential, denn im Zweifel weißt du von dem gar nichts. Weder Verhalten in der Vergangenheit geschweige denn das genetische Potential

  • Was ist daran amüsant?

    Amüsant ist, was für Scheuklappen die Leute auf haben.

    Nach der Logik dürfte man keinen Welpen einer großen Rasse oder einen großwüchsigen Mix kaufen, auch nicht Hunde aus dem Auslandstierschutz, weil da genau Null bekannt ist, was sich da an Verhaltensstörungen im genetischen Umfeld bewegt hat. Für jeden Menschen, der ein wenig rational nachdenkt, müsste die unbekannte Variable das wesentlich größere Risiko darstellen.

    Und wenn ich dann lese, dass man einen Hund der bereits beschädigend gebissen eher nehmen würde, als einen kleinen Welpen aus diesem Wurf, ja dann find ich das amüsant und kann das nicht so wirklich ernst nehmen, das entbehrt jeglicher Logik (außer man schließt die Übernahme eines Welpen, egal welcher Rasse und aus welcher Quelle für sich prinzipiell aus).


    Weil es ein riesiger Unterschied ist ob ich weiß, dass ein Hund einen Menschen gebissen hat, weil vorher X, Y und Z passiert sind

    Hat man aber genau bei einem minimalen Bruchteil, dass man genau vorhersagen kann, weil X ist Y passiert.

    Wäre das so einfach, könnte man sich Einrichtungen wie SinL und Co sparen, weil dann das manövrieren durch den Alltag mit solchen Hunden sehr einfach wäre... schlicht X vermeiden und alles ist tuti.

    So simpel ist es aber eben in der Regel nicht. Darum ist das einfach ein wenig arg naiv zu sagen, der bissige Hund sei "sicherer" weil man ja weiß, was ausgelöst hat.

  • Aber am Menschen?


    Ich weiß, jetzt kommt der Hinweis: "Aber der wird nicht am Menschen, sondern auf den Beißarm/die Beißwurst trainiert!".


    Weiß der Hund das?

    Setzt jeder Hund das genau so, wie der Mensch es denkt, auch für sich im Kopf so um?


    Ja, der Hund weiß das. Es ist ein Beutespiel. Für den Hund ist es nix anderes wie Ball spielen. Auch da hält der Mensch das Spielzeug in der Hand.


    Für Ares war der Helfer NIE interessant, immer nur der Arm. Auch leer.


    Helfer zieht den Arm aus, legt ihn hin, Ares behält den Arm im Blick und der Helfer ist völlig uninteressant.


    Für ihn war der Helfer wie jeder andere Mensch auch. Er hat sich von dem genauso streicheln lassen und war genauso freundlich wie zu jedem anderen Menschen auch. Das Objekt der Begierde war immer der Arm. Genauso wie er versucht nen Ball zu bekommen, den jemand in der Hand hält.

  • Ich dachte die ganze Zeit 'na dann warten wir mal, wann der Moechtegern-SD-Experte Ruetter sich meldet :lol: Man muss ja im Gespraech bleiben, da kommt ihm sowas nur passend.


    Wie gesagt: Ich kenne keinen Listenhund im SD. Nicht weil die da so riskant sind, sondern wegen den Auflagen. Ich kenne auch keine als Rettungshunde - aus dem selben Grund.

    Hier in der Gegend hat man tatsächlich auf den Hundeplätzen häufig Staffs und co im Training. Einfach, weils keine Rasseliste gibt und die hier genauso gehandhabt werden, wie Malis und co.


    Auf einen IGP Platz, wo ich trainiere, sind sogar mehr Staffs, als Malis.


    Habe vom Hörensagen mitbekommen, dass wohl diskutiert wird, Schutzdienst für gewisse Rassen zu verbieten.

  • Aber am Menschen?


    Ich weiß, jetzt kommt der Hinweis: "Aber der wird nicht am Menschen, sondern auf den Beißarm/die Beißwurst trainiert!".


    Weiß der Hund das?

    Setzt jeder Hund das genau so, wie der Mensch es denkt, auch für sich im Kopf so um?

    Ja, der Hund weiß das.


    Gibt es trotzdem Hunde, die lieber den Menschen hätten? Ja, gibt es. Aber die haben das Thema auch ohne Ausbildung und sind da dann eigentlich immer das größere Problem, weil schwerer zu kontrollieren und es sich die Halter fast immer viel zu spät eingestehen.

  • Wie gesagt: Ich kenne keinen Listenhund im SD. Nicht weil die da so riskant sind, sondern wegen den Auflagen. Ich kenne auch keine als Rettungshunde - aus dem selben Grund.

    Im SD kenne ich auch keinen, aber ich kenne einige in der Rettungshundearbeit. Einen in BW und in Österreich kenne ich vier Stück.

  • OT aber egal..

    Weiß der Hund das?

    Wuerde es um den Menschen gehen, wuerden diese Hunde anders reagieren


    Hier gleich 2x (ab Minute 5 meine ich)


    Und hier sieht man ganz klar, dass der Hund verwirrt ist und dieses Bild nicht kennt. Wuerde es um den Menschen gehen, wuerde er den LR beissen


    Mehr sag ich da auch nicht mehr zu. Ich bin es einfach leid...


    Im SD kenne ich auch keinen, aber ich kenne einige in der Rettungshundearbeit. Einen in BW und in Österreich kenne ich vier Stück.

    Wenn man eine Staffel findet die so Hunde erlaubt und der einzelne Hund es darf (wegen den Auflagen), dann find ich das super! Oft gibts so Moeglichkeiten halt leider nicht.

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