Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Als Phänotyp verstehe ich im übrigen ausschließlich das äußere Erscheinungsbild. Deine Definition war mir tatsächlich neu. Das der Phänotyp den Genotyp mit beinhaltet :ka:

  • Mich verstört diese "Hexenjagd" in den Medien extrem. Gut, es gibt auch gewisse Parallelen. Kleine Gemeinde, zugezogen, anders als die anderen und dann auch noch "solche" Hunde, mag sein, dass mich das sensibler für Untertöne macht.

    Wird da eine Ur-Angst vieler Menschen angesprochen, wenn es um tödliche Hunde-Angriffe geht?

    Ich kann mich nicht an solche Hass-Tiraden erinnern, wenn es zu anderen freizeit-bedingten Unfällen/Vorfällen mit unbeteiligten Toten gekommen ist. Bei Verkehrstoten fragt nie jemand danach, ob das eine "Hobby-Fahrt" war, als Beispiel.

  • Bei Verkehrstoten fragt nie jemand danach, ob das eine "Hobby-Fahrt" war, als Beispiel.

    So zynisch es klingen mag, ich denke, da ist auf Grund der Alltäglichkeit einfach das Interesse zu gering, wenn es nicht gerade ein besonders tragischer oder dramatischer Fall ist, um überhaupt bis zu solchen Überlegungen zu kommen.

    Bevor diese Überlegungen starten, sind Reporter und andere Aasgeier schon wieder längst zur nächsten Tragödie weitergezogen.


    Tödliche Hundeangriffe hingegen sind selten genug, um noch wirklich zu schockieren und somit Futter für den Medienskandal zu liefern. Deshalb wird da immer weiter und weiter gebohrt und jeder noch so kleine Schnippsel ans Tageslicht gezogen und ausgewalzt und "diskutiert" um daraus Verkaufs- und Clickzahlen zu generieren.

    Sind dann noch bestimmte Rassen involviert oder bestimmte Triggerwörter, läuft das noch weiter und schneller.

  • Mich verstört diese "Hexenjagd" in den Medien extrem. Gut, es gibt auch gewisse Parallelen. Kleine Gemeinde, zugezogen, anders als die anderen und dann auch noch "solche" Hunde, mag sein, dass mich das sensibler für Untertöne macht.

    Wird da eine Ur-Angst vieler Menschen angesprochen, wenn es um tödliche Hunde-Angriffe geht?

    Ich kann mich nicht an solche Hass-Tiraden erinnern, wenn es zu anderen freizeit-bedingten Unfällen/Vorfällen mit unbeteiligten Toten gekommen ist. Bei Verkehrstoten fragt nie jemand danach, ob das eine "Hobby-Fahrt" war, als Beispiel.

    Ich befürchte so einfach ist das leider nicht

    Vermutlich eher eine urangst die durch den

    medialen Umgang gerade absolut real wird ?

    Es kann nicht mehr relativiert werden, geschweige denn auch nur etwas beruhigt um etwas Abstand für einen Perspektivwechsel zu ermöglichen


    Ich habe etliche Kommentare gelesen und mich erfasst tatsächlich eher "das nackte grauen "

    Für mich hat es nichts mehr mit dem "Grund " zu tun

    Das ist irgendwie nur wie ein Knopf auf den jemand gedrückt hat und alle brüllen mit und werfen allen Frust mit in den Topf

  • Wenn es bei den Mallis Linien gibt vom denen bekannt ist das sie vom Verhalten nicht ganz sauber ticken, warum werden diese Linien denn dann weiterhin gezüchtet?

    Ich hätte gedacht gerade ein Hund mit Job muss sauber Ticken damit man ihn gut ausbilden kann.

    Zumal Malis ja so irre schnell sind im Denken und reagieren.

    Weil sie ihren Job dennoch ganz hervorragend machen. Ganz einfach.

    Ist halt auch immer die Frage in welches Land man guckt.

  • Ganz passend zum Thema...



    Knapp ein Jahr hier, niemals ein Problem gehabt, konnte ihm Ressourcen wegnehmen, Bürsten, Pfoten festhalten usw. Kein Drohen, auch kein dezentes im Sinne von kurz Einfrieren und ein paar Sekündlein ein steifer Blick. Nada. Selbst Festhalten für den Tierarzt hat gut geklappt.


    Da ich ja aber weiß, was er auf dem Kerbholz hat ( http://hundeschule-mittelholstein.de/nanouk/ ) , gibt's Kontakt ausschließlich mit Maulkorb und auch das Aufsetzen des Maulkorbs ausschließlich durch eine Sicherheitsklappe. Da fragt man sich dann schon manchmal, was das alles soll, wenn halt nie ein Ansatz von Aggressionsverhalten kommt. Naja heute war es dann soweit, er hatte sich mit der Schleppleine an einem Zaunelement verhakt, und als ich ihn befreien wollte, ist er vollkommen ausgetickt. Durch den Maulkorb werden das nur Hämatome, ohne wäre das übel ausgegangen. So wie dieser Hund sind aber 99,9 Prozent der Hunde nicht... glücklicherweise. Das ist etwas völlig anderes als Hunde mit bekannten Auslösern, die man kennt und einschätzen kann.

  • Ich fürchte das ist ein menschlicher Urtrieb sich mit Wonne und vereint im Rudel=Mehrheit auf ein klar markiertes Ziel (das „Böse“) zu stürzen - der Firnis der höflich-rationalen Zivilisation ist dünn.

    Es bleibt einzig sich selbst immer wieder zu hinterfragen wenn man ähnliche Tendenzen bei sich selbst wahrnimmt. Zu jedem Thema.


    Edit: bezog sich auf das Unbehagen zu der jetzt aufploppenden Medienhetze.

  • Mich verstört diese "Hexenjagd" in den Medien extrem. Gut, es gibt auch gewisse Parallelen. Kleine Gemeinde, zugezogen, anders als die anderen und dann auch noch "solche" Hunde, mag sein, dass mich das sensibler für Untertöne macht.

    Wird da eine Ur-Angst vieler Menschen angesprochen, wenn es um tödliche Hunde-Angriffe geht?

    Ich kann mich nicht an solche Hass-Tiraden erinnern, wenn es zu anderen freizeit-bedingten Unfällen/Vorfällen mit unbeteiligten Toten gekommen ist. Bei Verkehrstoten fragt nie jemand danach, ob das eine "Hobby-Fahrt" war, als Beispiel.

    Ich denke schon auch, dass Vorfälle mit Hunden eine andere Präsenz im Sinne von mehr 'Aufstand' in den Medien hat, gerade Rasselistenhunde betreffend.

    Diese Hexenjagd besteht mittlerweile auch schon ziemlich lange ... auch wenn das traurige Schicksal 2000 in Hamburg fest eingebrannt ist, war das ja nicht der Anfang!


    Die Diskussionslast wiegt unter uns Hundemenschen auch schwer.


    Dass aber bei z.B. Verkehrsdelikten mit Todesfolgen niemand fragt, oder weniger reagiert, kann ich in der Großstadt lebend nicht sagen. Der Protest ist ein anderer, oft stiller, aber nicht nicht vorhanden und auch nicht nur kurzzeitig. Nicht selten kommt es auch zu Tumulten vor Gerichtsgebäuden oder direkt in den Sälen.


    Auch bei Tötungsdelikten durch Kinder/Jugendliche die, falls noch unter 14 Jahren umgehend aus den Familien entnommen und fremd betreut werden, sind Mitbewohner kleinere Dörfer/Gemeinden nicht fein gestimmt. Täterfamilien verlassen oft in einer Nacht und Nebelsituation zeitnah ihr Zuhause, gerade bei Übertötungsdelikten. Vertretende Anwälte erhalten Morddrohungen. Wer bleiben muss, lebt sicher nicht leicht weiter ...

    Bei tödlichen Ausgängen nach Drogenmissbrauch bei Kindern/Jugendlichen herrscht irgendwie ein anderer Tenor, da wird Schuld 'recht schnell' social media Kanälen zugesprochen, dort stießen die Verunglückten auf die Challenges ...

  • Ich fürchte das ist ein menschlicher Urtrieb sich mit Wonne und vereint im Rudel=Mehrheit auf ein klar markiertes Ziel (das „Böse“) zu stürzen - der Firnis der höflich-rationalen Zivilisation ist dünn.

    Es bleibt einzig sich selbst immer wieder zu hinterfragen wenn man ähnliche Tendenzen bei sich selbst wahrnimmt. Zu jedem Thema.


    Edit: bezog sich auf das Unbehagen zu der jetzt aufploppenden Medienhetze.

    mega gut ausgedrückt. Vielen Dank dafür, auch fürs Bewusstmachen, man tut das zu selten für sich selbst.

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