Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Was ich nicht so ganz verstehe, ist, warum man sich in der Diskussion hier ausgerechnet bei der Genetik dieser Hundegruppe so schwer tut, alles so schwer zu definieren, nicht so richtig nachzuweisen und so weiter. Gibt es hier in keinem anderen Thread. Sonst immer unwidersprochen klar, Schäferhunde/Jagdhunde/Wachhunde/Hütehunde, natürlich agiert der so und so, Genetik schlägt alles. Selbst der Pudel, der ja schon sehr sehr lange arbeitslos ist: Der kann ordentlich Jagdtrieb haben, weil Genetik (so ziemlich jeder Rasseberatungsthread). Nur bei Rassen, die für Kampfsituationen gezüchtet wurden, ist das alles vage und man weiß ja nicht.
Ich finde es nicht wirklich abwegig anzunehmen, dass Rassen, bei deren Selektion bestimmte Aggressionsverhalten, Hartnäckigkeit bis zur Selbstsschädigung und eine enorme Muskelkraft in Nacken und Kiefer eine Rolle gespielt haben, auf speziellere Art problematisch und auffällig werden können als andere Rassen.
Aber ich verstehe ja nicht mal, warum es die Etikette verlangt, von Sokas zu sprechen, ich nenne ja einen übergewichten Labrador aus Showlinie auch nicht sogenannter Retriever, weil er seit Generationen beruflich als Familienhund auf dem Sofa liegt.
Es tut sich hier doch keiner „schwer“ damit, es ist sogar schon mehrfach darauf eingegangen worden. Schwierig dabei ist, dass es sich im Gegensatz zu anderen „Nutzungszwecken“ nicht wirklich eindeutig nachverfolgen lässt. Hatte ich ja geschrieben, dass es da einfach auch viele Mythen gibt, die sich nicht zweifelsfrei an Quellen belegen lassen.
Im früheren „Hochland“ Großbritannien wurden Hundekämpfe offiziell schon 1835 verboten. England war der Vorreiter. Für Deutschland gibt es keine konkrete Zahl, praktisch ist es aber so, dass das Geschehen um Hundekämpfe seit über 100 Jahren sich auch hier überwiegend im devianten Milieu abgespielt hat. Da gibts nun recht wenige klare Quellen. Rasseliebhaber und Experten wie z. B. der hier schon genannte Dr. Dieter Fleig (der Doktor ist nicht für Biologie ) haben viel gesammelt, aber eben auch viel an Mythos.
Das vorausgeschickt ist die gängige Auffassung, dass für den Einsatz über die Pit auf Zähigkeit, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, Durchsetzungswillen und Beutetrieb selektiert wurde (dann schwammig zusammengefasst unter „Gameness“). Das unterscheidet den „Kampfhund“ aber nicht grundlegend von Rassen, die für die Jagd (je nach Verwendung innerhalb des Jagdgeschehens) oder den Militär-, Wach- oder Schutzdienst selektiert worden sind, auch dort braucht man diese Eigenschaften.
Ob Artgenossenaggression bei der Selektion eine Rolle gespielt hat: Ich würde meinen ja.
(Und was unter der Hand da passiert ist, wo es nicht darum ging, einen sportlichen Hund zu züchten, sondern einen Wegwerfartikel für blutige Massenbelustigung, das kann man ja nun gar nicht mehr nachvollziehen).
Es hakt beim Schritt zu sagen, dass das bei „Nichtbefriedigung“ über den ursprünglichen Einsatzzweck dieses Verhalten sich nahtlos gegen den Menschen richten kann. Bzw. dieses Verhalten gehäuft gegenüber anderen Rassen mit ähnlichem Potenzial auftritt. Mal ganz von der „No Manbiter“-Geschichte abgesehen: Auch ein „Kampfhund“ ist ein Hund, also ein Lebewesen, das über viele Jahrhunderte hinweg genetisch selektiert wurde auf die Bereitschaft zur Kooperation mit dem Menschen und der Koexistenz als Arbeits- oder Sozialpartner. Genetisches Erbe.
Was ich hier in der Diskussion nun überhaupt nicht verstehe - und gerade bei Dir schon gar nicht - ist die Bereitschaft, ein Problem zu benennen und Lösungen mitzuliefern, die Rechte Anderer einschränken, ohne das problematisiert wird, dass die Datenlage zur Existenz dieses Problems mangelhaft, widersprüchlich und teils heftig emotionsgetrieben ist.
Bevor versucht wird zu erklären, warum bestimmte Rassen so viel gefährlicher für Menschen sind, sollte doch erstmal sauber geklärt sein, ob bestimmte Rassen viel gefährlicher für Menschen und welche was sind. Dann müsste das Ganze sauber ins Verhältnis gesetzt zur Population, quasi ein „Gefährdungskoeffizient“ ermittelt werden, geprüft werden, ab wann diese erhöhte Gefahr der Öffentlichkeit nicht mehr zugemutet werden darf und Einschränkungen bei unseren Grundrechten rechtfertigt.
Und dann kann man sich hinsetzen, die Vorfälle nach Möglichkeit auswerten und entscheiden, welche Maßnahmen sinnvollerweise getroffen werden müssen. Und dann ist der Zeitpunkt und hoffentlich auch das Datenmaterial da, um zu prüfen, an welchen Faktoren diese erhöhte Gefährlichkeit hängt. Und ob z. B. ein Verbot die richtige Lösung ist.
Bis dahin ist alles Spekulation auf Basis geschürter Ängste und eben Mythen, die sich um diese Rassen ranken und das tut nicht gut.
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Das muss man erstmal haendeln koennen...
finde ich auch. Zumal der Hund dann ja sie selbst attackiert zu haben scheint. Da dann nachzufassen und sich wieder selbst in Schmerz und Gefahr zu begeben, ist ja auch nicht ohne.
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Ich war mal dabei als ein Pitbull sich in einen anderen Hund verbissen hat und einfach nicht mehr loslassen wollte. Mit nem Stock war da nichts zu machen, die Beißkraft mancher Hunde ist einfach enorm. Der Besitzer hat ihm am Ende so arg die Hoden zusammenquetscht, dass er losgelassen hat.
Stock? Meinst du Luft abdrehen? Da hat auch ein Pit keine Chance. Ist die Luft weg, wird der Hund ohnmaechtig. Das ist bei jedem Lebewesen gleich.
Man muss es nur richtig machen/die richtige Stelle erwischen.
Wenn du den Breaking Stick meinst: der kommt doch aus dieser 'Ecke' oder nicht?
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Stock? Meinst du Luft abdrehen?
vermutlich eher Maul aufhebeln oder?
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Stock? Meinst du Luft abdrehen?
vermutlich eher Maul aufhebeln oder?
Je nachdem, wie der Hund sich verbissen hat, ist das aber kaum praktikabel. Luft Abdrehen ist sicherer.
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Zitat
Und das wurde seit dem züchterisch geändert?
Weiß ich nicht genau, ich weiß aber um so besser ,dass genau wegen dieses Wahnsinns für Bauarbeit oft auf andere Rassen ausgewichen wurde, die zwar dranblieben, aber nicht solche Killermaschinen sind.
"Real Jack Russell" zum Beispiel, Tiere aus den südenglischen Ursprungslinien, die als einzige Terrier - eigentlich - nicht töten dürfen, sondern nur am Fleck festhalten sollen. Meine Hündin ist da ein prima Beispiel: die jagt wie Gift, aber das ist es dann auch: Sobald sie an der Beute ist, legt sie sich entweder hin und starrt mich aufgeregt an, oder sie kläfft, schnappt kurz zu und springt zurück. Bei der bin ich ziemlich sicher, dass die nicht mal dann einen Menschen ernsthaft verletzten/töten würde, wenn sie es körperlich könnte. Es liegt einfach nicht in ihrer Grundausstattung.
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Ich war mal dabei als ein Pitbull sich in einen anderen Hund verbissen hat und einfach nicht mehr loslassen wollte. Mit nem Stock war da nichts zu machen, die Beißkraft mancher Hunde ist einfach enorm. Der Besitzer hat ihm am Ende so arg die Hoden zusammenquetscht, dass er losgelassen hat.
Stock? Meinst du Luft abdrehen? Da hat auch ein Pit keine Chance. Ist die Luft weg, wird der Hund ohnmaechtig. Das ist bei jedem Lebewesen gleich.
Man muss es nur richtig machen/die richtige Stelle erwischen.
Wenn du den Breaking Stick meinst: der kommt doch aus dieser 'Ecke' oder nicht?
Nein, ich meinte tatsächlich mit einem Stock das Maul aufhebeln. Die Hundebesitzer waren jetzt nicht die Allerhellsten Gesellen vor Ort.
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Ah ok. Weil vorne jemand meinte Stock ins HB und zudrehen.
Den Stick hab ich noch nie bei einer Beisserei im Einsatz gesehen, nur in anderen Situationen. Ob der immer so hilfreich ist, weiss ich nicht. Ich meine aber echt, dass der aus dieser Ecke kommt
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Also ich würde mal ganz kräftig bezweifeln, dass ich es schaffen würde, einem z.B. Mali oder Schäferhund den Kiefer aufzuhebeln, wenn der sich gerade in einem Schutzarmdings verbissen hat.
Damit meine ich, dass mir für solche Dinge entschieden die Kraft fehlt. Ich käme also nicht auf die Idee, soetwas bei ineinanderverbissenen Hunden zu tun.
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Ein wenig mit der Spitze in den Gaumen??
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