Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • ehrlich gesagt wundert mich jetzt ein wenig, dass mein spontaner Gedanke über eine positive Ursache für eine durch die Zähne eines Hundes verursachte Beschädigung so viel Verwirrung auslöst ...


    Ist dieser Gedanke, dass ein Hund andere Motivationen als "Beschädigen" im Sinn haben könnte beim Einsatz seiner Zähne, wirklich so realitätsfremd?


    Wenn ein Hund einen Angreifer schädigt, dann macht er das nicht aus der Motivation, jemanden schädigen zu wollen, sondern um seinen Menschen vor diesem Angreifer zu schützen.


    Eine frühere gute Bekannte hat ihren Cattledog oft als "ihren Lebensretter" bezeichnet; Dieser hat sie etliche Male "geweckt", mindestens 2 Mal mit derberem Einsatz seiner Zähne (unblutig, aber mit deutlichen Quetschungen), bis sie wach genug war, um ihren Zuckerstatus zu messen.

    Jedes Mal war ihr Zuckerwert so im Keller, dass sie kurz vorm Koma stand, und nur der Fakt, dass ihr Hund sie geweckt hat, hat es ihr möglich gemacht, sich Insulin zu spritzen.

  • Hundundmehr

    Weiter OT zum Phänotyp

    Zitat( https://www.spektrum.de/lexiko…spekte%20des%20Verhaltens.)

    Phänotyp, das von der genetischen Konstitution, dem Genotyp eines Organismus sowie endogenen und exogenen (Umwelt-)Faktoren hervorgerufene Erscheinungsbild. Der Begriff kann auf morphologische Merkmale ebenso angewendet werden wie auf physiologische, biochemische Prozesse und Aspekte des Verhaltens. Da der P. stets Rückschlüsse auf den Genotyp zulässt, werden Funktionen von Genen und Proteinen anhand von Mutanten häufig über deren z.T. auffälligen P. herausgefunden.


    Dort steht Wörtlich das der Phänotyp das Erscheinungsbild ist welches von Genen und Umwelteinflüssen bestimmt wird.

    Dort steht aber nicht das ein Phänotyp bzw. Ein sehr ähnlicher Phänotyp nicht von verschiedenen genkombinationen hervorgerufen werden kann.

  • Ist dieser Gedanke, dass ein Hund andere Motivationen als "Beschädigen" im Sinn haben könnte beim Einsatz seiner Zähne, wirklich so realitätsfremd?

    Grundsaetzlich? Nein.


    Aber nach deinen Beitraegen zu Staff, Pit, usw. empfinde ich deinen Beitrag wegen dem Baby als...joa.

    Woran liegts? Am Ergebnis oder an den 'Rassen' der Hunde?

    Anstatt als erste Idee zu haben 'der hat gebissen weil das Kind Beute war' o.ae. hat 'man' eine Assoziation die schon sehr stark in Richtung Lassie geht..


    Ich finde das einfach seltsam, deswegen der Smiley.

  • Du beziehst "Erscheinungsbild" fälschlicherweise nur auf die morphologischen (äußeren, die Form und Struktur betreffenden) Merkmale eines Organismus.


    Du kannst natürlich bei der Betrachtung eines Organismus nach morphologischen, verhaltensspezifischen, physiologischen und biochemischen phänotypischen Merkmalen unterscheiden.


    Phänotyp meint aber immer alle Merkmale eines Organismus, nicht nur die morphologischen Merkmale.

  • Das ist immer noch die gleiche Argumentation und du bist mitnichten auf phonhaus Argumente eingegangen. Es bezweifeln hier doch die wenigsten einen Einfluss der Genetik auf das Verhalten. Was zu bezweifeln ist, ist der protektive Effekt auf die Gesellschaft durch das Verbot dieser schlecht definierten Hundekategorie. Dieses aber steht bei allen! Papers zum Thema und ganz ehrlich, die Autor:innen kann man sich anschauen, die haben genau Null mit "ich bin ein Kampfschmusifan" zu tun.

  • Du beziehst "Erscheinungsbild" fälschlicherweise nur auf die morphologischen (äußeren, die Form und Struktur betreffenden) Merkmale eines Organismus.


    Du kannst natürlich bei der Betrachtung eines Organismus nach morphologischen, verhaltensspezifischen, physiologischen und biochemischen phänotypischen Merkmalen unterscheiden.


    Phänotyp meint aber immer alle Merkmale eines Organismus, nicht nur die morphologischen Merkmale.

    Worum geht es dir denn bitte?

    Ich lande da bei Wortklauberei - bzw. verstehe dich nicht. Inhaltlich kann ich dir folgen, aber warum muss das jetzt genau so sein, mit dieser deiner Definition?


    Sag es vielleicht ohne das Wort Phänotyp zu benutzen ;-)


    Ich finde es sonst müßig.

  • Ist dieser Gedanke, dass ein Hund andere Motivationen als "Beschädigen" im Sinn haben könnte beim Einsatz seiner Zähne, wirklich so realitätsfremd?

    Prinzipiell? Nein.


    Aber deiner bisherigen Argumentationskette folgend:

    Staff, Pit und Co sind zum Töten prädestiniert und der Malamute ist dann plötzlich in der ersten Assoziation Lassie hoch Rintintin.


    Ja, solche krassen Unterscheidungen in der Herangehensweise verwirren mich, weil es für mich einfach zu sehr danach klingt, als würde man nicht sachlich rangehen, sondern Argumente suchen, die die eigenen Vorurteile in der jeweiligen Situation stützen.

  • Vor allen da es bei den nordischen ja oft fehlgeleitetes Beutefangverhalten gibt...

  • Denn was mir einfach nicht einleuchtet: Überall wird im den Threads hier das Gebrauchserbe so betont, egal wie lang der tatsächliche „berufliche“

    Alltag her ist. Und beim Ex-Kampfhund? Warum sollen sich ausgerechnet bei dem die unbrauchbaren Anlagen in Luft aufgelöst haben und geblieben ist das Selektionsmerkmal „geht nicht auf Menschen“? Ein Windhund kann mal einen Kleinhund mit Beute verwechseln, ein Border Autos mit Schafen, aber ein Kampfhund verbeißt sich statt in einen zugewiesenen Gegner mit gleicher tödlicher Konsequenz in einen Menschen, da muss das historische Erbe akribisch nachgewiesen werden? Das überzeugt mich halt nicht.

    Okay, da lesen wir hier tatsächlich sehr unterschiedlich :smile: . Ich empfinde es gar nicht so, dass die Anlagen wegdiskutiert werden, auch nicht von Rassefreunden, im Gegenteil. Auch in anderen Threads hier im Forum, wenn es auf „die üblichen Verdächtigen“ kommt. Hohe und schnelle Reaktionsbereitschaft, heftiger Beutetrieb, Hang zur Artgenossenaggression, Kraft, Durchsetzungsfähigkeit und zähe Beharrlichkeit werden doch immer wieder erwähnt. Und dass das nicht gescheit geführt und gelenkt ein Riesenproblem werden kann, das bestreitet auch keiner.


    Und nich andere Aspekte wie illegale Importe von wer weiß woher, die noch die Pit als unmittelbare Herkunft haben und wo wirklich keiner weiß, auf was alles da selektiert wurde. Auch das wir immer wieder angesprochen.


    Aber das Erste ist als Argument auch anwendbar auf eine ganze Reihe anderer Rassen und das Zweite ist nicht greifbar. Deshalb aus meiner Sicht nicht brauchbar als Basis für neue Rechtsverordnungen. Es sei denn, die würden alle Hunde ab einer gewissen Größe und Masse betreffen (Selektionseigenschaften wie Beutetrieb … lassen sich vermutlich eher schwer in gesetzgeberische Formen gießen).


    Wenns denn auf Rassen gehen (soll) - falls sich ein Erfordernis herausstellt - dann doch bitte auf Basis von Zahlenmaterial.


    Stattdessen passiert es in Österreich gerade wieder, dass, obwohl nicht mal der aktuelle Einzelfall hinreichend untersucht und geklärt ist, ein Politikum daraus gemacht wird und Maßnahmen angekündigt werden. Von denen man ohne Anamnese gar nicht wissen kann, ob die greifen. Hauptsache, die Menschen werden beruhigt. Nachdem im Vorfeld Ängste angeheizt und geschürt wurden. Mit üblen Folgen für die direkt Beteiligten.


    Das ist ein System und ich mag dieses System nicht. Und es funktioniert so ja nicht nur, wenns um Hunde geht. Und deshalb muss es mMn hinterfragt werden.

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