Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • weil ich ihn nicht zu menschen ranlasse? weil mir die menschen zutrauen, dass ich mit meinen 68kg den 4 kg hund halten kann? weil ich souverän genug wirke, dass sie mir da vertrauen können?

    Ich wette, das dachten 90 % der Hundehalter, deren Hunde mal gebissen hatten, vorher dem Biss auch.


    weil ich ihn nicht zu menschen ranlasse? weil mir die menschen zutrauen, dass ich mit meinen 68kg den 4 kg hund halten kann? weil ich souverän genug wirke, dass sie mir da vertrauen können?

    Ich wette, das dachten 90 % der Hundehalter, deren Hunde mal gebissen hatten, vorher dem Biss auch.

    ich wette, da waren mind. 50% weit fahrlässiger als ich.

  • Dass es dir aber generell egal zu sein scheint, ob Menschen von Hunden außerhalb der Öffentlichkeit gebissen werden, ist schon ein heftiges Statement und hat was von "selbst Schuld".

    dann erklär mir mal, was ich tun kann, dass bei dir im wohnzimmer keiner gebissen wird, überspitzt gesagt? wenn jeder auf seinen hund schaut is auf jeden hund gschaut.

    Du kannst rein gar nichts tun. Du kannst aber auch mit einer Maulkorbpflicht nichts tun, wenn der Hund dich trotzdem irgendwie erreicht - und selbst wenn er nicht beisst, dich irgendwie verletzen kann. Du kannst auch nichts tun, wenn ein großer Hund mit Maulkorb einen kleinen Hund mit Maulkorb ohne Leine im Freilauf um den Haufen rennt, auf ihn drauf fällt oder ihn sonst wie verletzt. Du kannst auch nichts tun, um Menschen, denen du begegnest (stellen wir uns vor, es herrscht MK-Pflicht) zu zwingen, einen Maulkorb anzulegen, denn wer wird es kontrollieren, wer wird es sanktionieren?


    Was ich damit sagen will ist: die Maßnahme (Maulkorb für alle) wird ganz arg vermutlich nicht zum gewünschten Erfolg führen (keiner muss mehr Angst haben/niemand wird verletzt). Ich dachte, darum ging es letzendlich?

    Das ist einfach nicht zuende gedacht, wirkt eher wie eine leicht gesagte Parole, hinter der leider nicht viel steckt. Und möglicher Erfolg mMn erst Recht nicht.

  • dann erklär mir mal, was ich tun kann, dass bei dir im wohnzimmer keiner gebissen wird, überspitzt gesagt? wenn jeder auf seinen hund schaut is auf jeden hund gschaut.

    Du kannst rein gar nichts tun. Du kannst aber auch mit einer Maulkorbpflicht nichts tun, wenn der Hund dich trotzdem irgendwie erreicht - und selbst wenn er nicht beisst, dich irgendwie verletzen kann. Du kannst auch nichts tun, wenn ein großer Hund mit Maulkorb einen kleinen Hund mit Maulkorb ohne Leine im Freilauf um den Haufen rennt, auf ihn drauf fällt oder ihn sonst wie verletzt. Du kannst auch nichts tun, um Menschen bei einer solchen Pflicht zu zwingen, einen Maulkorb anzulegen, denn wer wird es kontrollieren, wer wird es sanktionieren?


    Was ich damit sagen will ist: die Maßnahme (Maulkorb für alle) wird ganz arg vermutlich nicht zum gewünschten Erfolg führen (keiner muss mehr Angst haben/niemand wird verletzt). Ich dachte, darum ging es letzendlich?

    ich kann also nichts tun, dass in deinem wohnzimmer keiner gebissen wird. gut, sind wir einer meinung.


    und doch, verletzungen, die mit maulkorb verursacht werden, werden weit weniger tragisch sein, als wenn die zähne dazukommen. das ist fakt.

    und nun klinke ich mich hier aus, hat eh keinen sinn. bin jetzt eh schon abgestempelt genug.

  • Oh kann man schon. Aber so Vorschlaege kommen nur von HH, deren Hunde den MK noch nicht mal kennen.


    Dein Hund rennt ohne rum, weil es keine Pflicht ist. Obwohl du meinst, dass kein HH etwas garantieren kann. Also du auch nicht. Und obwohl du nix garantieren kannst muss man dich erst zwingen einen MK auf deinen Hund zu packen. Was fuer eine Logik..

    meiner is auch immer angeleint und 4 kg kann ich noch halten. da reicht dann denke ich eine leine, dass sich andere vor meiner "fußhupe" nicht fürchten müssen.

    Also erst bist du fuer einen generellen MK-Zwang, fuer ausnahmslos jeden Hund und dann reicht ne Leine bei dir? Wtf!?

    Geh doch mit gutem Beispiel voran. Ohne Pflicht! Immerhin kannst du nix garantieren!

    Nebenbei lernst du auch gleich was zum Thema MK..


  • und nun klinke ich mich hier aus, hat eh keinen sinn. bin jetzt eh schon abgestempelt genug.

    Ich stempel dich nicht ab, ich versuche das tatsächlich sachlich mit dir durchzudiskutieren - aber du gehst leider absolut nicht auf die Punkte ein, die im Rahmen deiner vorgeschlagenen Maßnahme (Maulkorbpflicht für alle NUR draußen) mitbedacht und mit diskutiert gehören. Für diese zusätzlichen Punkte hast du leider auch keine alternativen Vorschläge außer: Nicht mein Problem, wenn du zu Hause von deinem eigenen Hund totgebissen wirst. Ich meine, klar, kannst du natürlich so denken. Löst aber trotzdem das Problem von Beissvorfällen nicht - und die inkludieren nun mal ALLE Beissvorfälle, nicht nur die in der Öffentlichkeit.

  • schlutzkrapfal du bist doch nicht abstempelt, wir sind nur nicht einer Meinung.


    Übrigens hätte ich überhaupt kein Problem mit MK-Pflicht wenn dafür ein paar der bisher geltenden Gesetze geändert werden würden, die ich als bedeutend einschränkender empfinde, als so ein blödes Ding auf der Schnauze.

    Nur sehe ich nicht den Nutzen einer MK-Pflicht, weil ich die Gefahr die vom durchschnittlichen Hund ausgeht, als so gering einschätze, dass man sich den MK im Allgemeinen sparen kann.

    Heißt nicht, dass der in Einzelfällen nicht sinnvoll und nötig ist.


    Nur deine Argumentation mit, du verhälst dich umsichtig, dein Hund ist klein, usw. halte ich für gefährlich. Nicht weil ich glaube, dass dein Hund ein Monster ist, sondern weil ich glaube, dass ein Großteil der HH genau das von sich behaupten würde.

    Es stellt sich doch niemand hin und gibt im Brustton der Überzeugung von sich, ich verhalte mich grundsätzlich strunzendämlich, gehe bewusst Risiken ein und habe keine Ahnung von Hunden. Auch wenn genau das mitunter die Gründe für Beißvorfälle sind.

  • Warum schreibst du dann dass sich vor deinem Hund niemand fürchten muss, weil der nur 4 kg wiegt und du ihn gehalten bekommst?

    weil ich ihn nicht zu menschen ranlasse? weil mir die menschen zutrauen, dass ich mit meinen 68kg den 4 kg hund halten kann? weil ich souverän genug wirke, dass sie mir da vertrauen können?

    Das kann nicht jeder vorher sehen, und niemand der dich nicht kennt hat die Gewissheit dass du den Hund zB wirklich nicht dran lässt.


    Einfach, weil es so viele Menschen gibt die das nicht hin bekommen, dass man im Zweifel lieber davon ausgeht dass es jemand nicht schafft.


    Ich wage einfach mal zu behaupten dass Situationen wie unten aufgelistet jedem mehr oder weniger schonmal passiert sind :


    - Man geht an einem Hund vorbei, und weil Mensch die Bedienung der Flexileine nicht hinbekommt, läuft der Hund zu einem/pöbelt einen an/hängt beinahe in der Wade


    - Man geht spazieren, es kommt ein freilaufender Hund angedüst, und der Halter bekommt es nicht hin ihn zurück zu rufen, einzusammeln, oder eine Leine zu benutzen


    - Man steht irgendwo und wartet, und weil es jemand nicht hinbekommt seinen Hund auf die andere Seite zu nehmen/die Leine einzukürzen, hat man irgendnen Hund mit seiner Nase am Rucksack, an der Tasche, oder am Arsch kleben


    - Man geht irgendwo entlang, und weil wieder Mal die Nutzung einer Leine zu viel verlangt ist, wird man von irgendeinem Hund angesprungen


    - Man ist mit seinem Hund unterwegs, und jemand quetscht sich mit seinem Leinenpöbler so dicht an einem vorbei, dass es beinahe kracht


    - Man ist mit seinem Hund unterwegs und irgendein Hund kommt angerannt, weil, naja, ich kling jetzt sicher wie ne kaputte Schallplatte ^^ - jemand wieder mal zu doof ist seinen Hund vernünftig zu führen/die Leine zu nutzen


    - Man ist mit Hund unterwegs, und ein oder mehrere Hunde, gehen auf den eigenen Hund drauf



    Alles mehr oder weniger alltägliche Situationen, die einen schlicht nicht unbedingt immer glauben lassen, dass jemand seinen Hund auch wirklich bei sich behalten kann. Und somit uU ausreichend um auch Angst vor kleinen Hunden zu haben ( ich hab by the way aufgehört zu zählen wie oft ich beinahe nen Hund in der Wade hatte, nein deshalb habe ich keine Angst. Aber das kann bei jemand anderen ganz anders aussehen. ).


    Aber es führt so n bisschen am Thema vorbei.

    Denn eine Mk-Pflicht würde das Problem nicht beseitigen.

    Fakt ist allerdings auch, dass Vorfälle von Kleinhunde ausgehend häufig nicht ernst genommen werden.

    Vorteil in der Hinsicht das man mit einem Kleinhund entspannter durch die Welt gehen kann, da man bspw nicht befürchten muss zum WT antanzen zu dürfen, nur weil er jemanden angesprungen hat bspw.

    Nachteil in der Hinsicht, dass einige Kleinhunde sich getrost durch die Weltgeschichte Beißen dürfen, während die Opfer dafür beim OA belächelt werden weil "der is ja klein".

  • Die einzige Möglichkeit um eine 100% Sicherheit zu garantieren wäre die Hundehaltung komplett abzuschaffen. Und das nicht nur für den Privathaushalt, sondern jegliche Hundehaltung.

    Mit anderen Worten die Gattung "Canis lupus familiaris" komplett aussterben zu lassen.

    Damit wäre die Gefahr, welche von Hunden ausgeht auf 0 reduziert.


    Aber dann könnten wir auch gleich sämtliche Autos abschaffen, Züge und Bahnen sind ebenfalls nicht ungefährlich, Bäume am besten ebenfalls fällen (Kinder könnten runterfallen und sich das Genick brechen, Bäume im Sturm entwurzeln) und sämtliche Seen trocken legen (Ertrinkungsgefahr) usw.


    Schlicht und ergreifend: es gibt immer ein Risiko im Leben weil es zum Leben dazugehört. Sich dessen bewusst zu sein und diese Risiken einschätzen zu können ist am Ende eine größere Lebensversicherung als wenn Dritte versuchen mit scheinheiligen Verboten oder unnützen Bestimmungen Risiken zu verbieten.


    Gerade was die Hundehaltung betrifft hat der Mensch doch jegliches Gefühl und Bewusstsein für die Tiere verloren.

    Eigentlich müsste viel mehr passieren, so wie die Menschen mit dem Thema Hund umgeht.

    Wir hatten als Kinder klare Regeln was den Umgang mit Hunden betrifft, wir wussten das man fremde Hunde nicht ungefragt antatscht, das es nicht witzig ist einen Hund hinter dem Gartenzaun oder im Zwinger zu ärgern und vor allem wussten wir: Hunde, egal wie groß, können beißen und tun es auch wenn sie keine andere Wahl haben.

    Heute muss man regelmäßig so rotzfreche Gören vom Zaun wegjagen und sich beschwerten der Eltern anhören, wenn der liebe Konstantin-Jerome nicht mitten in der vollen S-Bahn auf den eh schon gestressten Junghund draufspringen darf, denn "alle Hunde haben lieb zu sein und wenn nicht sollte man sie gleich einschläfern". Oder man darf sich von anderen Hundehaltern anhören das man in der Erziehung der eigenen Vierbeiner versagt hat weil die Corgis und der DSH eben NICHT jeden fremden Vierbeiner mag (erst Recht nicht, wenn dieser in der beengten S-Bahn in eine Ecke bedrängt wird).


    Würde sich das Bewusstsein für das Wesen Hund in der Bevölkerung wieder dem Hund zuwenden mit allen positiven und auch negativen (im Sinne von "es ist nicht alles romantisch Disney-like was Fell hat") wäre auch das Risiko das ein Hund seine Zähne nutzen muss geringer.


    Und einen Hundeführerschein halte ich nicht für die Lösung.

    Klar, man könnte jetzt wieder mit dem Führerschein für Kraftfahrzeuge argumentieren, aber das ist Schwachsinn.

    1. Gibt es keine über 300 Stoppschilde mit unterschiedlichem Backround und eine Rechts-vor-Links-Regelung hat im Wald keine andere Schwierigkeit als in der Stadt und 2. sind Straßenregeln ein festes Fundament das man auswendig lernt und nicht abhängig von einem selbstständig denkenden Individuum (lassen wir den Faktor Mensch Mal aussen vor und gehen davon aus das alle Autofahrer wissen was sie tun). Das gelernte festigt sich dann mit der Erfahrung, da die Regeln immer gleich sind.

    Anders hab ich schon die Erfahrung gemacht zb. im Bereich "Sicherheitsdienst" wo junge Kollegen kurz nach der Prüfung wieder vieles vergessen haben (ich auch ... Sicherheitstechnik war definitiv in meinem Kurzzeitspeicher abgelegt). Man hat sich einfach nur auf das Bestehen der Prüfung konzentriert und nicht auf den Inhalt der Thematik und so sehe ich auch die Gefahr in dieser Hundeführerscheinsache.


    Was mein (utopischer) Traum wäre, das man zb das Thema Hundehaltung, Verhalten usw bereits in der Schule intensiver und kindgerecht vermitteln würde, den dort sind nicht nur die Hundehalter von morgen, sondern auch die Menschen die mit Hunden in ihrer Nachbarschaft in Zukunft leben müssen und wenn diese das Wesen Hund verstehen lernen gebe es auch weniger Vorfälle oder überhaupt Ärger im hundefreundlich Deutschland. Aber natürlich ist das wohl kaum umsetzbar, man muss ja heute schon froh sein, wenn überhaupt alle Pflichtfächer unterrichtet werden können.

  • ich denke in seiner Gemeinde darf er das. Aber vermutlich kein generelles Halteverbot.

    höchst fragwürdig. Solange die anderen Hunde nicht in einem Wesenstest durchfallen, gibt es doch keinen ernsthaft nachvollziehbaren Grund.

    Es kommt nicht (nur) auf die Hunde, sondern auch auf die Halter an. Gemäß Paragraph 9 OÖ HHG 2002 kann die Gemeinde die Haltung unter anderem dann verbieten, wenn der Halter oder die Halterin unabhängig vom Vorhandensein der nötigen Sachkunde nicht in der Lage dazu ist, den Hund so zu halten, dass Gefährdungen oder unzumutbare Belästigungen von Menschen oder Tieren abgewendet werden.

  • Das Haltungsverbot wurde ausgesprochen, nachdem die verbliebenen Hunde ohnehin schon woanders privat untergebracht worden sind (oder?). Und angesichts der Tatsache, dass die Hundehalter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schnellstmöglich wegziehen werden.

    Einen komischen Beigeschmack hat das für mich tatsächlich. Ich hatte mich gefragt, ob das jetzt der Gefahrenabwehr dienlich ist oder der Bürgermeister sich politisch als Mann der Tat positionieren will.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!