Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
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Das meiste komische Benehmen gegenüber Jette ( egal ob mit oder ohne Mauli) habe ich tatsächlich bei Menschen mit muslimischen Hintergrund.
Die Angst vor dem Hund , egal ob groß oder klein, ist da groß und das Verhalten oft katastrophal.Das erstaunliche ist, daß es auch unter diesen Menschen unterschiedliche Ansichten gibt.
Habe mich mit dem Mann meiner türkischen Freundin vor sechs Jahren mal darüber unterhalten. Er meinte nur, wo sei das Problem, Allah liebt alle Lebewesen und auch Tiere. Hatte glaube ich sogar mit irgendeinem Koran Spruch untermauert, und sagte, das würde wohl oft unterschiedlich interpretiert innerhalb des Glaubens. Ich weiß aber nicht mehr genau das Argument, ist zu lange her.
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Besuche in Vorschulklassen/Schulklassen ist was tolles ja, ich habe das bei meinen Kids je in deren Grundschulzeit mit unseren Hunden (Groß-/Kleinhund) auch gemacht.
Just die Kids die davor/danach Ängste zeigten -also wirklich Angst und nicht nur Zurückhaltung- waren die, die während der gesamten Grundschulzeit Angst hatten und auch eher selten zu Besuchen bei Klassenkameraden mit Hunden auftauchten. Oft werden Ängste eben auch im Elternhaus vorgelebt und/oder vermittelt.
Man kann nicht alle Mitmenschen mit ins Boot holen, das muss man imho auch nicht.
Man kann nur als Hundehalter eigenverantwortlich seinen Alltag mit Hunden leben und auch das ist teilweise schon anstrengend (liest man in vielen Threads hier on board ständig), da man nicht alleine unterwegs ist.Miteinander ist schwieriger als gegeneinander ...
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Das meiste komische Benehmen gegenüber Jette ( egal ob mit oder ohne Mauli) habe ich tatsächlich bei Menschen mit muslimischen Hintergrund.
Die Angst vor dem Hund , egal ob groß oder klein, ist da groß und das Verhalten oft katastrophal.Das erstaunliche ist, daß es auch unter diesen Menschen unterschiedliche Ansichten gibt.
Habe mich mit dem Mann meiner türkischen Freundin vor sechs Jahren mal darüber unterhalten. Er meinte nur, wo sei das Problem, Allah liebt alle Lebewesen und auch Tiere. Hatte glaube ich sogar mit irgendeinem Koran Spruch untermauert, und sagte, das würde wohl oft unterschiedlich interpretiert innerhalb des Glaubens. Ich weiß aber nicht mehr genau das Argument, ist zu lange her.
Ich möchte an der Stelle mal die persönliche Erfahrung einbringen, dass das nicht zwangsläufig mit dem religiösen Hintergrund zu tun hat (also Muslime betrifft), sondern dass das auch bei vielen Südeuropäern so ist. Mein Vater ist Grieche, ich habe daher einen ganzen Schwung an griechischer Verwandtschaft, die sowohl hier in Deutschland als auch in Griechenland leben, aber sie haben alle eines gemeinsam: unsere Hunde fanden sie IMMER gruselig oder hatten Angst, gekoppelt mit dem klassischen Verhalten von hellem "Hilfe Hilfe", weglaufen, Hände nach oben werfen. Wir hatten als Familienhunde seitdem ich klein bin, erst einen Malteser, dann einen Golden Retriever, jetzt hat meine Mama einen Kleinpudel, und die Angst war bei jedem Hund gleich präsent. Keiner der Hunde hat je gebissen, keiner war je übermäßig aufdringlich, selbst wenn die im Körbchen lagen, wurde 10 Meter Pestabstand eingehalten. Keiner von meiner griechischen Sippe hat sich je einen eigenen Hund gehalten. Das ist wirklich auch eine ... ja, kulturelle? Geschichte? Ich bin oft in Griechenland gewesen und ich weiß sehr genau, wie die Menschen dort - nicht alle, um Gottes Willen! - gerne mal mit Hunden umgehen. Dort gibt es, wie vermutlich auch in vielen südeuropäischen Ländern, genau wie vermutlich in vielen muslimisch-geprägten Ländern auch viele freilaufende Hunde, mit denen die Menschen sicher nicht immer gute Erfahrungen gemacht haben, oder wo die "Urangst", dass der Hund beisst/krank ist/Krankheiten überträgt einfach noch viel präsenter ist, vielleicht. Ich spekuliere hier nur, kann aber zumindest von familiärer Erfahrung berichten, wie es läuft
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Wobei man das, wenn ich manche Geschichten so höre, irgendwie noch ausweitbar finde.
Bspw als Fach Moral oder sowas, und als Themen dann sowas wie :
Wie verhalte ich mich ggü Hunden?
Wie verhalte ich mich ggü Weidetieren?
Wie verhalte ich mich ggü anderen Menschen?
Allgemein mehr zum Thema Rücksichtnahme und Verständnis der Lebewesen um einen herum, fände ich sooo wichtig.
Das gibts alles, Tiere werden in Heimat und Sachkunde behandelt, Moral und solche Sachen in Religion und Ethik. Da hängt aber auch viel am Lehrer und der Schule, wie die das umsetzen. Mein Sohn durfte den Hund mit in die Schule bringen, als er den Vortrag darüber gehalten hat.
Aktuell lernen sie in der 4. Klasse erste Hilfe, und die Kinder werden dann auf dem Schulhof auch als Ersthelfer eingesetzt und kümmern sich. So lernen sie Verantwortung zu übernehmen. Was genau sie machen müssen haben sie wie gesagt im Unterricht dazu. So bekommt man Kinder in die richtige Richtung, das macht ihnen Spaß und nehmen die übertragene Verantwortung auch ernst. Wenn man nur abstrakt was lesen muss, ist das so schnell wie es gelesen ist auch wieder vergessen, das ist nicht nachhaltig.
Und gerade die praktische Seite zum Lehrstoff kommt meiner Meinung nach oft zu kurz. Wenn da die Eltern auch kein Interesse dran haben, findet das Kind keinen Zugang, oder nur sehr schwer.
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Ich denke ja, das das Thema Hund nicht zwangsläufig in den Unterricht gehört.
Das sind doch eigentlich Skills die im Elternhaus mitgegeben werden sollten.
Oder bin ich da komplett falsch?
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Ich denke ja, das das Thema Hund nicht zwangsläufig in den Unterricht gehört.
Das sind doch eigentlich Skills die im Elternhaus mitgegeben werden sollten.
Oder bin ich da komplett falsch?
Hm, ich wäre dafür, dass es unterrichtet wird, wenn es so gemacht wird, wie hier an der Grundschule.
Waren nur zwei, drei Stunden mit Besuchshund.
Die Kinder haben gelernt:
- erst zu fragen, ob sie den Hund streicheln dürfen
- sich in seiner Gegenwart langsam zu bewegen
- den Hund in Ruhe zu lassen, wenn er weggeht, sich wegdreht
- sie konnten Zähne zeigen von Hecheln unterscheiden
- nur ein Kind zur Zeit durfte den Hund streicheln
- sie wussten, dass Hunde sehr wild werden können, wenn Kinder rennen und dabei schrille Töne machen
- sie wussten, dass junge Hubde anders reagieren, als erwachsene
Habe ich zufällig herausgefunden, als ich meinen Welpen mit Kindern bekannt machen wollte. Großartige Erfahrung, ich war sehr beeindruckt.
Ich kenne kein Kind, was das so gut von seinen Eltern gelernt hat.
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wenn ich mir anschaue, was hier im Forum oftmals geschrieben wird von wegen "mein Hund würde nie nicht beißen" - einfach naiv,
Sag niemals nie - da hast du sicher recht mit.
Warum ich es mir bei meinen Hunden dennoch überhaupt nicht vorstellen KANN?
Alle meine Hunde kamen als Welpen aus einer sorgfältig und mit fachkundigem Wissen ausgeführten Welpenstube vom Züchter.
Die waren alle unvorbelastet, hatten noch keinerlei schlechte Erfahrungen gesammelt und hatten von Geburt an den Menschen als fürsorgliches, zwar nicht der eigenen Spezies angehöriges, aber dennoch als völlig normal zu ihrem Leben gehörendes Lebewesen kennen gelernt.
Diese Basis des Grundvertrauens zum Menschen habe ich genutzt und sorgfältig ausgebaut.
Daneben habe ich rassespezifische Aspekte berücksichtigt - Hunde DENKEN, und eine gut entwickelte Impulskontrolle ist nicht nur bei der Jagd enorm wichtig, sondern im gesamten Leben.
Neben einer hohen Resilienz gegenüber stressigen Umwelteinflüssen lösen selbst plötzliche Stressreize keine impulsive Wehrreaktion aus, sie schauen erst, und handeln dann.
Ich habe viel Zeit und Arbeit investiert, um alltägliche Bewegungsreize als "nicht jagbar" zu etablieren.
Ich konnte meinen Hunden nicht "erklären", dass man sich Schwächeren gegenüber rücksichts- und maßvoll verhält - aber sie wurden schon von Beginn an als Welpe so von mir geführt und abgesichert, dass sie bei (gewolltem, abgesprochenem) Kontakt vorsichtig und nicht überschwänglich agieren.
Dass Menschen nicht nur eine andere Sprache (verbal), sondern auch Körpersprache haben, haben sie behutsam gelernt - und es stresst sie absolut NULL, wenn Menschen sich über sie beugen.
Was ich noch dazu tue: Selber umsichtig handeln, Fehler beim Gegenüber berücksichtigen, niemals grobe Menschen an meine Hunde lassen, Beeinträchtigungen beim Menschen berücksichtigen (kleine Kinder sind z. B. nicht nur wenig standfest, sie setzen sich auch schon mal auf den Poppes ohne berührt worden zu sein; oder Menschen mit Gehbehinderungen - da sichere ich einfach meine Hunde ab, um diesen Menschen die Sicherheit zu geben, meine Hunde gefahrlos passieren zu können).
Wie groß soll ich denn da deiner Meinung nach eine Gefährlichkeit meiner Hunde einschätzen?
Sag niemals nie - aber ich bin da so nah dran, dass ich eine Gefährdung im Promillebereich sehe.
und dann werden die Hunde unter Umständen tatsächlich in Situationen gebracht, mit denen sie dann doch nicht umgehen können,
Ja, und ich konstruiere da mal ein Geschehen, bei dem ich mir tatsächlich vorstellen könnte, dass die dadurch ausgelöste Panik ein völlig außergewöhnliches Verhalten hervorbringen könnte:
Autounfall, der Wagen hat sich überschlagen, der Hund ist im zerbeulten Wagen eingequetscht und muss befreit werden.
In dieser Panik kann beim Ziehen des Hundes aus dem Wagen tatsächlich ein Einsatz der Zähne passieren.
Dafür würde ich auch bei meinen Hunden nicht die Hand ins Feuer legen.
Oder ich werde im Dunkeln von einem Menschen angegriffen und zu Boden geworfen, und reagiere selber panisch.
Möglicherweise ergreifen meine Hunde dann die Flucht; Möglicherweise überschreiten meine Hunde dann aber auch die eigentlich sehr hohe Hemmschwelle zum Beschädigen, die sie grundsätzlich gegenüber Menschen haben, weil ich panisch bin und sie mich verteidigen wollen.
Auch dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.
Ich habe mal im Dunkeln einen von hinten kommenden Jogger erst wahrgenommen, als er unmittelbar hinter mir war
Er hat angehalten und sich bei mir entschuldigt, weil ich mich wirklich sehr erschrocken habe.
Meine Hunde?
Null Reaktion.
Sind halt Jogger - die rennen an einem vorbei
Ich habe dem Jogger aber auch nicht in meiner Angst eine gebrettert ... tatsächlich haben wir gemeinsam gelacht.
Ja, Hunde haben bessere Ohren.
Sie haben sich aber noch nichtmal umgedreht, auch nicht kurz - denn dann hätte ich mitbekommen, dass da jemand kommt.
So haben sie ihn wohl gehört, aber als "Jogger-keine Gefahr" eingeordnet.
So soll es sein.
Wie unsicher soll ich also im verlässlichen Verhalten meiner Hunde sein, dass ich mir überlegen sollte, ihnen einen Maulkorb aufzuziehen, weil "sie ja Raubtiere sind, und immer etwas passieren kann"?
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Dass Menschen aus Gegenden mit Straßenhunden eine andere Einstellung zu Hunden auch in Deutschland haben, wundert mich genausowenig, wie der deutsche Klischeeurlauber, der im Urlaub mit Straßenhunden genauso umgeht, wie mit Meerschweinchen im Streichelzoo. Mit Religion hat das eher nicht zu tun.
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Offenbar war früher manchmal doch mehr Lametta: Wir hatten in den Siebzigern tatsächlich fast alles, was hier angesprochen wurde, im Biologieunterricht, ganz selbstverständlich: Der spielte sich in großem Umfang draußen ab, das heißt, Benehmen in de Feldmark war inbegriffen, Mitschüler wurden oft gebeten, ihre Hunde mitzubringen und über sie zu erzählen. Einer brachte mal einen Feldhamster im Käfig mit, der bei der Ernte erwischt worden war und nun drohte, jedem die Finger zu amputieren, der ihm zu nahe kam. Den brachten wir dann alle zusammen wieder ins Feld und ließen ihn laufen....und so weiter.
Aber ganz besonders, deshalb ist das hier nicht OT: Wir wurden nachdrücklich, wirklich nachdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die von Tieren ausgehen können. Fremde Hunde hatte man total in Ruhe zu lassen, weil sie durchaus bissig sein konnten (war damals noch nicht verboten). Wachhunde hatten ihren Grund zu wachen, also: wir hatten in ihrem Revier nichts verloren! Und vor allem wurde uns regelrecht eingehämmert, die Finger von Wildtieren zu lassen, vor allem von scheinbar zahmen: die Tollwutgefahr war noch allgegenwärtig.
Hat damals wirklich was gebracht, wäre heute sicher wg. Vorschriften unmöglich. Ich möchte echt nicht wissen, was inzwischen einem Lehrer passieren würde, in dessen Unterricht sich ein Dackel und ein Setter saftig kloppen - wir hatten danach wieder was gelernt, unter anderem: Vorsicht vor Dackeln!
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