Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • American Bully's entstanden ja uA durch Pitbulls und Bulldoggen. Also zum einen Hunde bei denen "gameness" gewünscht war, und zum anderen Rassen die gesundheitlich hinüber sind und nicht grade für Artgenossen Verträglichkeit bekannt sind.

    Zusätzlich eben keine seriöse Zucht Basis, weil man möglichst kräftige, bullig Hunde haben will. Nicht selten sehr jung schon überfüttert damit die Masse anlegen, und dadurch resultierend natürlich erst Recht Gelenk-/Sehnen Probleme.


    Von den hier öfter genannten Vorfällen durch die Medien abgesehen, haben einige auch ordentlich Jagd- oder/und zumindest Beutetrieb.

    Kommt auch garnicht so selten vor dass die Rehe oder Weidetiere jagen oder reißen, zumindest von dem was ich bisher so mit bekommen habe.



    Und bzgl Aggression und Genetik muss ich grad noch an die Irish Terrier denken. Da hab ich von mehreren Haltern gehört dass man bei der Zucht drauf achten sollte dass keine Amis drin sind, weil die gern mit Artgenossen "speziell" sind, im Gegensatz zu den anderen Linien.

  • Der Standard ist halt recht griffig bei dem Irish Terrier.


    Während man in Europa größer und verträglicher züchtet ist man in den USA näher am Standard, also kleiner und griffiger bzw. unverträglicher.

  • Was ich dabei aber nicht verstehe, ist der zeitliche Faktor.

    Angenommen, die Genetik ist da, unprovoziert zu massiv beschädigenden bis tödlichen Angriffen zu neigen.

    Warum "schläft" die dann einige Jahre vor sich hin und auf einmal machts *peng" und der Hund knallt durch.


    Ein schlecht gezogener Kangal, der offensiv-aggressiv reagiert, ist so. Immer. Von klein auf. Der dödelt nicht erst 4 Jahre fröhlich vor sich hin und knallt dann durch.

    Aber sieht man das nicht generell bei rassen die auch dafür bekannt sind eher Artgenossenunverträglich zu sein bzw darauf verzichten zu können?


    Meist hat man einen angenehmen Welpen der auch kontaktfreudig ist und so langsam geht's dann in die Pubertät rein und es sind dann schon Tendenzen zu sehen das sowohl auf fremdhunde und teilweise bekannte Hunde kein Wert mehr gelegt wird.


    Wenn da jetzt noch der passende Genpool hinter steckt oder auch eine nicht passende erziehung ist es glaub ich dann keine Überraschung.

  • Das und dann kommen ja auch oft Halter dazu,die zwar gerne irgendwo herumstehen und den Hund posieren lassen von Hunden ansonsten aber keine Ahnung haben.

    Mit Sicherheit werden diese Exemplare dann auch nicht mehr passend ausgelastet.Weil das dann ja auch wirklich unbequem ist,wenn der Hund pöbelnd in der Leine hängt und man immer genug Laternenpfähle in der Nähe haben muss um Notfalls die Leine drumzuwickeln

  • Aber sieht man das nicht generell bei rassen die auch dafür bekannt sind eher Artgenossenunverträglich zu sein bzw darauf verzichten zu können?

    Aber Artgenossenunverträglichkeit ist doch was völlig Anderes, als das, worum es hier geht? Dass die vom Alter und auch der hormonellen Lage abhängt, ist ja problemlos nachvollziehbar. Und auch Artgenossenunverträglichkeit ist im Normalfall ein schleichender Prozess mit Vorzeichen.


    Hier, bzw. mir, geht es grad um die Mechanismen, die dazu führen, dass Menschen von den XXL-Bullys massiv beschädigend angegangen werden, ohne dass es eine Provokation dazu gab. Einfach aus dem Nichts heraus von jetzt auf gleich ohne jegliches Vorzeichen. Ich konnte bisher bei den hier verlinkten Vorfällen noch keinen Zusammenhang feststellen, dass das erst ab einem bestimmten Alter auftritt, u. a. deshalb, weil diese Info in den Artikeln meist gar nicht vorkommt.

  • Einfach aus dem Nichts heraus von jetzt auf gleich ohne jegliches Vorzeichen.

    Ja, ein solches Verhalten ist äußerst erschreckend.


    Grundsätzlich kann der Mensch sich bei Hunden auf eine deutliche Trennung von Beutefangverhalten und agonistischem Verhalten verlassen.


    Spezialisierungen bringen aber mit sich, dass bestimmte Merkmale besonders ausgeprägt vorliegen, weshalb diese Spezialisierungen zwingend bei der Erziehung und Ausbildung berücksichtigt werden müssen - und das eben nicht nur mit Blick auf die Spezialisierung des jeweiligen Hundes, sondern besonders auf die Aspekte, die neben dieser Spezialisierung noch vorhanden sind.

    Wird nämlich nur diese Spezialisierung gefördert, die sowieso schon sehr viel im Gesamtpaket des Hundes ausmacht, "verkümmern" die anderen Bereiche, und werden von dieser Spezialisierung überlagert.


    Ein Hund mit der Spezialisierung Jagd muss also nicht nur lernen, was Beute ist, und wie er diese zu jagen hat, er muss auch lernen was Nicht-Beute ist, was also keinesfalls zu jagen ist; Er muss aber vor Allem auch lernen, welche Alternativverhalten dieser Nicht-Beute gegenüber anzuwenden sind - denn sonst besteht die Gefahr, dass er möglicherweise beim Zusammentreffen unglücklicher Umweltfaktoren doch auf Verhaltensweisen aus der Spezialisierung zugreift, mangels anderer, präsenter Alternativen.


    Dabei sind das Angreifen und Beschädigen bis zur Wehrlosigkeit nun mal die letzten beiden Verhaltenssequenzen aus dem Beutefangverhalten, und diese beinhalten keinerlei Drohsequenzen.



    "Gute Vererber" werden deshalb als "gut" bezeichnet, weil sie ein erwünschtes Merkmal besonders gut an ihre Nachkommen weitergeben.

    Es ist also durchaus möglich, dass bestimmte auffällige Verhaltensweisen sich auf einen bestimmten Vererber im Pedigree eines Hundes zurückführen lassen.

  • Die Frage ist fuer mich da halt:

    Sind das echte Arschloecher oder sind sie mit zunehmenden Alter in gewissen Situationen problematisch?

    1. erkennt man mEn sehr wohl schon als Welpen. Hab ich mit Kalle, sein Sohn war auch so, Anansi geht in diese Richtung (wenn auch nicht so massiv) und die Bs gingen ebenfalls in diese Richtung (Boo mehr).

    2. entwickeln sich. Die sind als Welpen vielleicht einen Hauch anders, aber nicht gravierend. Und oft wird das dann mit 'so ist die Rassr halt' abgetan. Hat man das dann nicht im Blick, kann es halt irgendwann zur Eskalation kommen..

  • echte Arschloecher

    Ein Arschloch zu sein, ist aber etwas völlig anderes, als quasi aus dem Nichts heraus, den Menschern, mit dem ich einen Sozialverband bilde, bis zur Unkenntlichkeit zu zerfleischen - und Vollmantelgeschosse hin oder her, stoppen können die eigentlich auch ganz gut, selbst dann noch eine Zeit weiterzumachen, wenn ich eigendlich schon die Konsistenz von Schweizer Käse habe - und das ist es, was diese Hunde tun


    Als würde sich ein Schalter im Kopf umlegen

  • Ja. Und weiter?

    Ich bin doch nicht so ein Formulierungswunder bei sowas :ops:

    2. entwickeln sich. Die sind als Welpen vielleicht einen Hauch anders, aber nicht gravierend. Und oft wird das dann mit 'so ist die Rassr halt' abgetan. Hat man das dann nicht im Blick, kann es halt irgendwann zur Eskalation kommen..

    Aber dann hast du ja die Entwicklung - heute darfst du nicht mehr in die Küche, wenn der Hund frisst - irgendwann musst du tricksen, damit du auch mal aufs Sofa darfst - und noch irgendwanner findet das Arschloch es doofm dass er jetzt nicht zu dem Hund dahinten hin darf, um sein Ego ein wenig aufzupolieren - Frust will raus, also dreht er sich um und verhilft dir zu nem hübschen Lochmuster - mal so vor mich hin überlegt


    Übrigens funktionieren Karrieren von menschlichen Intensivstraftätern in der Regel genau so - sie steigern sich immer weiter, weil ihnen niemand was entgegen setzt


    Für MICH liegen da Welten zwischen :ka:

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