Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich meine, damit ist noch eine dritte Kategorie gemeint:


    Als würde sich ein Schalter im Kopf umlegen

    Arschgeigen sind Arschgeigen - aber wie du, Murmelchen , geschrieben hast, zeigt sich das schon deutlich beim Welpen.


    Da ist diese "Spezialisierung" auf "Arschgeige" schon sehr früh erkennbar - und ja, da bedarf es ein deutlich höheres Maß an Erfahrung, um das so Anleiten zu können, dass ein für die Umwelt gefahrloses Aufhalten in selbiger möglich ist.


    Auch bei der von dir erwähnten zweiten Kategorie ist sehr viel Erfahrung notwendig, im Zweifel dann eben abgesichert durch einen erfahrenen Trainer.


    Ich verweise da mal auf diesen von Helfstyna eingestellten Text:


    Hundeanfänger und Gebrauchshunde - Welpen und Junghunde - DogForum.de das große rasseunabhängige Hundeforum


    Es ist verhaltensbiologisch ein großer Unterschied, ob ein Hund ohne scheinbar ersichtlichen Grund EIN MAL zupackt - oder ob er in das gerät, was umgangssprachlich als Blutrausch bezeichnet wird, und eine Situation beschreibt, in der jemand nicht mehr aufhören kann, obwohl er eigentlich schon "genug hat", also das eigentliche Ziel erreicht wurde.


    Die Redewendung "wie ein Fuchs im Hühnerstall" ist eine bildliche Veranschaulichung dieses Zustandes.


    Oder meinst du mit deiner Bezeichnung "Arschlöcher" (ich verwende lieber Arschgeigen als Wort) Hunde, die "einfach nicht aufhören können"?

    Was aber in deinem Beispiel dennoch heißt, dass diese Tendenz eben früh zu erkennen ist, und nicht "jahrelang schlummert" um dann ohne ersichtlichen Grund "auszubrechen".


    Um Letzteres geht es aber hier im Hinblick auf die Thematik "Gefährlichkeit des XXL-Bullies"

    :???:

  • Reden wir aneinander vorbei?

    Chris hatte gefragt wie sowas sein kann (vereinfacht geschrieben), weil der arschige Kangal das von klein an ist.

    Und ich hab dann eben geschrieben, dass das mAn 2 verschiedene Sachen sind. Einmal die Arschloecher, die es von klein an sind und einmal die Hunde deren genetisches Material (um das es ja ging, weil wohl ein spezieller Hund sehr oft in den AT der auffaelligem Hunde vorkommt) eben erst mit der Zeit zum Vorschein kommt und die dann irgendwann ein Problem werden.

  • quasi aus dem Nichts heraus,

    Alles hat eine Vorgeschichte. Wir haben ein gesellschaftssystemisches Problem. Beispiel: Ein Hund von drei Jahren wird einer "ungeeigneten" Familie entzogen und kommt in einen neuen Haushalt, wo er natürlich austestet, was geht. Zuerst zwickt er "spielend" und bekommt im Sekundenbruchteil einen "körperlichen Verweis" - wenn es gut läuft. Passiert das draußen und man trifft mit dem oberen Ende der Leine mit dem Karabinerhaken, weil man ja nur eine minimale Zeitspanne für die Reaktion und kaum Übung hat, und der Hund quietscht mal ganz kurz, dann könnten "Hinweisgebende" mit Wollust dem neuen Hundehalter das Leben zur Hölle machen. Also unterlässt man solch eine blitzartige Erziehung besser und liefert den Hund an den Tierschutz zurück, wo er dann als nicht vermittelbar den Rest seines Lebens fristet.


    Wenn man so einen Hund aus Liebe und Mitleid behält, dann kann es passieren, dass der Hund Jahre später wirklich einmal irgendwie ungerecht provozierend behandelt wird und in eine hohe Trieblage gerät und jegliche biologische Selbstkontrolle verliert.


    Trainer, die Erziehung vor Konditionierung machen, werden ja in gewissen Foren heftigst verrissen.

  • Ein Arschloch zu sein, ist aber etwas völlig anderes, als quasi aus dem Nichts heraus, den Menschern, mit dem ich einen Sozialverband bilde, bis zur Unkenntlichkeit zu zerfleischen

    Naja, die Frage ist bei solchen Vorfällen halt immer, ob sie wirklich aus dem Nichts heraus passiert sind oder die Betroffenen im Umfeld die Anzeichen nur nicht gesehen haben. Das ist einfach von außen immer schwer einzuschätzen.

    Ich hatte ja das Problem zB sehr lange mit Azog, weil die meisten Menschen nicht verstehen, wenn er droht, dafür muss man schon sehr genau hinschauen, um den Umschung in der Laune zu erkennen. Wenn man weiß, wo man hinschauen muss, kommuniziert er glasklar, aber wenn man nicht gewohnt ist, auf die feinen Nuancen achten zu müssen, übersieht man das.

  • Aber dann hast du ja die Entwicklung

    Ja, so sehe ich das auch. Bei allen mir bekannten "Aggressionsmustern" gibt es eine Eskalationskurve. Da eskaliert nichts von 0 auf 1.000.000. Aus dem Nichts.


    Die Beschreibungen der Attacken von diesen Bullys sind doch typischerweise: "und dann hat der Hund auf einmal einen Blick gehabt, wie noch nie zuvor und stürzte sich im selben Moment auf den Menschen".

    Selbst, wenn man davon ausgeht, dass sehr wahrscheinlich viele Vorzeichen von vielen Haltern schlichtweg übersehen werden, zieht sich diese Beschreibung ja durch die Vorfälle wie ein roter Faden. Ich kann nicht glauben, dass da alle Halter allesamt was übersehen haben.

  • Muessen sie doch auch gar nicht bzw. je nach Ursache gabs halt in anderen Bereichen (kleine) Anzeichen. Bis zum Tag X.


    Und nein, ich meine eben nicht die typische Entwicklung!


    Weiss man den Altersdurchschnitt der Hunde, mit dem einem Rueden in der AT. Ich wuerde fast wetten, dass da keine grosse Altersspanne vorlag als sie angegriffen haben, sondern alle +/- im selben Alter waren..

  • Ich klink mich hier mal ein, finde das Bully Thema gerade sehr spannend. Hier im Tierheim gibt es derzeit mehrere Generationen Bully verschiedener Größen, die alle mehr oder weniger miteinander verwandt sind. Bin gerade dabei für einen der Hunde einen Stammbaum zu erstellen und finde es immer wieder erschreckend, wie oft ich da mit Copy und Paste arbeiten kann :flushed_face:

    In dem verlinkten Artikel zu Kimbo wird darauf hingewiesen, dass derzeit geforscht wird, ob auch hier eine genetische Komponente im Spiel sein könnte (A22 - lese mich gerade ein, sehr interessant. Kurzfassung: Genomia: Prüfung von Hunden: Neigung zu aggressivem Verhalten). Ist bei soviel Inzucht natürlich nicht völlig völlig utopisch.

    Rein körperlich sind die mir bekannten Bullys allesamt durch die Bank weg in irgendeiner Form krank und/oder kaputt, ohne Ausnahme.

  • Joa dieser Test taugt nix ;)

    Laboklin hatte den auch mal (oder hat ihn noch?) und der Test hat dann doch nicht die erwuenschten Ergebnisse geliefert.

    Ich bin zu faul alles zu schreiben, deswegen ein Zitat:

    Quelle FB-Kommentar von Kati Mende unter diesem Beitrag https://m.facebook.com/groups/…rmalink/2620681541482885/

  • Interessant, bedeutet das dann, dass am Ende doch keinerlei Zusammenhang zum Verhalten nachgewiesen wurde? Oder "nur", dass man das Ganze nicht als fixes festets "Psycho-Gen" mit Gestörtheitsgarantie verstehen sollte?


    Und gibt es irgendwo Infos darüber, welche Kennel ihre Hunde in der Vergangenheit aktiv in Hundekämpfen eingesetzt haben (oder vielleicht traurigerweise noch einsetzen)? Ich stolpere gerade an vielen Ecken auf spannende, aber wenig valide Hinweise.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!