Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Mein Vater hatte einen konventionellen Schweinezucht und - mastbetrieb.
Da gab es damals den Trend mit französischen Linien zu züchten, weil die größere Würfe hatten.
Man hat ja meistens mehrere Zuchtsäue aus einer Verwandtschaft, weil die gemeinsam umgestallt werden, Genetik besser zu bewerten ist usw.
Diese miteinander verwandten Jungsauen haben alle im Geburtsstress und den Geburtsschmerzen der ersten Geburt versucht, ihre Jungen zu töten. Da die Säue mit ein paar Tagen versetzt gebaren, konnte man also mit Bangen darauf warten, wie die Schwestern ebensolches Verhalten zeigten.
Man hat dann natürlich Maßnahmen gesetzt, als man das Muster erkannte.
Am Tag nach der Geburt versuchten die Sauen nicht mehr, ihre Jungen zu verletzen.
Ich kann mich auch nicht erinnern, damals Berichte von einer grundsätzlich höheren Aggression dieser Tiere gehört zu haben, auch nicht im weiteren Umgang mit ihren Kindern.
Sehr wohl glaube ich aber, mich zu erinnern, dass sie teilweise auch beim nächsten Geburtsvorgang noch Intervention benötigten.
Dann wurden sie wohl aus der Zucht genommen.
Die Nachzucht waren reine Mastschweine.
Worauf ich hinaus will, dass situative Aggression scheinbar sehr wohl vererbt ist.
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Murmelchen , wie siehst Du dann dies: https://www.genomia.cz/de/test/aggression/
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Joa dieser Test taugt nix
Laboklin hatte den auch mal (oder hat ihn noch?) und der Test hat dann doch nicht die erwuenschten Ergebnisse geliefert.
Ich bin zu faul alles zu schreiben, deswegen ein Zitat:
ZitatCaroline Kemmetter hat mich gebeten hier etwas dazu zu schreiben.
Dieser Test ist kommerziell bzw. von Laboren gepusht um Geld zu verdienen, aber für "Un- resp. Halbwissende" irreführend mit eventuell fatalen Folgen. Bspw nach Erhalt eines „Negativ- Ergebnisses“ - Hund wurde A22/A22 getestet -> Angst vorm eigenen Hund, Angst um die Kinder, Abgabe, Sterbehilfe, Forderung von Bonitätsverlust oder -einschränkungen...
Denn wenn man nämlich diesem Thema in sozialen Netzwerken folgt, ist das bereits vor allem in Canada und den USA der Fall.
Bei dieser Untersuchung MUSS man sich bewusst sein, dass dieser Test für die unerwünschte Verhaltenseigenschaft "unmotivierte Aggression" KEIN direkter Gentest ist, der die dem Merkmal zugrundeliegende DNA-Veränderung bestimmt. Nur ein direkter Gentest hätte eine 100%ige Sicherheit.
Die Probanden ‼️138 Malinois, waren vornehmlich Militär-Hunde und Ring-Hunde.
Bekanntermaßen sind die Varietäten in Europa vermischt. In den USA hingegen zählen die Varietäten des Belgiers jeweils als eigenständige Rasse.
In der Publikation anhand derer der Test entwickelt wurde, steht als Abschluss deutlich, dass es sich bei den publizierten Resultaten nur um vorläufige Resultate handelt.
>>Conclusions
The single copy allele of DAT-VNTR is associated with owner-reported seizures, loss of responsiveness to environmental
stimuli, episodic aggression, and hyper-vigilance in Belgian Malinois. Behavioral changes are associated
with differential treatment by handlers. Findings should be considered preliminary until replicated in a larger sample.<<
Quelle FB-Kommentar von Kati Mende unter diesem Beitrag https://m.facebook.com/groups/…rmalink/2620681541482885/
Es wäre mir neu, dass sich da seitdem etwas geändert hat...
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@Glück was genau haben genetische Anlagen mit Aufzucht, Hormonen im Futter usw. zu tun?
Nicht falsch verstehen bitte, hast du nicht beim letzten Wurf extra mehr Besuch kommen lassen aufgrund dessen wie sich die Welpen gezeigt haben weil Genetik ? Wieso wenn du weißt das es ohnehin nichts am Typ Hund ändert ?
Wenn ich das verwechsel mea culpa .
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Co_Co Äh ja...bzw. nein. Wir hatten es von den Bullies und der Zucht auf einen betimmten Rüden, der da wohl seinen Teil zum Problem beigetragen hat. Da kann ich jetzt was genau mittels Aufzucht und Futter dran ändern? Also WENN der etwas vererbt, was die Hunde irgendwann sehr massiv austicken lässt!?
Die Bs sollten durch den Besuch niemals Fans von fremden Menschen werden. Das war nie das Ziel (weil mAn eh nicht machbar). Das Ziel war da was anderes.
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Danke dir für die Antwort, ich hatte nicht auf dem Schirm das es rein auf die Bully Geschichte gemünzt war.
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Die Frage ist fuer mich da halt:
Sind das echte Arschloecher oder sind sie mit zunehmenden Alter in gewissen Situationen problematisch?
1. erkennt man mEn sehr wohl schon als Welpen. Hab ich mit Kalle, sein Sohn war auch so, Anansi geht in diese Richtung (wenn auch nicht so massiv) und die Bs gingen ebenfalls in diese Richtung (Boo mehr).
2. entwickeln sich. Die sind als Welpen vielleicht einen Hauch anders, aber nicht gravierend. Und oft wird das dann mit 'so ist die Rassr halt' abgetan. Hat man das dann nicht im Blick, kann es halt irgendwann zur Eskalation kommen..
Da frage ich mich dann ganz ehrlich: warum züchtet man mit so einem Rüden, wenn er so ein „Arschloch“ ist und das bei seinen Nachkommen auch vererbt?
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Ich kenne ein paar sportlich geführte Bulldog und auch Pits (ja! Pits, kein Staff).
Meins ist es nicht. Im Sport zu weich, im Alltag aber zu anstrengend. Durchaus so, dass man im Umgang viel Vorsicht walten lassen muss, Artgenossenunterverträglich, hohe Auflagen in diversen BL.
Die sind auch anders drauf, als ein selbstbewusster Gebrauchshund.
Warum man sowas züchtet? Weil es viele Vorteile hat und sehr viele Leute kommen sehr gut damit klar. Ich verstehe auch nicht, wieso man wesensschwache, ängstliche oder huschige Collies / Shelties züchtet.
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Das ( diese Sichtweise) ist so ein riesen Problem heutzutage..
"Da funktioniert was nicht richtig, reize werden nicht richtig verarbeitet, irgendwas ist da bestimmt"- nein.
Ganz klares nein , es gibt Hunde die tatsächlich so sind ohne Erkrankungen und Co .
Will nur keiner hören und passt nicht in die moderne Sicht auf Hunde als hohe Wesen statt Tier.
Also lieber wieder die "alte Sicht" von Hunden als Reiz-Reaktionsmaschinen einnehmen?
"Hunde die tatsächlich so sind", bei denen ohne jeglichen Auslöser "ein Schalter im Hirn umgelegt wird" gibt es durchaus, und ich denke, es gibt viele Ursachen für ein dermaßen untypisches Canidenverhalten.
Bestimmte Krankheitsbilder können Auslöser sein.
Aber auch genetische Faktoren, deren Manipulation (Selektion) beim Haushund in überwiegendem Maß vom Menschen vorgenommen wird (Stichwort: Spezialisierungen), können hier zugrunde liegen.
Bestes Beispiel - was für die meisten User hier wohl am Leichtesten nachzuvollziehen ist - sind hier doch die Manipulationen, die das Brachyzephaliesyndrom hervorgerufen haben; Hier wurde an einer einzigen Stellschraube gedreht, der Verkürzung des Fangs, mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen.
Von daher ist es durchaus, dass auch eine Selektion auf bestimmte Verhaltensmerkmale irgendwann eine Grenze überschreitet, die das grundsätzliche Normalverhalten "sprengt", und ein Ergebnis zeigt, das ohne einen erkennbaren Auslöser ein völlig untypisches Verhalten hervorbringt.
Das wirkt, als würde bei neuronalen Verknüpfungen auf einmal ein Kurzschluss entstehen, der völlig unvorhergesehene andere neuronale Reaktionen "anknipst".
Dabei muss man sich zunächst einmal vor Augen halten, dass der genetische Bauplan unserer Hunde allein aus dem genetischen Basismaterial des Wolfes stammt - alles was wir an unterschiedlichen Merkmalen bei unseren Hunden heute sehen, vom Zwerghund bis zum Riesenhund, vom reinen Begleithund bis hin zum Spezialisten, entstammt alleine diesem Genmaterial.
Aber auch dieser hoch diversive (vielfältige) genetische Bauplan hat seine Grenzen.
Auch hier ist es wieder am Leichtesten nachvollziehbar bei den körperlichen Grenzen: Bei Zwergwuchs haben auf einmal innere Organe, wie Herz, Lunge, aber auch das Gehirn nicht mehr genügend Platz im zu kleinen Körper, überproportionale Masseverlagerungen führen zu Deformationen in den Gliedmaßen und überschreiten die Belastbarkeit der Gelenke.
Aber auch das Gehirn hat einen "Bauplan", dessen normale Funktionalität Grenzen hat; Überhöhte Ausprägungen von Verhaltenskreisen wie z. B. Aggressivität und bestimmte Sequenzen des Beutefangverhaltens könnten auch hier zu "Fehlentwicklungen" bei den normalerweise entstehenden neuronalen Verbindungen im Gehirn führen, gerade dann, wenn sich überhöhte Ausprägungen aus verschiedenen Verhaltenskreisen überschneiden.
Es ist vorstellbar, dass dann eine spontane neuronale "Explosion" im Gehirn die eigentlich vorhandene "lange Zündschnur" von jetzt auf gleich völlig ausschaltet, und diese - bis dahin schlummernde - überhöhte Ausprägung ausbricht.
Mein Fazit hinsichtlich des XXL-Bully: Hier wurde durch die menschliche Selektion eine Grenze überschritten, die ein nicht mehr zu kalkulierendes Potential an gefährlichem Verhalten zeigt.
Mir tun diese Hunde leid, denn eigentlich sind sie - genauso wie andere Qualzuchten - Opfer von menschlichen Vorlieben, deren Ausmaß das was das genetische Material leisten kann, bei weitem überschreitet.
Trotzdem gehört diese Rasse verboten.
Auch, weil eine Ursachenforschung viele Jahre in Anspruch nehmen würde, Jahre, in denen es immer wieder zu Vorfällen kommen wird, die dann eben auch zu Lasten der gesamten Hundepopulation gehen würde.
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Die Frage ist fuer mich da halt:
Sind das echte Arschloecher oder sind sie mit zunehmenden Alter in gewissen Situationen problematisch?
1. erkennt man mEn sehr wohl schon als Welpen. Hab ich mit Kalle, sein Sohn war auch so, Anansi geht in diese Richtung (wenn auch nicht so massiv) und die Bs gingen ebenfalls in diese Richtung (Boo mehr).
2. entwickeln sich. Die sind als Welpen vielleicht einen Hauch anders, aber nicht gravierend. Und oft wird das dann mit 'so ist die Rassr halt' abgetan. Hat man das dann nicht im Blick, kann es halt irgendwann zur Eskalation kommen..
Da frage ich mich dann ganz ehrlich: warum züchtet man mit so einem Rüden, wenn er so ein „Arschloch“ ist und das bei seinen Nachkommen auch vererbt?
Hier wird kaum sowas unkontrolliertes gemeint sein wie bei den Bullys .
Und warum Hunde die nicht ohne sind , auch für ihren HF , genutzt werden in der Zucht ?
IdR weil sie Qualität mitbringen die sie hoffentlich weitergeben die man braucht.
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