Probleme mit Rückruf und anderem
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Meiner Theorie nach machst du jetzt nichts mehr falsch aber es wird dauern, bis er zu dir Vertrauen fassen kann und die schlimmen Erlebnisse mit dir vergisst. Geduld, Freude am Hund und Schleppleine würde ich da empfehlen. (Das deckt sich auch mit dem Buch so ungefähr, soweit ich weiß.)
Bei Spaziergängen mit anderen Hunden guck auch, ob er nicht durch Schnüffeln anzeigt, dass es ihm schon reicht und ihm eine spielende Gruppe keinen Spaß macht.Ja, mit anderen Hunden wir es ihm schnell zu viel, wenn sie sehr übergriffig spielen. Da nehme ich ihn auch schnell raus und schütze, übernehme die Situation für ihn.
Wir gehen öfter mit einer Freundin und ihren zwei Hündinnen spazieren. Mit dem Mops-Mischling spielt er sehr gerne, fördert auch aktiv auf. Dann, mitten im Rennen Haut er die Bremse rein und schnüffelt los. Ihr Blick ist dann immer vollkommen fassungslos...
Sehe ich ähnlich wie @pinkelpinscher : zu viel! Vor allem zu viel Schnüffelei. Er hat sich fixiert darauf. Droge ist das richtige Wort. Ich würde mal deutlich das Programm runterfahren, vielleicht auch mal morgens alleine losgehen. Zeiten des absoluten Nichtstuns, also mal ein Tag mit wirklich nur ruhigem, einsamen, Gassigehen etablieren. Das hat meinem Hund damals sehr geholfen. Ich hatte sogar viel weniger Programm (also keine Hundeschule und keinen täglichen Gassikumpel) aber noch weniger hat ihm wirklich gut getan.
Ein großer Spaziergang pro Tag reicht mMn.
Die Geschichte aus der Hundeschule ist ein Graus! Würde auch en Fokus auf Vertrauensaufbau setzen.
Ach und gut, dass du da nicht mehr hingehst!
Ja, HuSchu haben wir gerade gar nicht mehr. Der "Hundekumpel" ist ein 10jähriger intakter Westi-Rüde mit Herzfehler. Die laufen nebeneinander her, aber interagieren fast nie. Daher dachte ich, das wäre ok. Unter der Woche sind die Mittag- und Abendrunde fast immer alleine. Aber gut, ich fahre weiter runter und lasse auch mal alles Geschnüffle Zuhause komplett weg.
Was kann ich denn aktiv zum Vertrauensaufbau machen? So "passive" Dinge wie Führung übernehmen, schützen etc. kenne und praktiziere ich...
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Was kann ich denn aktiv zum Vertrauensaufbau machen? So "passive" Dinge wie Führung übernehmen, schützen etc. kenne und praktiziere ich...
Abwarten und Tee trinken, in Ruhe das Buch lesen. Ich würde ihn jetzt nicht weiter mit neuen Übungen und Kram verwirren. Es dauert einfach, bis er merkt, dass du jetzt nicht mehr unberechenbar bist. Leider kann man das einem Hund nicht einfach verbal erklären sondern muss abwarten, bis er die Schlüsse aus deinem Verhalten zieht und seine Wahrscheinlichkeitsrechnungen macht.
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Die Ansätze der HuSchu mögen ja für viele funktionieren, für uns nicht. Es wird dort sehr viel körpersprachlich gearbeitet, aber leider ohne richtige Anleitung. Man wird eher vor allen anderen zur Sau gemacht, dass man alles falsch macht, körpersprachlich, aber keine Hilfestellung gegeben, wie man es besser machen kann. Ich glaube, ich schreie ihn oft wortlos an dadurch. So viel Präsenz ist ihm wohl zu viel. Wie gesagt, die Schule ist raus für mich...
also wenn der Ansatz dieser HuSchu ist, dass jeder als Meister zur Welt gekommen sein muss und einem keiner zeigt wies richtig geht frag ich mich wer sich das freiwilig lang antut. Ein Lehrer, der seine Schüler zur Sau macht, aber nichts zeigen kann ist doch ein ganz, ganz lausiger Lehrer.
Wenn ihr wieder so weit seid, suchst du dir vielleicht nen Hundetrainer, der ein wenig Ahnung von unsicheren und ängstlichen Hunden hat. Die sind nämlich meistens auch ruhiger und netter mit den Haltern.
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Du hast ihn erst, seit er ca. 5 Monate alt war, oder? Is er ein Auslandshund und wenn ja, woher?
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Die Ansätze der HuSchu mögen ja für viele funktionieren, für uns nicht. Es wird dort sehr viel körpersprachlich gearbeitet, aber leider ohne richtige Anleitung. Man wird eher vor allen anderen zur Sau gemacht, dass man alles falsch macht, körpersprachlich, aber keine Hilfestellung gegeben, wie man es besser machen kann. Ich glaube, ich schreie ihn oft wortlos an dadurch. So viel Präsenz ist ihm wohl zu viel. Wie gesagt, die Schule ist raus für mich...
also wenn der Ansatz dieser HuSchu ist, dass jeder als Meister zur Welt gekommen sein muss und einem keiner zeigt wies richtig geht frag ich mich wer sich das freiwilig lang antut. Ein Lehrer, der seine Schüler zur Sau macht, aber nichts zeigen kann ist doch ein ganz, ganz lausiger Lehrer.
Wenn ihr wieder so weit seid, suchst du dir vielleicht nen Hundetrainer, der ein wenig Ahnung von unsicheren und ängstlichen Hunden hat. Die sind nämlich meistens auch ruhiger und netter mit den Haltern.
Ich habe da schon zwei in der Hinterhand, aber erst Mal werde ich es machen wie hier geraten. Wir hatten gerade auch gefühlt den lockersten Spaziergang seit Wochen. Ich habe ihm Mal ein Mäuseloch gezeigt, Mal einen halb verfaulten Baum mit Maden ?? und er hat sich ständig nach mir umgesehen. So nach dem Motto "Nicht, dass ich verpasse, wenn sie wieder was findet." Dafür bin ich ihm hinterhergeklettert, wenn er zum Bach runter ist und fand ihn ganz toll, wenn er einen Stock im Wasser entdeckt hat... Irgendwie total entspannend und er ist dann zum Schluss einfach neben mir her getrottet und hat ganz zufrieden ausgesehen. ?
Du hast ihn erst, seit er ca. 5 Monate alt war, oder? Is er ein Auslandshund und wenn ja, woher?
Ja, aus Rumänien. Er war zwischen 4,5 und 5 Monaten, als er herkam. Erst kurz auf Pflegestelle und dann zu uns.
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So, jetzt komm ich dazu. Hintergrund der Frage war, dass er wohl ein Hund mit Sozialisierungsmängeln ist und in einer kritischen Phase vermutlich im Massenshelter groß wurde. Das führt einfach dazu, dass viele Hunde aus einem solchen Umfeld bzw vorallem Welpen, die so groß wurden (Adulte Hunde, die vorher auch anderswo Erfahrungen sammeln konnten, können da viel breiter aufgestellt sein, da ist Shelteraufenthalt nicht in einer wichtigen Lernphase) Mängel in der Reizverarbeitung und Co haben können und zb später in für sie herausfordernder Umgebung geistig schneller drüber sind, als körperlich.
Mit so einem Herkunftshintergrund halte ich Stress/Reizverarbeitungsoverkill für eine sehr häufige Komponente bei "Problemverhalten" und Erziehungsschwierigkeiten bzw bin ich der Ansicht, dass diese Hunde oft (nicht immer) nicht so belastbar sind, wie andere und mehr Zeit und kleinere Dosen brauchen, um Versäumnisse im Aufwachsen eventuell nacholen zu könen und ne größere Stressresistenz zu entwickeln.
Vielleicht hilft ihn auch unter dem Aspekt "Reizüberflutung/Überforderung" zu betrachten ihm und Euch.
(Als Vergleich: derjenige meiner Hunde, der entweder durch sein Aufwachsen oder sein individuelles Anlagenpaket oder beides zusammen, sichtbar (nicht ganz offensichtlich brauchten auch die anderen mehr als ein paar Wochen, das Reizdauerfeuer in völlig neuartigem Lebensumfeld zu verarbeiten) Anpassungsschwierigkeiten hat, kann nach nunmehr 10 Monaten alle 2 Tage mal 1,5-2 Stunden ruhig spazieren gehen, ohne dass es ihm das Hirn durchschmort. Mitgehen würde er öfter und länger, aber dann ist es vorbei mit Konzentration, Abrufbarkeit usw. Anfangs schaffte der, optimistisch interpretiert, 15 Minuten draußen, bis es zuviel war. Körperlich ging immer viel, viel, viel mehr. Für den Kopf nicht. Jedenfalls vorerst. )
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Hört sich für mich danach an, als ob er sich wegbeamen müsste, weil alles zu viel ist. Ich würde mal ein paar Wochen absoluten Chill-Modus einlegen. Ganz wenig Gassi, den Gedanken nach "Hund muss beschäftigt werden" völlig verwerfen, die Treffen mit anderen Hunden massiv runterschrauben.
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Danke euch allen. Buch ist bereits auf dem Kindle und ich habe angefangen. Nach wenigen Seiten ist mir schon klar, dass ich wirklich alles, was ich bisher über Hundeerziehung zu wissen glaubte, zumindest Mal gründlich überdenken sollte.
Ja, ich betrachte ihn eh anders als einen "normalen" Hund, der vom liebevollen Züchter mit Ruhe und Wissen sozialisiert wurde. Glücklicherweise war er (und auch seine Schwester) wohl nicht in einem Shelter, sondern auf einer Art Pflegestelle in Rumänien. Natürlich war diese auch vollkommen überfüllt und nicht der richtige Ort für die wichtigen ersten Monate. Individuelle Förderung und welpengerechtes Leben war dort nicht möglich. Ich merke auch ständig, dass uns beiden diese Monate fehlen. Als er herkam, hat er sich zwar wahnsinnig schnell an mich gebunden, aber z.B. den Folgetrieb hatte er mit fünf Monaten nicht mehr und war, wenn auch unsicher, doch schon sehr eigenständig.
Für einen Auslandstierschutz-Hund ist er glücklicherweise ein Recht unkomplizierter Genosse. Er ist in der Wohnung wie gesagt unglaublich gechillt, ist unsicher, aber kein Angsthund und hatte außer Giardien keine Geschenke im Gepäck. Anderseits hat wohl diese Unkompliziertheit dazu geführt, dass ich ihn überfordert habe.
Ich höre auf jeden Fall auf die doch sehr einstimmige Meinung, sein Programm runterzufahren. Sollte ich das Trailen 1 x pro Woche auch erst Mal auf Eis legen? Er ist danach wie gesagt immer richtig stolz und glücklich und die Sonntage sind dann auch immer die Tage, an denen er auf den anschließenden Spaziergängen am wenigsten schnüffelt...
Klar kommt im Moment noch die Laufigkeitssaison dazu. Die schießt ihn schon ziemlich raus und ich habe noch keine Gassistrecke gefunden, die frei scheint.
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Ich würd, denk ich, etwas experimentieren. Erst mal einige Zeit wirklich Sparflamme und dann langsam wieder erhöhen.
Wenns Euch beiden Spaß macht, würd ich trailen kurz auf Eis legen und dann darauf achten, dass der Tag davor eher ruhig ist und der Tag danach nur Minimalprogramm, also Klorunden und sonst nix und den Rest der Woche varieren.
So ein erstes Runterfahren dauert. Mit 3, 4 Wochen wirst schon rechnen müssen und mit einer zeitweiligen Verschlimmbesserung.
Grad mit Pausentagen nach "Hochanstrengungstagen" wie dem Trailtag kann sein, dass Du am ersten Wieder Alltag Tag, einen wesentlich aufnahmefähigeren Hund hast.
Ganz wichtig find ich, dass es auch Freilaufmöglichkeit gibt. Dosierten Freilauf. Sich durchstrecken und mal Hund sein können, aber ohne sich hochzufahren. Können also anfangs auch mal nur ein paar Minuten sein.
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Gut, dann gehe ich das jetzt wirklich strategisch an. Ich bin ja lernfähig ?
Tatsächlich ist Freilauf, was mir am wenigsten Bauchschmerzen macht. Ich habe keine Bedenken, ihn komplett frei zu lassen, selbst jetzt mit den läufigen Damen nicht. Er zeigt keinerlei Ambitionen, sich zu entfernen. Ja, nicht mal Beine strecken und über die Wiese fegen. Gerannt wird nur mit wirklich guten Hundefreunden oder wenn er seine 5 Minuten hat. Aber normalerweise watschelt er zufrieden so 10m vor oder hinter mir und geht halt mal 1m in die Wiese, das Feld oder das Gebüsch, weil es da gut riecht. Wenn ich dann einfach weiter gehe, kommt er mir wirklich immer zügig hinterher. Zu weit weg darf ich für ihn nicht sein. Er kommt eben nur nicht, wenn ich ihn rufe und er am schnüffeln ist. Auch wenn ich unterwegs jemanden treffe und kurz quatsche, bleibt er absolut immer in einem Radius von 20m um mich rum.
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