Der große kleine Hundehalter-Knigge, oder: Wie vermeiden wir Imageschäden für Hundehalter

  • Lennox0611 Das mit der Angst, besser dem Grund dafür, tut mir Leid.


    Würdest du hier wohnen wäre das für dich sicher die Hölle. Ich selbst würde dir anbieten mich vor den Runden bei dir zu melden, bzw. dir die Option zu geben dich bei mir zu melden, das wir unsere Zeiten oder einfach Wege absprechen.

    Ob du das mit allen hier hinbekommen würdest, fraglich, vermutlich würdest du entweder Hunde und Halter kennen lernen oder schlicht einfacher mit dem Auto, angenommen du hast eines, etwas weiter außerhalb Gassi gehen.


    Wir hatte hier mal das Thema Rücksicht, wie viel ist nötig, oder so ähnlich. Würdest du sagen von den, puh.. 10-20? HH hier plus den Auswärtigen die dafür hier her kommen zu verlangen ihre Gewohnheiten zu ändern wäre "höflicher", "angemessener" als das eine Einzelperson ihre Gewohnheit ändert?

    Wenn ich jetzt in deine Gegend ziehe und dort ist das so nicht üblich, nicht erlaubt, nicht gewünscht, dann passe ich mich an, gehört für mich dazu, ob es mir passt oder nicht. So wie ich in den letzten 4 Wochen mehr Nachbarn zu besuch hatte wie in den letzten 10 Jahren, weil ich es hasse, ist hier so üblich, wird gemacht.

    Hätte ich dich, hier wohnend, kennengelernt bevor das dort "mein" Gassi-Gebiet wurde, auch dann hätte ich mich danach gerichtet.

  • Würde mich an die Stelle sehr interessieren: Die Diskutierenden hier, die ihre Hunde im Einflussbereich behalten möchten, haben ihre Gründe dafür ja schon sehr ausführlich dargelegt.


    Als Gründe dafür, es nicht andauernd zu tun bzw. da lockerer zu sein, habe ich jetzt „Ist für Alle entspannter so“ und „Gewohnheit“ gelesen.


    Gibts da noch mehr?


    Gerade das mit der Entspannung finde ich interessant, denn ich finde eigentlich, ich laufe sehr entspannt mit meinen Wuffels durch die Gehend. Nach der Trainingsphase.

    Gewohnheiten sind so ein Ding, klar.

  • Als Gründe dafür, es nicht andauernd zu tun bzw. da lockerer zu sein, habe ich jetzt „Ist für Alle entspannter so“ und „Gewohnheit“ gelesen.

    Das schließt "im Einflussbereich" ja nicht aus. :ka:


    Dafür ist halt Erziehung und ein entspanntes (oder leeres) Umfeld nötig.

  • Bei mir ist es Ruhe für den Hund. Der soll unter dem Busch dösen oder in Ruhe seine Möhre zu Ende fressen. Solange wie wir täglich draußen sind, soll meiner Meinung nach kein Hund daueraufmerksam an meinem Rockzipfel hängen.

    Aber das ist Aussiedlerhof. Natürlich kann da unter Verkettung möglicher Umstände was Blödes passieren. Ich persönlich halte das Risiko aber für so gering, dass ich es eingehe.

    ist einfach wie zu Hause, nur ohne Dach und Wände.


    In der Öffentlichkeit ist mein Hund aber immer in meinem direkten Umfeld. Da ist die Wahrscheinlichkeit auch nur einen Menschen hinter dem nächsten Busch zu treffen, so groß, das für mich "Freiheit" einfach keine Alternative ist.

  • Als Gründe dafür, es nicht andauernd zu tun bzw. da lockerer zu sein, habe ich jetzt „Ist für Alle entspannter so“ und „Gewohnheit“ gelesen

    oder man denkt einfach nicht weiter, was alles passieren kann.


    Ich geh jetzt mal von mir aus. Ich hatte mit meiner Schäferhündin als sie jung war ein Erlebnis, das mich zb heute noch beschäftigt und das ich bedauere, weil der Vorfall so absolut vermeidbar gewesen wäre.


    Wir hatten ein Feld, das an einer wenig befahrenen Straße angrenzte, da war an der Straße entlang am Rand der Brachfläche ein Trampelpfad. Meine Hündin war noch sehr jung, ich auch ;) und wir sind da jeden Tag lang gegangen, mehrfach. Sie lief da immer offline, weil, "sie geht nicht auf die Straße". Ich war da absolut überzeugt.


    Eines Tages hat sie dann vor mir einen Hund, den sie nicht mochte, auf der anderen Seite auf dem Gehsteig laufen sehen. Und rannte rüber zu dem. Genau zu diesem Zeitpunkt fuhr da ein Auto entlang. Und mein Hund wurde angefahren.


    Ich war so geschockt, wie schnell das ging, ich hab lange gebraucht, damit zurecht zu kommen (es ist zum Glück niemandem ernsthaft was passiert, das Auto hatte nicht mal einen Kratzer, weil meine Hündin kein Halsband dran hatte und auf die Motorhaube flog und sofort wieder herunter. Sie lief allerdings schreiend weg, was mich erstmal total an den Rand eines Zusammenbruchs brachte, weil ich dachte, sie wäre schwer verletzt, aber es war nur der Schreck. Sie musste danach zum Einrenken, weil sie schief lief durch das Fallen von der Motorhaube).


    Seitdem läuft an Straßen kein Hund mehr frei. Eigentlich selbstverständlich, aber ich dachte echt, der Gehorsam wäre so stark, dass nix passieren könnte.


    Vielleicht ist es echt so, dass man manchmal erst aus Erfahrung klug wird... =) war zumindest bei mir so... :ops:

  • Als Gründe dafür, es nicht andauernd zu tun bzw. da lockerer zu sein, habe ich jetzt „Ist für Alle entspannter so“ und „Gewohnheit“ gelesen.

    Und eigentlich gehört man als HH zu einer Minderheit, nahezu immer (Ausnahmegebiete mag es geben, in denen nur und ausschliesslich HH laufen, k/A, persönlich kenne ich keines). Man teilt sich seine Umwelt ständig mit der Mehrheit der Nicht-Hundehalter. Ist man auch noch Grosshundehalter, ist die Gruppe noch kleiner und handelt es sich dabei um Hunde mit Potential, mutiert man glatt zur Schrumpfmasse.


    Auch Menschen mit Hundeangst sind keine Mehrheit (aber klar von weitem zu erkennen, wenn man es vorher sieht, also die menschlichen Reaktionen, das kurze Zögern ... etc.). Spaziergänger, die meckern, die sich beschweren, das ist auch eine Minderheit.


    Würde man aber die Passanten befragen (die Masse), was ihnen lieber wäre, eine Hunde-Begegnung in einem von weitem schon sichtbaren Einflussbereich des HF oder eher die laissez-fair Variante, könnte man evtl. eine andere Sicht auf die Dinge bekommen. Hier in CH ergibt sich das nahezu automatisch, durch die Grüssrituale (Danke, Bitte, Nicken ... und man schaut sich auch in die Augen, vll. noch ein freundliches Wort hinterher). Alleine die so oft gezeigte Erleichterung oder das zustimmende, manchmal auch anerkennende Nicken, das mir mit Augenkontakt übermittelte: "Danke" spricht Bände. :ka: Würden sich diese Passanten beschweren, wenn ich es anders halten würde? Glaube nicht, zumindest die meisten nicht. Die, die noch meckern, denen reicht die pure Anwesenheit. Und jene, die Angst haben, kehrten einfach flott in einen Seitenweg oder gehen zurück (kann am Zögern erkennen, dass sie das in Erwägung ziehen, sich aber trauen, wenn ich die Leine dran mache und in den Grasstreifen treten ... dann wird sich ein Herz gefasst, wer dann noch flieht, ist auch hier die absolute Ausnahme).

  • Vielleicht ist es echt so, dass man manchmal erst aus Erfahrung klug wird..

    Das ist bei vielen Menschen so. Ein ganz grosser Teil ist nicht geneigt, aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Sie müssen sie erst selbst gemacht haben (nicht in allen Bereichen, aber gerne bei solchen, denen man nicht eine so grosse Gewichtung beimisst oder halt das Risiko anders einschätzt).


    Puhh, bin froh, dass das bei Euch noch gut ausgegangen ist :streichel::bussi:

  • .

    Vielleicht ist es echt so, dass man manchmal erst aus Erfahrung klug wird..

    Das ist bei vielen Menschen so. Ein ganz grosser Teil ist nicht geneigt, aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Sie müssen sie erst selbst gemacht haben (nicht in allen Bereichen, aber gerne bei solchen, denen man nicht eine so grosse Gewichtung beimisst oder halt das Risiko anders einschätzt).

    Danke, ich hab nicht gewusst, wie ich esformulieren soll. Gerade hier, wo so viele Erfahrungen geteilt werden ...zumindest mich lässt das doppelt vorsichtig denken.

  • Lennox0611 Das mit der Angst, besser dem Grund dafür, tut mir Leid.


    Würdest du hier wohnen wäre das für dich sicher die Hölle. Ich selbst würde dir anbieten mich vor den Runden bei dir zu melden, bzw. dir die Option zu geben dich bei mir zu melden, das wir unsere Zeiten oder einfach Wege absprechen.

    Das verstehe ich nicht - weshalb ruft man lieber irgendwo an oder lässt sich mitteilen, wenn jemand der Angst vor Hunden hat, wo unterwegs ist, statt einfach seinen Hund deutlich im eigenen Einflussbereich zu halten? :ka:


    Wenn ich nicht um eine Kurve sehe, wird Lucy entweder angeleint, ins Fuß genommen oder ich parke sie mit "sitz" kurz, so dass ich vor ihr um die Kurve sehen kann.


    Da bricht mir kein Zacken aus der Krone - und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es meinen Hund einschränkt.


    Ich für mich halte es so, dass die Freiheit für Lucy da endet, wo andere Menschen in ihrer Freiheit eingeschränkt werden könnten.


    Damit bin ich bisher immer sehr gut gefahren - und ganz oft kommt vom Gegenüber dann sowieso ein "also wegen mir können Sie den Hund ruhig laufen lassen".


    Finde ich so herum besser, als würde mein Hund vielleicht auf jemanden zulaufen, der Angst hat, sich belästigt fühlt o.ä.

    Und bei einem großen Hund finde ich es ehrlich gesagt noch wichtiger.

    Nicht, weil ich mit zweierlei Maß messe, sondern weil es einfach menschlich ist, dass man vor einem 30kg-Hund mehr Angst hat, als vor einem 2kg-Hund.

  • Ruhe für den Hund? Das erschließt sich mir nicht so ganz. Also natürlich soll der Hund mal unter einem Busch dösen. Oder in seinem Körbchen sollte er auch mal über Stunden total in Ruhe gelassen werden. Eben Zuhause!


    In der Öffentlichkeit ist das für mich so, als ob der Fuchs halt aus seinem Bau kommt.

    Da muss der Hund jetzt nicht schlafen. Natürlich soll er auch nicht am Rockzipfel hängen. Aber wenn ich als Mensch mit jemandem spazieren gehe, dann kann man auch sagen: Wir reden jetzt nicht groß sondern jeder hängt seinen Gedanken nach und genießt die Natur. Trotzdem läuft man zusammen.

    Ein eingespieltes Hund Mensch Team zeichnet sich doch dadurch aus dass es wenig Worte braucht und der Hund ungestört schnuppern kann und auch seine Ruhe hat. Er weiß aber auch dass er nicht 10 Meter vor laufen darf, nicht vom weg runter darf, bei Kurven usw eher neben oder hinter Frauchen/Herrchen sein soll.


    Ist der Hund wegen Pubertät, Fressen vom Boden, Jagdverhalten usw nicht kontrollierbar, bleibt er an der Leine...

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