Zweithund - Überlegungen und Zweifel

  • Wenn ich jetzt den Hund anleite und meine Mutter leitet sie in die gegengesetzte Richtung an, dann ist das nicht eindeutig für Yuna und sie verliert das Vertrauen in meine Führung, da jemand anderes es komplett anders von ihr verlangt

    Nein, sie verliert nicht das Vertrauen in deine Führung. Sie ist einfach komplett überfordert und der Umgang von deiner Mutter mit ihr ist, entschuldigung, absolut daneben.

    Sie liebt den Hund? Dann muss sie ihr Verhalten ändern, aber schnell.


    Auch du musst aufhören Yuna zu bemitleiden. Du weisst ja, dass es ihr so nicht gut geht.

    Kannst du deiner Mutter irgendwie erklären, was das hinterher laufen und dabei sein wollen für die Kleine bedeutet?

    Dass sie das nicht macht, weil sie Spass daran hat, sondern weil sie meint ihre Aufgabe sei es alles bewachen zu müssen? Und dass das Arbeit und keine Entspannung für sie bedeutet?


    Ich habe da etwas die Befürchtung, dass Yuna euch da bald mal um die Ohren fliegen wird. Sie wird bald erwachsen und der Schutztrieb eines Aussies muss dringend kontrolliert werden können. Das kann sonst schnell böse enden.

  • Nein, sie verliert nicht das Vertrauen in deine Führung.

    Wenn ich ihr widersprüchliche Anweisungen gebe, sehe ich schon die Gefahr, dass sie da bald lieber drauf verzichtet.

    Sie ist einfach komplett überfordert und der Umgang von deiner Mutter mit ihr ist, entschuldigung, absolut daneben.

    Sie liebt den Hund? Dann muss sie ihr Verhalten ändern, aber schnell.

    Ich weiß, ich sehe das genauso wie du. Es ist aber eben bisher immer "gut" gegangen und sie sieht keinen Handlungsbedarf.

    Auch du musst aufhören Yuna zu bemitleiden. Du weisst ja, dass es ihr so nicht gut geht.

    Kannst du deiner Mutter irgendwie erklären, was das hinterher laufen und dabei sein wollen für die Kleine bedeutet?

    Dass sie das nicht macht, weil sie Spass daran hat, sondern weil sie meint ihre Aufgabe sei es alles bewachen zu müssen? Und dass das Arbeit und keine Entspannung für sie bedeutet?

    Ja ich weiß. Ich sehe mich aber nicht in der Postion, hier Anweisungen zu erteilen. Ich hab ihr das erklärt, sie hat sogar ein Buch über Hütehunde gelesen und danach ist sie zu mir gekommen und hat gesagt, dass sie es jetzt verstanden hat und etwas ändern möchte. Ich habe ihr Tipps gegeben, sie hat die für etwa 1 Woche umgesetzt (in der schon deutliche Verbesserungen zu sehen waren), dann tat ihr der arme Hund leid, weil der ja so erbärmlich jammert wenn sie von ihr hauptsächlich nicht beachtet wird und ihr nicht immer hinterher darf und sie hat es nicht mehr ausgehalten. Es fällt ihr sehr schwer zu sehen, dass Liebe für einen Hund nicht = ständige Aufmerksamkeit bedeutet. Sie quatscht sie unterbewusst ständig voll, verlangt quasi ständige Bereitschaft von ihr. Es fällt ihr schwer das abzulegen, macht sie bei unserem Kater auch schon immer, den juckt das halt nicht und er freut sich, also kann es für Yuna ja auch nicht schlecht sein.


    Ich werde wie gesagt mit meiner Trainerin sprechen, ob sie mal mit ihr reden kann, vielleicht bringt das ja noch was.

    Ich habe da etwas die Befürchtung, dass Yuna euch da bald mal um die Ohren fliegen wird. Sie wird bald erwachsen und der Schutztrieb eines Aussies muss dringend kontrolliert werden können. Das kann sonst schnell böse enden.

    Kann sein, will ich nicht bestreiten. Wir haben da aber auch schon einiges durch und sie ist momentan so entspannt wie noch nie. Das klingt wenn ich hier schreibe vielleicht auch etwas drastisch und nach Dauerstress. Die reale Situation ist aber, dass meine Mutter Vollzeit arbeitet und selbst wenn sie hier ist meistens am Tisch sitzt und im Homeoffice arbeitet. Nur am Wochenende wuselt sie so richtig durchs Haus und das merkt man dann eben auch an Yuna.


    Sonst bin ich meistens alleine mit Yuna und sie ruht wie gesagt sehr viel. Ich habe jetzt im Moment nicht das Gefühl, dass sie mir jederzeit um die Ohren fliegen könnte. Sie ist aktuell an einem Punkt in der Stressresistenz angelangt, den ich mir von ihr so insgesamt gar nicht mehr erhofft hatte. Klar geht das Verhalten meiner Mutter trotzdem gar nicht, aber im aktuellen Alltag ist Yuna dem doch recht selten und wenn dann nur über kurze Zeiträume ausgesetzt und sie kommt mir so nicht gestresst vor im Moment, das war zu anderen Zeiten schon ganz anders.


    Deswegen auch die Sorge, dass sich das verschlimmern konnte, wenn ich ausziehe.

  • Da wir uns schon am Anfang viel ausgetauscht haben, erinnere ich mich noch ein wenig daran wie "schlimm" sie war und dass es grosse Fortschritte gegeben hat.


    Ich weiss wie es ist gegen eine Wand zu reden bzw. mit jemandem der keinen "Hundeverstand" hat. War hier mit meinem Ex und Yuna genauso.

    Seit er ausgezogen ist, ist sie viiiiel ruhiger und entspannter. Dennoch hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen und sie dreht immer noch sehr schnell hoch.


    Das wird bei deiner Yuna nicht anders sein. Ich habe hier ja das Extrembeispiel eines abgedrehten Hütehundes sitzen, dessen Schutztrieb nicht richtig gehändelt wurde, als er jünger war. Klar ist ein Mix, der Arschanteil kommt aber deutlich raus :hust:

    Das hat mit vielen Fehlern meinerseits zu tun. Ersthund und die Problematik nicht gesehen bzw. erkannt.


    Lass deine Trainerin mal mit deiner Mutter reden, das find ich eine gute Idee.


    Ah ja, und dass sie euch noch nicht um die Ohren geflogen ist, kann(!) durchaus daran liegen, dass sie diesen Stress nicht täglich hat. Das kann sich trotzdem ändern.

  • Ich plädiere auch mal zu versuchen deine Trainerin nach Hause zu holen und sie mit deiner Mutter sprechen zu lassen. Irgendwo sind halt erwachsene Fremde, die zudem noch Profis in dem entsprechenden Bereich sind, doch irgendwie "eindrucksvoller" als das eigene Kind.


    Ich würde auch befürworten, dass deine Trainerin (oder du kannst da vielleicht auch noch was raussuchen) da Beispiele für das was schiefgehen kann beschreibt - also "ich hatte Fall xy im Training, das hat angefangen wie bei euch und bei Z geendet".

    Und ich würde dazu ganz klar die Schäden die Stress beim Hund auslösen können aufzählen. Sie liebt Yuna ja, vielleicht hilft es ihr, da mal wirklich die Krankheitsbilder - verkürzte Lebensdauer mit/zusätzlich Herzprobleme, Krebs etc.

  • Das wird bei deiner Yuna nicht anders sein. Ich habe hier ja das Extrembeispiel eines abgedrehten Hütehundes sitzen, dessen Schutztrieb nicht richtig gehändelt wurde, als er jünger war. Klar ist ein Mix, der Arschanteil kommt aber deutlich raus :hust:

    Ja sie wird wohl auch immer relativ schnell Hochdrehen, kann mir nicht vorstellen, dass sich das noch groß ändert. Das war bei ihr aber auch schon immer so und ich finde das auch in Ordnung. Das ist ein extrem reizempfindlicher Hund, etwas anderes zu erwarten wäre nicht fair.


    Ach, Arschanteil möchte ich das eigentlich gar nicht nennen :D Ich mag ernste Hunde, ich mag Yunas Schutztrieb. Ich mag Menschen im Allgemeinen nicht, Yuna auch nicht, das gefällt mir an ihr. Sie ist nicht böse aber reserviert und misstrauisch, ich mag das. Muss ich irgendwann in die Stadt umziehen, möchte ich das nicht für einen potentiellen Zweithund (in weiter Ferne) aber an sich mag ich genau diese Art Hund. Meine Eltern haben sich aber einfach etwas anderes vom Hund erwartet, dass sie so viel mit ihm zu tun haben war auch nicht so geplant. Ich hab Fehler gemacht, ich hab das Problem lange Zeit einfach nur als das Kleinste abgetan, weil wir hier viel, viel größere Probleme hatten, die inzwischen auch fast alle beseitigt sind. Das hab ich nie als besonders tragisch wahrgenommen, dass es einen Zusammenhang gibt, habe ich zu spät erkannt.

    Das hat mit vielen Fehlern meinerseits zu tun. Ersthund und die Problematik nicht gesehen bzw. erkannt.

    Ich hab mich sehr viel mit dem Aussie beschäftigt, bevor Yuna eingezogen ist und ich hatte Schutztrieb immer im Hinterkopf. Hier ist aber leider einige Wochen sehr viel schief gelaufen, weil ich aus persönlichen Gründen nicht so viel leisten konnte und ich eine Weile gebraucht habe, um zu begreifen, dass ich jetzt wirklich eingreifen muss.

    In anderen Bereichen habe ich sie gut gelenkt bekommen. Wenn einer von euch uns auf der Straße treffen würde, würde wohl niemand denken, dass das der Hund ist von dem ich hier schreibe. Yuna war nie besonders welpig, sie war ernst, schon immer. Früher fand sie alles, was nichts mit Arbeit zu tun hatte und nicht von ihr kontrollierbar war beschissen, und zwar so richtig. Kinder, Hunde, Pferde, laute Geräusche, sie hat immer direkt ernst gemacht. Nichts zurückweichen, immer drauf, ob es gefährlich für sie war oder nicht. Inzwischen ist sie verträglich mit allem, fremde Menschen werden großteils ignoriert. Sie läuft immer offline und hört draußen aufs Wort. Sie ist durchweg beliebt bei den anderen Hundebesitzern, läuft inzwischen entspannt mit am Stall und auf dem HuPla war sie eh schon immer ein kleiner Streber :D

    Das war alles nicht immer so und kann sich natürlich auch wieder ändern aber sie ist wirklich kein komplizierter Hund im Moment. Bei der Arbeit an diesen Problemen habe ich aber leider andere wichtige Dinge vernachlässigt und das ist eben das, was aktuell noch übrig ist.

    Ah ja, und dass sie euch noch nicht um die Ohren geflogen ist, kann(!) durchaus daran liegen, dass sie diesen Stress nicht täglich hat. Das kann sich trotzdem ändern.

    :hust:

    Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass ich aktuell nicht das Gefühl habe, dass sie mir um die Ohren fliegen könnte und sie sehr entspannt ist. Passiert ist das schon, mehrmals. Gerade in dieser extremen Phase lag ihre Reizschwelle bei Null. Sie ist bei allem sofort an die Decke gegangen.

    Lass deine Trainerin mal mit deiner Mutter reden, das find ich eine gute Idee.

    Ich denke auch. Sie bildet Diensthunde aus und kennt sich wirklich sehr gut in der Thematik aus. Ich denke, sie kann ihr vielleicht wirklich besser vermitteln, was genau das für Yuna bedeutet.

    Und ich würde dazu ganz klar die Schäden die Stress beim Hund auslösen können aufzählen. Sie liebt Yuna ja, vielleicht hilft es ihr, da mal wirklich die Krankheitsbilder - verkürzte Lebensdauer mit/zusätzlich Herzprobleme, Krebs etc.

    Das ist gut, kann mir vorstellen, dass sie das beunruhigt.

  • Auch wenn ich hier fachlich nicht viel beisteuern kann -


    Lennox0611 :respekt:


    Und liebe TE, ich glaube, du beobachtest echt gut und, das hat hier auch schon jemand geschrieben, reflektierst das entsprechend - ihr findet sicher einen Weg, die Situation Zuhause für Juna zu verbessern.

    Ich würde den Zweithund, der dann bei dir Einzelhund wäre, aber auch erstmal nach hinten verschieben - ich glaube, wenn man noch so eine offene Baustelle hat (die du nicht verschuldet hast, nicht falsch verstehen), ist es nicht so gut, noch was Neues anzufangen.

    Gibt's einen Thread, wo man eure Entwicklung verfolgen kann? Würde mich sehr interessieren :nicken:

  • Wir hatten uns ja mal wegen Rassen ausgetauscht, ich werf hier nur mal schnell meine Gedanken zu rein.


    Meiner Mutter dürfen sich in Yunas Anwesenheit keine fremden Hunde oder Menschen nähern, auch unser Kater wird da schon als kritisch betrachtet.

    Magst du den Kater? Falls ja, dann nimm Yuna und zieh aus.

    Das klingt nämlich nach einer tickenden Bombe und ich fürchte der Kater wird da den kürzeren ziehen wenn das explodiert.

    Und auch wenns nicht mit dem Kater explodiert, irgendwann läuft das Duo "Yuna und Mutter" mal ein Hund zuviel rein und es eskaliert dann.


    Wenn ich mit ihr alleine Zuhause bin ist sie sehr ruhig und schläft fast den ganzen Tag.

    Klar. Sie weiß das sie bei dir ruhen kann und durch all den Streß nutzt sie die Zeit eben um wieder "aufzuladen".


    Allerdings liegt Yuna bei mir zum Beispiel extrem selten mit Körperkontakt, sie kuschelt mit mir weniger und wenn meine Mutter da ist, bin ich quasi nicht existent.

    Nö, die kuschelt nicht mit deiner Mutter. Die sorgt dafür das deine Mutter auf einer Stelle bleibt.


    Mit einem vernünftigen Sitter und endlich mal konsequent durchgeführter Anleitung wird sich Yuna in einer Stadt wohl immer noch wohler fühlen als in der permanten Megastreß Situation bei deinen Eltern.

    Selbst in einer WG wäre es besser, weil sich die Mitbewohner vermutlich besser an deine Anweisungen halten.


    Ganz ehrlich und ohne nett: Dein Hund steht unter permanenten Streß und sorry, allein das du überlegst ob es okay wäre sie in dieser furchtbar unpassenden und vor allem ungesunden Situation zu belassen macht mich wirklich fuchsig!

  • Ganz ehrlich und ohne nett: Dein Hund steht unter permanenten Streß und sorry, allein das du überlegst ob es okay wäre sie in dieser furchtbar unpassenden und vor allem ungesunden Situation zu belassen macht mich wirklich fuchsig!

    Ja, es tut mir leid. Das war dumm von mir und gemein Yuna gegenüber. Wenn man das jeden Tag beobachtet, nimmt man das halt irgendwann als ganz normal war. Eure Einschätzungen haben mich aber in meinen früheren Annahmen bestätigt und ich bin jetzt wieder dran.

    Nö, die kuschelt nicht mit deiner Mutter. Die sorgt dafür das deine Mutter auf einer Stelle bleibt.

    Ich weiß das insgeheim, aber so wird zu mir immer gesagt. Bei dir freut die sich nicht so, mit mir geht sie lieber spazieren, mit dir kuschelt die nie. Meine Mum weiß das nicht besser, könnte sie, aber tut sie nicht. Ich sollte es aber wissen und mir nichts einreden lassen. Das ist meine Schuld.

    Magst du den Kater? Falls ja, dann nimm Yuna und zieh aus.

    Das klingt nämlich nach einer tickenden Bombe und ich fürchte der Kater wird da den kürzeren ziehen wenn das explodiert.

    Und auch wenns nicht mit dem Kater explodiert, irgendwann läuft das Duo "Yuna und Mutter" mal ein Hund zuviel rein und es eskaliert dann.

    Yuna hat zum Glück ziemlichen Respekt vor dem Kater, aber du könntest so allgemein schon recht haben.


    Ich bin gerade einfach unheimlich frustriert. Ich hab heute mehrmals versucht mit ihr zu reden, wirklich ruhig und sachlich. Das Einzige was passiert ist, ist dass ich zuerst ausgelacht wurde und jetzt sind wieder alle sauer auf mich, weil mir jetzt ja wieder langweilig ist weil die Schule geschlossen hat und ich nichts Besseres zu tun habe.

    Ich fühle mich einfach nicht ernstgenommen und weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Ich fürchte auch, dass sie nicht bereit ist mit meiner Trainerin zu sprechen. Sie findet das alles unglaublich witzig, mein Verhalten lächerlich und meint ich hätte nur Lust auf ihr rumzuhacken. Ein Problem sieht sie in keinster Weise. Vielleicht kann ich meine Trainerin unter einem anderen Vorwand herbringen, und sie spricht das dann beiläufig an oder so.


    Ich will hier wirklich nicht gegen meine Mum hetzen. Ich bin ihr wirklich dankbar, was sie mir alles ermöglicht aber es tut gut hier mal mit Leuten zu reden, die mich im Bezug auf den Hund verstehen. In meinem Umfeld habe ich das nicht wirklich.


    Ausziehen kann ich finanziell aktuell nicht so schnell und ich glaube man wäre hier auch sehr empört von mir. Das ist allerfrühestens in einem Jahr realistisch und auch dann wäre ich auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen und darf es mir hier nicht zu sehr versauen.


    Meine Mutter ist ab Donnerstag auch ganztägig zuhause, wegen dem Virus. Ich befürchte es wird eskalieren. Gar nicht unbedingt wegen Yuna, aber weil ich gerade nicht sehe, dass ich mich 5 Wochen zusammenreißen kann und das eigentlich auch gar nicht will. Mir bangt es jetzt schon vor der Zeit und ich würde mir aktuell am Liebsten den Hund schnappen und gehen |)

    Die Zeit könnte man sehr gut nutzen um das Problem zu lösen, aber ohne Kooperation geht es leider nicht.

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