Hund beißt im Spiel

  • Hallo,


    nach dem Thema Leinenführigkeit, stehen wir vor einem weiteren Problem. Unser Junghund ist jetzt neuneinhalb Monate alt, davon viereinhalb Monate bei uns. Bis vor knapp drei Wochen gab es das Problem mit dem Beißen eigentlich gar nicht. Hin und wieder hat er mal im Spiel gekniffen, was er dann nach einem lauten Aufschrei von unserer Seite auch gleich wieder gelassen hat.


    Nun ist es auf ruhigen Spaziergängen diverse Male passiert, dass er, für uns, ohne ersichtlichen Grund an einem von uns hochgesprungen ist und etwas fester in den Arm bzw die Hand gebissen hat. Ein lautes Nein hält ihn nur kurz ab und er fängt gleich wieder an. Den Rücken zukehren und ignorieren hilft in diesem Fall leider auch nicht. Auch das Hochziehen des Knies, bevor er hochspringt ist kein approbates Mittel.


    Wenn er beim Spielen etwas gröber wird, brechen wir das Spiel generell ab und versuchen ihn zu ignorieren. Aber anscheinend beeindruckt ihn das nicht, dann wird der Mensch einfach von hinten angesprungen. Im Haus ist oftmals das "Einsperren" in seine Box das einzige Mittel. Die Box kennt er, da er darin schläft. Wenn er dann nach zwei/drei Minuten wieder rausgelassen wird, ist er entspannter.


    Welche Möglichkeiten haben wir hier, um ihm zu zeigen, dass wir Beißen nicht tolerieren?


    Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Apollo bereits im Tierschutz kastriert wurde und wohl etwas Jagdhund in ihm steckt. Er ist mit seinen Geschwistern und diversen anderen, älteren Hunden aufgewachsen und ist recht gut sozialisiert und kennt die Hundesprache und beachtet diese auch. Generell ist er ein sehr freundlicher, manchmal etwas ängstlicher/vorsichtiger Hund. Gebellt wird tatsächlich nur, wenn er zum Spielen auffordert.


    Das tägliche Programm besteht aus insgesamt etwa zwei bis zweieinhalb Stunden spazieren (momentan an der Leine, da der Rückruf momentan gar nicht mehr klappt), wobei wir diverse Dinge üben (Grundkommandos, Leinenführigkeit) und auch mal etwas Futter verstecken, das er suchen muss. Natürlich darf auch ausgiebig geschnüffelt werden. 2x die Woche Hundeschule und mindestens einmal in der Woche ein Treffen mit einem etwas älterem Rüden, um etwas zu toben.


    Im Haus ungefähr 3x5 Minuten Grundkommandos, ansonsten darf er entspannen.

  • Es könnte einerseits ein Zeichen für Überforderung sein, da müsstet Ihr mal den Tagesablauf unter die Lupe nehmen und schauen, ob es da evtl. zu viel Beschäftigung gibt. Findet das Beißen eher gegen Abend statt, würde ich fast darauf tippen.


    Andererseits kommt jetzt auch so langsam die Phase der Pubertät und es könnte ein Grenzen austesten sein. Ignorieren finde ich in dem Fall nicht optimal, es ist schon ein freches und respektloses Verhalten Euch anzuspringen und zu beißen.


    Meine Hündin hat das mal eine Zeit lang auch bei mir versucht, als sie in dem Alter war. Ich habs erst mit dem normalen Abbruch versucht und als das nicht fruchtete und sie immer frecher wurde, gab es einen sehr deutlichen Abbruch. Ich habe ihr wirklich eindeutig zu verstehen gegeben, dass ich das Verhalten absolut nicht akzeptabel finde. Danach wars dann gut und sie hat es nie wieder versucht.


    Kommt sicher auch auf den Hundetyp an, aber je nach Rasse muss man da schon auch mal deutlicher werden.

  • Definiere "eindeutig" und "deutlich". Wir wägen da momentan immer ab, da unserer noch noch keine so große Bindung zu uns hat und wir Angst haben, dass wir die kleinen Fortschritte, die wir gemacht haben, mit einer sehr deutlichen Reaktion wieder auf Null zurück setzen.

  • Hallo,


    nach dem Thema Leinenführigkeit, stehen wir vor einem weiteren Problem. Unser Junghund ist jetzt neuneinhalb Monate alt, davon viereinhalb Monate bei uns. Bis vor knapp drei Wochen gab es das Problem mit dem Beißen eigentlich gar nicht. Hin und wieder hat er mal im Spiel gekniffen, was er dann nach einem lauten Aufschrei von unserer Seite auch gleich wieder gelassen hat.

    Wo und wie hat das Tierchen denn vorher gelebt?


    Was genau darf man denn unter "Spiel" bei Euch verstehen?

    Nun ist es auf ruhigen Spaziergängen diverse Male passiert, dass er, für uns, ohne ersichtlichen Grund an einem von uns hochgesprungen ist und etwas fester in den Arm bzw die Hand gebissen hat. Ein lautes Nein hält ihn nur kurz ab und er fängt gleich wieder an. Den Rücken zukehren und ignorieren hilft in diesem Fall leider auch nicht. Auch das Hochziehen des Knies, bevor er hochspringt ist kein approbates Mittel.

    Ich vermute mal, dass Ihr zu viel Aufpuschendes macht. Dann werden irgendwann ungehalten ...

    Wenn er beim Spielen etwas gröber wird, brechen wir das Spiel generell ab und versuchen ihn zu ignorieren. Aber anscheinend beeindruckt ihn das nicht, dann wird der Mensch einfach von hinten angesprungen. Im Haus ist oftmals das "Einsperren" in seine Box das einzige Mittel. Die Box kennt er, da er darin schläft. Wenn er dann nach zwei/drei Minuten wieder rausgelassen wird, ist er entspannter.

    Im Haus gibt es auch noch "Spiel" mit Euch? Das ist natürlich mächtig viel.

    Das tägliche Programm besteht aus insgesamt etwa zwei bis zweieinhalb Stunden spazieren (momentan an der Leine, da der Rückruf momentan gar nicht mehr klappt), wobei wir diverse Dinge üben (Grundkommandos, Leinenführigkeit) und auch mal etwas Futter verstecken, das er suchen muss. Natürlich darf auch ausgiebig geschnüffelt werden. 2x die Woche Hundeschule und mindestens einmal in der Woche ein Treffen mit einem etwas älterem Rüden, um etwas zu toben.


    Im Haus ungefähr 3x5 Minuten Grundkommandos, ansonsten darf er entspannen.

    :emoticons_look: Mein lieber Herr Gesangsverein. Das Programm kannst Du ja locker auf drei erwachsene Hunde aufteilen. Da wundert es mich wenig, dass der Euch um die Ohren fliegt. Das kann der nicht mehr aushalten. Das ist alles viel zu viel!

  • Ich finde das Programm auch etwas viel, vor allem weil die Spaziergänge ausschließlich an der Leine stattfinden.


    Das Beißen liest sich nach Übersprungshandlung als Stressabbau.

  • Ich finde das Programm auch etwas viel, vor allem weil die Spaziergänge ausschließlich an der Leine stattfinden.


    Das Beißen liest sich nach Übersprungshandlung als Stressabbau.

    Ohne Leine läuft er bei uns im Garten. Wir haben das "Hier" anfangs im Haus und dann im Garten versucht aufzubauen, in Kombination mit der Hundepfeife. Das hat nach einiger Zeit auch recht gut funktioniert. Läuft er jedoch im Park oder auf Feldern, stellt er auf Durchzug und die Chance, dass er zurückkommt, ist sehr gering.


    Letztens gab es eine Situation, da hat er eine Gruppe von kleinen Kindern mit Fußball gesehen und ist direkt hin gerannt. So schnell konnte ich gar nicht reagieren. Auf Pfeife oder "Hier" hat er gar nicht reagiert und die Kinder sind in alle Richtungen geflüchtet. Das war für ihn natürlich ganz toll, weil er dachte sie wollen spielen.


    Ich möchte ungerne andere in Gefahr bringen, nur weil unser Hund nicht auf Rückruf hört. Ergo wird der Rückruf wieder im Garten geübt. Dazu noch ein paar Bindungsspiele.


    Aber ihr habt schon recht, das Programm sieht, hier schwarz auf weiß gelesen, schon heftig aus. Wir werden da mal was rausnehmen ab sofort.

  • Das hört sich für mich ganz arg nach pubertierendem Jungrüde an. Man darf nicht vergessen, dass in dieser Phase viel im Kopf passiert, manchmal ist es da für Junghunde schon viel Programm den eigenen Hirnbrei zu sortieren. Wir mussten jetzt auch mit unserem Jungrüden runterfahren, obwohl sein Programm nicht viel erscheint. Hab den Tipp auch hier im Forum bekommen, damit gehts wieder deutlich besser.

    Respektloses Verhalten wie du beschreibst, würde ich aber deutlich unterbinden.

  • Das hört sich für mich ganz arg nach pubertierendem Jungrüde an. Man darf nicht vergessen, dass in dieser Phase viel im Kopf passiert, manchmal ist es da für Junghunde schon viel Programm den eigenen Hirnbrei zu sortieren. Wir mussten jetzt auch mit unserem Jungrüden runterfahren, obwohl sein Programm nicht viel erscheint. Hab den Tipp auch hier im Forum bekommen, damit gehts wieder deutlich besser.

    Respektloses Verhalten wie du beschreibst, würde ich aber deutlich unterbinden.

    Wieviel macht Ihr momentan mit ihm und was genau? Er ist unser erster Hund und wir haben immer ein schlechtes Gefühl, wenn wir uns gar nicht mit ihm beschäftigen. Ja, ich weiß, das ist ein Irrglaube von uns Menschen und die Hunden dösen/schlafen den Großteil des Tages und brauchen das auch. Alles nicht so einfach...

  • Er ist jetzt 11Monate. Er hat morgens eine 20-30Min Runde ohne Extras etc. Dann ist er ca 4/5Stunden alleine und schlft. Mittags je nachdem wie er die Tage drauf war nochmal meistens 30min bis maaaaximal mal 1Stunde ohne Schnickschnack. Abends Löserunde. Am We ist auch mal ein richtig großer Spaziergang drin, dementsprechend kürze ich die anderen Gänge, evtll gehts auch nur in den Garten. Wenn wir Extraprogramm wie Hundeschule, Besuche, wir ihn zu Besuch mitnehmenoder er ein Spaziergang mit Spielfreunden hat, kürze ich alles andere auch. Heißt, wenn HuSchu- Tag ist, gibts zb nur Löserunden. Extra trainieren machen wir eigentlich grade gar nicht, da fällt beim Spaziergang von selbst genug an(Rückruf, Bleib etc) und zuhause ja auch, wie auf dein Platz. Ruhe halten oder zur Ruhe kommen ist für ihn auch schon ne Übung, das fällt ihm schwer

  • Mit dem "ich hab das Gefühl ich mache zu wenig" hatte ich auch zu kämpfen. Mittlerweiöe sehe ich die Erfolge, und vor allem, das ihm "nichts tun" mehr hilft als der Versuch ihn müde zu machen. Er kriegt für mein Gewissen dann auch mal nur was zu kauen.

    Und zur Beruhigung: wenn meiner über die Uhr ist, wird er auch frech. Ich unterbinde das streng, aber weiß dann auch, okay Aus-Zeit, hab den Moment verpasst ihn runterzufahren/ oder zuviel gemacht. Wenn er könnte wie er wollte wäre bei ihm nämlich Dauerparty mit Weltherrschaftsübernahme

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