Nach Angriff Vertrauen zu Hund verloren

  • Eben doch. Es braucht keine Verfolgungsjagd mehr damit Jagdverhalten ausgelöst wird = der wusch die Sequenz Packen zu zeigen.

    Ok....., dann erklär mal aus deiner Sicht, wie sich angeborener,( nicht anerzogener) Schutztrieb äussert.

    Ich hatte solch ein Extremexemplar und ich kann dir sagen, daß der vollständige Schutztrieb erst so mit drei Jahren ausgepackt wird. Die Anzeichen dafür sieht man allerdings schon im Junghundalter.

  • Fehlgeleitetes Jagdverhalten und nur das Zeigen von Teilsequenzen

    M.E. wird dabei immer vergessen, dass diese Teilsequenzen nicht einzig dem Jagdverhalten angehören (als seien Hunde eine totale Ausnahmeerscheinung unter Predatoren), Jagdverhalten hat kein @copyright auf diesen Akt. Das Schütteln (eine Tötungssequenz, angedeutet oder vollzogen) wird sowohl bei der Jagd, als auch beim Töten von Artgenossen oder überartlichen Konkurrenzen ausgeführt (wie Laufen. Laufen ist erst einmal Laufen. Warum der Hund läuft, steht auf einem anderen Blatt). Einzig an der Motivation scheidet sich, ob es ein Beschädigungsverhalten ist oder ein fehlgeleitetes Jagdverhalten. Deine Beispiele lassen eine klare Zuordnung zur Motivation m.E. gar nicht zu (das gilt auch für Kreischen an der Leine etc. pp.). KANN sein, muss aber nicht, geht auch anders. Und dass es sein KANN hat niemand bestritten.


    Wie denn auch? Das kann man vll. als Besitzer unterscheiden, wenn dem Hund beides liegt, sind es aber nur Nuancen bei der Herangehensweise, nicht beim Schütteln selbst. Persönlich erlebte ich den Tötungswillen mit mehr Wut/Zorn/Raserei - abseits von speziellen Jagdrassen, meine ich - (also ähnlicher dem Kampf zwischen Predatoren; dagegen ist das Erlegen der Beute schon fast berechnend cool), mit noch einen Ticken mehr selbstbestätigender Befriedigung: "So, das hab ich erledigt").


    Viele Raubtiere versuchen auch im Kampf den Nacken zu erwischen, um zu schütteln (sie wählen eigentlich keine anderen Ziele, wie beim Beute töten auch, wenn die Grösse des Gegners es zulässt (nur ein Beispiel: Wolf vs. Vielfrass oder Marderartige ... gleiches gilt für: grosse Beutetiere lassen sich schwer schütteln, kleine schon). Aber sie versuchen auch dort anzusetzen, wenn ein einfaches Schütteln körperlich nicht mehr möglich ist (auch innerartlich, sie nutzen die gleichen Techniken und verwundbaren Ziele aus), die Zähne im Rückgrat zu platzieren, um es zu verletzen (wenns klein ist, bietet sich schütteln halt als sinnvoller an). Hinzu kommt, auch Töten (oder Tötungssequenzen ausführen) kann Befriedigung verschaffen, ist selbst belohnend. Das hat sich vll. nur nicht so herumgesprochen, wie die Selbstbelohnung der Jagd. Vermutlich resultiert das auch daraus, dass lange galt: Dass Tiere die besseren Menschen seien (oder der Gedanke an sich nicht so sympathisch wirkt). Ganz schrecklich, ein solcher Gedanke, für lang, lange Zeit.


    Für den Humanbereich forscht man fleissig an diesem Aspekt der selbstbelohnenden Gewaltausübung um ihrer selbst Willen, bis hin zum Tötungsakt. Dort wollte man auch lange nicht einsehen, dass das mitnichten nur auf Soziopath & Co. zutrifft, sondern auch auf normale Menschen unter bestimmten Bedingungen.

    Fehlgeleitetes Jagdverhalten und nur das Zeigen von Teilsequenzen kommt bei so vielen Hunden vor - warum wird das immer bestritten.

    Wieso sagst Du das? Und genau deswegen empfinde ich es z.B. als haargenau umkehrt, als könntest Du es nicht zulassen, dass es auch anders sein könnte.


    Denn das wird doch gar nicht bestritten, dass es das gibt, schon gar nicht immer (Wo? Wer? Immer? Wer sind die? Halter solcher Hunde/Rassen oder andere? Einige wenige sehen es anders, zu denen gehöre auch ich, aber ich käme nicht auf die Idee, zu sagen: Fehlgeleites Jagdverhalten gibt es nicht. Natürlich gibt es das, gerade auch bei speziellen Jagdhunderassen). Das meiste wird, wenn es um Hunde geht, dem Jagverhalten zugeordnet (m.E. noch). Insbesondere dann, wenn es sich um Sequenzen handelt, die man fürs Töten braucht (ganz so, als wäre die Jagd die einzige Motivation, die infrage käme). Und dennoch ist es nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern wird aktuell verstärkt infrage gestellt (aber mitnichten in der Masse), aus meiner Perspektive nicht unberechtigterweise. Logisch, Wissenschaft hat es im Humanbereich einfacher, denn den Menschen kann man zu seiner Motivation befragen. Und dennoch sind in diese Forschungen auch Tiere involviert.


    Aber noch steht auf vielen (m.E. sogar den meisten) kynologischen Seiten, wenn grosser Hund den Kleinen schüttelt: "Fehlgeleites Jagdverhalten". Schüttelt grosser Hund die Katze: "überartliches Feindschaftsbild". Dass es auch bei Hunden vorkommt, dass das Töten (oder nur eine solch angedeutete Sequenz) unter Artgenossen an sich selbstbelohnend sein kann, sie es dann auch tun wollen und sie es auch tun können, ohne dass das etwas mit dem Jagdverhalten zu tun hat, scheint (auf diesen Seiten) unvorstellbar. Sobald ein Hund schüttelt = Jagdverhalten:ka: Und es wird immer wie ein Kann formuliert, aber wehe, jemand sagt: "Kann aber auch anders sein". Gleich kommen so Formulierungen: "Warum wird das immer bestritten". Ganz so, als hätte man es getan. Kapiere ich nicht.

  • Die Anzeichen dafür sieht man allerdings schon im Junghundalter.

    Eben. Kein Hund sieht eines Tages einen rennenden Kleinhund am Horizont, verknüpft das als lustig und packt dann den nächsten in Reichweite. Auch kein LZ DSH


    Ich bin ziemlich sicher, dass die TE sehr lange die anfangs natürlich noch unscheinbaren Anzeichen übersehen hat und es eben nicht urplötzlich zu einem Vorfall kam.

    Das passiert Hundeanfängern nunmal, Hundesprache muss man erst lernen und gerade bei Hunden wie Schäferhunden muss man das gut können um ihr Verhalten frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.

  • Mit meinem Schwenk zum Schutzhundesport wollte ich nur sagen, dass es möglich (und dort sinnvoll) ist dass die Packsequenz unabhängig von anderen gezeigt wird. Nach vorheriger Verknüpfung natürlich.


    Wie gesagt ich habe es selber gemacht, ich halte viel davon. Ich weiß aber auch dass in "Ich halte einen Schäfer als Familienhund und gehe auf Hundewiesen"- Kreisen fehlprägungen die im Beuteverhalten (, und nicht in Unverträglichkeit) liegen nicht so selten sind.

    Das ist das Gegenteil von einem auf einen Beißarm geprägten und kontrollierbarem Sporthund. Berut aber auf den gleichen Rassetypischen Anlagen.

    Nein Fehlprägungen passieren nicht von einmal am Horizont gesehen - das war ein Beispiel. In der Regel passiert das weil Jahrelang (noch harmloses) Jagd-, Schutz- oder Abwehrverhalten nicht als solches erkannt wird. Irgendwas davon oder eine Kombination wird hier schief gelaufen sein.


    Ja natürlich kann hier auch Schutztrieb mit rein spielen - warum dann aber nur bei kleinen harmlosen Hunden?

    Wenn sie es sich bei großen nur (noch nicht) traut wäre das auch unschön.


    Wo auch immer das Verhalten her kommt, die Lösung sollte ein Trainer oder Verein sein wo es erkannt wird und wo der Hund lernt im gehorsam zu stehen und seine Anlagen in gezielten Bahnen zeigen darf.

    Mit nur Gassi und Tricks wird das eher nix.

  • Ja natürlich kann hier auch Schutztrieb mit rein spielen - warum dann aber nur bei kleinen harmlosen Hunden?

    Unsicherheiten? Weil er es kann?

    Das kommt auch nicht selten vor, dass man sich den Schwächeren, gerne auch dem Schwächsten aus einem Trupp zuwendet ... Mein halbseitig gelähmter bzw. sehr eingeschränkter Oldie konnte ein Liedchen von singen ... (und der war nicht mal wirklich klein). Aber man sah schon von weitem, dass er sich bestimmt nicht mehr gut wehren konnte, er der Schwächste sein wird, den man auch am schnellsten packen kann, hochwahrscheinlich ohne beachtenswerte Gegenwehr (noch vor dem kleineren JRT, der einen wesentlich beweglicheren Eindruck machte).


    PS: Hunde sind auch nur Menschen :D=)

    (muss einfach immer ein bisserl witzeln ... schlimm, ich weiss :nicken::sweet:)

  • Ja natürlich kann hier auch Schutztrieb mit rein spielen - warum dann aber nur bei kleinen harmlosen Hunden?

    Weil sie sich bei ebenbürtigen Gegnern vielleicht schlicht nicht traut.

    Kommt häufiger vor als man denkt, dass unsichere Hunde dazu tendieren, sich in ihren Attacken auf Hunde zu beschränken von denen sie ganz genau wissen, dass der Gegnger ihnen nicht nennenswert gefährlich werden kann. Viele Hunde snd sich durchaus bewusst, bis wohin ihre körperlichen Grenzen gehen.

    Je höher das Selbstbewusstsein, desto größer darf der Gegner sein.

  • Ob nun Unverträglichkeit, Jagdtrieb oder Spaß am Mobben oder eine Kombi - muss ein Trainer beurteilen und die Lösung ist ja ähnlich - Gehorsam, Auslastung und Sicherung.


    Ich habe nie gesagt, dass es Jagdverhalten sein muss. Nur dass es welches sein kann - auch ohne dass der andere Hund wegrennt oder der Hund dafür ein gesteigertes Interesse an Eichöchen vorhanden sein muss.

  • Jup, tut der Helfer auch im Aufbau. Also nicht unbedingt weglaufen, aber die Beute bewegen.

    Kein Junghund geht beim ersten Mal auf den Platz, rennt zum Helfer und beißt in den Arm während der ruhig dasteht.


    Der hat einen Lappen oder eine Beisswurst.

    Aber natürlich rennt der Junghund dann bellend zum Lappen, wenn er Zerren schon kennt und Sportqualitäten mitbringt . An dem Hund ist dann aber auch so gar nix gefährlich- wie kann man das denn behaupten?. Der hat gelernt dass das künstliche Beute ist und bellt vor Aufregung, weil er da dran will.

    So geht sauberer Beuteaufbau.

  • Lischen94 Woher kommst du denn? Vielleicht kann dir jemand eine gute SV OG empfehlen. Ich weiß nämlich, dass es als Hundesportneuling oft nicht so einfach ist, einen geeigneten Verein zu finden und gutes Training zu erkennen. Und bei dem Hund würde ich jetzt unbedingt darauf achten, in ordentliche Hände zu kommen, was das Training angeht.

  • Ich habe nie gesagt, dass es Jagdverhalten sein muss.

    Doch, genau DAS behauptest du die ganze Zeit.

    Wahrscheinlich gehst du dabei von Erfahrungen mit deinem Windhund aus. Da wird ja oft beschrieben, daß sie kleinere Hunde als Beute ansehen.

    Also meine Hunde konnten immer sehr gut zwischen Hund und Beute unterscheiden und ich hatte teilweise richtige "Jagdsäue" darunter.


    Ein Schäferhund ist aber kein Windhund, sondern ursprünglich ein Hütehund, sagt ja schon der Name. Und Hütehunde bewachen und beschützen ihr Rudel/ihre Herde.

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