Passt ein Sheltie zu mir?

  • Wie bist du denn tagsüber eigentlich so zuhause?

    Ich bin immer ab Nachmittag zuhause und natürlich in der Früh, am Wochenende ganztags. Natürlich unternimmt man auch mal was mit Freunden, geht shoppen, ins Café etc. Aber das würde sich in der Welpenzeit in Grenzen halten und später käme der Hund immer mit. Ich werde mir den Welpen zu Beginn der Sommerferien holen, da hab ich dann 9 Wochen Zeit und er bekommt die volle Aufmerksamkeit.

  • Hmm - nicht böse gemeint, aber in eine Familie, in der es häufiger Streit gibt und in Anbetracht der Tatsache, dass du deinen Vater selbst als wenig geduldig beschreibst und meinst, dass er auch mal laut werden könnte - würde ich mit der Anschaffung des Hundes wirklich warten, bis du ausgezogen und finanziell von den Eltern unabhängig bist.

  • Ich bezweifle irgendwie, dass das ganze so funktionieren wird wie du es planst. Und deine Eltern klingen einfach nicht so, dass man da guten Gewissens den Hund längere Zeit lassen möchte. Vor allem wird es ja spätestens problematisch, wenn die Freunde den Hund z.B. nicht immer dabei haben wollen (warum auch immer), er das charakterlich nicht kann oder man Sachen machen möchte, wo Hunde nicht erlaubt sind.

  • Hinzu kommen weitere Fragen....


    1) Von morgens bis nachmittags weg bedeutet, deine Eltern müssen sich in der Zeit mit um den Hund kümmern, sind sie damit einverstanden?


    2) Wer trägt die Kosten? Sowohl laufende Kosten als auch hohe Tierarztkosten?


    3) Was kommt nach der Schulzeit? Weißt du schon wo und was du studierst oder welche Ausbildung du machen wirst? Wie hast du da genügend Zeit für den Hund? Findest du eine Wohnung mit Hund, die du dir leisten kannst? Wie finanzierst du den Hund? Im Studium mag es mit Hund meist noch zeitlich gehen, bei Ausbildungen wirds schwieriger. Dafür haben viele Universitätsstädte einen knappen Wohnungsmarkt und die Suche mit Hund kann nahezu unmöglich werden.


    4) Ist dein späterer Job mit einem Hund vereinbar? Auch einem erwachsenen Hund gegenüber ist es nicht fair 8-9 Stunden alleine Zuhause zu sein.

  • Meine Eltern streiten ziemlich häufig und da wird’s dann auch lauter. Liegt einfach an der Art meines Vaters.


    Aber da er tagsüber, wenn ich nicht da bin sowieso meistens schläft und der Welpe abends dann bei mir im Zimmer wäre sollte das hoffentlich machbar sein.

    Also meine nehmen auch reißaus wenn wir Menschen uns streiten, der Tag ist dann ziemlich gelaufen. Wenn das häufiger vorkommt würde ich auch mit der Anschaffung warten bis ich unabhängig bin.


    Was ist jetzt wenn der welpe tagsüber nicht schläft und dann nur schläft wenn du nach Hause kommst?


    Sensibel bedeutet bei meinem sensibelchen übrigens das er manchmal nicht mehr angefasst werden möchte und er knurrt uns dann auch an. Mitnehmen ist sehr schwierig, weil er einfach sehr schnell gestresst ist und ich habe das von Anfang an mit ihm geübt.


    Stell dir das nicht so einfach vor.

  • Ich definiere mal Hibbel: Du stehst aufm AgiPlatz, dein Hund dreht hoch und hibbelt. Hibbeln = gestresst sein = unfähig zu lernen oder auszuführen. Das Training ist dann mittendrin beendet. Darum ist ein Hibbelhund unpraktisch. Der schließt sein Hirn und ist nur noch auf 180. Da hilft oft nur noch am Schlafplatz anbinden und abwarten, warten...warten. Hibbelt ein Hund schnell, ist man mehr damit beschäftigt ihn ja nicht aufzuregen, damit du und er noch was von seinem Leben außerhalb des Stresses haben. Management pur, im Alltag mitnehmen klappt mit solchen Hunden nur begrenzt.


    Beim Pudel würde ich nicht auf Toy oder Zwerg gehen. Je kleiner, desto überdrehter sind die irgendwie. Ich würde dann eher nach einem weiblichen Kleinpudel schauen (Hündinnen sind meist ja kleiner als Rüden) und einen guten Züchter suchen, der dir vom Wurf eher einen kleineren Welpen gibt (sofern der Rest passt) und der auf einen stabilen Charakter setzt. Pudel können allerdings auch rechte Sensibelchen sein.


    Gefällt dir kein Bolonka? Die sind recht coole Socken und trotzdem witzige Clowns, wenn man sie lässt.

  • Oder vielleicht ein Papillon/Phalene?


    Ich kenne mich mit der Rasse nicht so gut aus, aber als ich hier mal nach einem kleinen, freundlichen aber trotzdem sportlichen und intelligenten Hund, der viel mit dabei ist, gefragt hatte, wurden die mir empfohlen :smile:

  • Beim Pudel würde ich nicht auf Toy oder Zwerg gehen. Je kleiner, desto überdrehter sind die irgendwie. Ich würde dann eher nach einem weiblichen Kleinpudel schauen (Hündinnen sind meist ja kleiner als Rüden) und einen guten Züchter suchen, der dir vom Wurf eher einen kleineren Welpen gibt (sofern der Rest passt) und der auf einen stabilen Charakter setzt. Pudel können allerdings auch rechte Sensibelchen sein.

    Mein Toypudel ist alles, aber nicht überdreht. Und sie ist da keine Ausnahme. Im Gegenteil, ein vernünftig gezogener Pudel ist eben gerade nicht so reizempfänglich wie viele Hütehunde. Temperamentvoll sind sie aber, ja. Da gibt es zwischen Zwerg- und Kleinpudel aber echt keinen Unterschied.


    Pudel können aber in der Tat sehr sensibel sein, bei meiner Hündin ist die Sensibilität stark ausgeprägt. Äußert sich z.B. darin, dass sie einen Anschiss lange nicht so gut verträgt wie mein Malteser. Bei ihr reicht es schon, die Stimme ganz leicht zu heben, damit sie sofort reagiert. Andere Hunde sind da oft dickfelliger.

  • Hmmm ... ja ... die Wahrscheinlichkeit, einen Sheltie zu finden der sich nicht gerne an seinen Menschen bindet, der nicht gerne lernt, der nicht gerne überall dabei ist und sich so gar nicht für Agility interessiert ... ja sorry, diese Wahrscheinlichkeit ist einfach wirklich klein.


    Ja, Shelties sind sensibel.

    Ja, Shelties sind keine Schäferhunde.

    Ja, Shelties erziehen sich auch nicht von alleine (nur fast...).


    Aber auch Shelties sind nur Hunde. Die können auch mal was ab und müssen nicht nur in Watte gepackt werden. Und im Grunde sind sie genau das, was sich die TE wünscht. Lustig, aktiv, anpassungsfähige Gefährten mit viel Lust auf Lernen, Spaß und Tricks. Die perfekten Begleithunde für aktive, kreative Menschen. Nett, sozialverträglich, klein, gesund, aktiv.


    Ich sehe das ganze Drama überhaupt nicht. Guter Züchter (fettes Ausrufezeichen!) vorausgesetzt.


    Klare Ruhepausen und eine vernünftige Sozialisation sind wichtig. Keine Frage.

    Ich hab dennoch so viele Freunde, die ihre Shelties mit in die Uni nehmen, die sie als Schulhunde ausgebildet haben, oder als Reitbegleithunde, Shelties, die mitten in Berlin oder Wien im Großstadtdschungel leben, Shelties, die unbemerkt ins Kino oder Theater mit reingeschmuggelt werden, Shelties, die mit ihren Besitzern in der Kabine in den Urlaub fliegen ... also ganz ehrlich, ich persönlich kann diese ganzen Horrorszenarien mit diesen angeblich total überdrehten Shelties, die für jede Aktion außerhalb ihrer eigenen vier Wände oder dem Sportplatz unfähig sind null nachvollziehen. Die Shelties, die ICH kenne - und das sind ne Menge - die sind einfach nur unkomplizierte Begleithunde (mit wenigen Ausnahmen, die es bei JEDER Rasse gibt).


    Meine pennen auch 8 Stunden auf ner Fortbildung, neben mir. Am nächsten Tag laufen die Turnier. Darauf gehen die mit zum Pferd. Dann gammeln sie nen Tag auf der Couch.


    Wenn ich also einen Rat an die TE habe, dann such dir einen wirklich SERIÖSEN Züchter beim VDH. Schau dir die Hunde live an. Sprich mit Sheltiehaltern und achte auf ein gutes Nervenkostüm der Elterntiere. Das ist wirklich das A und O. Das kann ich einfach nicht oft genug betonen! Wenn man keinen "huschi-Sheltie" will, darf man auch keinen Welpen von "Huschi-Eltern" nehmen!

    Kaufe auf keinen Fall irgendeinen ausrangierten "Zuchthund" auf ebay Kleinanzeigen oder irgendwelche komischen Sheltiemixe ohne Papier. Schau auch nicht auf irgendwelche Ausstellungsergebnisse. Guck dir die Hunde an, fass sie an, schau wie sie im Umgang mit ihren Besitzern agieren und wie offen sie mit anderen Menschen sind. Das ist alles was du brauchst.


    Hier habe ich mal eine ausführliche Beschreibung über Shelties zusammengefasst

    https://mockingjay-shelties.de…e-shelties-wirklich-sind/


    Shelties sind weiche Hunde. Sie brauchen keine harte Erziehung. Sie brauchen Empathie, Einfühlungsvermögen und vor allem Souveränität vom Halter. Sie mögen oft keine dicke Luft. Sie können laut sein. Sie fahren schnell hoch und brauchen auf jeden Fall Nachhilfe in Impulskontrolle. Sie neigen zum Hibbeln - aber all das kann man mit vernünftigem Management und vernünftiger Erziehung soweit steuern und lenken, dass sie trotzdem sehr angenehm und ungestresst den Alltag bewältigen können.


    Kein Hund kommt als funktionierender Hund auf die Welt. Ein bisschen was muss man selbst dafür tun. Bei so gut wie jedem Hund.

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