Passt ein Sheltie zu mir?

  • Ich weiß nIcht was für spiele er mag, ich würde sagen gar keine. Ich habe es mit Zerrspiel versucht, mit Futterball, mit Bällchen und Stöckchen und wir haben mal auf Anraten einer Bekannten extra einen Schnüffelteppich gekauft, ich weiß nicht ob er zu faul ist oder einfach nicht der hellste, aber er hat das 1 Minute lang versucht und dann aufgegeben.

    Wie oft und wie lange hast du das probiert? Viele Hunde aus dem Tierschutz haben auch jahrelang keine Spiele oder Erziehung genossen und blühen dennoch auf. Meine Hündin aus Rumänien musste 1 Monat lernen, bis sie kapiert hat, dass der Futterbeutel toll ist. Festes Verhalten zu ändern ist nicht so schnell erreicht, da muss es erst Klick im Hundehirn machen.


    Zum Sheltie: Sehe ich nicht bei dir, gerade der Aspekt "soll überall mitkommen" ist für sensible und reizoffene Hunde extrem anstrengend bis unmöglich. Mit Pech kannst du nirgendwo mehr hingehen. Da du auch nicht sonderlich erfahren wirkst (ohne das böse zu meinen), wirst du in die typische Anfängerfalle motivierter Hundehalter tappen: zu viel, zu schnell, zu oft und am Ende hast du einen Hibbelhund. Je reizoffener, desto wahrscheinlicher. Du solltest eher nach souveränen und coolen Rassen schauen, die Erziehungsfehler verzeihen und nicht bei jeder stressigen Situation gleich an die Decke gehen. Sehe da eher einen klassischen Begleithund der Gruppe 9, besonders wenn andere Menschen (deine Mutter) mit einbezogen werden beim Hundesitting.

  • Ein 6 Jähriger Schäferhund, der angeblich an wirklich GAR NICHTS interessiert ist? Und das findet ihr so normal?


    Da stimmt irgendwas nicht. Bevor ich einen zweiten Hund ins Haus hole, würde ich erst mal schauen was bei dem Schäferhund im argen liegt.

    Ein 6 Jähriger Schäferhund stünde jetzt in der Blüte seines Lebens. Der sollte agil und voller Lebensfreude sein. Lernwillig und aufmerksam. Nicht faul und antriebslos.

  • Also, ich hab jetzt mit meiner Mutter geredet und gefragt wieso, weshalb, warum.


    Charlie kam mit einem Jahr zu uns, damals wohl als Schnapsidee meines Vaters weil der nachts viel arbeitet und sich sorgen um seine Familie machte. Hund soll her, macht bei Einbrechern ja was her.


    Ich durfte als Kind nicht mit Charlie spielen und würde auch sonst nie großartig in das Leben des Hundes integriert.


    Mein Vater war wohl anfangs mit Charlie in der hundeschule, für ein paar Wochen, hat nicht gut geklappt, Hund hat nicht richtig mitgemacht also wurde abgebrochen. Mein Vater ist impulsiv und ungeduldig, kann ich mir also gut vorstellen.


    Hund war generell zu freundlich, hat nicht gemeldet und hätte jeden reingelassen, also sank das Interesse meines vaters. Meine Mutter hat sich ab da um Charlie gekümmert, hat sich aber auch nicht zugetraut mit ihm rauszugehen, wegen seines Gewichts.


    Vater wollte Hund wieder abgeben, meine Mutter wollte das jedoch nicht und so kam es dass Charlie bei uns ist und auch bleibt.


    Laut meiner Mutter hat Charlie früher ganz gern gespielt, vor allem mit Bällen, so das erste Jahr. Danach fehlte aber oft die Zeit/die Lust um sich zu beschäftigen. Scheinbar würde ihnen von mehreren Leuten versichert dass viele Schäferhunde Gartenhaltung/hofhaltung gewohnt sind. So kam es dass sich das ganze immer mehr einpendelte und letztendlich keiner mehr so richtig über die Situation nachdachte, war halt einfach so und ist es bis heute. Charlie hat aber wohl auch von sich aus immer weniger Interesse an meiner Mutter gezeigt und so dachte sie dass er einfach keine Lust auf irgendwas hat, also würde er in Ruhe gelassen.


    Die Notwendigkeit für einen Trainer sieht sie nicht und sie möchte auch nicht dass ich mit so einem großen Hund rumlauf und rumprobier. Ich soll mir lieber den kleinen holen und den von Anfang an gescheit erziehen.


    Um auch mal wieder zurück zum Thema zu kommen.


    Ich habe jetzt schon öfter gelesen dass Shelties wohl nicht unbedingt die perfekten immer mit dabei Hunde sind. Sie sehr reizempfindlich sind und teils schlechte Nerven haben. Das sind natürlich alles Eigenschaften die mich etwas verunsichern. Mir ist es wirklich wichtig dass mein Hund gerne überall mit mir mitkommt, damit meine ich Stadt, Café, Restaurants, vielleicht mal ein Pub, nicht ständig und täglich aber doch immer wieder.


    Wie sieht es eig bei Shelties so grundsätzlich mit der Verträglichkeit zu anderen Hunden aus? Mögen sie so Sachen wie Hundefreilaufzone? Oder ist das reine Erziehungssache?


    Aber ich werde auch noch mit Züchtern sprechen, die können mir sicher sagen ob ihre Hunde in mein Leben passen würden.


    Sollte es gar nicht klappen schließe ich auch andere kleine Rassen nicht aus.

  • Hundefreilaufzone ist für meinen Sheltie die absolute Hölle, deshalb meiden wir sowas und auch generell Fremdhundebegegnungen. Sie mag das einfach nicht. Bekannte Hunde sind okay, da ist sie sehr verträglich. Meine Hündin kann ich überall hin mitnehmen, ja. Aber das kann, je nach Nervenkostüm, auch sehr unterschiedlich sein. Da könnte auch die "impulsive" Ader deines Vaters ein wirklich richtiges Problem sein, das ist nämlich etwas, worauf die Mehrheit der Shelties wirklich gar nicht drauf kann, weil sie eben sehr sensibel sind.

    Vielleicht wäre z. B. ein Bolonka eine bessere Wahl.


    Grundsätzlich finde ich es aber sehr fraglich, ob man so einen kleinen Hund in einen Haushalt mit einem unerzogenen 40 kg-Schäferhund, der nichts kennt und zu dem auch niemand einen "Draht" hat, zu holen. Auch, mit der Idee den kleineren Hund in deinem Zimmer schlafen zu lassen. Wird der dumme, faule Hofhund mal nur ein bisschen wach, dann ist der Kleinhund mit einem Haps weg. Egal ob Sheltie, Bolonka oder sonstwas.


    Wie ihr, wie du, mit Charlie umgehst, finde ich mehr als tragisch und, ja, einfach nur gemein dem Hund gegenüber. Ich bin mir ebenfalls sicher, dass er nicht einfach nur eine "Schlaftablette" ist, sondern komplett resigniert hat.


    Vielleicht wäre es eine Option Charlie ein neues Zuhause zu suchen, wo sich Menschen mit ihm beschäftigen, wenn ihr alle keine Lust oder Gründe habt, warum ihr das nicht machen könnt. Das wäre das Fairste. Und dann evtl über einen Hund für dich nachdenken, um den ihr euch alle von Anfang an vernünftig bemüht.

  • Es gibt noch die "Begleithunde-" Gruppe. Das sind richtig echte "immer dabei" Rassen, bei denen man schon wirklich Pech haben muss ein Exemplar zu erwischen das anders tickt :)
    Kannst dich ja mal umsehen, wenn dir der Sheltie aufgrund seiner Eigenheiten doch zuwieder ist (allerdings wächst man auch mit seinen Aufgaben - wo ein Wille da ein Weg und du klingst sehr gewillt dem Hund mit seinen Bedürfnissen entgegen zu kommen)


    Hundefreilaufzonen (im sinne von große Wiese oder Wälder) sind eigentlich für keinen Hund ein Thema. Anders ist es bei so Auslaufflächen wo sich sehr viele Hunde auf relativ engen Raum sammeln. Bei uns sind solche Flächen eingezäunt und die Hundehalter geben ihr Gehirn gerne vorne am Tor ab und lassen ihre Hunde ohne Sinn und Verstand tun und machen was sie wollen.
    Gerade für einen so sensibeln Hund wie den sheltie würde ich solche Flächen meiden, da hat dein hund nichts von.

    Ich weiß von vielen Sheltie leuten, dass sie sich zusammenschließen und dann in großen Sheltie Gruppen durch die Gegen ziehen.

  • Vielleicht wäre es eine Option Charlie ein neues Zuhause zu suchen, wo sich Menschen mit ihm beschäftigen, wenn ihr alle keine Lust oder Gründe habt, warum ihr das nicht machen könnt. Das wäre das Fairste. Und dann evtl über einen Hund für dich nachdenken, um den ihr euch alle von Anfang an vernünftig bemüht.

    Fände ich auch eine gute Idee. Wenn den Hund eh niemand möchte, könnte er noch einmal in neuer Umgebung mit neuen Menschen aufleben. Dein Hund läuft nicht Gefahr, gefressen zu werden und ich sehe darin eine Win-Win für alle (besonders den Schäfi).

  • Ich hatte das ganze Thema vor 1 1/2 Jahren als ich 18 war mit ähnlichen Ansprüchen an den Hund und ebenfalls die Eltern fest eingeplant. Minus dem Ersthund.

    Ich wollte einen fröhlichen, intelligenten Hund der überall mit hin kann und Agility war zumindest zum ausprobieren geplant. Ein Begleiter und Freund in allen Lebenslagen eben. Naja das hat so semi geklappt:D Mico ist toll und ich liebe ihn abgöttisch aber vieles von dem was ich wollte ist nicht bis nur schwer möglich und andere Sachen haben mich in den Hintern gebissen obwohl ich genau diese Eigenschaften wollte. Zb ist Mico Intelligent aber leider bedeutet das eben nicht nur das ein Hund schnell das lernt was du möchtest, der lernt auch jeden Unsinn den du nicht möchtest. Und er findet Wege wie er erreicht was er will und dich einfach umgehen kann im Zweifel. Fröhlich ist er auf jeden Fall, für Agility ist er zu schwer geworden obwohl ihm das mega Spaß machen würde und als Begleiter in allen Lebenslagen ist er auch nicht wirklich geeignet weil er einfach nicht die Nerven dafür hat.


    Bist du bereit dazu? Im Zweifel einen Hund haben den du nirgends mit hin nehmen kannst, dem Agility keinen Spaß macht, der nicht gerne kuschelt, der andere Menschen und Hunde unnötig findet, alles lernt was du nicht willst das er lernt(und macht deine Mutter das auch mit?), der alles meldet und schrill kläfft, sich evtl sogar deine Mutter als erste Bezugsperson aussucht?


    Bist du bereit alles angeknabbert zu bekommen, ein paar deiner Dinge zu verlieren weil der Welpe sie evtl toll findet und kaputt macht, bei jedem Wetter draußen zu stehen, um 3 Uhr nachts raus zu müssen an einem Schultag weil der Welpe raus muss oder auch der Erwachsene Hund mal Durchfall hat, Pfützen wischen, Löcher in der Kleidung am Anfang, ganz viel zurückstecken müssen gerade am Anfang und dann am Ende vllt einen Hund haben mit dem du nichts von dem machen kannst das du dir ursprünglich vorgenommen hast?


    Das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht alles zutreffen, aber manches davon ist nicht unwahrscheinlich. Und was ist dann? Versauert der kleine dann auch im Garten? Ich weiß du kannst nicht wirklich etwas dafür wie der Schäfi gehalten wird, aber das macht mich einfach nur wahnsinnig traurig und ja auch wütend. Ein 6 Jahre alter Schäfi der sich so benimmt ist nicht normal. Vllt hat er einfach resigniert oder da liegt gesundheitlich etwas im argen zB SDU.

    Stell dir zum resignieren einfach einmal folgendes vor: Ein Leben ohne Ansprache. Du hast genau drei Lebewesen um dich herum die deine Sprache nicht sprechen, keine Freunde, bist immer im selben Haus, dem selben Garten ohne die Möglichkeit auszubrechen. Dein Leben besteht Tag ein Tag aus aus genau den selben Dingen und so wirklich Interesse hat niemand an dir. Am Anfang möchtest du noch gerne etwas machen, aber diese Lebewesen sprechen nicht die selbe Sprache wie du und verstehen einfach nicht was du ihnen sagen möchtest. Sie beschäftigen sich immer weniger mit dir und iwann verlierst du auch jegliches Interesse an ihnen und deiner Umgebung. Warum sich kümmern wenn es sowieso immer das selbe ist? Und auf einmal kommt das jüngste der Lebewesen zu dir und möchte das du komische Dinge machst von denen du noch nie gehört hast und nicht weist für was sie gut sein sollen. Du machst wenn überhaupt einen halbherzigen Versuch aber du weist ja auch nicht wie das gehen soll. Du bist (in Menschenjahren) um die 51 Jahre alt, lebst seit du zumindest 18 warst dieses Leben und wirst auch wahrscheinlich noch weitere 50 Jahre so leben. Aber du bist es ja gewöhnt und kennst es nicht anders...

    Ich weiß nicht wie es dir geht, aber für mich hört sich das nicht nach einem schönen Leben an

  • Ok danke, dann werde ich so eingezäunte Hundewiesen meiden, ist ja kein muss. Hat mich nur interessiert. An ein paar Hunde von Freunden meiner Eltern muss er sich zumindest gewöhnen weil die hier öfter zu Besuch sind, aber das sind auch alles kleine, freundliche Hunde, denke das wird kein Problem.


    Schön zu lesen, dass es hier auch Shelties gibt, die überall mitkommen, das macht Hoffnung dass mein kleiner sich da auch gut dran gewöhnt. Ich denke der richtige Züchter kann das auch gut einschätzen, wenn man ehrlich ist und sagt was man sich für den Hund vorstellt.


    Ich glaube auch, dass ich an der Aufgabe wachsen werde und traue mir das durchaus zu.


    Zum anderen Thema. Leute, ich weiß nicht wie ihr euch das vorstellt. Soll ich zu meinen Eltern hin und denen erklären dass mir irgendwelche Leute aus dem Internet gesagt haben wir sollen den Hund abgeben? Die zeigen mir den Vogel.


    Ich hab mittlerweile schon verstanden was ihr sagen wollt, wirklich, nUr kann ich nicht von jetzt auf gleich irgendwelche Wunder bewirken.


    Ok, ich hab jetzt viel Zeit und der neue Hund zieht sowieso nicht sofort ein. Ich werde dem ganzen noch eine Chance geben und versuchen mich mit Charlie irgendwie zu beschäftigen.


    Ich werd’s mal mit Leckerlies in die Wiese werfen probieren und vielleicht einer einfachen namensübung zu Beginn. Er reagiert nur hin und wieder auf seinen Namen, wenn man ihn anspricht. Also fürs gucken gibts futter.


    Mal schauen ob er Lust darauf hat.

  • Ok, ich hab jetzt viel Zeit und der neue Hund zieht sowieso nicht sofort ein. Ich werde dem ganzen noch eine Chance geben und versuchen mich mit Charlie irgendwie zu beschäftigen.


    Ich werd’s mal mit Leckerlies in die Wiese werfen probieren und vielleicht einer einfachen namensübung zu Beginn. Er reagiert nur hin und wieder auf seinen Namen, wenn man ihn anspricht. Also fürs gucken gibts futter.


    Mal schauen ob er Lust darauf hat.

    Das find ich toll!!!

  • Denk dran, dass du sehr kleinschrittig belohnst, also selbst für das kleinste Bisschen gibt es schon etwas. Meine Hündin kam zu mir und hatte überhaupt gar kein Interesse an Interaktion mit mir oder spielen... das haben wir alles hinbekommen, mit viel Zeit, viel Geduld und vielen Belohnungen.

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