Wie lange rausgehen mit Welpen - an Umwelt gewöhnen

  • Hallo,


    mein Welpe (9 Wochen) ist gerade eingezogen und ich wollte fragen, wie lange ihr rausgehen würdet. Ich bin bis jetzt eigentlich nur zum lösen raus, also so ca. 3-5 Minuten am Stück und das in den kleinen Garten vor meiner Wohnung, da fühlt sie sich sicher und ist unternehmungslustig. Die Strasse ist ihr noch sehr unheimlich, respektive die Autos. Da habe ich sie bis jetzt so 1 x am Tag für 2-3 Minuten auf dem Arm getragen und dann ein kleines Stück laufen lassen. Mache ich zu wenig? Sie muss ja auch noch die Wohnung, den Alltag und mich kennenl ernen

    Im Garten ist sie auch an der Leine, ich muss erst noch die Gefahrenquellen beseitigen, die ich übersehen habe. Wie würdet ihr sie mit der Situation auf der Straße konfrontieren? Sie kennt bisher keinen Straßenverkehr

    Danke!

  • Ich finde es in Ordnung so. Mehr würde ich momentan auch nicht machen.

    Hört sie die Straßengeräusche vom Garten aus? So würde ja auch eine gewissen Gewöhnung stattfinden.

    Aber Straßenverkehr kann sie auch noch in den nächsten Wochen Schritt für Schritt kennenlernen. Lasst euch da Zeit.

    Mit den momentanen Einschränkungen wegen Corona sollte der Verkehr ja auch nicht allzu extrem sein.

  • Ja, sie kann die Straße vom Garten aus hören. Aber da ist es eher so ein gleichmäßiges Hintergrundgeräusch. Aber das ist erstmal ein Rantasten, da hast du Recht.

    Ja, eigentlich ist es nicht eilig, wir müssen wegen Corona nirgendwo hin, außer zum Impfen in 3 Wochen. Ich dachte nur, daß sie es in der Zeit zwischen 8 und 12 Wochen lernen sollten, weil es dann leichter für sie fällt. Eine Freundin hat den Fehler gemacht, nachdem ihr Hund an einer Vergiftung gestorben ist, den Welpen nur an die Gegend um das Haus herum zu gewöhnen und er hat immer noch Angst, dieses gewohnte Terrain zu verlassen.

    Achso, ja, sie ist sehr gerne draussen, da, wo sie sich sicher fühlt, also im Garten. Da dürfte sie auch länger laufen, aber dazu muß erst mal noch nachgebessert werden. Und das ist ja auch was anders, als an der Leine zu laufen

  • Sie ist jetzt 9 Wochen alt. Wenn du tatsächlich jeden Tag mal zur Straße gehst, sollte das reichen. Du kannst dich ja auch mal mit ihr für ein paar Minuten in die Nähe der Straße setzen. In sicherer Entfernung, aber mit Blick auf alles.

    Meine Emma hatte als Welpe gezwungenermaßen direkt das volle Programm mit Straßenlärm und vorbeirauschenden Autos. Meine Ivy dann aber kaum, eigentlich gar nicht (wir waren mittlerweile umgezogen). Beide haben heute keinerlei Probleme mit Straßenverkehr.

  • Für mich hört sich das auch ok an. Auch das mit dem irgendwo hinsetzen und nur gucken, das habe ich auch gemacht. Radfahrer, Autos, Fußgänger, Jogger, Vögel, Schmetterlinge, Hubschrauber, einfach zusehen und merken, dass die einem nichts tun. Und auch in der Wohnung gibt es ja am Anfang genug Dinge, die man üben kann. Mein letzter Welpe hat sich direkt unterm Sofa verkrochen, als ich den Deckenventilator angemacht hatte. Auch den Fernseher kannte er nicht. Also gab es Leckerchen beim ersten Fernsehen und Leckerchen während ich ganz kurz nochmal den Deckenventilator angemacht habe. Auch mal Pfoten ins Wasser tunken, Ohren reinigen, also so tun als ob, Staubsauger, Waschmaschine etc. Es gibt so viel was sich lohnt bewusst früh in den Alltag einzubauen.

  • Klingt gut. Für den Welpen ist noch ALLES neu, das unterschätzt man leicht. Ich würde den Garten jetzt hundesicher machen und ihn selbst erkunden lassen, das fördert auch das Selbstbewusstsein. Und raus, wie Du's machst, für einige Minuten. Meine Welpen haben mir mit schnell steigender Unternehmungslust immer gezeigt, wenn sie mehr Input wollten, das kann aber rasseabhängig sein.

  • nach 2 Wochen ist Meg jetzt im Gärtchen hinter meiner Wohnung nicht mehr von den Straßengeräuschen beeindruckt. Auch ruhig aus dem Haus und das Stück Straße vor dem Haus bis zur Wiese (50Meter) geht problemlos. Ansonsten geht Umwelt nur in ganz kl. Stücken, sie zeigt sofort, wenn es ihr zuviel wird und will dann nur weg. Diesen Punkt möchte ich eigentlich nicht erreichen. Und schon wieder frag ich mich, ob ich zu wenig mache, weil mich jeder drängelt, sie müsse nun mal mehr kennenlernen, das Zeitfenster wird eng, etc. Ich kann und will sie aber nicht in für sie unaushaltbare Situationen bringen. Bis zur U Bahn müsste ich die alleine 15 Minuten tragen.

    Ich hab das Gefühl, sie braucht lange für alles, ist sehr ansprechbar und stressanfälliger als die anderen Welpen, die ich zuvor kannte.

  • Und sehr neugierig und lustig. Das möchte ich echt nicht kaputt machen, weil ich sie zu irgendeinem Sch...verdonner, den ich im Moment für überflüssig halte. Und ihr Vertrauen in mich kaputt machen.

    Sie legt sich gerade völlig ruhig nach dem Spielen in ihre selbsternannte Höhle im Regal. Das finde ich eher wichtig gerade, dass sie selber dosiert und nicht nervös wird und überreizt

  • Da werden dir die Rassekenner wohl besser helfen können.

    Erstmal würde ich ja sagen, dass sie eben ihr Tempo hat. Ich würde weiter kleinschrittig aber eben nachhaltig und positiv arbeiten. Besser als mit Macht alles auf einmal und mit anschließendem "Trauma".

  • Ich finde dass du da mit deinem Bauchgefühl ganz richtig liegst ;) Du selbst siehst dein Hund und kannst sein Verhalten richtig deuten.

    Dass sie von selber nach dem Spielen entspannt finde ich auch ein gutes Zeichen.


    Meine Hündin ist jetzt 7 Monate alt und rückblickend hätte ich weniger mit ihr gemacht. Vorallem weil sich viele Dinge an die ich sie auf Biegen und Brechen gewöhnen wollte, sich oft von ganz alleine ergeben haben. Zum Beispiel habe ich mich mit ihr ins Auto gesetzt und gelesen. Damals fande sie es scheisse und es war Stress für sie. Inzwischen sind wir so oft Auto gefahren- sie hat sich einfach daran gewöhnt. Der Stress von damals war also völlig unnötig.


    Ein weiterer Grund weshalb ich deine Ansicht nur unterstützen kann: Dir rennt nicht die Zeit davon. Als frischgebackenen Welpenbesitzer erscheint es einem aber fälschlicherweise so. Dein Hund lernt im Leben nie aus.


    Ich finde du klingst als ob du deinen Hund gut einschätzen kannst. Lass dich also nicht von anderen verunsichern.Es gibt einfach zu oft falsche stereotypische Behauptungen über Hundeerziehung (Dominanz, Boder Collies brauchen viel Bewegung, Hunde müssen ausgepowert werden, Welpen müssen mit jeden Hund spielen, Hunde machen das unter sich aus)... Bzw. überlege dir gut WER das sagt und wie fähig du diese Person einschätzt hinsichtlich Hundeerziehung...

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