Border-Mix agressiv gegen andere (kleinere) Rüden! Hilfe!

  • Hunde sind normal nicht "hinterhältig", sondern werden missinterpretiert, falsch gelesen.

    Also hier läuft eine Ridgebackhündin frei rum, die sich auch so verhält, wie ich den Text interpretiert habe. Die läuft erst lieb und nett an mir vorbei und kommt dann zwei Sekunden später plötzlich von hinten mit einem Grollen auf meinen Hund gesprungen. Ist aber auch die einzige, bei der ich dieses Verhalten je gesehen habe.

  • Euer Hund ist nun so langsam richtig erwachsen. Da ist es gerade bei unkastrierten Rüden nicht unüblich, dass sie Geschlechtsgenossen eher uncool finden... Eine Kastration würde dieses Problem aber vermutlich auch nicht lösen.


    Eigentlich hilft da nur Erziehung und Management.

    Erzieherisch könnt ihr an der Leinenführigkeit arbeiten und eurem Hund beibringen sich bei Hundesichtung an euch zu orientieren.

    Management wie hier schon geraten: Leine kurz nehmen und großen Bogen am "Feindbild" vorbei laufen. Einen Maulkorb zur Sicherheit dranzumachen ist bestimmt auch nicht verkehrt.

  • Weiß man welche andere Rasse im Mix steckt?


    Wieso gibt es ärger mit anderen Hundebesitzern, wenn dein Hund an der Leine ist? Da sollte ein direkter Kontakt ja zu verhindern sein?


    Hab ich das richtig verstanden, dass du bis jetzt viel auf Hundewiesen gegangen bist? Wie lief das ab?

    Standen die Besitzer rum und die Hunde haben miteinander "gespielt?" oder wie darf man sich das vorstellen?


    Durfte dein Hund bis jetzt oft zu entgegenkommenden Zufallsbekanntschaften Kontakt haben/Hallo sagen?

  • Ich rufe mal Manus Hundewelt ..... die hat sicher gleich ein Deja vu

    Ach das liest sich für mich geradezu harmlos im Vergleich :lol:


    Aber ja, erinnert mich stark an Shezza.

    Was ist in dem Mix noch mit drin? Bei "hinterhältig" fällt mir der Appenzeller ein, der ist bei Mischlingen in DE aber wohl nicht so häufig wie in der CH? :???:


    Wie gut könnt ihr seine Körpersprache lesen? "Erst freundlich dann hinten drauf" halte ich für fehlinterpretiertes Verhalten.


    Viele Rüden mögen, wenn sie erwachsen sind, ihre Geschlechtsgenossen nicht. Meist kleinere Rüden spricht für "prolliges" Verhalten. Gegen die kommt er an.

    offene Finger, Prellungen, Stauchungen, Zerrungen und Ärger mit den anderen Hundebesitzern und dass das Vertrauen in unseren Hund nicht gerade größer wird

    Sah hier genauso aus.


    Flexi und Schleppleine würde ich wegpacken bzw. wenigstens einen Kurzführer an das Halsband um ihn überhaupt halten zu können.

    Ist er nie an einer normalen Leine?

    Wie sieht der Angriff auf die Hunde aus?

    Ich traue mich kaum noch mit unserem Hund an andere Hunde heran

    Lass das. Halte ihn in Zukunft von anderen Hunden fern.


    Wenn er andere Hunde insbesondere Rüden nicht mag ist das in Ordnung, dann lasst ihn nicht zu anderen Hunden hin.

    Lernt das Vorbeigehen, dass er sich zu euch umorientiert/auf euch konzentriert und gebt ihm die Sicherheit, dass er sich nicht um das Problem kümmern muss, sondern ihr dafür sorgt, dass ihm kein Hund zu nahe kommt.


    Das Wichtigste ist zu verstehen, dass euer Hund eben andere (Rüden) nicht mag und dass das völlig in Ordnung und normal ist.

    Akzeptiert das einfach und schaut wie ihr den Kontakt zu anderen Hunden vermeidet.

  • Ich würde auch Bogen laufen und den Hund versuchen umzuorientieren. Kontakt mit kleinen Hunden zulassen sowieso nicht. Eventuell mit der Zeit dann mal an so Gruppenspaziergängen an der Leine teilnehmen. Da gibt es keinen Kontakt und Hund merkt, dass ihn das alles nichts angeht. Bieten einige Trainer/Hundeschulen an. Auf jeden Fall ansonsten die Rollleine weglassen, die ist Müll, wenn man einen großen Hund anständig kontrollieren möchte/muss. Je nachdem wie du die Schleppleine nutzt könntest du auch bei Sichtung anderer Hunde auf eine kurze Leine umsteigen. Also wie, wenn der Hund frei läuft. Hab ich immer so gehandhabt, weil die Schleppleine hier nur eine dünne Schnur war an der ich nicht anständig eng führen könnte.

  • Erstmal lieben Dank an alle. Wir wissen leider nicht, was noch in Muffin "steckt". Er kommt aus Bulgarien und war bevor wir ihn bekamen in einem Tierheim, wo alle Hunde zwar eingezäunt aber frei herumliefen. Er war vorher schon in zwei anderen Familien, wo es nicht funktioniert hat und ihn das Tierheim wieder herausgeholt hat. Die erste Familie hatte kleine Kinder, die auf ihm reiten wollten und ihn als Spielzeug mißbrauchten, da er war er grade drei Monate alt. Danach kam er zu Leuten, die keine Zeit für ihn hatten und ihn in einen Zwinger packten. Dann kamen wir. Keine Kinder, viel Zeit für ihn, die er auch beansprucht, da merkt man schon die ca. 70-80% Border; das sagt zumindest unser Tierarzt.


    Muffin hatte anfangs viele Ängste. Er mochte keine Männer mit Kapuzen, keine kleinen Kinder (nicht angriffslustig, sondern er machte einen Riesenbogen darum), keine Kellertreppe, überhaupt keine offene Treppen, keine Türen, die zufallen oder zugehen und er ist auch heute bei harmlosen Geräuschen oft sehr schreckhaft. Vieles hat sich sehr gebessert, wir haben viel mit ihm geübt, ihn behutsam an Vieles herangeführt.


    Gestern Abend bin ich mit ihm mit einer kurzen Leine gelaufen. Er hatte dann viel weniger Spielraum und pötzlich wurde mir bewusst, dass vielleicht wirklich WIR das Problem sind, weil wir denken, dass wir ihm mit den anderen Leinen mehr Freiheit lassen, aber momentan sehe ich genau das als unseren Fehler. Zu unserer Wohnung gehört hinterm Haus eine eingezäunte Wiese. Dort rennt er für sein Leben gern herum und wir machen mit ihm Spiele wie Frisbee, Fußball aber auch Übungen, die wir aus Büchern oder dem Internet haben, ohne Spielzeug.


    Dann gibt es noch eine größere Wiese, die keine Hundewiese ist, sondern eine Möglichkeit, ihn mit einer kurzen Leine dran mal frei laufen zu lassen. Klappt inzwischen, war bis vor einem halben Jahr aber nicht dran zu denken, weil er ausgebüxt ist und wenn man ihn zurückholen wollte, kam er immer bis auf zwei Meter heran, um dann wieder das Weite zu suchen. Er blieb aber immer in unserer Sichtweite. Allerdings ging das oft stundenlang, bis wir ihn wieder anleinen konnten.


    Das Kennenlernen ohne Leine ist bei uns quasi nicht möglich. Überall ist Leinenpflicht. Es wird streng kontrolliert und es gibt Geldstrafen. Mag sein, dass Border-Collies nicht spielen, aber unserer war von Anfang an anders. Er liebte das Spielen mit anderen Hunden und hat selbst Hunde, die sonst nicht oder wenig spielen dazu "Überredet".


    "Hinterhältig" war eine Aussage meines Partners und von mir denke ich auch falsch formuliert.

    Es kam daher, dass man eben augenscheinlich schon am anderen Hund vorbei ist und plötzlich dreht sich Muffin weg und zwar so schnell, dass man kaum noch reagieren kann. An so vielen Menschen und auch an manchen Hunden kommen wir problemlos vorbei, aber auch da gibt es immer wieder mal die Situation, dass er sich umdreht und den Leuten hintergeht, die dann dann natürlich Angst bekommen, wenn sie merken, dass Muffin hinter ihnen ist. Er ist größer als ein normaler Border-Collie und hat noch nie einen Menschen angegriffen, jedenfalls nicht, seit wir ihn haben. Es gab auch noch nie einen Biss/Beißerei mit Hunden, aber er hat auch im Spiel eine gewisse Dominanz und geht sehr forsch und überlegen auf seinen Gegenüber zu, weshalb ich den Kontakt zu anderen, vor allem kleinen und "zerbrechlichen" Hunden oft vermeide, Sozialkontakte hin oder her.


    Zu Hause hört er sehr gut, aber sobald er draussen abgelenkt ist, wirds schwierig. Sein extremes Ziehen haben wir damals über die Hundeschule versucht besser zu machen, aber selbst der Tierarzt meinte, dass durch den starken Borderanteil das Problem nicht ganz weg sein wird. Noch kurz zu den "Verletzungen". Letzten Winter, es war auch glatt, standen mein Freund und ich im Park und zogen uns die Handschuhe an, da sah Muffin wohl irgendwas, zog weg, mein Freund verlor den Halt und fiel hin. Zwei Rippen waren angebrochen. Mein Freund ist ein großer und kräftiger Kerl, den so schnell nix umhaut. Das Glatteis war mitschuld. Ok. Es gab mehrere kleinere Geschichten, mal beim Toben ne Gelenkkapsel überdehnt oder eine Knieprellung, aber nichts , was Muffin uns bewusst "antut", oft auch durch eigene Dummheit. Nur wenn er stark zieht, hatten wir trotz Handschuhen schon öfters aufgeriebene Finger.


    Gleich gehe ich wieder mit den Beiden raus, diesmal komplett ohne Roll-Leine und ich halte beide kurz. Jetzt habe ich euch viel erzählt, danke Euch fürs Lesen und ich will versuchen, noch mehr auf Eure Fragen einzugehen, dann aber "kürzer". Möchte mehr über Muffin lernen, ihn besser "deuten". Bin sehr dankbar für Tipps und auch Kritik von erfahrenen Hundehalterndog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Das Spielen muss nicht unbedingt wirklich Spiel sein gerade wenn du meinst er tritt da sehr forsch und "dominant" auf. Da kann auch eine andere Motivation dahinterstecken und darum würde ich zukünftig wirklich nur noch zu sorgsam ausgewählten Hunden den Kontakt zulassen.

  • Das Kennenlernen ohne Leine ist bei uns quasi nicht möglich. Überall ist Leinenpflicht. Es wird streng kontrolliert und es gibt Geldstrafen. Mag sein, dass Border-Collies nicht spielen, aber unserer war von Anfang an anders. Er liebte das Spielen mit anderen Hunden und hat selbst Hunde, die sonst nicht oder wenig spielen dazu "Überredet".

    Der wird bald drei - vergiss das mit dem "Spielen" einfach, er ist jetzt kein Kind mehr. Momentan kannst du Leinenkontakte sowieso nicht zulassen, sondern solltest schon wegen dem Virus einen Bogen um jeden Menschen machen, egal ob mit oder ohne Hund. Wenn das in ein paar Wochen oder Jahren vorbei ist, kannst du ja noch mal Bilanz ziehen und auch gerne einen Profi draufgucken lassen, das schadet nicht, geht nur jetzt gerade nunmal nicht. Die Zeit würde ich dafür nutzen, hier im Forum mehr über "Spiel" und "Dominanz" und solche Triggerworte zu lesen.

  • Schau hier mal rein, da kannst du schon einiges lernen. Der Körpersprache- Thread


    Bzgl. spielen und dominant...


    [Externes Medium: https://youtu.be/SDz8b0HqmJo]


    Das sind meine zwei. Das "Spiel" macht weder dem Labbi noch dem Border "spass". Klar der Arsch findet es durchaus witzig die Kleine zu mobben, freundlich ausgedrückt. Aber das ist kein entspanntes, fröhliches Spiel.


    Wenn er zwei, drei Spielpartner hat, mit denen er wirklich harmonisch spielt, dann triff dich ab und zu mit denen und lasse die restlichen Begegnungen einfach sein.

    Wenn es die nicht gibt, dann lasst es ganz bleiben und habt mit ihm zusammen Spass auf der Wiese. Das reicht einem Hund völlig aus, wenn er kein entspanntes Interesse an anderen hat.

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