Hund richtig motivieren und ihm das Lernen lehren?

  • Danke, werde ich gleich mal googeln.


    Ja, das mit der Decke habe ich jetzt gelassen, weil er sich, wie du auch geschrieben hast, nachdem sie weg war trotzdem auf den alten Platz, am Boden gelegt hat. Ich will ihm seine Routine erstmal noch lassen.


    Ich habe jetzt mal meine Tür immer ein Stück offen, so dass er reinkommmen könnte, wenn er wollte. Ich glaube er war in seinem Leben zweimal kurz in meinem Zimmer, ich erwarte also eher nichts.


    Sollte er doch anfangen mich irgendwann interessant zu finden und mein Zimmer freiwillig betreten, klingt die Idee mit dem gemeinsamen Plätzchen toll :)

  • Ich möchte gerne einen kleinen Zwischenbericht abgeben.


    Wir sind heute bei Tag 6 und ich hatte ein kleines, erfreuliches Erlebnis :applaus:


    Charlie lag vorhin im Garten und als ich mit clicker und Leckerlie bewaffnet raus kam, ist er doch tatsächlich aufgestanden und zu mir gelaufen und hat sich erwartungsvoll vor mich hingesetzt.


    Bis jetzt musste ich mich immer mit halbherzigen blicken zufrieden geben.


    Ich glaube die gemeinsame Zeit, die Massagen, das clickern und die leckerlies zeigen erste Wirkungen.


    Er reagiert mittlerweile auch immer wenn ich ihn anspreche.


    Wir werden es später nochmal mit leckerlies suchen probieren und den clicker mal ein bisschen wegpacken, denn er hat mittlerweile definitiv die Verknüpfung aufgebaut.


    Wenn das auch gut klappt würde ich nächste Woche gerne langsam mit kleinen Übungen wie Sitz oder Touch anfangen.


    Ich glaube das wird was, vielleicht habe ich den Kerl ja doch unterschätzt :D


    Momentan chillen wir gemeinsam in der Sonne, das Wetter ist einfach nur ein Traum.



    :winken:

  • Das klingt doch schon toll!


    Du solltest dir eine Übung aussuchen die du ihm beibringen willst. Zb erstmal Sitz. Wenn er dann irgendwann gerne und sicher Sitz macht, dann vll im sitzen eine Pfote greifen und ihm dann Pfote beibringen. Dann noch entscheiden ob linke oder rechte Pfote ;)


    Man kann viel beibringen, aber Geduld ist das Zauberwort. Heute ist er schon von selber auf dich zugekommen und reagiert schon wenn du ihn ansprichst. Vielleicht werdet ihr ja doch noch Freunde :nicken:


    Es kann aber sein dass bald auch die ersten Tage kommen wo er nicht so richtig mitarbeiten will. Das macht der dann nicht um dich zu ärgern, aber es gibt in jedem Lernprozess Fortschritte und Rückschläge. Das ist aber ganz normal.

  • Ich glaube, du bist genau auf dem richtigen Weg. Ich habe mich mal, als ich noch hundeloser Teenie war, mit den total verwahrlosten Wachhund einer Gärtnerei, einem riesigen schwarzen Wolfsspitz angefreundet. Erst hab ich nur bei ihm gesessen, einiges an schulischem Auswendiglernen einfach damit geregelt, das sich ich's ihm vortrug, ihn ansonsten in Ruhe gelassen - und wenn er sich mir zuwandte, gab's mal ein Frolic.


    Als er sich dann ernsthaft freute, mich zu sehen, habe ich angefangen, ihm das Fell zu bürsten, ihn "Sitz" machen zu lassen und sowas. Und als er begann, mir auf Schritt und Tritt nachzulaufen, durfte ich dann auch mit ihm spazierengehen bzw halsband- und leinenlos durch die angrenzenden Felder trödeln. Das war damals noch deutlich einfacher, und so entschied der Hund, ob er mit mir gehen wollte oder nicht. Er wollte. Er klebte bald regelrecht an mir und freute sich wie ein Irrer, wenn ich nachmittags kam.


    Und das ist der kleine Haken an der ganzen Sache: Solche Hunde müssen erstmal überhaupt lernen, dass Menschenkontakt toll ist, aber dann tendieren sie dazu, sich an dich zu klammern wie an einen Rettungsanker. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Charlie dir, wenn du so weitermachst , bald nicht mehr von der Seite weichen wird - du bist schließlich sowas wie die Erfüllung all seiner Hundeträume.


    In eurem Fall ist das natürlich toll, weil ihn dir niemand wegnehmen wird. Bei uns endete das damit, dass der Hund im Herbst wieder in den Zwinger mußte und ich ihn nur noch sehr selten besuchen konnte. Er trauerte dann sehr, und sowas kann einem echt das Herz brechen. Um so toller finde ich aber, hier zu lesen, dass der alte Charlie doch noch "seinen" Menschen bekommen hat!

  • Das war es auch, dieser alte Hund ist so dermaßen aufgeblüht, als er Ansprache bekam. Er war ja nie schlecht behandelt worden, es hatte nur einfach keiner Extra-Zeit für ihn. Und ich bin mir sicher, mit Charlie wird es genauso laufen - er hat ja schon zwischen diesen beiden "Fototerminen" ein viel aufmerksameres Gesicht bekommen.

  • (...)

    Nun meine Fragen.


    Wie motiviere ich den Hund? Was mach ich, wenn er total lustlos ist? Soll ich es dann einfach lassen oder habt ihr gute Tricks wie man ihn aus der Reserve locken könnte?

    (...)

    Zitat durch mich gekürzt.


    Also, als ertes solltest Du Charlie seine Faulheit abgewöhnen bevor Du daran denkst ihm Motivation zu geben.
    Hunde, die solch ein Leben führen sind meist auch übergewichtig und daher von Hause aus träge.
    Ein weiteres Problem ist Charlies Alter. Da wird Erziehung und Training eine Harausforderung für Hund und Halter. Das beste Alter für eine Ausbildung ist nun mal das Teenialter eines Hundes, da sie in diesem Alter in der Regel noch verspielt sind und spielerisch Hunde nun mal besser lernen und auch Spaß dabei haben. Nur sollte man mit dem erweitertem Training nicht zu zeitig anfangen. Ein paar Grunddinge wie sitz, Platz, Fuß und vor allen Dingen das antrainieren der Stubenreinheit, geht mit 12 Wochen schon ganz gut. Aber dabei sollte man es dann auch in diesem Alter belassen.
    Das war jetzt nun mal ganz allgemein.

    Hund setzen sich nicht von selbst auf das Kommando "sitz" oder wenn man ihnen ein Leckerli hinhält. Kombiniert mit dem Kommando und leitem Drücken auf den Beckenbereich kommt da schon viel besser, dann loben, auch gern mit Leckerli. Sitz auf Kommando ist die eine Sache. Aber er muß auch sitzen bleiben. Erahrungsgemäß klappt das am mit einen leichten Zug ander Leine, falls er wieder aufstehen will. Nur solltest Du die Sitzphasen zum Anfang kurz halten und dann immer länger werden lassen. Erst wenn Du ihm gestattest sich zu erheben gibt es dann noch ein weiteres Leckerli. Das kann man soweit treiben, so daß Du Dich auch entfernen kannst ohne daß er Dir folgt. Aber weiß nicht, ob das bei Charli noch angebracht ist.

  • @Archivar


    Bisher war die Faulheit, wie du es nennst, das normale Verhalten des Hundes über ein paar Jahre. Das war ja auch so erwünscht.


    Natürlich benötigt man Motivation damit man mit ihm arbeiten kann. Wenn der Hund wieder vertrauen und Arbeitswillen aufgebaut hat, kann man Leckerlis immernoch abbauen, aber so weit sind die beiden noch nicht.


    Das das Alter ein Problem ist, finde ich nicht. Wir hatten schon ältere Hunde, die gut und schnell lernen konnten. Vorteile gegenüber dem Teeniealter sind zb fehlendes Hormonchaos und größere Gelassenheit.


    Lass den beiden doch mal Zeit um ein Team zu werden.


    Sitz usw hat Zeit, das war die letzten Jahre auch nicht nötig und anscheinend benimmt der Hund sich im Garten und Haus nicht daneben also hat man wohl nicht alles falsch gemacht ;)

  • Der Hund ist 6 Jahre jung. Der lernt das alles auch leicht. Bei Charlie ist das Problem, dass er erst jetzt lernt wie man lernt. Daher braucht es viel Geduld und Zeit. Aber man sieht ja, dass es bei ihm schon click gemacht hat und er offen für Neues ist und Spass daran entwickelt.

    Wenn das erstmal wirklich geschafft ist kommt alles andere auch.


    Ohne drücken auf den Hintern, damit sich der Hund setzt. Ohne an der Leine ziehen, damit er sitzen bleibt.

    Geduld, Zeit und kleinschrittig belohnen und der Hund lernt das ohne Probleme.

  • Das beste Alter für eine Ausbildung ist nun mal das Teenialter eines Hundes,


    Hund setzen sich nicht von selbst auf das Kommando "sitz" oder wenn man ihnen ein Leckerli hinhält. Kombiniert mit dem Kommando und leitem Drücken auf den Beckenbereich kommt da schon viel besser


    Aber er muß auch sitzen bleiben. Erahrungsgemäß klappt das am mit einen leichten Zug ander Leine, falls er wieder aufstehen will

    Erziehungsweisheiten aus dem vorletzten Jahrhundert, die jeder, der sie gerade gelesen hat, so schnell vergessen sollte, wie er sie gelesen hat.

    Jeder Hund, der heute noch so ausgebildet wird, kann einem Leid tun.

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