Was soll Welpe lernen und können?

Eigentlich sollte ein Welpe nur lernen, sich in seiner neuen Umgebung wohlzufühlen und dir in jeder Lebenslage zu vertrauen. Für alles andere bleibt noch genug Zeit.

Meine hatten als Welpen auch immer Spielzeug zur Verfügung. Bei Emma musste ich aber regelmäßig alles wegräumen, weil sie so schlecht zur Ruhe kam und sonst zu wenig geschlafen hätte. Aber das ließ sich ja schnell machen.

Bei Ivy konnte ich die Sachen liegen lassen. Sie hat selbst gut dosiert.

Ich hab aktuell einen Junghund (6.5 Monate alt) und ich kann dir sagen, das Vergleichen wird nicht unbedingt weniger Wir haben eine WhatsApp-Gruppe mit der Züchterin und den Wurfgeschwistern und es ist toll, die Entwicklung zu sehen. Aber man darf sich davon nicht unter Druck setzen lassen.

Myles hat immer Spielzeug zuhause rumliegen, hat als Welpe viel mit meinen anderen Hunden gespielt. Wenn es zuviel wurde, kam er in die Box/Laufgitter und kam so runter und hat geschlafen. Die ersten Wochen war mir nur wichtig, dass er mich draussen wahr nimmt und der Rückruf sicher wird. Myles kann jetzt noch nicht wirklich Platz, ohne Kekse legt er sich nicht hin Aber mir ist das auch nicht so wichtig, wir haben einen entspannten Alltag, erste Übungen Richtung Hundesport funktionieren sehr gut. Myles spielt gerne und arbeitet motiviert mit. Das ist mir 100x wichtiger als das er schon Platz, High Five etc kann. Solche Sachen lernt er schnell, aber Ruhe halten, sich an mir orientieren, etc hat er schon von Klein auf gelernt.

Faye war glaub ich ein halbes Jahr alt, als wie wusste, was Sitz heißt . Zu mir orientieren, Vertrauen, ein entspannter Alltag, einfach das Gemeinsame stand für mich im Vordergrund. Sie hat trotzdem die BH mit 1,5 Jahren gut bestanden (und hätte nie überhaupt Sitz gelernt, wenn die BH nicht Grundlage für Agi-Turniere gewesen wäre). Spielzeug und Kauknochen liegen hier immer rum. Ist so normal und nix besonderes und Welpi lernt, das ist nichts, weswegen man hochdrehen müsste oder was man verteidigen muss. Und es gibt eine Alternative zu allem, womit sonst so gespielt und zerkaut werden will. Wir haben zur Zeit auch einen Border Welpen, die meiste Zeit schläft sie, ohne Box und Co. Auch sie wird alles außer Alltag erst später lernen. Ein wenig Namen, Umorientierung und Mitdenken, fertig. Halt bestätigen, was in meinem Sinne ist, keine Kommandos.

Da ich momentan auch in der welpenaufzucht stecke...

All zu viele Ratgaber befolge ich auch nicht.

Mir ist wichtig, dass der Hund sich erst mal gut in meinen Alltag eingliedert.

Dabei taste ich mich einfach Stück für Stück an die Verhaltensweisen heran, die mich stören.

Ganz wichtig sind mir so Dinge wie:

-in der wohnung ruhe

-im büro ruhe

-nicht an der leine ziehen

-keine möbel anknabbern

-impulskontrolle

Einfach weil mir sonst das Zusammenleben zu stressig werden würde.

Wenn ich nicht genug schlaf bekomme, startet der tag für alle beteiligten blöd :/

Ganz kurz und knapp:

Ein Welpe MUSS genau eine Sache lernen: Alltag!
Menschen laufen rum, und werden nicht gefressen. Staubsauger frisst mich nicht. Man kann ohne Mama schlafen, draußen Pippi machen, die Kaffeemaschine frisst mich auch nicht....

Natürlich kann man schon etwas mehr machen, die Dosis macht das Gift. Aber warum ändern wenn es sonst geklappt hat?

Rückruf ist was, das ich von anfang an mit einbaue, und so ergibt sich ganz vieles schon nebenbei.