Kastration bei Hündinnen - Erziehungshilfe?

  • Bei Auslastung ist viel nicht immer gut. Es kommt auf das WIE an.


    Du machst viel zu viel planlose Pseudoauslastung und drehst den Hund damit total hoch.


    Wichtig ist, dass euer Hund viel ruht. 20 Stunden des Tages sollte sie irgendwo liegen und dösen oder schlafen.

    Beschränkt die Spaziergänge auf einen größeren am Tag mit etwa 45min und sonst geht nur kurz zum Lösen raus.

    Wie weit joggt dein Partner denn mit ihr? In dem Alter müsst ihr aufpassen, dass sie nicht überlastet wird, das schadet dem Bewegungsapparat. Statt kilometerlanges eintöniges Joggen könntet ihr lieber die Grundlagen für den Zughundesport legen. Statt zu Scootern kann dein Partner auch mit ihr Canicrossen und das könnt ihr schon jetzt trainieren ohne sie kilometerweit rennen zu lassen.


    Drinnen würde ich vorerst gar nichts mit ihr machen, damit sie von ihrer Erwartungshaltung runter kommt. Die ersten Tage wird sie noch aufgedrehter werden, das müsst ihr einfach aussitzen. Macht eine Hausleine dran und bringt sie ruhig aber bestimmt dazu sich hinzulegen und liegen zu bleiben. Das ist anstrengend, aber anders geht es nicht. Nach etwa 2 Wochen sollte sie ruhiger werden.



    Mit weniger Gassi (angeleintes Gassi lastet sie körperlich sowieso nicht aus), gezieltem Zugtraining (das ist für den Kopf sehr fordernd und genau ihr Ding, das macht sie müde und zufrieden) und mehrmals wöchentlich die Möglichleit sich in einem umzäunten Bereich frei zu bewegen (einfach nur rumlaufen, schnüffeln und die Gegend erkunden, evtl mit einem Spielkumpel. KEIN Bällchen werfen o.ä., das putscht sie nur wieder auf) sollte sie ruhiger und besser führbar sein.

  • Leider ist es bei vielen Hunden so, dass sie umso mehr und mehr und noch mehr fordern, je mehr man mit ihnen macht. Als Mensch glaubt man, die müssten doch endlich mal kaputt und zufrieden sein, aber tatsächlich können die dann mit Ruhe einfach nicht umgehen. Deswegen ist es so wichtig, dass sie es lernen, Ruhe zu halten. Ich würde das Programm auch drastisch runterschrauben, sie wird sonst einfach immer weiterfordern.

  • das ist nicht nur etwas zu viel, das ist MASSIV zu viel.


    Ihr habt einen aufmerksamkeits-junkie. Der Hund kann sich schlicht nicht mit sich selbst beschäftigen.


    Jetzt aber nicht von 100 auf 10 runter, damit machst du dir keine Freude.


    Ihr braucht erst mal etwas mit dem sie sich ALLEINE beschäftigen kann. Was zu kauen, ein schnüffelteppich,.. irgendwas wo du nicht mitmachen kannst. Damit ersetzt du erst mal die vormittägliche bespaßung.


    Und dann systematisch runterfahren und Ruhe lernen.


    Denn der Hund ist nicht unausgelastet sondern komplett drüber. Dass sie da Nüsse hört wundert mich auch nicht. Die hat gerade eine Horde affen mit Trommeln im Kopf Amok laufen. da geht kein input mehr rein..

  • Ich geh mit den anderen konform - viel zu viel Programm...


    Ich hab hier ja "nur" Mischlinge sitzen (DSH x Dackel; 12 Jahre alt und DSH x Beagle x Senfhund; 4 Jahre alt)... aber auch wir machen nicht viel mehr als die anderen auch. Der Dicke geht 2x die Woche zum Mantrailing (HuSchu und Rettungshundestaffel), die alte Dame darf einfach ihren Lebensabend genießen. Wir gehen 3x täglich raus (morgens und abends 20-30 Minuten, nachmittags 45-120 min, je nach Laune, Wetter und Tagesform), ansonsten wird ab und an mal in der Wohnung an Tricks gearbeitet. Also vielleicht 2-3x in der Woche für 5...eher seltener xD

    Der Große ist damit völlig happy, die Alte hält von Tricks usw. nicht viel. Die kann bisher nur Sitz - und auch dann nur, wenns ein Leckerli gibt...


    Fahrt euer Pensum mal runter. Geht doch wirklich mal einfach 3x täglich locker raus, latsch gemütlich durch die Wallachei und zeig ihr einfach interessante Dinge. Meine zwei dürfen ab und an über umgefallene Bäume klettern oder auf Baumstümpfen Sitz machen, das macht denen viel Freude. Oder ich zeig ihnen ein Loch, das ich entdeckt habe. Oder wenn die Alte irgendwo länger schnüffelt, schick ich den Großen mit "Guck mal, was die Bonny hat" da hin. Und dann schnüffeln die zusammen.


    Fahrt die ganze Action mal runter. Scheint so, als ob eure Kleine arg überdreht wäre.


    Fürs erste könnt ihr euch ja bei 3x täglich normales Gassi und 2x wöchentlich gezielt laufen gehen einpendeln. Dazwischen gibts nix (außer ggf Leinenführigkeit üben).

    Stell dich aber darauf ein, dass es eine sog. Erstverschlimmerung geben kann. D.h. dass die Kleine erstmal noch viel nerviger wird, weil auf einmal nicht mehr so viel los ist. Ignorieren, Nerven zusammenflicken, notfalls auch mal alleine ohne Hund rausgehen und bewusst eine Auszeit gönnen. Dein Freund soll dann in der Zeit einfach nur darauf achten, dass sie keinen Quatsch macht - aber nicht zusätzlich bespaßen =)


    Mit Glück ist das schon die richtige Dosis. Denk dran, in der Pubertät wird das ganze Hirn umgebaut, da haben die Pubertiere einfach oft nicht den Kopf für "wichtigeres". Die können das in der Phase oft einfach nicht. Habt Nachsehen mit ihr, nehmt den Quatsch, den sie verzapft, mit Humor...lacht über euch und den Hund =)

  • Warum muss der Hund erst 1 Std Joggen, dann was fressen und dann wieder ne halbe Stunde laufen? :denker: Der war doch grad erst draußen.

  • Schau mal  Sprinkles da hatten wir jemanden, der mal mit dir ZHS machen würde.

    Eine Freundin von mir trainiert in Bamberg mit zwei Huskies, Bike, Scooter und Laufen. Wenn du magst kann ich dir auch den Kontakt herstellen.


    Beide können dir vielleicht auch was zu ihrem eigenen Pensum mit den Hunden erzählen.

  • Jep, das sieht nach zuviel aus. Guck, dass du dir eine gezielte Auslastung aussuchst. Am besten immer rassegerecht (das ist was anderes als artgerecht). Für mich wäre das hier joggen, respektive bald Canicrossen. Dafür brauchts auch wenig an Kommandos. Du etablierst ein links und rechts (kann man auch gee und haw nehmen - unterscheidet sich besser.) Ein Stopp, ein Go, das reicht und kannst du bestens jetzt schon beim ganz normalen Gassi üben. Dann kann sie bald anfangen deinen Freund zu ziehen beim joggen - und das wäre DIE perfekte Auslastung für einen Husky. Wichtig - guter Gurt für deinen Freund, ruckdämpfer und richtig gut passendes Zuggeschirr. Ist echt keine Sache! Und für den Kopf recht anstrengend, deutlich mehr als joggen.


    Wenn der Hund dann noch noch bisschen mit Leinenführigkeit und Alltag beschäftigt ist und ab und zu einen Keks suchen darf ist das mehr als genug.


    Orientier dich vielleicht auch am Ruhe/Schlafwert: Der Hund soll zwingend mindestens 17h Ruhe und Schlaf bekommen. Bei reizoffenen jungen Hunden kanns auch bis 20 Stunden sein. Bekommt sie das momentan? Falls nein - das ist der erste und allerwichtigste Punkt in meinen Augen.


    Nimm dir Druck raus. Wenn Flexi für dich blöd ist, lass die Leine kürzer, ja. Probier Schleppleine aus. Oder setz dich bei Sonne mal wohin und lass deinen Hund an der Schlepp frei erkunden ohne dauerndes vorwärtsgehen. Nimm ein Buch mit. Mach es dir einfacher da wo es ok ist. Dein Hund spürt auch deinen Druck. Lieber sie hat mal einen Tag zuwenig Bewegung wenn du keine Nerven hast, dir was weh tut o.Ä. Hunde halten das aus. Auch ein Husky. Hab nicht den Anspruch an dich, dass du aus dem Tier Lassie machst. Und hab den auch nicht an sie. Durchatmen. Sie ist ein toller Hund und wird ein noch tollerer werden wenn du dich auf sie einlässt.


    Und dann das Eltern Mantra - es ist alles eine Phase. Der Hirnumbau geht vorbei - die Husky Eigenschaften nicht. Dein Hund braucht wenige, aber klare Regeln die du konsequent durchziehst. Alles andere lass weg. Keine Tricks. Nicht zuviel reden. Nicht zuviel wollen. Aber das was du machst, mach richtig. Dein Hund ist immer noch lernfähig - aber das Hirn ist im Umbau und sie entwickelt den typischen Husky Charakter. Wenn du dir vorstellen kannst, mit so einem freisinnigen Arbeitstier dein Leben zu teilen - das kriegst du hin!

  • Ich schliesse mich meinen Vorrednern an. Viel zu viel unnötiges pushen.


    Ich schreib mal ins Zitat.

    An den Tagen die ihr mit ihr joggen geht reduziert den Mittagsspaziergang auf 30 Minuten.


    1x am Tag mal bisschen Spielen oder ein paar Leckeli verstecken ist in Ordnung und fördert das Köpfchen. Ansonsten reicht normaler, ruhiger Alltag mit 3x die Woche Joggen, 1-2x die Woche für 5 Minuten UO oder Tricks und einem längeren Spaziergang (ausser an den Tagen die ihr Joggen geht).


    Die nächsten drei Monate wird sie euch mit dem oben genannten Programm um die Ohren fliegen, vermutlich noch mehr als jetzt, weil sie völlig drüber ist, nicht in der Lage ist 18 Stunden am Tag einfach nichts zu tun, also wirklich gar nichts ausser zu Atmen.


    Wenn ihr die Zeit überstanden habt, dann kannst du mit ihr wieder mit dem Training anfangen, dann ist sie überhaupt erst wieder in der Lage aufzunehmen was du von ihr willst. Im Moment ist ihr Kopf so voll und sie ständig unter Spannung, dass sie gar nicht mehr Aufnahmefähig ist.

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