Kastration bei Hündinnen - Erziehungshilfe?

  • gerade das Thema Verträglichkeit steht bei kastrierten Hündinnen oft auf wackeligen Beinen..


    Und huskys sind nun nicht dafür bekannt alles mit 4 Beinen und Puls zu lieben...

  • Phu. Ich verstehe ja, dass eure Emotionen kochen, aber solche Beiträge führen in der Regel nicht dazu, dass die TE alles überdenkt. Angriff führt zu Verteidigung, nicht zur Einsicht.

    Und ja, der letzte Thread hat gezeigt, dass die TE sich nicht mit der Rasse beschäftigt hat. Passiert vielen, ausserhalb vom DF ;)


    Also Sprinkles, da sich mein erster Beitrag in diesem Forum ebenfalls um die Kastration drehte, kenn ich die Flutwelle der Empörung. Sie ist durchaus berechtigt. Aber da sowohl TA als auch Trainer gerne dazu raten mag ich dieses Draufhauen nicht. Man kann es einem Menschen auch einfach erklären.


    Nein, eine Kastration hilft nicht. Sehr viele werden danach Unsicher. Die Hormone sind sehr wichtig für die Hunde und deine Hündin ist gerade in der Pubertät, sie braucht diese Hormone um erwachsen zu werden, genauso wie wir Menschen auch. Teenies können unglaublich anstrengend sein, egal um was für ein Lebewesen es sich handelt.

    Das erste Jahr hast du mit der Erziehung den Grundstein gelegt, jetzt kommt die Zeit wo deine Hündin erwachsen wird und sie vom "normalen" Junghund zu einem Husky wird, mit all seinen rassetypischen Charakterzügen.

    Deshalb wird sie auch immer jagen wollen. Eigenständig sein und niemals ein einfacher Begleithund werden. Sie ist ein Husky, nimm sie so an und fang an dich über die Rasse zu informieren. Lese dich wirklich ein, frage hier im Forum nach und werde dir bewusst was du da an der Leine hast.


    Erst dann kannst du mit ihr zu einem Team werden, du musst sie erst verstehen lernen, um mit ihr glücklich zusammen durchs Leben zu gehen.


    Lass die Leine dran, nimm die Flexi oder Schleppleine mit und mach diese am Geschirr an, wenn ihr an einem geeigneten Ort seid, wo sie in ruhe schnüffeln und andere Hundedinge tun kann. Mach mit ihr Schnüffelspiele, geh mit ihr joggen, beschäftige dich mit dem Zughundesport und entscheide dich für das, was dir am meisten Spass macht. Ob Canicross oder Scootern. Macht was zusammen, wofür sie gezüchtet wurde und was sie liebt. So ist sie im Alltag auch ausgeglichener und ihr könnt weiter an der Erziehung arbeiten.


    Bitte befasse dich erstmal ausführlich mit der Rasse, sie ist unglaublich toll, aber eben nicht einfach nur ein Begleiter. Mit ihr muss gearbeitet werden.

  • Weißt du ich kenne viele die an dieses "mit Erziehung und Sozialisation erreicht man alles" glauben.


    Meine Nachbarn glaubten da noch nach 2 Hunden dran. Nr 1 war ein Pudel Mix. Nr 2 ein "belgischer Schäferhund " aus dem spanischen Tierschutz - meiner Meinung nach einfach eine optisch und charakterlich gelungene Mischung aus Podenco, Labrador und ähnlichem der halt schlank und beige war, Stehohren hatte und Schäferhund Größe aber kein bisschen Mali in sich. Super verträglich, ständig am Hundestrand und im Wald nur ab und zu mal 5 min verschwunden:ugly: - angeblich weil Sozialisation in der welpengruppe und auf der Tutnix Wiese so gut war und paar mal Rückruf geübt wurde.

    Weil dieser "Mali" so toll war folgte einer aus dem deutschen Tierschutz auch als Welpe - diesmal ein echter. Nach einem zerbissenen Jack Russel, einem zwei mal teuer erhöhtem Gartenzaun, der unmöglichkeit dass die Kinder Besuch empfangen, Anzeigen beim Ordnungsamt und fachkundigen Trainer (bei dem der Hund jetzt wohnt) glauben sie endlich auch daran, dass man nicht alles wegerziehen kann.

  • Hallo Sophie,


    Erstmal...ich kann verstehen, dass man überrascht ist wie verschieden Hunderassen sein können. Ging mir nicht anders vor dem Gassi gehen, manche hüten hakt ein bisschen lieber, manche jagen ganz gerne oder sind halt etwas begabter dabei...aber halten kann doch jeder jeden Hund. Dachte ich. Und habe dann einen englischen Setter kennen gelernt, der mir gezeigt hat: Hunde haben tief verwurzelte Leidenschaften, und Begabungen, die ihr ganzes Wesen ausmachen. Für ihn war das Jagen. Nichts macht ihn glücklicher, und wenn er jagdliche Aufgaben erledigen durfte (zB suchen, oder auch rennen) sprühte der ganze Hund vor Begeisterung. Das ist etwas wunderschönes, vor allem wenn dafür kein anderes Tier Todesangst ausstehen muss oder gar stirbt.

    Ich kann auch verstehen, wie anstrengend das ist. Er war 1 Jahr alt, als wir uns kennen gelernt haben, und manchmal saß ich einfach neben dem Weg, kurz vorm Nervenzusammenbruch weil ich einfach nicht mehr konnte während der Hund wie im Wahn in der Leine hing und zum nächsten Busch mit Vogel wollte.


    ABER: Das wird besser!! Er ist jetzt 2,5 und kann in manchen Gegenden sogar frei laufen, zB in kleinen umzäunten Parks. Er hat gelernt vernünftig an der Leine zu gehen und liebt gemeinsames Radfahren. Es macht einfach nur Spaß mit ihm unterwegs zu sein :herzen1: Der Weg dahin war hart und anstrengend, aber auch schön und intensiv und wir sind ein super Team geworden, die Bindung, die man zum Hund bekommt wenn man sich gemeinsam durch die ganze Pubertät beißt ist echt intensiv! Und das war nur mein Sitterhund, wie muss das erst als Besitzer sein.


    Und du hast noch einen Vorteil: die Leidenschaft deines Hundes ist nicht an allererster Stelle die Jagd, sondern das Ziehen. Da kann man sooooo viel Spaß zusammen haben!!! Guck dir mal Canicross an, wenn ihr eh schon mit ihr joggen geht könnt ihr das prima und ganz einfach mit ihr machen und es macht tierisch Spaß (habs leider erst einmal ausprobieren können). Und ein ausgelasteter Hund ist drinnen ruhig und zufrieden, selbst so ein Teenager.

    Wenns hilft, fang an alle schönen Momente mit ihr aufzuschreiben, zB auf dem Sofa kuscheln, wenn sie ein Kommando befolgt oder ihr gemeinsam in der Sonne rumliegt, ganz egal. Und wenn es dann alles zu viel wird, lies dir das durch und du weißt wozu du das alles machst. Und wie gesagt: es wird besser, wenn sie edstmal erwachsen ist, das dauert halt so 1,5-2 Jahre.

    Gestern ist sie mir dann fast 15 Minuten abgehauen wegen einer Katze, das hat sie vorher noch nie in so einem Ausmaß gemacht :(

    Und ein letztes: Meine kleine Katze wurde vom Nachbarshund im Wald gerissen, als er in das Alter kam. Sie war grade mal 2 Jahre alt, und hat sich in dem Jahr seit sie uns zugelaufen war vom superscheuen Tierchen, halb verhungert in eine richtige Schmusekatze verwandelt. Sie fehlt mir. Daher auch von mir die Bitte: bitte leine deine Hündin an. Ist anstrengend, aber anderen wird die lebenslange Traurigkeit erspart bleiben ein geliebtes Tier verloren zu haben.

  • Wenn du das Wesen deiner Hündin derart verabscheust, dass du sie sogar operieren lassen möchtest, warum hast du sie dann überhaupt ausgesucht?

    Ich bin beileibe kein Kastrationsgegner, ich habe selber Hunde die kastriert wurden... Aber doch nicht um ihr Wesen zu verändern.... genau für dieses Wesen liebe ich meine Hunde doch!

  • Im anderen Thread wurde hauptsächlich geraten sie anzuleinen und zu akzeptieren dass sie so ist wegen der Rasse. Das kann ich nicht! Ich hatte sie ein paar Tage nur an der Leine und sie ging zuhause die Wände hoch weil sie nicht mehr frei laufen konnte. Gestern ist sie mir dann fast 15 Minuten abgehauen wegen einer Katze, das hat sie vorher noch nie in so einem Ausmaß gemacht

    Warum hast Du Dir denn einen Husky geholt? Machst Du mit ihr rassegerechten Sport, also Zughundesport?

    Und daß sie der Katze länger hinterher ist als bisher, liegt weniger an den Tagen an der Leine, sondern am allmählichen erwachsen werden. Hunde jagen nun mal, der eine mehr, der andere weniger ausdauernd. Mit jedem mal mehr Training, also selbständiges Jagen, wächst die Erfahrung und die Lust zu jagen

  • Du meintest, jeder Hund lässt sich zu dem formen was man haben möchte. Wenn das so wäre - warum sind dann so auffällig viele Huskies, Vizslas, Malis, Aussis u.Ä. in den Tierheimen? Wie kann das ausgerechnet bei den von vielen Menschen als aussergewöhlich attraktiven, schönen Arbeitstieren sein? Warum sollten so viele diese tollen Hunde abgeben wenn man aus jedem mit bisschen Training einen „Labrador meets Lassie“ machen kann? Ganz einfach. Es ist eben nicht so. Diese Rassen haben ihre angezüchteten Eigenschaften. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber du kannst deinen Huskie kastrieren, trainieren, medikamentieren, scheren, pink anmalen und hypnotisieren - es wird ein eigenständiges, intelligentes, jagendes und rudelbezogenes lauf- und ziehwilliges Tier bleiben. Entweder du findest einen Weg sie so zu lieben, richtig zu führen und auszulasten, sodass beide am Ende Spass Miteinander haben. Oder du gibst sie ab. Und das bitte bevor etwas passiert.

  • Kastration gegen Jagdverhalten?


    Das wird ja immer bekloppter. :fear:

    Ich weiß von ein paar Jägern, dass sie ihre Rüden haben kastrieren lassen, damit sie sich besser auf die Jagd konzentrieren und nicht auf die Spuren låufiger Hündinnen.

    Also eher Kastration FÜR Jagdverhalten.

  • Ich habe meinen Rüden nicht kastrieren lassen. Es hat mir auch niemand dazugeraten, werder die Trainerinnen, noch unsere Tierärztin. Ich habe auch schon häufig gehört, dass das Wegfallen eines Triebes einen anderen verstäkt (also: Sexualtrieb weg, Jagdtrieb schießt hoch). Das einzige Verhaltensproblem, das für mich eine Kastration rechtfertigt, wäre für mich gewesen, wenn mein Rüde zu extrem auf läufige Hündinnen reagiert hätte. Eine Arbeitskollegin meiner Mutter hatte einen Hund, der wegen einer läufigen Hündinn aus dem Fenster des ersten Stockes gesprungen ist. Da wär für mich dann auch eine Grenze erreicht.


    Hier noch ein Beitrag zu den gesundheitlichen Aspekten der Kastration: https://www.tierarzt-rueckert.…nde=1489&Modul=3&ID=18951

  • Hallo,


    du hast ja anscheinend mit deiner 2 Meinung vom Ta, ja schon eine deine Antwort bekommen die du hören wolltest.


    TA arbeiten meist auch nur gewinnorientiert, heiss wenn jemand kommt und ein bisschen was sagt, was er für Vorstellungen hat, wird er dies evtl aufgreifen, weil er eben auch Geld verdienen möchte. ( es sind natürlich nicht alle so)


    Deine Hündin wird nicht aufhören Verhaltensweisen zu zeigen, wenn du ihr nicht beibringst was richtig und falsch ist.


    Ein Husky ist kein nebenher Mitlaufhund. Die brauchen viel Auslauf, sind nicht mit dem grössten Will Go Please ausgestattet und eben leidenschaftliche Jäger.


    Das bedeutet für dich, entweder du lenkst es in richtige Bahnen und ihr lernt beide das es Spaß macht zusammen, oder du gibst sie in ein passendes Zuhause ab.


    Die Kastration wird dein Problem nicht lösen. Es kann unter Umständen sogar zu weiteren Problemen führen.


    Klar ist es gerade schwer einen Trainer zu finden. Weiß ja nicht aus welchem Bundesland du kommst, aber in einigen darf man sich ja mit 1er fremden Person treffen. Da muss man halt einzelstunden nehmen. Ist sowieso meist sinnvoller am Anfang.

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