Plötzliche Aggression gegenüber bekannter Person

  • Zitat

    Als sie zur Tür rein wollte

    Hier würde ich das Problem sehen. Ich hab früher auch einiges an Hunden gesittet, die ich oft alleine abholen mußte. Vertreter so territorialer Rassen habe ich nie aus ihrem Revier geholt. Egal, wie gut ich den Hund kannte, ich hab grundsätzlich die Tür aufgemacht, bin einen Schritt zurückgegangen und habe den Hund dann zu mir kommen lassen, sozusagen auf neutrales Territorium. Das hat immer gut geklappt, aber ich könnte mir zumindest bei einem dieser Hunde gut vorstellen, dass er mich auch gestellt hätte, wenn ich einfach so reingekommen wäre, Freundschaft hin, Freundschaft her.


    Wenn wir uns dann draußen begrüßt hatten, war übrigens alles OK, dann konnten wir auch gemeinsam reingehen und die Leine holen, den Hund wieder abliefern etc. Aber eben gemeinsam - ich bin NIE zur Begrüßung einfach ins Territorium des Hundes gelatscht, ich hab ihn immer in meins kommen lassen.


    Vielleicht liegt da bei euch auch eine Ursache, und er hat, pflichtbewußt, wie er nun mal ist, die Hundesitterin als chronische "Grenzverletzerin" abgespeichert und betrachet sie in solchen Situationen generell mit Mißtauen?

  • So reagiert er nicht Mal im Dienst bei einem Vorfall.

    Grosses Fragezeichen... ??? Was meinst Du damit?:???:

    Naja, der Rüde wird im Dienst teilweise im Hochrisikobereich geführt. Heisst Fussballspiele, Demos, Notruf im Asylwesen etc. Das ist jetzt nicht gerade die Tagesaufgabe aber es gehört dazu. Da gibt es halt Situationen, in denen der Hund eingesetzt wird. Normal heisst das für uns abschrecken, beissen soll ja wirklich nur Notwehr das letzte Mittel sein. Aber das kam auch schon vor. (Ein Drogenabhängiger musste von uns aus einem Gebäude geleitet werden und konnte sich seinen Schuss nicht setzen dadurch. War ziemlich au

  • Wie verhält er sich denn, wenn die Reinkomm-Situation aufgelöst ist, sie also seine unsichtbare Schwelle überschritten hat und von euch akzeptiert ist?


    Das, was du da vom ersten Zwischenfall schilderst - dass er friedlich dazukommt, als sie auf dem Balkon steht und sich dann verhält wie immer - spricht doch sehr dafür, dass er sich nicht an der Person an sich stört (sie ihn also nicht schlecht behandelt hat), sondern daran ,dass er nicht verträgt, dass jemand einfach seine Reviergrenze überschreitet. Auch, wenn dieser Jemand befreundet ist. Kann ich mir bei einem Schäferhund sehr gut vorstellen.


    Und wenn das trotz dieser deutlichen Demonstration danach immer wieder vorgekommen ist, sein Signal also mißachtet wurde, kann es leider sehr gut sein, dass ein so sensibler Hund da immer sensibler und wachsamer wird - also ein Teufelskreis. Vor allem, wenn es euch gerade nicht gut geht, dann schützt er natürlich doppelt, sobald jemand seiner Meinung nach Grenzen überschreitet.

  • Ihr führt einen Hund, der ein besch*** Nervenkostüm und halbgare Sozialisierung hat im Privaten Sicherheitsgewerbe, kriegt den zuhause so lala mit seltsamen Erziehungsmethoden unter Kontrolle und du wunderst dich dann, dass es dem Burschen in diversen Situationen immer mal wieder die Sicherungen duchrbrennt?

    Tschuldigung, aber dazu fällt mir echt nix mehr ein, außer dass es meine Ablehnung von Hundeführern im Privatsektor mal wieder vollkommen unterschreibt.


    Weder im privaten noch im beruflichen ist dieser Hund offenbar auch nur im Ansatz für das gemacht, was ihr da betreibt und das was ihr da jetzt seht, ist die Quittung dafür. Der Bursche ist nervlich durch mit dem Dauerstress und der Überforderung und macht sich mit solchen Attacken Luft.

    Aber ich weiß, ich hab wieder keine Ahnung und verurteile das nur vorschnell. :roll:

  • Ihr führt einen Hund, der ein besch*** Nervenkostüm und halbgare Sozialisierung hat im Privaten Sicherheitsgewerbe, kriegt den zuhause so lala mit seltsamen Erziehungsmethoden unter Kontrolle und du wunderst dich dann, dass es dem Burschen in diversen Situationen immer mal wieder die Sicherungen duchrbrennt?

    Tschuldigung, aber dazu fällt mir echt nix mehr ein, außer dass es meine Ablehnung von Hundeführern im Privatsektor mal wieder vollkommen unterschreibt.


    Weder im privaten noch im beruflichen ist dieser Hund offenbar auch nur im Ansatz für das gemacht, was ihr da betreibt und das was ihr da jetzt seht, ist die Quittung dafür. Der Bursche ist nervlich durch mit dem Dauerstress und der Überforderung und macht sich mit solchen Attacken Luft.

    Aber ich weiß, ich hab wieder keine Ahnung und verurteile das nur vorschnell. :roll:


    Liebe Helfstyna,


    du hast bereits mehrfach und deutlich gesagt, dass du nichts von mir hältst. Ist ok. Aber warum musst du dann unter beinahe jedem Beitrag von mir wieder stänkern? Finde ich schade und nicht professionell sorry. Zumal hier Behauptungen drin sind, die einfach nur fraglich sind.


    Wir haben zu Hause keinerlei Probleme mit dem Hund. Keine. Nichts. Niente. Er mag keine anderen Hunde. Muss er auch nicht und er hat seinen Grund dafür. Da du meine Beiträge aber anscheinend sehr gut kennst, kennst du auch den Grund. Er muss ja auch nicht spielen oder sozial mit anderen Hunden sein und das ist noch so mancher erwachsener Schäferrüde nicht. Ja er hat früher an der Leine gegen andere Hunde gepöbelt. Haben wir in den Griff bekommen. Kein Problem mehr.


    Ich kann dir versichern, dass der Hund nicht nervlich durch ist oder im dauerstress. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.


    Ich würde dich hiermit sehr darum bitten, das destruktive Kommentieren unter meinen Beiträgen zu unterlassen. Ich bin auch oft nicht deiner Meinung und trotzdem gehe ich dich nicht bei jeder Gelegenheit an. Das was du hier betreibst ist in keinster Weise konstrutkiv oder würde etwas bringen. Viele andere haben sich die Zeit genommen und führen hier mit mir eine interessante und sachliche Diskussion, was das Ziel des Forums ist. Schade, dass du das direkt wieder versuchst zu nichte zu machen.

  • Wie verhält er sich denn, wenn die Reinkomm-Situation aufgelöst ist, sie also seine unsichtbare Schwelle überschritten hat und von euch akzeptiert ist?


    Das, was du da vom ersten Zwischenfall schilderst - dass er friedlich dazukommt, als sie auf dem Balkon steht und sich dann verhält wie immer - spricht doch sehr dafür, dass er sich nicht an der Person an sich stört (sie ihn also nicht schlecht behandelt hat), sondern daran ,dass er nicht verträgt, dass jemand einfach seine Reviergrenze überschreitet. Auch, wenn dieser Jemand befreundet ist. Kann ich mir bei einem Schäferhund sehr gut vorstellen.


    Und wenn das trotz dieser deutlichen Demonstration danach immer wieder vorgekommen ist, sein Signal also mißachtet wurde, kann es leider sehr gut sein, dass ein so sensibler Hund da immer sensibler und wachsamer wird - also ein Teufelskreis. Vor allem, wenn es euch gerade nicht gut geht, dann schützt er natürlich doppelt, sobald jemand seiner Meinung nach Grenzen überschreitet.

    leider hat sich dass Verhalten beim letzten Mal sehen auch im Büro gezeigt. Wir sind danach zusammen raus, ich habe ihm den Maulkorb zur Sicherheit drauf gemacht und sein Verhalten hat sich nicht verändert. Aber wie du beschreibst, kann es sein dass sie für ihn, obwohl sie ihn eigentlich mag, durch diesen so schön beschriebenen Teufelskreis einfach inzwischen abgestempelt ist als Störenfried. Finde ich wirklich auch eine gute Perspektive, muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. :bindafür:

  • Beide haben mir die Situation geschildert und ich habe mit ihr versucht zu erörtern wo das Problem her kommt. So plötzlich und massiv. Ich bin mir aber auch nicht sicher, wie ehrlich sie war, denn angeblich sei das Verhalten plötzlich aufgetreten.

    "Ehrlich" ist etwas Relatives, also in diesem Zusammenhang, denn diese Situation (mit all dem, was dran hängt) gilt es erst vollständig zu erfassen, zu reflektieren und zu erkennen. Denke, sie war so ehrlich, wie sie es konnte (das bezieht das Ehrlichsein gegenüber sich selbst mit ein).


    Diesen Gedankengängen schliesse ich mich an:

    dem folgenden auch, das könnte die Situation verschärft haben:

    Ein eher unsicherer Hund mit anlagebedingtem Schutzverhalten ist möglicherweise in dem Moment einfach völlig überfordert, wenn ihm die gewohnte Führung fehlt. Die merken das, wenn man nicht auf dem Posten ist. Das verunsichert.

    Genau:

    und durch ihre Unsicherheit und dadurch, dass sie wahrscheinlich darauf reagiert hat und ihm noch mehr durchgehen liess, hat er sich das als Erfolg verzeichnet und weiter vertieft. Eigentlich als eine Art negativspirale.

    denn massgeblich ist in der Regel auch, wie das 1 x Stellen innerlich von der Sitterin verarbeitet wurde, bzw. welche Wirkung es entfaltet hat. Und das ist oftmals sehr schwierig selbst (also die Sitterin selbst) richtig einzuschätzen. Während ich Deine Geschichte las, schoss mir nach "1. stellen - Balkon - rauchen" sofort in den Kopf: "Diese Beziehung ist verbrannt". Und im weiteren Verlauf Deines Textes hat sich das dann ja auch bestätigt.

    Wäre Sitterin und Hund niemals in diesen Konflikt geraten, also Territorium + Schutz bei einem solch unsicheren Hund wie von Dir beschrieben (mit inneren Konflikten wäre dann stets zu rechnen - beinahe schon garantiert), dann wäre es vermutlich (kann aber nur raten) niemals aufgefallen - oder zumindest nicht so wahrscheinlich. Ist es aber einmal soweit gekommen ...

    leider hat sich dass Verhalten beim letzten Mal sehen auch im Büro gezeigt.

    dann setzt Hund das auch in anderen Situationen um, quasi unumkehrbar (auch weil Mensch ein weiterer Faktor ist):

    Das Kind ist nun in den Brunnen gefallen, die Hundesitterin hat angst und will nicht mehr.

    Kann mir vorstellen, dass das schon nach dem 1. Stellen so gewesen ist, vll. unbewusst und selbst noch nicht richtig realisiert (von allen Menschen in der Regel. Betroffene, Zuschauer und solche, die das von den Anwesenden erzählt bekommen). Das macht solche Situationen oft so gefährlich, und ich bin froh, dass es gut gegangen ist und ihr bereits jetzt eine andere Lösung sucht. Ansonsten hätte ich das vorgeschlagen und dringend geraten, die Sitterin auszutauschen (in erster Linie zum Schutze der Sitterin, versteht sich).

    Aber wie du beschreibst, kann es sein dass sie für ihn, obwohl sie ihn eigentlich mag, durch diesen so schön beschriebenen Teufelskreis einfach inzwischen abgestempelt ist als Störenfried.

    Und für die Sitterin ist der Hund zur ernsthaften Bedrohung geworden. So hat es eigentlich zwei Teufelskreise, die, wenn man sie miteinander verbindet, sich zur Endlosschleife (∞) vereinen.

  • @Das Rosilein


    Danke dir für deine ausführliche Einschätzung. Ich finde, du hast das sehr schön zusammen gefasst und ganz ehrlich, das ergibt für mich so jetzt auch wirklich Sinn und ein Muster.


    Ich finde deine Beschreibung sehr schön, "Die Beziehung ist verbrannt". Ich denke sie wollte das bestmögliche aus der Situation heraus holen. Aber dadurch, dass sie dann raus gegangen ist, hat sie ihm ja wieder eigentlich Erfolg gegeben. Natürlich ist es schwierig mit solch einem Hund als externe "richtig" zu handeln. Ich bin sicher Sie hat das nach bestem Wissen und Gewissen gemacht.


    Ich bin ganz deiner Meinung. In der Situation damals, war ich am zwischen Training mit ihr und Maulkorb, Situationsänderung etc und Sie zu kündigen, zu ihrem eigenen Schutz. Aber im Gespräch mit ihr, hat sich dann ganz klar gezeigt, dass das zweite der einzige Weg ist, weil sie schon so verunsichert war. Ich bin auch unfassbar froh, ist nichts schlimmes passiert. Und ich denke mit der Lösung jetzt, sind wir bestens bedient. So kann jemand ins Haus rein, durch die Luke Futter und Wasser bereit stellen und so die Grundversorgung sicherstellen. Natürlich ist das nur ein absolutes Worstcase Management aber auch dafür muss vorgesorgt sein. Und ich denke ihm ist so wohler als wenn ich ihn in einen Hundehort gebe, der Diensthunde nimmt. Das wäre dann deutlich mehr stress.


    Das der Hund für die Sitterin eine ernsthafte Bedrohung geworden ist, sehe ich genau so. Deshalb auch die nötige Konsequenz.

  • Ich denke sie wollte das bestmögliche aus der Situation heraus holen. Aber dadurch, dass sie dann raus gegangen ist, hat sie ihm ja wieder eigentlich Erfolg gegeben. Natürlich ist es schwierig mit solch einem Hund als externe "richtig" zu handeln. Ich bin sicher Sie hat das nach bestem Wissen und Gewissen gemacht.

    Sie hat es instinktiv schon richtig gemacht.

    In solchen Situationen gibt es (zumindest meiner Einschätzung nach) keine "richtigere" Lösung. Einmal sich selbst in solch eine Situation gebracht und der Bedrohung ausgesetzt, mit dem Sitter-Hund alleine, würde ich selbst den Teufel tun und mehr riskieren. Im Grunde genommen kannst Du sogar froh sein, dass sie geistegegenwärtig sich selbst örtlich geschützt und deeskalierend reagiert hat. Alles andere wäre mit einem hohen Risiko verbunden gewesen. Der Fehler liegt einfach darin, eine solche Situation betreten zu haben, ihre Reaktion war m.E. die einzig korrekte Wahl.


    (Denk doch mal an die Geschichte mit dem Soldaten ... wenn Du sie gelesen hast, ganz ähnliche Voraussetzungen, würde ich schätzen, sogar - wenn man den Medien glauben schenken kann - ähnlich unsicherer, nach vorne auslösender Typus Hund)

  • Ich denke sie wollte das bestmögliche aus der Situation heraus holen. Aber dadurch, dass sie dann raus gegangen ist, hat sie ihm ja wieder eigentlich Erfolg gegeben. Natürlich ist es schwierig mit solch einem Hund als externe "richtig" zu handeln. Ich bin sicher Sie hat das nach bestem Wissen und Gewissen gemacht.

    Sie hat es instinktiv schon richtig gemacht.

    In solchen Situationen gibt es (zumindest meiner Einschätzung nach) keine "richtigere" Lösung. Einmal sich selbst in solch eine Situation gebracht und der Bedrohung ausgesetzt, mit dem Sitter-Hund alleine, würde ich selbst den Teufel tun und mehr riskieren. Im Grunde genommen kannst Du sogar froh sein, dass sie geistegegenwärtig sich selbst örtlich geschützt und deeskalierend reagiert hat. Alles andere wäre mit einem hohen Risiko verbunden gewesen. Der Fehler liegt einfach darin, eine solche Situation betreten zu haben, ihre Reaktion war m.E. die einzig korrekte Wahl.


    (Denk doch mal an die Geschichte mit dem Soldaten ... wenn Du sie gelesen hast, ganz ähnliche Voraussetzungen, würde ich schätzen, sogar - wenn man den Medien glauben schenken kann - ähnlich unsicherer, nach vorne auslösender Typus Hund)

    Stimmt, da hast du recht. Sie hat das, in der Situation richtige gemacht. Obwohl aus meiner perspektive noch besser gewesen wäre, rückwärts wieder raus und Tür zu. Gar nicht so weit in die Wohnung. Einfach aus Angst, nicht mehr aus der Wohnung raus zu kommen wenn der Sitter-Hund sich so verhält. Aber ja, ich möchte sie nicht kritisieren, absolut nicht.


    Ich kenne die Geschichte nicht aber wäre sehr interessiert! Hast du eventuell einen Link oder kannst mir sagen, wo ich sie finde?

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