Schwache Bindung zum Junghund

Es gibt leider immer wieder Menschen, die Erziehung und Gehorsam mit Bindung verwechseln. Bindung heißt eigentlich nur, dass ihr eine gute Beziehung zueiander habt, der Hund sich an dir orientiert (aber dafür muss er nicht neben dir stehen, je nach Rasse und Individuum reicht es aus Hundesicht auch, wenn er dich noch sieht oder alle halbe Stunde mal gucken kommt) und er dir (meistens) vertraut.

Ob der Hund dir auch gehorcht oder dir das Essen vom Teller klaut hat nichts mit Bindung zu tun.

Ein Whippet, der sich nicht für die Außenwelt interessiert und nicht auf Bewegungsreize anspringt (was sich natürlich beides (teilweise) mit der Zeit durch Erziehung unter Kontrolle bringen lässt ), ist schon ein absolutes Ausnahmeexemplar und absolut nicht rassetypisch.

Boah ehrlich, immer wieder liest man, dass Hundehalter andern suggerieren, diese hätten keine gute Bindung zu ihrem Hund.

Das ist sowas von daneben! Das verunsichert Ersthundehalter sowas von.

Jeder, der einigermassen emphatisch ist, mit seinem Hund Sachen unternimmt, mit ihm zusammen lebt, hat eine Bindung zu seinem Tier.

Dass ein Junghund alles andere auch noch im Kopf hat und seine Welt nicht nur um den Halter dreht, ist völlig normal.

wildsurf

Du hast so was von Recht.

Für mich ist Bimdung, wenn man sich gegenseitig mag und vertraut. Und das klingt bei euch so!

Mit meinem Sitterhund hat es ein paar Monate gedauert bis so eine richtige enge Bindung da war, das hat man dann ei.fach gespürt. Aber ich hab ihn ja auch nur ein paar mal die Woche gesehen, das ist beim eigenen Hund bestimmt nochmal anders.

Genieß einfach die Zeit mit ihr, jede Beziehung ist anders, ist bei Menschen ja auch so. Und das kann kein Mensch von außen beurteilen, wie ihr euch innen drin miteinander fühlt!

Zum Bindung aufbauen: einfach zusammen die Welt entdecken, das ist alles. Auch mal Interesse zeigen an dem, was der Hund spannend findet (Mäuseloch, wegspringender Hase, Vogel, was auch immer) und zusammen gucken. Spielen und kuscheln. Zusammen ein Loch buddeln macht manchen Hunden auch sehr sehr viel Spaß, und halt einfach zusammen das Leben genießen

Lass dich nicht verunsichern. Nur weil dein Hund nicht 24/7 "Frauchen, Frauchen, Frauchen" als einzigen Gedanken im Kopf hat, heißt das nicht, dass die Beziehungsebene zwischen dir und dem Hund nicht stimmt. Mein Hund sieht auch lieber andere Hunde an, wenn wir beim Spazieren welche treffen (außer ich mach gerade was spannenderes).

Mir hat auch, als meiner so 9/10 Monate alt war, jemand versucht zu erklären, ich hätte da einen hyperaktiven Hund, der schlecht sozialisiert sei. Hintergrund: Die Dame hatte einen 9-jährigen Tierschutzhund angeschafft, der die Ruhe selbst war, wofür sie sich selbst auf die Schulter klopfte. Mein Jungspund ist halt fiddelnd im Kreis gehüpft, als der Alte auf ihn zukam. Ähm, ja.

Das große Orakel namens Bindung.

Ja, immer, wenn man einem Hundehalter einen reinwürgen möchte, dann unterstellt man ihm eine schlechte Bindung zum Hund. Ein Hund hat grundsätzlich und immer seine Augen 24 Stunden wie ein Lichtschwert auf seinen Menschen zu richten.

Okay, es sei denn, die Augen sind wegen des Schlafens mal zu. Aber nur dann!

Was für ein Schwachsinn.

Ich habe übrigens eine Rasse, bei der ich schwer daran arbeiten muss, dass die normale Hundedinge beim Gassi machen. Wenn ich was von denen will, dann sage ich es ihnen. Funktioniert ziemlich gut. Mein Ego lebt auch noch.