Anfängerfehler in der Erziehung - wie korrigiere ich meine Fehler beim robusten Hund?

  • Leinenführigkeit kann vieles bedeuten. Wenn es für Dich wichtig ist, dass man in annehmbarer Zeit von a nach b kommt und Hund nicht zieht, dann kann das doch auch reichen. Meine gehen alle so an der Leine. Da ich drei habe dürfen sie die Seite nicht wechseln (und eben nicht ziehen), aber das wars auch schon. Im Training können meine Jungs noch in einem wirklichen "Fuß", also eng an meinem Bein gehen, das nutze ich aber nicht beim Gassi. Macht für mich keinen Sinn.

    Im Freilauf kennen sie noch ein "Ran". Nutze ich, wenn wir an irgendwas vorbei müssen. Heißt der eine Hund links, der andere rechts im lockeren Fuß sozusagen (die dritte ist inzwischen taub, aber latscht eh immer in meinem Windschatten).


    Nutzt Du Geschirr, oder Halsband? Wenn Du die SL dran hast nutze auf jeden Fall ein gut sitzendes Geschirr. Gerade Zwergrassen neigen zu Malformationen (fehlerhafte Ausbildung) der oberen Halswirbel, da solltest Du Stress in dem Bereich unbedingt vermeiden.

  • Wann er das alles können "muss"... keine Ahnung ehrlichgesagt. Ich habe mich mit "Leinenführigkeit" jetzt auch noch nicht übermäßig beschäftig. Schon etwas gelesen aber nicht sonderlich gemerkt, weil das für einen Welpen noch kein Thema ist. Also ich kenne mich mit der Definition, was das ist leider nicht gut aus. Mein Wunsch ist, dass wir beide entspannt spazieren gehen können, so wie es jetzt (noch) ist. Optimal später ohne Leine. Krass bei Fuß laufen, ja wäre nett wenn wir vllt in der Innenstadt unterwegs sind. Aber sonst braucht man das glaube ich nicht zwingend?? Wann das trainiert wird... da dachte ich eher, das sagen mir die im Hundeverein irgendwann. Wir wollten ja Welpenstunde, Junghundtraining, Grundausbildung... also das ganze Angebot abklappern und somit ständig jemanden dabei haben, der uns an die Hand nimmt. Da wollte ich mich eher drauf verlassen, dass die es im Programm haben oder mir zumindest sagen, wann es Thema wird (und ob wir es brauchen).


    Ich nutze ein Geschirr (obwohl auch hier die Züchtern meinte, die nutzt nur Halsbänder, Geschirre findet sie nicht gut... Hier waren die eigenen Recherchen vermutlich mal sinnvoll), und wir waren erst gestern im Hundebedarfladen, weil er gewachsen ist und ein Neues gebraucht hat. Dort wurde es auch direkt vom Fachpersonal angezogen, sollte also gut sitzen. Wir haben auch extra drauf geachtet, dass es unter den Armen nicht scheuert, weil er dort ganz dünne Haut und kaum Fell hat. Das An- und Ausziehen klappt auch wunderbar, er zeigt meiner Meinung nach keine Ängste vor dem Geschirr. Er möchte nur immer damit spielen, weshalb der Kopf mit Leckerli durch den oberen Teil gelotst wird. (Dadurch, dass er mit dem Geschirr spielen möchte sind meine Hände auch mal sicher ^^)

  • Perfekt können muss er wenn es nach mir geht nichts und auch nicht innerhalb einer bestimmten Zeit. Ich lese nur ständig (bzw. habe das eben bis vor diesem Thread geglaubt), dass die Prägezeit so wichtig ist und xyz innerhalb dieser Zeit gemacht werden muss, sonst bekommt der Hund später Probleme mit xyz. In einem Buch waren auch Wochenpläne. Dann hab ich eine Welpen-Spielbox geholt mit Übungen zu Kommandos. Da war ich wohl auch einfach zu leichtgläubig, ich dachte das wäre normal, wenn Welpen das alles schon lernen. Die Welpenzeit geht anscheinend bis 16.-18. Woche, und da bleibt nicht mehr viel Zeit, weshalb ich mich mega unter Druck gefühlt habe. Und ich dachte, wenn ich dem Welpen nicht alles was "normal" ist beibringe, dann bekommt er später Probleme. Wie auch mit der Sozialisierung. Wenn aber (wie ihr hier meint) das alles gar nicht so eilt, und er später noch alles lernen kann und keine sonstigen Probleme davon trägt... dann hab ich persönlich keinen strengen Zeitplan für ihn.


    Rückruf: Was ist der Unterschied zwischen dem Wort "Komm" und "Hier"? Wir machen die Kommandos übrigens in englisch. Also mein 'sogenannter Rückruf' heißt "Gizmo, Come" in einer hohen Tonlage, die ich normalerweise im Alltag nicht verwende. "Gizmo, here" wollte ich später für das Fahren mit Öffis verwenden, um ihm die Stelle zu zeigen, wo er sich dann hinbewegen soll, damit er nicht im Weg steht.


    Schlappleine/Radius. Bei mir sieht das so aus, dass die Schlappleine locker auf dem Boden liegt. Also ich spanne keinen Radius, sondern die is dazu da, dass ich schnell drauftreten kann, wenn er zu weit weg ist. Wobei ich aber bei seinen Bewegungen mitlaufe. Also nur wenn ich wirklich nicht hinterherkomme und dann 10 Meter dazwischen sind, dass ich dann drauftreten kann. So ist er "quasi frei" und schleppt halt die Leine mit. Sorry, ich dachte so verwendet man eine Schleppleine? :tropf:

  • Wer nimmt denn "komm" als Rückrufkommando? Stelle mir gerade vor, meine laufen ordentlich voraus und ich rufe: "Kohoooommmmm" =), sehr ungewöhnlich. Die meisten pfeifen oder rufen "Hieeeeeeeer". :ka:

    Ich. Allerdings in der Regel auch gar nicht als Kommando sondern als Frage "Kommst du du bitte?".

  • Entspann dich. Ich glaube, ich weiß, welches Buch du gelesen hast. Wenn du dem nachläufst, haben du und dein Hund Burn-Out bevor ihr das erste Jahr geschafft habt. Mein Hund ist am Land aufgewachsen. Ab und zu (nichtmal einmal die Woche) hab ich ihm etwas gezeigt, z.B. den Marktplatz im Dorf oder ihn mal in den Stall mitgenommen. Ansonsten waren wir im Garten und sind jeden Tag zwei klitzekleine Runden spazieren gegangen (die Gasse runter, den Feldweg wieder rauf), je älter er wurde, desto längere Strecken habe ich rausgesucht. Als er 6 Monate alt war, sah das Programm dann von einen Tag auf den anderen so für ihn aus: Morgens aus dem Haus raus, runter zum Bus, Maulkorb drauf, in den Bus einsteigen, in die Stadt fahren, mit der Straßenbahn zur Uni, ruhig in der Uni rumliegen und am Nachmittag mit Bus oder Bahn wieder heim. Alternativ zu meinem Vater ins Büro. Und soll ich dir was sagen: Auch ohne, dass ich dem in den ersten 18 Wochen alles eingeprügelt habe, ist der ein toller Begleithund geworden, der sich sicher in ungewohnten Situationen verhält. Der stieg mit 6 Monaten zum ersten Mal in einen Lift ein, lief mit mir durch ein großes Einkaufszentrum. Komplett entspannt.

  • Zitat

    Wer nimmt denn "komm" als Rückrufkommando? Stelle mir gerade vor, meine laufen ordentlich voraus und ich rufe: "Kohoooommmmm" =), sehr ungewöhnlich. Die meisten pfeifen oder rufen "Hieeeeeeeer". :ka:


    Ich rufe nicht "Kohooommm", sondern kurz und knackig "Komm".


    ("Hier" verwende ich für den Vorsitz, für den Alltag ist mir das zu sperrig.)

  • Hallo,

    ich misch mich jetzt auch mal ein. Ich finde, Deine Gedanken und Dein Bauchgefühl gehen so langsam in die ricjtige Richtung!


    Nun meine Tube Senf:

    Ich habe jetzt zum ersten Mal einen Hund, der als Welpe zu mir kam, alle anderen davor (Mops, Dackelmischling, Cockerspaniel und Deutsche Dogge) kamen als erwachsene Hunde = älter als 1 Jahr zu mir /uns. Und alle lernten noch das tägliche Leben meistern, sämtliche Grundkommandos und konnten frei laufen (waren aber auch alles keine Hyperproblemfälle) * soviel dazu, wieviel der Hund in den ersten Lebenswochen kennen / lernen muss.

    Daraus ergab sich für mich bei meinem Welpen die Grundannahme: lieber zwei 'gefährliche' Situationen gemeinsam erfolgreich meistern (gibt Selbstvertrauen) als zwei Dutzend Situationen mit Ach und Krach überstehen (verunsichert und fördert Angst = meine Küchenphilosophie ?)


    Und zur Leinenführigkeit: eine allgemeingültige Definition gibt es nicht, jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig ist und darauf hin steuern.


    Genieße die schönen Momente wie die, als Du im Schneidersitz gesessen bist. Das ist doch wunderschön und konstruktiv.


    Liebe Grüße Ludmilla

  • Ich. Allerdings in der Regel auch gar nicht als Kommando sondern als Frage "Kommst du du bitte?".

    Das schrieb ich doch, dass das kein üblicher Rückruf ist (üblicher Rückruf ist ein Kommando und kein Lockruf und keine Aufforderung).

    "Kommst Du bitte?" ist eben auch keines (zumindest für mich nicht), wie Du schreibst und auf Distanz nicht zu gebrauchen.


    Ich rufe nicht "Kohooommm", sondern kurz und knackig "Komm".

    Auf wie viele Meter?

    Den meisten Einsatz von "komm" sehe ich mehr als Aufforderung, wie denn als Rückruf.

  • Ich glaube irgendwie verstehe ich Dich gerade nicht - magst Du das nochmal im Detail erläutern?


    Ich dachte immer dass es völlig egal ist, welches Wort man verwendet und dass man entsprechend trainiert auch "Jagdwurst" als Rückruf verwenden könnte?

  • Schlappleine/Radius. Bei mir sieht das so aus, dass die Schlappleine locker auf dem Boden liegt. Also ich spanne keinen Radius, sondern die is dazu da, dass ich schnell drauftreten kann, wenn er zu weit weg ist. Wobei ich aber bei seinen Bewegungen mitlaufe. Also nur wenn ich wirklich nicht hinterherkomme und dann 10 Meter dazwischen sind, dass ich dann drauftreten kann. So ist er "quasi frei" und schleppt halt die Leine mit. Sorry, ich dachte so verwendet man eine Schleppleine? :tropf:


    Du hast einen Radius von 10 Metern mit der Schleppleine. Innerhalb dieses von Dir bestimmten Radius darf er sich frei bewegen. Wenn droht, dass dieser 10 Meter Radius überschritten wird, machst Du entweder ein Geräusch oder trittst drauf :ka: . Das ist doch ein Radius, oder nicht? (Eigentlich schon eine recht anspruchsvolle Disziplin, finde ich, bei einem 13 Wochen alten Welpen).


    Weiterhin habe ich gar nicht dazu Stellung genommen, wie Du die Schleppleine einsetzt, sondern geschrieben, dass man den "Rückruf" im allgemeinen ohne Leine übt. Weil es an der Leine, auch wenn sie auf dem Boden geschliffen wird, eher vom Hund als Radius der Leine aufgefasst wird (Leinenlaufen), wie denn als Freilauf. Das macht es u.a. ja so anstrengend, das Leinelaufen. Dauernd hat es einen Radius, auf den Hund selbst achtet oder daran erinnert wird, per Laut oder per Grenze. Und auch das Schleppleine auf 10 Meter Laufen ist an der Leine laufen. Mit grösserem Radius, aber immer noch mit Radius. Es sei denn, er hätte nur 2 Gehirnzellen ;), aber die meisten Hunde wissen ganz genau, ob eine Leine dran ist oder nicht.

    Rückruf: Was ist der Unterschied zwischen dem Wort "Komm" und "Hier"?

    Dass man "hier" auf Distanz besser rufen kann (und es ist einfacher, einprägsamer von Anfang an nur ein Wort für den Rückruf zu nutzen). Aber wenn Dein Hund eh nur 10 Meter im Radius um Dich herum soll, spielt es vermutlich überhaupt keine Rolle. Und vll. dass ich auf Distanz noch nie jemanden "Komm!!!" hab rufen hören (sagen ja, aber nicht rufen, dann doch eher der Hundename und im Satz hinterher: "Kommst Du jetzt hierher!!!) ;)).


    Perfekt können muss er wenn es nach mir geht nichts und auch nicht innerhalb einer bestimmten Zeit. Ich lese nur ständig (bzw. habe das eben bis vor diesem Thread geglaubt), dass die Prägezeit so wichtig ist und xyz innerhalb dieser Zeit gemacht werden muss, sonst bekommt der Hund später Probleme mit xyz. In einem Buch waren auch Wochenpläne. Dann hab ich eine Welpen-Spielbox geholt mit Übungen zu Kommandos. Da war ich wohl auch einfach zu leichtgläubig, ich dachte das wäre normal, wenn Welpen das alles schon lernen. Die Welpenzeit geht anscheinend bis 16.-18. Woche, und da bleibt nicht mehr viel Zeit, weshalb ich mich mega unter Druck gefühlt habe

    Andere haben ja schon geschrieben, viel zu früh, viel zu viel... oder mit Esiul ' Worten: "Burnourt gesichert".

    Vermutlich wegen dieses auferlegten Erziehungsdruck klingen Deine Worte ausgerichtet auf die Zukunft und nicht auf das Hier und Jetzt mit einem Hundebaby.

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