Mein Hund bellt in der Wohnung.
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Guten Tag zusammen! :)
Ich habe vor etwas über einem Jahr eine Hündin aus Marokko bei mir aufgenommen. Sie ist nicht mein erster Hund, aber mein erster aus dem Ausland.Sie wurde mir mit Maulkorb übergeben und ist jeden und alles stark bellend angesprungen. Das hab ich mittlerweile sehr gut in den Griff bekommen.
Sie ist zwar immer noch nicht richtig entspannt, aber sie zieht inzwischen weder an der Leine, noch bellt sie draußen Menschen an.
Radfahrer, Jogger und andere Hunde sind da immer noch eine Ausnahme, aber damit kann ich gut leben und umgehen (aber auch da bleib ich natürlich dran). Sie braucht auch keinen Maulkorb mehr. An normalen Fußgängern kann ich ohne Probleme vorbeigehen und auch große Menschenansammlungen stören sie überhaupt nicht.
Sie kann gut zuhause alleine bleiben, wenn ich sie im Schlafzimmer lasse und die Fenster schließe, auch mehrere Stunden, wenn es sein muss.
Das einzige, was immer noch etwas Probleme bereitet ist, wenn ich zuhause bin und die Fenster geöffnet sind oder sie jemanden im Hausflur hört. Dann fängt sie wie blöd an zu bellen. Bei ihr gibt es kein Andeuten oder Knurren, wenn sie etwas stört, bellt sie direkt in voller Inbrunst und sie lässt nur schwer wieder beruhigen.
Ich hab einiges ausprobiert: Sie auf den Platz schicken (wenn sie nicht von da aus bellt), Nein und Stop ausprobiert und Schimpfen bringt auch nichts. :`D
Das einzige, was hilft, ist wenn ich sie zu mir rufe und sie vor mir Sitz machen lasse, dann sucht sie allerdings auch sofort Körperkontakt. Dann beruhigt sie sich.
Ich weiß, sie ist unsicher und sucht meine Nähe, weil sie Sicherheit braucht. Aber es ist ja bekannt, dass man den Hund nicht durch Körperkontakt oder Zuwendung in seinem Verhalten bestätigen soll.
Habt ihr einen Rat für mich? Ich weiß nicht, wie ich ihr sonst Sicherheit geben soll, die sie braucht.
Viele Grüße,
Malte
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Aber es ist ja bekannt, dass man den Hund nicht durch Körperkontakt oder Zuwendung in seinem Verhalten bestätigen soll.
Ist das so? Ich bin kein Experte, aber dass man einen ängstlichen Hund durch Körperkontakt beruhigt, kommt mir nicht verkehrt vor. Warum soll man das denn nicht tun? Hast Du mal versucht, ihr anzutrainieren zu Dir zu kommen und zu kuscheln, statt zu bellen?
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Aber es ist ja bekannt, dass man den Hund nicht durch Körperkontakt oder Zuwendung in seinem Verhalten bestätigen soll.
Nö. Wenn sie sich durch Körperkontakt beruhigt, dann ist daran nichts falsch
Du würdest einem ängstlichen Kind, das sich vor etwas erschreckt, ja auch keine tröstende/beruhigende Umarmung verwehren. Freu dich doch darüber, dass sie in der Situation Kontakt zu dir sucht - du kannst darauf aufbauen!
Versuch doch folgendes zu etablieren:
Wenn sie etwas im Hausflur hört, soll sie zu dir kommen. Sie darf dann zusammen mit dir an die Wohnungstür gehen und du guckst durch den Spion oder Türspalt nach draußen und sagst "Alles ok"/"Danke"/"Passt schon"/"Buxtehude", wie auch immer du das "Alles ok, danke fürs Bescheid geben"-Signal nennen willst.
Mit der Zeit lernt sie, dass sie dir nur Bescheid geben muss, dann schaust du dir die vermeintlich gruselige oder bedrohliche Situation an. Irgendwann hat sich das soweit automatisiert, dass schon das "Alles ok" ausreicht, damit sie sich beruhigt.
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Hi,
ich habe ein ähnliches Modell. Ich würde eher fragen wie genau ihr Platz ausschaut und wo der ist. Ich habe einen strategisch sehr abgeschiedenen Ort (also weg vom Flur, Tür oder Fenster) gewählt und dort eine Höhle errichtet.
Sie hat hier noch mehr Plätze, aber wenn etwas gruseliges passiert, gibt es nur den einen Zufluchtspunkt. Da kommt bei uns auch kein Besuch entlang.
Und dann hab ich das ähnlich wie Karpatenköter aufgebaut.
Die Fenster hab ich dann langsam erst an ruhigen Tagesmomenten geöffnet. Im Winter läuft es gut. Sommer muss man erst an die neuen Geräusche gewöhnen.
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Aber es ist ja bekannt, dass man den Hund nicht durch Körperkontakt oder Zuwendung in seinem Verhalten bestätigen soll.
Das ist bekannt? Ach ja... Wusste ich bisher nicht...
Mach was dem Hund in dieser Situation gut tut. Wenn er Körperkontakt sucht, würde ich ihn nicht verwehren. Warum auch?
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Jede Hundeschule hat mir gesagt, ich soll meinem Hund keine positive Zuwendung geben, wenn er bellt, damit sie nicht lernt, dass bellen etwas ganz tolles ist.
Ich sehe ja, dass es ihr hilft, wenn ich das trotzdem mache, ich will aber auch nicht, dass sie denkt, wenn sie bellt, wird sie von mir beachtet und liebkost, das wäre meine Angst dahinter. Rein vom Bauchgefühl würde ich sie natürlich am liebsten betüdeln, wenn es ihr hilft, ich will aber sie aber eben nicht in ihren Verhalten bestätigen.
Das ist, wie ich es gelernt habe, aber ich habe eben wenig Erfahrung mit Angsthunden, deshalb dachte ich, fragen schadet nicht.
Meine Wohnung ist nicht besonders groß und der Flur ist sehr klein, sie kann also nicht im Flur liegen, sonst würde ich sehr oft über sie stolpern haha. Ihr Platz ist, weil ich die meiste Zeit berufsbedingt am Computer sitze (ich arbeite von Zuhause aus) an meinem Schreibtisch und da fühlt sie sich auch sehr wohl. Das ist auch nicht besonders nah am Flur, nur ist das Gebäude sehr hellhörig, ich kann die Nachbarn hören, wenn sie sich über mir in gewöhnlicher Lautstärke unterhalten und da meine Nachbarn gerne mit eigenem Hund oder Kind durch den Hausflur poltern, lässt es sich nicht immer vermeiden, dass sie auch was hört.
Danke auf jeden Fall für eure Antworten! Das hat mich zumindest mal darin bestärkt, das beruhigen mit Streicheln mal auszuprobieren, auch wenn ich immer überall was anderes gehört habe. :)
Malte -
Mein Hund aus Rumänien hat anfangs auch allen Mist bellen gemeldet. Ich habe dann jedes Mal extra auffällig nachgeschaut, ihn gelobt und es dann als langweilig deklariert. Bei Nachbarn oder Nachbarshunden habe ich dann halt gesagt: ist xy - und das ist ok. Bin aber wirklich jedes Mal bewußt schauen gegangen, so das der Hund das mitbekommen hat
Hat einige Tage gedauert, dann reichte ein "ok". Und noch ein paar Tage weiter hat er es nicht mehr für nötig gehalten aufzupassen, weil mich wohl anscheinend für kompetent genug hielt, dass selber zu regeln ;-)
Die ersten Tagen waren etwas nervig mit dem bewußten nachschauen gehen, aber es hat gewirkt. Heute meldet er nur noch, wenn jemand wirklich direkt an unserer Wohnungstür ist.
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damit sie nicht lernt, dass bellen etwas ganz tolles ist.
Dein Hund bellt aber, weil er dich auf etwas Aufmerksam machen will, nicht weil sie irgendwas frustet oder sie selbst Aufmerksamkeit will.
Karpatenköter hat es ja schon gut beschrieben wie man damit Arbeitet.
Ich hab auch eine Hündin die fleissig meldet, wenn was komisch ist. Dann ruf ich sie zu mir tätschel ihren Kopf und sie hört auf mit den Bellen, weil ich ihr die Antwort gebe: "Ja, ich hab dich gehört und danke für die Meldung - um den Rest kümmere ich mich".
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Du kannst den Hund auch bisschen halten ,eine Hand vor die Brust eine an die Seite.
Beruhigt auch.
Ansonsten nicht schimpfen,lieber zeigen das du dich um die "Bedrohung" kümmerst.
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Bei uns ist das einzige, was hilft, auf den Platz schicken. Sie merkt somit, dass ich ihre Kompetenzen als Wachhund gerade nicht brauche.
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