Studium und Hund. Was ist nach dem Studium

  • Hallo alle Zusammen. Ich bin neu hier und möchte mich vorab informieren. Meine Geschichte fängt an wie die vieler. Schon seitdem ich ein Kind bin wünsche ich mir einen Hund. Meine Eltern waren immer dagegen, weshalb ich den Traum irgendwann etwas aus den Augen verlor. Nun aber wohne ich seit 1 1/2 Jahren mit meinem Freund in einer 45 Quadratmeter Wohnung und es läuft sehr gut. Schon vor einem Jahr, als mein Studium gerade anfing kam das Thema auf. Wir besuchten eine Züchterin, aber meinem Freund ist die Verantwortung klar geworden, weshalb wir uns erstmal dagegen entschieden haben.

    Aufgrund dessen passe ich nun circa zwei Mal die Woche auf einen Hund auf und das klappt auch sehr gut. Der Wunsch nach einem eigenen Hund lässt insbesondere mich trotzdem nicht los.

    Vielleicht etwas zu unserer Situation. Ich (20) und mein Freund (22) sind jetzt seit 5 1/2 Jahren zusammen. Ich studiere und mein Freund ist noch in der Ausbildung. Dies beenden wir nächstes Jahr. Der weitere Plan ist, dass ich anfange zu arbeiten und mein Freund fängt an zu studieren. Wegen meines sehr lockeren Stundenplans (nicht mehr als 4 Stunden am Tag, meist nur 2 Stunden) wäre es jetzt perfekt einen Welpen einzugewöhnen. Viele Professoren dulden auch Hunde in der Vorlesung, das heißt er könnte auch mal mit wenn es nicht anders geht.

    Ich recherchiere sehr viel über das Thema und möchte nichts überstürzen. Mich lässt der Gedanke trotzdem nicht los, ob es der richtige Zeitpunkt ist.

    Finanziell sollte alles abgesichert sein, weil für uns feststeht, dass der Hund eine Kranken- und OP- Versicherung haben wird. Vielleicht ist es noch wichtig zu sagen, dass wir keine Partygänger sind. Wenn wir weg sind, dann 1 - 2 Mal im Monat oder bei Freunden, wonach es aber auch nicht feiern geht.


    Jetzt würden mich eure ehrlichen Erfahrungen interessieren. Natürlich auch gerne Leute, die es genauso gemacht haben. Ich hoffe der Text ist nicht allzu chaotisch geworden. Danke schonmal!hugging-dog-face

  • Was studierst du denn? Oder eher in welchem Bereich wirst du später arbeiten? Und in welchem Bereich dein Freund?


    Davon würde ich meine Entscheidung stark abhängig machen. Wenn ihr beide zum Beispiel später in einem Bereich arbeiten werdet (Krankenhaus, Lebensmittel, Industrie etc.), in dem es unmöglich sein wird, den Hund mitzubringen und es eher schwierig wird Homeoffice oder Gleitzeit zu nutzen, würde ich mir meinen Hundewunsch noch einmal überlegen. Für mich würde es sonst wenig Sinn ergeben, einen Hund zu halten, den ich täglich fremd betreuen muss und mit dem diese Personen mehr Zeit verbringen als ich. Aber das ist nur meine persönliche Meinung!


    Ich selbst studiere auch im Moment und werde später in einer Bürotätigkeit landen, in der (teilweise) Homeoffice und Gleitzeit garantiert sind. Meine Hunde mitzunehmen, dürfte je nach Stelle auch möglich sein. Zusätzlich herrscht in deinem Bereich ein großer Fachkräftemangel, sodass ich gute Chancen haben, auch Kriterien wie die beste Kompabilität mit meinen Hunden zu berücksichtigen.


    So passt das für mich mit den Hunden ganz gut. Zusätzlich habe ich mehrere Betreuungsmöglichkeiten hier. So klappt das während des Studiums auch mit mehreren Praktika (Stehen die bei dir auch noch an? Auch das würde ich bedenken!) ganz gut.


    Während deines Studiums klingt alles perfekt für einen Hund, nur für die Zeit danach würde ich mir Gedanken machen.

  • Hallo,

    ich habe während meines ersten Studiums meine ersten Hund geholt. Zur Welpenaufzucht war das hervorragend, ich hatte viel Zeit, konnte sehr gut planen, alles schick. Finanziell ging es nur, weil ich die Unterstützung meiner Eltern hatte.

    hakelig wurde es, als ich feststellte, dass der Beruf auf den mein Studium hinführt, auf Jahre gesehen nichts für mich ist und ich für die Alternative einfach nicht clever genug bin.

    Beim Wechsel wäre ich ohne eine gute Betreuung aufgeschmissen gewesen und hätte entweder einen Kompromiss finden müssen, der mich mein restliches (Berufs-)leben mit begleitet oder aber den Hund abgeben müssen. Sprich, ein Hund kann (kann, nicht muss) dich massiv einschränken, es gibt ja aber auch viele Menschen, bei denen steht die Berufswahl auf sehr sicheren Beinen und auch viele sehr junge Menschen ziehen ihre Zukunftspläne rigoros durch, dafür kenne ich dich natürlich nicht gut genug.

    Mein Dicker war ein absoluter Studentenbegleithund und überall sehr beliebt, war eine tolle Zeit und ich habe es nie bereut mir den Hund zu dem Zeitpunkt zu holen (und auch den Wechsel meines Studiengebietes nicht)

  • Meine Schwester hat sich im Studium einen Hund geholt. Dieser muss jetzt bei meinen Eltern leben weil Hundehaltung nicht mit ihrem Berufsleben vereinbar ist. Soweit die (n=1)-Studie... ;)


    Generell würde ich eher Folgendes überlegen: Ihr seid beide sehr jung, d.h. euer Leben wird sich noch mehrfach verändern. Wenn ich bedenke, wie ich Anfang 20 gelebt habe und wie ich heute, 15 Jahre später lebe... Das ist ein himmelweiter Unterschied.


    In der Lebenszeit des Hundes (10-15 Jahre) werdet ihr beide einen Berufseinstieg machen, (man hofft es nicht) euch vielleicht trennen oder vielleicht auch heiraten und (falls gewünscht und möglich) Kinder bekommen.


    Überlegt euch, ob ihr gewillt seid, den Hund in all euren Lebensentscheidungen einzuplanen. Und zwar so, dass der Hund in der Regel gute Haltungsbedingungen erlebt. (Dass übergangsweise mal saure-Kirschen-Zeit sein kann, davor ist keiner gefeit. Aber das sollte eben nur übergangsweise der Fall sein.)


    Das kann unter Umständen bedeuten...

    ... dass man länger einen Job sucht bis man einen findet der passt (und damit auf Geld verzichtet).

    ... dass man eventuell erstmal nicht Vollzeit arbeiten kann (und damit auf Geld verzichtet).

    ... dass man länger nach einer größeren Wohnung sucht bis man eine findet in der HH erlaubt ist.


    Usw. diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.


    Was ich auch noch wichtig finde: Seid ihr in soweit finanziell unabhängig, dass ihr den Hund vollständig alleine finanzieren könnt? Auch wenn ihr eine Kranken- bzw. OP-Versicherung habt. Erstmal muss man das Geld vorstrecken. Habt ihr "mal eben so" knappe 2.000€ frei verfügbar, die ihr für TA-Kosten "verbraten" könnt? Bei 2.000€ ist man nämlich sehr sehr schnell. 3.000€ wären besser. Falls ihr diese Frage derzeit mit Nein beantworten müsstet, wäre das schon für mich ein KO-Kriterium.


    Generell würde ich euch raten, erstmal im Berufsleben anzukommen, dieses nach hündischen Bedürfnissen auszurichten und dann den Hund holen.

  • Ich habe meinen Hund zwar nicht im Studium, aber während des Referendariats geholt. Es ist normal, dass die Meisten hier im Forum erstmal davon abraten, dir in solch einer Situation einen Hund zuzulegen.

    Ich bin jetzt 27, immer noch im Ref und es war die beste Entscheidung, dass wir uns einen Hund geholt haben. Mehr noch: in 2 Jahren soll Hund Nummer 2 einziehen. Bei mir ist es jetzt auch unklar, wie es nach dem Ref ab September weitergeht. Gut, als Lehrer hat man mit vollem Deputat lange und kurze Tage und mein Papa geht passenderweise in Rente ab Herbst. Das heißt, da kommt sie an ganz langen Tagen hin.

    Ich hätte ohne meine Hira das Ref nicht gepackt, sie hat mir irgendwie immer Kraft und Ruhe gegeben.


    Du solltest einen Plan B und einen Plan C im Hinterkopf haben, aber wenn dein Freund vor hat jetzt auch erst einmal zu studieren, wäre das ja erst einmal das kleinste Problem. Für später wäre das aber gut. Ich bin immer noch der Meinung, dass Hundehaltung, wenn man wirklich planvoll und überlegt rangeht immer möglich ist.

  • Die Frage ist ob du schon weißt, zumindest grob, wo die Reise nach dem Studium hin geht .

    Wie gut sind Beruf und Hund vereinbar, wie viel Fahrzeit , Stress etc wird tendenziell anfallen, sind die Kosten alle zu decken oder wäre es eher Leben am Limit?


    Hier zog im Examen Hund Nr 2 ein , ich hatte bereits ne TZ Stelle fest wo die Hunde mit durften , wusste das finanziell so erstmal alles easy ist und bin dann später auf vz gegangen.

  • Gibt's hier im Forum nicht sogar eine Studentin mit 5 Hunden oder so? Border Collie, Mali etc. Mir fällt gerade nur der Name nicht ein. :headbash:

  • Bei mir sind beide Hunde während des Studiums eingezogen. Für mich persönlich die richtige Entscheidung: denn mein Partner war zu der Zeit schon im Berufsleben und hätte so bei höheren unplanbaren Tierarztkosten unterstützen können und ich hatte die Zeit mich um beide Hunde intensiv zu kümmern.


    Inzwischen ist mein Studium seit einiger Zeit beendet und ich arbeite in einem Bürojob, teils im HO, teils im Büro, dort kann ich die Hunde allerdings mitnehmen.


    Hätte ich nicht das Glück gehabt einen hundekompatiblen Vollzeitjob zu bekommen, hätte ich mich nur nach TZ-Stellen umgesehen, um so noch genügend Zeit für die Hunde zu haben.


    Ich denke also insgesamt, dass das Studium ein guter Zeitpunkt sein kann, einen Hund einziehen zu lassen, sofern die Rahmenbedingungen (finanziell als auch in der Betreuung) stimmen.

    Auch sollte man einen ungefähren Plan für nach dem Studium haben, bzw. auch bereit dazu sein, ggfs. Abstriche zu machen.

  • Hey ich studiere Sozialwissenschaften und mein Freund macht eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik möchte aber Bwl studieren.

    Zum Ende des Sommers werde ich ein Praktikum im Jugendamt machen und gegebenenfalls werde ich mir dann auch in diesem Bereich eine Job suchen. :)

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